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Schlagwort: Öffentlichkeit

„Darüber wollen wir dich ein andermal hören“

Veröffentlicht am 17. Mai 2021
Ökumenische Kirchentag Worauf richtet sich die Aufmerksamkeit?

Es war eine verärgerte Email. Ein Mitbruder schrieb mir, er habe den den Schluss-Gottesdienst des ÖKT verfolgt und irgendwie sei da das Neue Testament und auch Jesus nicht vorgenommen. Der Ökumenische Kirchentag sei viel zu weit von Christus entfernt. Ob das so stimmt, kann ich nicht sagen. Aber die mediale Berichterstattung über den gesamten ÖKT passt dazu: alles gesellschaftliche Themen, nix Religiöses.

Nun tue ich dem ÖKT bestimmt Unrecht, wenn ich das alles über einen Kamm schere. Aber Wahrnehmung ist eben auch Realität. Und viele Menschen – wegen der Digitalität des Ganzen mehr als sonst – werden von der Veranstaltung nur in den Medien wahrgenommen haben. Wenn überhaupt. Und da ergibt sich eben dieser Eindruck.

Ökumenische Kirchentag

Wobei die gesellschaftlichen Themen ja nicht unwichtig sind. Gerade jetzt ist ein klares Aufstehen gegen jede Form von Antisemitismus wichtig. Und natürlich ist der Umgang mit Corona, mit den Betroffenen, mit Freiheitsrechten und so weiter wichtig. Und das gesellschaftlich-kirchliche Überthema Missbrauch gehört auf die Tagesordnung, ohne kann man heute nicht über Kirche sein sprechen.

Aber bei alldem bleiben wir dann doch irgend wie im Gestern gefangen. Was wir als Kirchen zu Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung zu sagen haben, hängt an einer sozialen Bedeutung, die abnimmt. Die jetzt noch interessant ist, aber weniger wird.

Und wenn das Ganze nicht religiös getränkt ist, warum sollte das interessieren? In den TV-Nachrichten lief die Berichterstattung direkt neben der zum FDP-Parteitag, da braucht es gar keine weiteren Kommentare.

Kein weiterer Kommentar

Es ist also wohl so, dass die Öffentlichkeit sich nicht wirklich dafür interessiert, was wir Kirchen über Gott, Glauben und all die anderen großen Themen zu sagen haben. Über die Gründe ließe sich viel sagen, und muss auch viel gesagt werden. Der jetzt zu Ende gegangene ÖKT jedenfalls ist für mich eine deutliche Problemanzeige. Uns geht es wie Paulus in Athen (Apg 17): solang es um philosophische Fragen geht, sind die Zuhörer ganz Ohr. Aber sobald Paulus über Auferstehung und Jesus spricht, „wollen sie ihn ein andern Mal hören“ und drehen ab.

Darüber müssen wir uns erst einmal klar werden. Eine Kirche, die sich gar nicht zum gesellschaftliche Fragen kümmert, braucht keiner, um das klar zu sagen. Aber Umgekehrt gilt auch: wenn wir es nicht schaffen, den Glauben und das Interesse daran den Menschen um uns und der nachwachsenden Generation zu vermitteln, dann ist alles andere irrelevant. Denn dann wird es uns Kirchen bald nicht mehr geben.

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Kirche und Medien, Neulich im Internet, Sprechen von GottSchlagwörter chrostlich, Kirche, Öffentlichkeit, ÖKT, Ökumene, Paulus, religiös2 Kommentare zu „Darüber wollen wir dich ein andermal hören“

Zweite Synodenwoche: Nicht von oben herab

Veröffentlicht am 13. Oktober 201811. November 2018
Über die Schulter der Technik: Blick in die Synodenaula Über die Schulter der Technik: Blick in die Synodenaula

„Danach aber wird Folgendes geschehen: Ich werde meinen Geist ausgießen über alles Fleisch. Eure Söhne und Töchter werden Propheten sein, eure Alten werden Träume haben und eure jungen Männer haben Visionen.“ Ein Schnappschuss aus den Beratungen der Synode dieser Woche. Dieser Satz aus dem biblischen Buch Joel (3:1) fiel an einer Stelle, unter Applaus. Kurzfassung: Das Prophetische der jungen Menschen und die Träume der alten Menschen sind nur zusammen zu haben. Miteinander.

Über die Schulter der Technik: Blick in die Synodenaula
Über die Schulter der Technik: Blick in die Synodenaula

Geradezu zum Greifen war das bei der so genannten freien Aussprache, die jeweils den Abschluss des Tages mit Plenarsitzungen bildet. Die Teilnehmer können sich melden und zu dem sprechen, was sie möchten (zum Thema), ohne vorher ein Thema eingereicht zu haben. In dieser Woche war das geöffnet worden, und auch Nicht-Synoden-Väter – spricht die jungen Menschen im Saal – konnten sich melden. Mit dem Resultat, dass vor allem sie gesprochen haben. Eine nach dem anderen. Da war Leidenschaft drin, Engagement, da waren Ideen. Vor allem waren da aber auch Erfahrung drin, nicht nur Theorie, echtes Leben.

Viel von dem Applaus kam auch von den Bischöfen, selbst als sie einmal mit „liebe Alte“ angeredet wurden. Das hat der Versammlung sichtlich gut getan.

Ob das schon der „Tag des Herrn“ ist, von dem Joel verheißungsvoll spricht, lassen wir mal dahin gestellt, aber die Dinge gehören zusammen.

Da jetzt aber wieder die Kleingruppen tagen, schaue ich an dieser Stelle auf den zweiten Teil der Synode zurück. Zwei Eindrücke:

 

Begleitung

 

Zum einen ist da das alle Beiträge irgendwie durchziehende Thema der Begleitung.
Das Instrumentum Laboris sagt es so: „Die Jugendlichen werden von der sozialen Realität angesprochen, in der sie sich bewegen und die in ihnen oft starke Reaktionen auslöst, bei deren Interpretation sie Begleitung brauchen. Diese Begleitung kann zu einem Instrument werden, mit dessen Hilfe sich die Zeichen der Zeit identifizieren lassen, die der Heilige Geist den Jugendlichen und der Kirche zeigt“. Etwas steif ausgedrückt, aber hier wird der Übergang von der Wahrnehmung der Situation zum Urteil, zum Umgang, vollzogen.

Um den Begriff „Begleitung“ haben sich die allermeisten Beiträge gedreht. Wobei damit nicht nur Einzelgespräche gemeint sind, unter den Begriff fiel im Laufe der Beratungen alles, was man an Kontakt mit jungen Menschen beschreiben kann. Geistlich, individuell oder in Gruppen, beratend oder zuhörend, Freizeit oder Unterricht, alles wurde unter der Perspektive der Begleitung gesehen.

Mit zwei Spitzen: zum einen kann das nicht jeder, es braucht Ausbildung, Hinführung, für junge Menschen („Jugend leitet Jugend“) genauso wie für die Ehrenamtlichen, Priester, Ordensleute und so weiter. Hier gibt es weltweit ein Manko.

 

Manko Ausbildung

 

Die zweite Sinnspitze: Es geht nicht von oben herab. Natürlich gibt es auch jetzt noch Stimmen – auch in der Synode – die Begleitung als Bestehen auf den Regeln verstehen. Applaus bekommt das aber wenig. Begleiten bedeutet eben mehr als ein von-oben-nach-unten. In den Worten des Instrumentum Laboris: „Wer begleitet, ist aufgerufen, das Geheimnis zu respektieren, das jeder Mensch in sich trägt, und darauf zu vertrauen, dass der Herr bereits in dem Betreffenden wirkt.“ Weiterlesen „Zweite Synodenwoche: Nicht von oben herab“

Kategorien Allgemein, Bischofssynode, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Glaube und Vernunft, Kirche und Medien, RomSchlagwörter Begleitung, Bischofssynode, Blase, Jugend, Öffentlichkeit, Papst Franziskus, Rückblick, Synode, Themen3 Kommentare zu Zweite Synodenwoche: Nicht von oben herab

Gelernt?

Veröffentlicht am 2. November 2017

Jetzt also Kevin Spacey. Vorwürfe von sexueller Übergriffigkeit, von teuren Uhren für Schweigen, von Bedrängen. Und dessen Bruder berichtet von sexuellem Missbrauch in der Kindheit, durch den Vater. Und Spacey macht seine Homosexualität öffentlich, und weil er scheinbar damit die Übergriffigkeiten entschuldigen oder erklären will, oder einfach nur Sympathie erben will, bekommt er heftige Kritik.

Kevin Spacey ist beliebt. Sehr. So sehr, dass auch jetzt, nach dem Bekanntwerden der Vorwürfe und der Öffentlichkeit, die die von ihm Bedrängten suchen, immer noch sympathisch über ihn geschrieben wird.

Spacey ist ein richtig guter Schauspieler und Theaterdirektor (in London, bis 2015), da greift man nicht richtig zu.

Die SZ von heute, App-Verion (Screenshot)
Die SZ von heute, App-Verion (Screenshot)

Mir ist da aufgefallen, weil ich heute Morgen beim durchblättern der SZ zwei Artikel fast nebeneinander fand (App-Version der Zeitung, siehe Screenshot).

Der linke befasst sich mit Kevin Spacey, der Artikel rechts dagegen mit einem anderen Täter, mit Roman Polanski.

Bei Polanski geht es um die brutale Vergewaltigung einer damals 13jährigen. Polanski entzieht sich seitdem der Justiz. Und dreht weiter Filme und wird für diese geehrt, weil die einfach richtig gut sind. Die Frau, die damals von ihm sexuelle Gewalt erfahren hat, will das einfach nur hinter sich lassen, verständlicherweise. Aber das Polanski sich nicht stellt, zieht sich das durch die Zeit.

Jetzt gibt es also Proteste von Feministinnen gegen eine Retrospektive.

 

Täter

 

Und das ließ mich stutzen. Nicht die Proteste, sondern die Tatsache einer Retrospektive. Natürlich hat jedes Leben viele verschiedene Dimensionen, aber stellen wir uns einmal vor, jemand anderes wäre als Gewalttäter überführt und dann würde jemand sagen, er sei aber ein guter Maler. Oder predige gut, um ein Priester-Beispiel zu nennen. Das wäre zurecht unakzeptabel.

Aber irgendwie scheinen diese Regeln für die Helden der Leinwand nicht zu gelten. Ich will hier nichts gegen etwas anderes ausspielen und auch nicht ablenken von Missbrauch, der etwa in der Kirche passiert ist. Aber es ist schon ein sehr deutliches Zeichen, dass die Gesellschaft eben noch nicht verstanden hat, was das ist: sexuelle Gewalt. Wenn mit vielerlei Maß gemessen wird.

Was genau Spacey nun angestellt hat, wird sich erst zeigen. Vorwürfe gibt es eine ganze Reihe. Ich würde mir nur wünschen, dass jegliche sexuelle Gewalt als solche geächtet würde. Und dass sie schlimm ist, gleich wer sie begeht. Ich mag den Stab nicht über die Täter brechen, das steht mir nicht zu. Aber wenn so gar kein Stab erhoben wird, oder wenn Sympathie oder Star-Status jemanden vor Vorwürfen zu schützen scheint, wenn sich jemand der Gerechtigkeit und Aufklärung unter dem Applaus derjenigen entzieht, die sonst laut schreien, dann habe ich da meine Fragezeichen.

Wie gesagt, ich will nicht den Stab brechen, außer vielleicht über einer Gesellschaft, die einmal mehr zeigt, dass wir noch nicht gelernt haben, was sexuelle Gewalt ist und wie mit ihr umzugehen ist. Das Hofieren von Tätern gehört jedenfalls nicht dazu.

 

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Geschichte, Glaube und VernunftSchlagwörter Kevin Spacey, Medien, Missbrauch, Öffentlichkeit, Roman Polanski2 Kommentare zu Gelernt?

Vatikanisch: Flüchtlingshilfe online

Veröffentlicht am 30. April 201730. April 2017

Wenn ein sehr großer Flachbildschirm vor einem eher schlechten aber dafür monumentalen Papstgemälde aus dem 19. Jahrhundert steht, dann sind wir mitten drin, in der Vatikanreform. Meiner Erfahrung nach sieht das genau so aus: Die Säle bleiben, die Bilder auch, und die Einrichtung und die Struktur drin wird neu. Das ergibt ästhetisch ein merkwürdiges gemischt, aber auch irgendwie sympathisch.

Zu besichtigen war das am Wochenende im neu entstandenen Dikasterium für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen, das der Papst eingerichtet hat. Oder genauer: in einer Sektion desselben, der Sektion für Migranten und Flüchtlinge.

Diese war einmal der Päpstliche Rat für Flüchtlinge, wurde dann mit Gerechtigkeit und Frieden und anderen Räten zusammen gelegt, um gleich wieder eine Sonderstellung zu bekommen: sie untersteht direkt dem Papst.

Palazzo San Callisto, Trastevere: Vorstellung der Seite
Palazzo San Callisto, Trastevere: Vorstellung der Seite

Diese Sektion hat nun eine eigene Webseite, die mehr ist als nur eine Darstellung, darüber soll ein Großteil der Arbeit laufen. Und genau diese Seite wurde am Donnerstag den Medien vorgestellt.

Das erste Besondere an dieser Vorstellung: sie war auf Englisch. Nicht auf Italienisch. Das muss man im Vatikan immer extra bemerken. Aber in der Welt spricht man halt kaum Italienisch, wenn man international unterwegs sein will, müssen andere Sprachen ran. Diese Einsicht verbreitet sich auch hier.

Man will Ressourcen bereit stellen, für Helfer wie vor allem auch für Journalisten, eine Bilddatenbank etwa. Emails von Medien hätten immer Priorität, verspricht Pater Michael Czerny, einer der beiden Leiter der Sektion. Und da gute Werke immer versteckt blieben, im Gegensatz zu Konflikt, Destruktion und Streit, wolle man hier ein wenig dagegen setzen. Constructive News nennt man das mittlerweile im Gewerbe.

 

Gute Werke bleiben oft versteckt

 

Dort fließen dann auch die Erkenntnisse ein, die durch die jahrelange Zusammenarbeit mit vielen Organisationen gesammelt wurden, etwa über Fluchtursachen. Hier zucken jetzt bestimmt schon wieder Finger über der Tastatur wenn ich schreibe, dass die meisten Flüchtlinge und Migranten eben gar nicht fliehen wollen, die wollen viel lieber im Land ihrer Herkunft leben und bleiben, aber aus Krieg, Hunger, Ausbreitung der Zonen von Trockenheit, Perspektivlosigkeit etc. müssen sie sich auf den Weg machen, um überleben zu können.

Wirkt das alles? „Das hilft uns dabei, mehr zu erfahren, was in der Kirche auf der ganzen Welt für Flüchtlinge und Migranten getan wird“, lobt Don Carmelo La Magra, Pfarrer auf Lampedusa, der bei der Vorstellung dabei war. Und das ist ja das Maß der Dinge: hilft es den Leuten vor Ort? Hilft es zum Beispiel der Insel, wo die Flüchtlinge ankommen, also Lampedusa? „So eine Seite kann uns helfen, dass unsere Stimme gehört wird, dass man aus erster Hand erfahren kann, was passiert. Die Menschen brauchen Berührung und Nähe, sie brauchen Erfahrungen. Über Bilder und Fotos kann man das zwar nicht direkt machen, aber dann doch dabei sein. Leider geben die Massenmedien immer nur einzelne Aspekte wieder. Ein solches kirchliches Instrument erlaubt es uns vor Ort, unsere lebendige Realität besser darzustellen.“

 

Kategorien Allgemein, Franziskus, Glaube und Gerechtigkeit, Kirche und Medien, Neulich im Internet, Rom, VatikanSchlagwörter Gerechtigkeit und Frieden, Medien, Migranten und Flüchtlinge, Migrants and Refugees, Öffentlichkeit, Onlinepräsenz, Vatikan8 Kommentare zu Vatikanisch: Flüchtlingshilfe online

Quatsch

Veröffentlicht am 12. April 201611. April 2016

Vor Papst Franziskus sei Wiederheirat nach Scheidung eine Todsünde gewesen, nun sei das nicht mehr so. Solch Unfug musste man nach der Veröffentlichung des päpstlichen Schreibens Amoris Laetitia (AL) lesen, von jemandem, der als „Papstkenner“ durch deutsche Talkshows und – peinlich! – katholische Pfarreien und Bildungshäuser gereicht wird. Noch einmal also dieses Thema.

Der Text ist nicht ganz einfach zu verstehen. Schon bei der Pressekonferenz zur Vorstellung von AL kreisten einige fachkundige Fragen um eine Fußnote des Textes, Nr. 351, und wie das da mit den Sakramenten „in gewissen Fällen“ zu verstehen sei. Es ist wirklich nicht ganz einfach, das Ganze zu verstehen. Viel einfacher, von einem möglichen „Gegenpapst Benedikt XVI.“ zu schwadronieren, wie das der erwähnet Buchautor in besagtem Interview tun zu müssen glaubte.

Handgeschriebene Karte, von der alle Bischöfe der Welt zur Veröffentlichung von AL eine Kopie erhalten haben.
Handgeschriebene Karte, von der alle Bischöfe der Welt zur Veröffentlichung von AL eine Kopie erhalten haben.

Zugegeben, so ein Quatsch ärgert mich. Er ärgert mich, weil es Menschen davon abhält, den Text zu verstehen. Aber anstatt diesen – ich sage es noch einmal – Unfug weiter zu würdigen, nehme ich lieber ein zweites, dieses Mal Ernst zu nehmendes Problem zur Hand.

Die ersten Meldungen auf dem Mobil-Bildschirm nachdem das Embargo für den Text gefallen war waren „Papst für dies“, „Papst gegen das“, „Papst will jenes“. Meistens waren die Dinge negativ, zum Beispiel „gegen die Homo-Ehe“. Leider ist es so, dass Nachrichtenkonsum auf das Twitter-Format reduziert wird. Aber es zeigt auch, wie die Debatte zumindest bei uns geführt wird: Mit der Frage, ob es neue Festlegungen in gewissen Fragen gibt. Wir wollen Entscheidungen und messen dann Erfolg oder Misserfolg, Reform oder Konservatives Denken oder was auch immer, an diesen Entscheidungen.

 

An Entscheidungen gemessen

 

Bereits im Vorfeld was spekuliert worden, was der Papst denn nun wollte. Und anstatt zu warten, will man natürlich seine eigene Interpretation an Mann und Frau bringen. So kam es dann zu solchen Einschätzungen: Der Papst wird die offizielle Position zum Thema Homosexualität oder Scheidung und Wiederheirat verkünden, die Tatsache dass Kardinal Schönborn gebeten wurde, das Papier vorzustellen, sei ein Zeichen, dass der Papst sich auf die Seite der Progressiven geschlagen habe. Das konnte man auf einer italienischen Seite lesen. Nach der Veröffentlichung übrigens kein Wort darüber, dass man völlig falsch gelegen hat. Noch mehr Quatsch also.

Öffentliche Debatten haben immer schon zur Synode dazu gehört. Die Synode war größer als der Raum, in der sie getagt hat. Das ist auch gut so. Aber es hat auch seine eigenen Herausforderungen. Und Papst Franziskus war das sehr bewusst beim Abfassen des Schreibens, er nimmt darauf direkt zu Beginn, in der Nummer 2, Bezug:

„Die Debatten, wie sie in den Medien oder in Veröffentlichungen und auch unter kirchlichen Amtsträgern geführt werden, reichen von einem ungezügelten Verlangen, ohne ausreichende Reflexion oder Begründung alles zu verändern, bis zu der Einstellung, alles durch die Anwendung genereller Regelungen oder durch die Herleitung übertriebener Schlussfolgerungen aus einigen theologischen Überlegungen lösen zu wollen“. Weiterlesen „Quatsch“

Kategorien Allgemein, Bischofssynode, Franziskus, Glaube und Vernunft, Kirche und Medien, Neulich im Internet, Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Amoris Laetitia, Berichterstattung, Diffamierung, innerkirchlich, Medien, Öffentlichkeit, Papst Franziskus, Streit64 Kommentare zu Quatsch

AfD auf die Bühne?

Veröffentlicht am 25. Februar 201624. Februar 2016

Reden oder nicht reden? Der Präsident des ZdK, Thomas Sternberg, sagt dem Domradio, dass man mit der AfD nicht das Podium teilen sollte, weil man die dann erst satisfaktionsfähig machen würde. Das begründet die Absage an diese Partei für den Katholikentag. In Sternbergs eigenen Worten: „Von einem Herrn Höcke würde kein Mensch reden, wenn er nicht bei Günther Jauch aufgetreten wäre“. Und auch wenn die Debatte groß ist und es andere Meinungen dazu gibt, teile ich das: Mit den Menschen reden, die Partei aber nicht auf den Schild heben. Aber das Argument dazu reicht mir irgendwie noch nicht.

Über das medien-taktische hinaus spüre ich ein großes Unwohlsein, wenn ich die Attacken der AfD betrachte. Wenn die im Thüringer Landtag einen Antrag einbringen, der christliche vor muslimischen Flüchtlingen schützen soll und so das Christliche gegen den Islam auzuspielen suchen, die Kirchen täten selber nicht genug, etc. Da ist mehr als nur die Frage, ob man die öffentlich Ernst nehmen muss. Da ist Gewalt.

Mein Unwohlsein hat mit dieser Gewalt zu tun. Ich darf Roger Willemsen zitieren, aus einem Interview vor einem Jahr: „Jede Situation, in der Ressentiment, pauschale Ablehnung, Vorurteil dominiert ist latent gewalttätig.“ Und: „Die antimuslimische Stimmung bekommt dabei inzwischen auch bei uns bisweilen etwas verdeckt Gewaltsames.“ (Zitiert von Manfred Bissinger bei einer Trauerrede für Willemsen). Das drückt es gut aus. Es war nicht auf die Situation hin gesprochen, ist deswegen auch nicht taktisch gemeint.

 

Das Thema ist Gewalt

 

Es geht um Gewalt, um das Erzeugen und leben aus der Gewalt. Jetzt würden wahrscheinlich einige Leute sagen, dass seien keine Vorurteile, sondern Fakten und so weiter. Was nicht stimmt. Es geht um Stimmung, um Bauchgefühl, um Ressentiment, um Stimmung.

Das Gegenargument: Nur wenn sich die Vertreter der Partei öffentlich zeigen dürfen, demaskieren sie sich. Nur dann könne man sehen, was sie wirklich sagten. Wenn man sie nicht ans Licht zerre, dann würden sie im dunkeln weiter machen.

Das stimmt zwar, ist aber als Argument nur die halbe Wahrheit. Denn Herr Jauch hatt den AfD Vertreter ja nicht deswegen in seine Talk-Show geholt und ihn die Deutschlandfahne zeigen lassen, weil er eine Demaskierung wollte. Er wollte Fernsehen machen.

Es geht um Gewalt, dabei bleibe ich. Und zwar nicht erst, wenn Häuser brennen und Leute applaudieren. Schon lange vorher. Und der Gewalt darf keine Bühne gegeben werden.

 

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Glaube und VernunftSchlagwörter AfD, Dialogkultur, Katholikentag, Öffentlichkeit20 Kommentare zu AfD auf die Bühne?

Der Pressebalkon

Veröffentlicht am 10. Oktober 201511. Oktober 2015

Man berichtet nicht über ein Ereignis, sondern man berichtet, was andere über ein Ereignis berichten. So in etwa charakterisiert ein erfahrener Vatikan-Journalist das, was er derzeit in Rom tut. Anstatt selber bei der Synode dabei sein zu können, müsse man sich auf die Berichte der Berichterstatter verlassen. Also unter anderem auf meinen.

Vor der Pressekonferenz: Im Büro sind die Bischöfe Kurtz (USA/links) und Osorno (Spanien/rechts) dazwischen Kardinal Tagle (Philippinen).
Vor der Pressekonferenz: Im Büro sind die Bischöfe Kurtz (USA/links) und Osoro (Spanien/rechts) dazwischen Kardinal Tagle (Philippinen).

Man müsste die Synode in der Audienzhalle stattfinden lassen, wollte man alle Journalisten unterbringen wollen, die zusehen wollten. Zumindest an Tag Eins. Vielleicht auch noch an Tag Zwei. Außerdem würden die Worte der Synodenmitglieder dann an die Kameras und die Schreibblöcke gerichtet, nicht an die anwesenden Anderen, es ist wie in Bundestag und anderen Parlamenten, nehmen wir nur einmal an, ganz hypothetisch, ein Beitrag würde die Pros und Cons von Frauenpriesterweihe debattieren. Wirklich nur hypothetisch, um einen Fall zu konstruieren. Dann würde fünf Minuten später getwittert: „Synode diskutiert Frauenpriestertum“ und sämtliche Berichterstattung, sämtliche Fragen bei Interviews, ganz zu schweigen von Erwartungshaltungen, würden sich um diese eine Frage drehen. Man kann also gar nicht nachdenklich ein Argument von allen Seiten betrachten, außer man tut es vertraulich. Der Papst wollte diese Offenheit und Vertraulichkeit und die schließen eine volle Transparenz aus.

Damit wird es schwer, zu berichten. Und schlimmer noch, die Schwierigkeit selber wird zum Thema. Denn nicht alle halten sich an die Regeln. Kardinal Baldisseri, Leiter der Synode, nannte es „grave“, schwerwiegend, dass auf der Webseite der polnischen Bischofskonferenz Zusammenfassungen aller bisherigen Statements samt Namen erschienen sind. Das widerspreche der Vertraulichkeit, in der gesprochen werde.

 

Wer veröffentlicht was?

 

Nicht wenige Synodalen sind ziemlich verärgert, dass sich einer heraus nimmt, sich nicht an die Regeln halten zu müssen.

Einige Bischöfe haben ihre Texte selber online gestellt, wie etwa Erzbischof Heiner Koch. Das dürfen sie ausdrücklich auch. Aber den anderen das Recht zu nehmen, darüber selber zu entscheiden, und edierte Versionen samt Namen zu veröffentlichen, das ist schon ein Ding.

Jetzt wird derjenige, der sich nicht daran gehalten hat, im Netz von interessierten Kreisen dafür gelobt, den ausdrücklichen Willen des Papstes missachtet zu haben. Soviel zum Thema Treue zum Papstamt.

Aber zurück zum Thema: Wie berichtet man also über die Synode? Eine perfekte Lösung gibt es nicht. Natürlich gibt es Vorsicht von Seiten der Journalisten, den Worten derer zu Glauben, die einerseits für die Institution arbeiten und andererseits die einzige Informationsquelle sind, jedenfalls was die Zusammenschau angeht (man kann ja auch einzelne Interviews anfragen und der Vatikan ermutigt auch dazu). Eine alle Seiten zufrieden stellende Lösung dafür gibt es nicht. Vertraulichkeit wird gewünscht und irgendwie muss man sie schützen.

Also sitzen wir hier im Pressebalkon, hören zu und lesen mit, machen Notizen, gruppieren und ordnen Dinge, die irgendwie zusammen gehören, gewichten je nachdem, was oft oder nur selten genannt wird, und versuchen so gut wir können zu berichten.

 

Kategorien Allgemein, Bischofssynode, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, VatikanSchlagwörter Berichterstattung, Bischofssynode, Familie, Medien, Öffentlichkeit, Presse, Vatikan14 Kommentare zu Der Pressebalkon

Synode der Medien

Veröffentlicht am 19. Oktober 2014
Die Medien: Pressekonferenz mit Kardinal Reinhard Marx während der Synode
Die Medien: Pressekonferenz mit Kardinal Reinhard Marx während der Synode

Es wird wieder eifrig geklagt. In Rom wird über die Familie gesprochen und über die Pastoral und einigen Katholiken gefällt es gar nicht, dass und vor allem wie darüber berichtet wird. Man versucht, den Begriff „Synode der Medien“ zu etablieren, es gebe eine Fehlinformation durch die Medien und so weiter, dahinter wittert man Böses.

Ja, es gibt eine Synode der Medien. Ja, es gibt Leute, die Aussagen entstellend in die Medien bringen. Die Übeltäter findet man aber nicht bei den üblichen Verdächtigen, sondern bei denen, sie sich normalerweise als Opfer böser Kampagnen sehen. Beispiel: Die Äußerungen von Kardinal Walter Kasper von Mitte der Woche.

Der Kardinal schildert das Ereignis, der Journalist, der das veröffentlicht hat, hat eine andere Version. Und auf diese Version baut er dann den unausgesprochenen Vorwurf auf, Kardinal Kasper habe sich rassistisch geäußert. Es geht um Werte und Kulturen, so viel ist unumstritten. Der Journalist und seine Helfershelfer haben dann so laut wie möglich „Skandal“ geschrien, schlicht um Kardinal Kasper zu schaden.

 

Einfach laut ‚Skandal‘ schreien

 

Kurz: Die Worte von Kardinal Kasper sind aus dem Zusammenhang genommen. Wenn man sich das Audio komplett anhört, dann merkt man, dass das Transkript selektiv ist. Außerdem stimmen einige Stellen nicht. Der so genannte Journalist, der das veröffentlich hat, sagt zum Beispiel, Kasper habe gesagt, „There must be space also for the local bishops’ conferences to solve their problems but I`had say with Africa it’s impossible.“ Wenn das stimmen würde, wäre das der Beleg. Es stimmt aber nicht. Kardinal Kasper hat das nicht gesagt. Wenn man sich das ins Internet eingestellte Audio anhört, dann hört man Kasper sagen „but I can`t say about Africa“. Er will also nur über Europa reden, weil Afrika über sich selbst sprechen soll. Damit fällt der Beleg weg und die ganze Behauptung in sich zusammen.

Was natürlich die Kollegen der BILD und einiger italienischen Zeitungen nicht interessiert, der Skandal ist wichtiger. Die falsche Version wird fleißig verbreitet. Weiterlesen „Synode der Medien“

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Christenverfolgung – Kein Thema für uns hier?

Veröffentlicht am 23. Juli 201422. Juli 2014

Seit Tagen beschäftigt uns in der Redaktion intensiv die Situation im Irak, wenn man das denn noch als einen Staat bezeichnen kann. Die Islamisten haben Städte eingenommen, vertreiben Christen, verbrennen Häuser und Kirchen und zerstören damit etwas, was dort seit 1.700 Jahren und länger existiert hat. Sie tun es aus Machtgier, denn mit Religion hat das alles schon lange nichts mehr zu tun, da sind sich alle Beobachter – auch die muslimischen – einig.

Aber irgendwie scheinen wir die Einzigen zu sein. Katholische Medien weisen auf diese Christenverfolgung hin, aber sonst nicht wirklich viele Medien.

Für eine Sendung habe ich den Weltkirchen-Beauftragten der deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Ludwig Schick von Bamberg, dazu interviewt. Meine Frage war, was sich denn seit den 70er und 80er Jahren verändert habe; ich kann mich noch gut an die Eine-Welt Arbeitskreise erinnern und an Kritik an den Zuständen in Latein- und Südamerika. Dieses Bewusstsein, das ja auch ein politisches Bewusstsein ist, gibt es scheinbar heute nicht mehr.

 

Früher war der Horizont weiter

 

Erzbischof Schick urteilte in dem Interview so: „Damals war der Horizont weiter als er heute ist.“ Und weil er damit nicht nur uns Christen meint, fährt er fort: „Das ist eigentlich sehr schade, gerade wir Deutschen haben mit unserem Außenhandelsvolumen eine gute Position in der Welt, wir könnten da viel mehr bewirken. Aber wissen Sie, wenn ich Deutschland betrachte und dann die anderen europäischen Staaten und die EU, dann sage ich, dass in Deutschland noch mehr für verfolgte und bedrängte Christen und für Menschen in Notsituationen in Afrika, Asien, im Nahen und Fernen Osten getan als in anderen Staaten. Das darf uns aber nicht nachlässig machen; wir müssen da mehr fordern und wir müssen uns mehr einsetzen.“ Weiterlesen „Christenverfolgung – Kein Thema für uns hier?“

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Der Elefant im Raum

Veröffentlicht am 18. Juli 2014
Eine Kunstaktion von Bansky zeigt einen echten lebendigen und rot angemalten Elefanten im Raum
Banskys Version des Elefanten im Raum, Kunstaktion 2006 in LA

Die Englische Sprache kennt eine Menge wunderbarer Vergleiche, unter anderem den des Elefanten im Raum. Alle wissen, dass da etwas im Raum ist, aber keiner spricht darüber.

Bei der Lektüre der Pressemitteilungen aus diversen Bistümern heute wurde ich daran erinnert. Es wurden die Ergebnisse der statistischen Erhebungen zu Kirchenaustritten, eintritten und zu den Sakramenten bekannt gegeben.

Wo sich die einzelnen Bistümer treffen ist bei der überdurchschnittlichen Zunahme an Austritten, was nicht überrascht. Die Zahlen sind unterschiedlich, wie auch die Situationen in den Bistümern unterschiedlich sind, aber allen gemeinsam ist, dass es 2013 sehr viel mehr Austritte gegeben hat, bis zu 40% mehr, als noch 2012. Und einige Pressemeldungen fügen an, dass das mehr sind, als zu den Zeiten der Missbrauchsdebatte. Wer es genau wissen will: Die DBK hat eine Übersicht erstellt.

In vielen Stellungnahmen wird ausdrücklich auf den Vertrauensverlust hingewiesen, welcher durch die Vorgänge im Bistum Limburg entstanden sei. Mir selber scheint auch nicht unwichtig, dass das direkt im Anschluss an die Missbrauchsdebatte geschah, die ja – in der Wahrnehmung der meisten Menschen, sie selber nicht betroffen waren – eine ähnliche Geschichte war: Heimlichkeit, Schutz der Institution, Täuschung, Macht, Privilegien und nicht zuletzt Geld. Viele, die in der Missbrauchsdebatte den Bischöfen und der Kirche noch einmal eine Chance gegeben hatten, sehen sich nun endgültig enttäuscht. Aber das ist nur eine These von mir, ich kann sie überhaupt nicht belegen. Es scheint mir nur logisch und in einigen – wenigen – Gesprächen sehe ich das bestätigt.

Wo ist nun der Elefant? Der heißt „Franziskus-Effekt“. Weiterlesen „Der Elefant im Raum“

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Glaube und VernunftSchlagwörter Austritt, Deutschland, Franziskus, Kirche, Limburg, Öffentlichkeit, Transparenz, Vertrauen131 Kommentare zu Der Elefant im Raum

Scheuklappen-treu

Veröffentlicht am 7. Juli 2014

Was ist eigentlich „Papsttreue“? Immer mal wieder begegnet man auf dem Markt der Meinungen in der Kirche diesem Attribut, und immer lässt es mich ratlos zurück. Wie auch heute, als uns in der Redaktion eine Pressemitteilung erreichte, die vom „Zusammenschluss papsttreuer Vereinigungen“ kam. Es ging um Limburg und um Bischof Tebartz-van Elst.

Die Mitteilung beginnt so: „Was viele erwartet haben, hat sich nun in vollem Umfang bestätigt: Der auf Druck der Medien zurückgetre­tene Bischof von Limburg Tebartz van Elst ist nach dem geltenden Recht in jeder Hinsicht rehabilitiert, nachdem endlich auch die zuständige Staatsanwaltschaft das Untersuchungsverfahren gegen ihn eingestellt hat.“

Ist es also ein Ausweis von Papsttreue, wenn man die Tatsachen ignoriert, die sich in dem sehr umfangreichen Untersuchungsbericht finden? „Auf Druck der Medien zurückgetretene(r) Bischof“ ist absurd, wenn man studiert, was dort geschrieben steht. Dass die Verantwortung nicht allein auf den Schultern einer Person lastet, steht ja auch in dem Bericht, aber von Rehabilitierung zu sprechen, dazu braucht es schon ein großes Paar Scheuklappen.

Der Vorwurf der Untreue träfe nicht zu, heißt es in der Pressemittelung weiter. Die angeführte Begründung: Die Staatsanwaltschaft eröffnet kein Verfahren. Und was ist mit den im Untersuchungsbericht geschilderten Vorgängen? Auf 108 Seiten werden diese Vorgänge in schmerzlich zu lesenden Details dargestellt. Sie betreffen nicht nur den Bischof, aber eben auch.

Aber ich wollte ja über „Papsttreue“ sprechen: Wahrhaftigkeit ist eines der Worte, die mit in Bezug auf die beiden Päpste einfällt, denen ich bisher hier in Rom begegnet bin. Der Realität ins Auge sehen gehört dazu. „Wahrheitstreu“ wäre ein Wort, was mir als Ergänzung einfiele. Weiterlesen „Scheuklappen-treu“

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Glaube und Vernunft, Kirche und Medien, Neulich im InternetSchlagwörter Bericht, Berichterstattung, Deutschland, Franziskus, Limburg, Medien, Öffentlichkeit, Papsttreue13 Kommentare zu Scheuklappen-treu

Vertrauen kommt in Mode

Veröffentlicht am 9. Mai 20147. Mai 2014

Ein Twitter-Satz geht bei Journalisten um die Welt: „The next big thing is not attention, the next big thing is trust“. Gesagt hat ihn ein französischer Fernsehjournalist, Eric Scherer. Wer morgen gesucht und in und angesagt und einflussreich sein wird, entscheidet der Faktor „Vertrauen“, wenn ich das einmal lose übersetzen darf.

Für einen Journalisten ist das natürlich ein ganz großes Thema, wir werden überschwemmt von Zeug, das vom Internet produziert wird, und wissen nicht recht, was eigentlich echt ist und was nicht.

Einige Kollegen werden auch neu lernen müssen, Meinung und Nachricht zu trennen, denn Meinungen kann man nicht vertrauen. Analysen schon.

Und wenn die Scherer-Satz stimmt, dann ist das auch für Kirche eine Herausforderung, nach Missbrauch, Tebartz-van Elst und so weiter. Nicht das laute Auftreten, nicht das immer Dabeisein, nicht das Gesehen-Werden, sondern das vertrauenswürdig Sein lohnt den Einsatz.

Das unterschreibe ich sofort.

 

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Glaube und Vernunft, Kirche und MedienSchlagwörter Eric Scherer, Journalismus, Medien, Öffentlichkeit, Vertrauen, Wahrnehmung, Zukunft15 Kommentare zu Vertrauen kommt in Mode

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