Selten fallen Lust und Pflicht im Journalismus so sehr zusammen wie bei der Sommerreise, die ich in jedem Jahr für das Radio unternehme. Eine sehr anstrengende Woche, in diesem Jahr im Ruhrgebiet, sehr viele Gespräche, Interviews, Eindrücke. Aber immer interessante Menschen, ein Privileg.
Und wie in jedem Jahr haben wir das beginnend im Juli Tag für Tag ausgestrahlt; für den Weltjugendtag machen wir jetzt eine Pause, Anfang August gibt es dann noch mal einige Folgen. Wenn Sie die ersten 18 nachhören möchten, können Sie das hier tun:
Folge 18: Ist Schalke eine Religion?
Die Arena auf Schalke hat eine Kapelle, die erste in einem deutschen Fußballstadion. Und das nicht nur als Show: dort wird getauft und getraut, dort finden Andachten statt und dorthin kann man sich zurück ziehen. Und dabei ist sie nicht irgendwo in einem Nebengebäude, sondern mitten drin, im Zentrum, da wo Ganz zum Rasen und die Spielerkabinen liegen. Ein Besuch gemeinsam mit Ernst-Martin Barth, dem evangelischen Pastor dort.
Folge 17: Kirche besser organisieren
Es lohnt sich, die Organisation von Kirche zu verbessern, weil Kirche dann ihrem Auftrag besser gerecht wird. Das ist die These des ZAP, des Zentrums für angewandte Pastoralforschung in Bochum, dem nächsten Stop der Reise. Matthias Spellmann ist der Lehrstuhlinhaber und will Kirche dabei helfen, in einer Organisationsgesellschaft besser aufzutreten und dazustehen.
Folge 16: Alte und gewachsene Gebete
Sie kennen die berühmten singenden Mönche? Die mit ihrer Gregorianik-CD in den Hitparaden gelandet sind? Genau, Stift Heiligenkreuz war das, im Wienerwalt in Österreich gelegen. Aber nicht nur. Einen Ableger hat das Zisterzienserkloster auch im Ruhrgebiet, genauer in Bochum Stiepel, der nächste Halt der Reise. Ein Gespräch mit Pater Justinus.
Folge 15: Die Kunst-Kirche hält schon eine Menge aus
Was mit Kirchen machen, die nicht mehr gebraucht werden? Das war schon einige Male in dieser Serie Thema, eine Beerdigungskirche war darunter, eine Abgabe an die Kopten, eine Event-Kirche, und nun besuche ich ein eher klassisches Projekt, eine Kunstkirche, und zwar in Bochum. Aber so wirklich klassisch und wie die anderen ist KICK – Kunst in Christ König – nicht, wie Norbert Düwel, Referent der Kunstkirche, und der Pfarrer der Gemeinde, Propst Michael Ludwig, berichten.
Folge 14: Eine Wirtschaft, die nicht tötet
Was ist schon das Überfallen einer Bank verglichen mit dem Gründen einer solchen: Das Bertold Brecht Zitat fällt ein, wenn man die Kritik an der Wirtschaft und Finanzwelt denkt, die sich in Texten und Predigten des Papstes finden. Aber es gibt auch Wirtschaft, die nicht tötet, im Gegenteil. Eine solche ist meine nächste Station, die Bank im Bistum Essen und ein Gespräch mit Vorstandssprecher Heinz-Peter Heidrich und dem ehemaligen Aufsichtsratschef Pater Dietmar Weber.
Folge 13: Essener Gespräche
Zu den Dingen, welche die Kirche und Kirchen in Deutschland ausmachen, gehört das Verhältnis zum Rest der Gesellschaft und besonders zum Staat. Also das Staatskirchenrecht. Was darf und muss die Kirche, was muss und darf der Staat, wer hat welche Rechte und so weiter. Im Alltag begegnet einem das normalerweise nicht, es sei denn, man geht nach Essen. Dort findet einmal im Jahr eine hochkarätige Tagungen zum Thema statt, die so genannten „Essener Gespräche“. Ein Besuch bei Burkhard Kaemper, dem Koordinator dieser Gespräche.
Folge 12: Ist das noch eine Kirche?
In Essen ist eine Kirche ein neutraler Veranstaltungsort und gleichzeitig noch Kirche. Geht das? Die Gemeinde hat die Kirche – also das Gebäude, die einzige evangelische Kirche in der Innenstadt – verkauft und dann zurückgemietet, gemeinsam mit anderen Veranstaltern. „Neutral“ wolle man sein, Gottesdienst und säkulare Veranstaltung Seit‘ an Seit‘, das Kreuz und der Altar vielleicht nur als Kulisse für völlig religionisfreie Veranstaltungen? Eine Ortsbesichtigung.
Folge 11: Bene – nicht immer nur Skandale
Das Bistum Essen hat die klassische Kirchenzeitung aufgegeben, zu Gunsten eines Magazins für alle Mitglieder: Bene, so der Titel.
Umfragen bescheinigen dem Heft eine hohe Lese- und eine hohe Erinnerungsquote, für Magazinmacher das Größte überhaupt. Jutta Laege verantwortet das Heft als Chefin und als Redakteurin, sie kann genauer erklären, was hinter dem Titel steckt.
Folge 10: Radio Ruhrlife
Radio ist europaweit das Medium, dem die Menschen am meisten vertrauen. Vor dem TV, und auch noch vor den Zeitungen. Dass sich aber junge Menschen finden, in der eigenen Freizeit ehrenamtlich und kirchlich ausgerechnet einen Radiosender zu gründen, ist dann doch etwas ungewöhnlich. In Gladbeck gibt es ein solches Projekt, Radio Ruhrlife heißt es, und dort war ich zum Redaktionsbesuch bei den jungen Kolleginnen und Kollegen. Warum machten sie ausgerechnet Radio?
Folge 9: Der Kreuzweg auf die Halde
Bislang ist noch keine Sommerreise ohne Papst ausgekommen, schließlich sind wir ja Radio Vatikan, und so soll es auch in diesem Jahr sein. Der Papst, um den es irgendwie geht, ist Johannes Paul II. Der Ort: Bottrop. Bei seinem Besuch im Ruhrgebiet hatte Papst Johannes Paul 1987 eine Ansprache zum Thema Arbeit gehalten, der Ort liegt oben auf der Abraumhalde der Zeche Prosper Haniel, der Weg dorthin ist heute ein Kreuzweg, gestaltet im Geist der Worte des Papstes und mit den Symbolen der Arbeit um ihn herum.
Folge 8: „Zur Ehre Gottes, dem Gedenken der Verstorbenen und unserer Freude“
Anfangs wollte die Gemeinde nur ihre Kirche retten, wie so oft. Aber Heilig Kreuz Mühlheim ist mehr geworden, eine Auferstehungskirche, Urnenstätte in einer Kirche, die selber weiter Kirche bleibt. Eine Seltenheit. Darum herum hat sich eine ganz neue Form von Pastoral entwickelt. Ein Gespräch mit Pfarrer Manfred von Schwartzenberg über Gottesdienste, umgeben von Verstorbenen.
Folge 7: Wir sind für das Glück geschaffen
Sie wissen nicht, was mit ihrem Leben anfangen? Da ist etwas, was sie bewegt, aber sie wissen nicht genau was das ist? Und wie damit umgehen wissen sie auch nicht genau? Dann auf nach Oberhausen. Sr. Kerstin-Marie Berretz ist Berufungscoach. Ihr geht es um das große Glück, die richtigen Entscheidungen und den Mut auf dem Weg dahin.
Folge 6: Katholische Ferien
Es ist ein Verein, und er ist katholisch. Der Zweck ist allerdings etwas ungewöhnlich: Er organisiert Ferien, Urlaube, Reisen. Das Katholische Ferienwerk Oberhausen ist die nächste Station auf meiner Reise. Als Zielgruppe will man Familien und Senioren ansprechen, Studienreisen machen einen großen Teil der Angebote aus. Aber warum braucht es das, einen explizit katholischen Ferienanbieter?
Folge 5: Jugendkirche – wer steht hier wem fern?
Wir sagen den Jugendlichen nichts, wonach sie nicht fragen: Ein ganz auf den Fragehorizont von jungen Menschen ausgerichtetes Gemeinde- und Gottesdienstmodell.
Zu finden hier in Oberhausen, meiner nächsten Station, genauer in der Jugendkirche Tabgha, seit dem Jahr 2000 nun schon. Eine Frage an die Verantwortlichen: Warum braucht es eine eigene Kirche, nur für die Jugend? Warum sieht es hier einerseits nach Kirche aus, andererseits aber auch gar nicht? Und warum steht hier eigentlich ein Sofa?
Folge 4: Der Marathonpater
42 Kilometer – einen Marathon – läuft man nicht einfach so. Man braucht einen Grund, und zwar einen guten. Pater Tobias, ein Prämonstratenserpater aus Duisburg Hamborn, Pfarrer, Managerberater, ist neben all dem auch Marathonläufer. Und zwar nicht nur ab und zu, sondern regelmäßig. Er läuft, lässt sich für jeden gelaufenen Kilometer sponsern, zur Hilfe für arme Familien in Duisburg. Ein Gespräch über lange Strecken, über Leistung und über ausgebrannte Manager.
Folge 3: Gott ist in der Stadt
Die Idee der City Kirche ist gewissermaßen in Mode, seit einiger Zeit schon. Kirchen werden für Kultur geöffnet, es finden neue Formen von Seelsorge statt, man probiert in den urbanen Teilen der Welt etwas aus. In Wuppertal ist das anders. In Wuppertal zeichnet sich die Kirche erst einmal dadurch aus, dass es keine Kirche ist. Sondern ein Tisch und ein Auto und ein Banner in der Fußgängerzone der Stadt. Ein Gazebo drüber, eine Schale mit Streichhölzern mit den Kontaktdaten, eine Bibel und eine Kerze, und natürlich Katharinia Nowak und Werner Kleine. Die beiden sind das Herz dieses Projektes und gehen auf die Straßen, also ganz wortwörtlich in die City.
Ein Gespräch über die häufig gestellten Fragen, über das Missionar-Sein und über Jugendliche, die sich gegenseitig das Vaterunser beibringen.
Folge 2: Gut gelingendes Chaos-Management
Um eine Reise wie die meine zu machen, muss man natürlich vorbereitet sein, das versteht sich von selbst. Da kann man nicht einfach losfahren. Also spricht man Leute an, die man kennt, fragt bei Bistümern und Institutionen nach, liest Zeitungen und blättert im Internet herum und sammelt so allmählich interessante Geschichten.
Nun hätte ich alle 23 Folgen dieser Serie locker mit Geschichten über Hilfe für Flüchtlinge machen können. Allein in dem Gebiet, wo ich unterwegs war, also im Ruhrgebiet und damit den Bistümern Köln, Essen und Paderborn, gibt es unendlich viele und kreative Ideen. Nun wäre das aber keine schöne Serie geworden, vorkommen soll das Thema aber schon.
Und so habe ich eine Aktion besucht, die keine direkte Flüchlingsarbeit macht, sondern – auf Initiative des Erzbischofs von Köln – Ehrenamtliche koordiniert: Die Aktion Neue Nachbarn in Wuppertal. Hier wird derer, die von sich aus helfen wollen koordiniert. Hier treffen sich Ehrenamtliche und Flüchtlinge, um sich zu beschnuppern, kennen zu lernen, und erst einmal heraus zu finden, was überhaupt gebraucht wird.
Folge 1: Die Kirche im Bunker
Düsseldorf, linke Rheinseite, Stadtteil Heerdt, hier beginnt die Sommerserie in diesem Jahr. In einem gemischten und belebten Wohn- und Gewerbegebiet liegt eine Kirche, die nicht einmal den Versuch macht zu verstecken, was sie einmal war: Ein Bunker. Ein Luftschutz-Hochbunker, grau und abweisend außen, mit der entsprechenden Ästhetik.
Ich war im Bochum Stiepel.Die Erinnerungen bleiben Ich danke Pater Hagenkord fur grosse Muhe und fur grosse Freude in seinem Beruf als Priester und Interviewjournalist.Gottes Segen!In Schwerte in der Kath Akademie haben sie uber christlicheWerte in der Kunst ,Raum Kirche mit einem Studentem und mit Direktor derDortmunden Kommende gesprochen Das war fur mich eine Uberraschung Vielen Dank