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Ausprobieren

Veröffentlicht am 24. Oktober 201811. November 2018
Papst Franziskus bei einer Mate-Tee-Pause Papst Franziskus bei einer Mate-Tee-Pause

Früher war mehr Streit. Vor drei und vier Jahren hatte der Papst seine ersten beiden Synoden offen unter das Thema der Synodalität gestellt. Es gab eine Veranstaltung zum Jahrestag der „Erfindung“ der Synode unter Paul VI., es gab Ansprachen zum Thema, und Papst Franziskus hat sehr deutlich gemacht, dass das Prinzip lautet, dass er selber für die Einheit stehe und deswegen alle offen reden können. 2014 hatte er es sehr deutlich gesagt:

„Der Papst ist in diesem Sinn nicht der oberste Herr sondern vielmehr der oberste Diener, der Diener der Diener Gottes; er ist der Garant des Gehorsams, der Übereinstimmung mit dem Willen Gottes, mit dem Evangelium Christi und der Tradition der Kirche. Jede persönliche Willkür beiseite lassend ist er dem Willen Christi gemäß der „oberste Hirte und Lehrer alle Gläubigen” (CIC 749), dazu hat er „die volle ordentliche Autorität, die oberste, volle, unmittelbare und universale in der Kirche” (CIC 331-334).“ (Ansprache zum Abschluss der Synode).

Papst Franziskus bei einer Mate-Tee-Pause
Papst Franziskus bei einer Mate-Tee-Pause

Es gab Streit darum. Einige meinten, die Autorität des Papstes offen anzweifeln zu können, er könne keine Lehre ändern war der Code, gemeint war aber ein offenes Zweifeln an der Autorität des Papstes. Andere wollten gar nicht neue Methoden, sondern lieber einfach nur das Wiederholen, was immer schon gesagt wurde.

Nach dieser Doppelsynode hieß es dann, dass die Bischöfe sich über Synodalität unterhalten müssen. Eine Synode zur Synodalität also. Eine Synode über Autorität, über Prozess, über Beteiligung. Die Entscheidung war dann aber eine andere, deswegen unterhalten wir uns in der Aula seit drei Wochen über die Jugend.

Aber das Thema Synodalität ist keineswegs weg.

 

Dynamik und Wandel

 

Man wollte keine Synode zur Synodalität, aber aus dieser Synode ist genau das geworden. Es wird über Prozess gesprochen und über Dynamik. Es wird darüber gesprochen, wie es weitergehen muss. Es wird darüber gesprochen, was sich ändern muss. Und darüber, was sich schon geändert hat. Das Thema ist Jugend, aber es ist auch eine Synode zur Synodalität geworden.

Das stärkt die Kirche. Das stärkt auch das, was hier in diesem Saal passiert ist. Hier wird nicht das Rad neu erfunden, aber es gibt so viel, um das sich Kirche kümmern muss, das geht nur durch Einbeziehung aller. An anderer Stelle hatte ich das schon einmal beschrieben.

Auch hatte der „theologische Think-Tank des Vatikan“ sich schon einmal ausführlich zum Thema Synodalität geäußert.

 

Der Vatikan lernt

 

Der Vatikan lernt da noch. Nicht alles läuft da rund, einige wollen eher zurück zur verloren gegangenen Autorität, andere schnell zu neuen Formen. Damit die Kirche eine bleibt und nicht im Streit versinkt, geht es nur im synodalen Weg weiter. In synodaler Methode.

Das bedeutet zum Beispiel, nicht mehr in Wortwahl und Perspektive in Debatten Themen vorgeben zu können. Sondern sich den Themen und Fragen so zu stellen, wie sie auf uns zukommen. Das ist komplexer als gedacht, vor allem in Moralfragen.

Wie es Kardinal Marx beim Pressebriefing sagte: es geht nicht um neue Methoden der Jugendserlsorge, sondern darum, dass Kirche sich ändert.

 

Nicht nur neue Methoden

 

Das bedeutet Abgeben von Kontrolle. Das bedeutet Aufgeben der Sicherheit, alles selber entscheiden zu können. Synodalität bedeutet, sich einzulassen. Sie ist – wenn mir diese Verkürzung erlaubt ist – das genaue Gegenstück zum Klerikalismus, welchen der Papst und auch viele Synodenbeiträge kritisiert haben.

Die Kirche übt hier noch. Aber diese Synode zeigt, dass das funktionieren kann. Wie der Papst es in einem Tweet heute ausgedrückt hat: „Diese Synode will Zeichen einer Kirche sein, die wirklich zuhört und nicht immer eine vorgefertigte Antwort parat hat.“

 

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Kategorien Allgemein, Bischofssynode, Franziskus, Glaube und Vernunft, Spiritualität / Geistliches Leben, Vatikan

7 Kommentare zu “Ausprobieren”

  1. Ullrich Hopfener sagt:
    27. Oktober 2018 um 19:37 Uhr

    zur JUGEND-Synode gäbs viel zu sagen..

    aber Clements Bitterts Blog war einfach cool..

    so würde ich das jedenfalls als Jugendlicher ausdrücken..

    so mag ich das:

    BIRNE UND!! PERSÖNLICHE EMOTION..!!

    wie sehr wünschte ich das auch von dieser unserer “Blog-Familie”

    Antworten
    1. river runner sagt:
      28. Oktober 2018 um 11:20 Uhr

      Und was soll die mehrwöchige Übung der Bischofssynode, die Stühle auf dem Deck des Kirchenschiffs wieder richtig aufzustellen, nun für die Zukunft bewirken?

      Mein Kommentar dazu:

      Faszinierend fand ich, dass die Passage zur Homosexualität 65 Gegenstimmen im Abschlussdokument hatte, siehe 1 unten. Faszinierend deswegen, weil ein Text, der dem Wortlaut des Katechismus entspricht, siehe 2 unten, überhaupt die Gegenstimmen von 65 Bischöfen erhalten hat.

      Wie ist das zu erklären? Wollen diese 65 Bischöfe, die dagegen gestimmt haben, auf eine noch frühere Version des Katechismus zurück? In welche Richtung soll es in Zukunft gehen?

      Faszinierend ist aus meiner Sicht auch die mangelnde Bewegung im Abschlussdokument zum Thema Frauen. Auch hier gab es zu einem sehr moderat formulierten Text noch Dutzende von Gegenstimmen der Bischöfe, siehe 1 unten.

      Da die Kirche hier keine Fortschritte macht, wird sich der Staat, z.B. über eine Änderung des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes, in Zukunft um dieses Thema kümmern müssen, siehe 3 unten

      Faszinierend fand ich auch, dass ein Nuntius einem Hochschulrektor öffentlich den Katechismus der Katholischen Kirche erklärt, siehe 4 unten:

      Der apostolische Nuntius Eterović, also der Mann, der Papst Franziskus in Deutschland vertritt und der Doyen des Diplomatischen Corps in Deutschland ist, erkärt dem Rektor der Frankfurter Jesuitenhochschule St. Georgen den Kathechismus der Katholischen Kirche. Faszinierend:

      „Wucherpfennig solle den Katechismus lesen….Katholische Professoren “müssen sich danach richten, was die Kirchenlehre sagt, … nachzulesen im Katechismus”, Einzelheiten siehe 4 unten.

      Da ein Nuntius einen Hochschullehrer öffentlich über den Katechismus belehrt, sehe ich die Bischofssynode in Rom als einen Versuch, die Stühle auf dem Deck des Kirchenschiffs wieder richtig aufzustellen, während sich das Schiff selbst weiterhin auf Kollisionskurs befindet.

      Wovor haben die Bischöfe Angst? Vor ihren Theologen?
      Zu dieser Vermutung siehe 5 unten

      Literatur:

      1) Bischofssynode endet im Vatikan
      ……..Am umstrittensten war aber die Passage über Homosexualität…. Niemand dürfe wegen seiner Sexualität diskriminiert werden. Homosexuelle müssten in ihrem Glauben begleitet werden. Das fand 65 Gegenstimmen (178 stimmten zu). …..………Zum Thema Frauen in der Kirche heißt es, ….Die „Abwesenheit der weiblichen Stimme lässt die Debatte und den Weg der Kirche verarmen“, … Auch hier gab es Dutzende Gegenstimmen. ……….

      https://www.stol.it/Artikel/Politik-im-Ueberblick/Politik/Bischofssynode-endet-im-Vatikan

      2) Tz 2357 – 2358 Kathechismus der Katholischen Kirche
      Keuschheit und Homosexualität

      http://www.vatican.va/archive/DEU0035/_INDEX.HTM

      3) Pressemitteilung der Grünen vom 26.10.2018 zum kirchlichen Arbeitsrecht: Bundesregierung muss Gleichbehandlungsgesetz reformieren

      https://www.gruene-bundestag.de/presse/pressemitteilungen/2018/oktober/kirchliches-arbeitsrecht-bundesregierung-muss-gleichbehandlungsgesetz-reformieren.html

      4) Nuntius Nikola Eterovic äußert scharfe Kritik an Jesuiten-Rektor Ansgar Wucherpfennig

      https://www.katholisch.de/aktuelles/aktuelle-artikel/nuntius-eterovic-wucherpfennig-sollte-den-katechismus-lesen

      5) Publik Forum
      Die Angst der Kirche vor ihren Theologen

      https://www.publik-forum.de/Religion-Kirchen/die-angst-der-kirche-vor-ihren-theologen

      Antworten
      1. Pater Hagenkord sagt:
        28. Oktober 2018 um 11:22 Uhr

        Man kann sich natürlich auf die Minderheiten stürzen. Fakt ist aber, dass alles weit mehr als zwei Drittel der Stimmen bekommen hat. Alles. Das nennt man Konsens.

        Antworten
        1. river runner sagt:
          29. Oktober 2018 um 07:55 Uhr

          Die Frage, warum ein schlichter Satz, dessen Wortlaut sogar Tz 2357 bis 2359 des Katechismus entspricht, so viele Gegenstimmen hatte, stellt sich mir weiterhin. Diese Frage stellen sich gestern auch andere. Siehe:

          28. Oktober 2018, 18:51 Uhr
          Katholische Kirche Aufbruch und Starre
          Viele Gläubige werden von der Synode enttäuscht sein.

          …selbst der banale Satz, dass man Homosexuelle nicht diskriminieren soll, fand viele Gegenstimmen….

          https://www.sueddeutsche.de/politik/katholische-kirche-aufbruch-und-starre-1.4188592

          28. Oktober 2018, 18:51 Uhr
          Katholiken “Gott liebt alle Menschen”
          Auf einer Synode im Vatikan finden die Bischöfe freundliche Worte für Jugendliche und Frauen. Doch konkrete Reformen gibt es nicht.

          https://www.sueddeutsche.de/politik/katholiken-gott-liebt-alle-menschen-1.4188262

          25. Oktober 2018, 11:00 Uhr
          Bischofssynode in Rom Das vatikanische Paralleluniversum

          https://www.sueddeutsche.de/politik/vatikan-papst-franziskus-synode-1.4183654

          Antworten
          1. Pater Hagenkord sagt:
            29. Oktober 2018 um 07:57 Uhr

            Mit Verlaub, und was soll mir das sagen? Andere haben andere Meinungen, aber das schlichte Zitieren von Zeitungen ist noch kein Argument. Sie haben ein Anliegen, oder? Ich würde gerne hören oder lesen, was Sie sagen, nicht was die SZ sagt. Das finde ich viel spannender.

      2. mig sagt:
        29. Oktober 2018 um 22:29 Uhr

        Ich versuche eine Antwort:

        “Faszinierend deswegen, weil ein Text, der dem Wortlaut des Katechismus entspricht, siehe 2 unten, überhaupt die Gegenstimmen von 65 Bischöfen erhalten hat.

        Wie ist das zu erklären?”

        Möglicherweise damit, dass andere anders als Sie eben keine Übereinstimmung zwischen den Formulierungen des Katechismus und der Aussage “Niemand dürfe wegen seiner Sexualität diskriminiert werden.”.

        Denn z.b. wenn man eine x-beliebige Person auf der Straße fragt: “Ist es Diskriminierung wenn Menschen mit starker homosexueller Veranlagung nicht Priester werden dürfen?” besteht gute Chance auf “Ja” als Antwort.

        Hingegen wollen viele in der Kirche K2357-2359 gerade nicht so verstanden haben, dass es Diskriminierung oder unzulässig sei, in der Art eine Beschränkung beim Zugang zum Priesteramt zu haben.

        Womit es dann naheliegend ist, die Formulierung abzulehnen, da sie zumindest in der Außenwirkung als widersprüchlich zu anderem wahrgenommen werden könnten.

        Das ist nur ein Vorschlag, was die Antwort sein könnte; die tatsächliche Antwort kann natürlich anders sein.

        Antworten
        1. Pater Hagenkord sagt:
          30. Oktober 2018 um 07:20 Uhr

          Ich frage mich, warum immer gleich alle so fixiert auf Homosexualität sind. Muss es daran gelegen haben, nur weil einige Katholiken das Thema nicht aus ihrem Kopf zu kriegen scheinen?

          Antworten

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