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Fatima und der Glaube

Veröffentlicht am 14. Mai 201716. Mai 2017

Der Papst war in Fatima. Zugegeben, es gibt Dimensionen der Marienverehrung, die nie wirklich bei mir angekommen sind. Die Privatoffenbarungen von Fatima sind so ein Beispiel. Das Reden von den Geheimnissen und so weiter hat mich immer eher verwirrt als interessiert. Zumal ja der Wallfahrtsdiretor von Fatima im ORF klar gesagt hat, dass da – zugunsten des Diktators Salazar – die Geschichte der Erscheinungen politisch antikommunistisch instrumentalisiert wurde. Ich zitiere: „Die Botschaft von Fatima wurde politisch instrumentalisiert und ausgenutzt. Man hat sie vereinfacht und reduziert auf den Kampf gegen den Kommunismus.“

Nun wäre ich ein schlechter Journalist, wenn mich das davon abhalten würde, mich für Fatima dann doch zu interessieren. Und auch da hilft mir der Wallfahrtschef: „Tatsächlich verweist diese Botschaft aber auf die Notwendigkeit der Bekehrung. Das ist ein sehr wichtiges Element. Denn Bekehrung geht alle an – ob Russland, Österreich oder Portugal”.

 

Bekehrung geht alle an

 

Papst Franziskus betet in Fatima
Papst Franziskus betet in Fatima

Der Papst war dann in seinen Ansprachen sehr klar: An seiner Marienverehrung besteht kein Zweifel, aber er fand nachdenkliche Worte über eine Form der Verehrung, die vielleicht eher den eigenen subjektiven Empfindungen geschaffen ist und die wichtiger und besser erscheint als Jesus selbst. An der Zuordnung besteht bei Papst Franziskus kein Zweifel: Pilger mit Maria, zu Jesus.

Und er zitierte – einmal mehr – Evangelii Gaudium: „Jedes Mal, wenn wir auf Maria schauen, glauben wir wieder an das Revolutionäre der Zärtlichkeit und der Liebe. An ihr sehen wir, dass die Demut und die Zärtlichkeit nicht Tugenden der Schwachen, sondern der Starken sind, die nicht andere schlecht zu behandeln brauchen, um sich wichtig zu fühlen. […] Diese Dynamik der Gerechtigkeit und der Zärtlichkeit, des Betrachtens und des Hingehens zu den anderen macht Maria zu einem kirchlichen Vorbild für die Evangelisierung”. (288). Gott vergibt immer, Gott vergibt alles, diese Botschaft gilt auch und besonders an einem Marienheiligtum.

Mit Fatima verbinden sich aber auch andere Dinge und Worte, die einen Zugang vielleicht schwierig machen. Interessanterweise ist es vor allem ein Wort, „Sühne”. Papst Franziskus hat es bei seinem Besuch nicht in den Mund genommen.

 

Umkehr? Buße? oder Sühne?

 

Das ist nicht dasselbe wie „Umkehr” oder „Buße”, Begriffe die heutzutage schwierig genug sind, die aber einen festen Platz in Theologie und geistlichem Leben der Kirche haben. Mit „Sühne” ist das etwas komplizierter. Begriffe wie „Sühnekommunion” sind schwer verstehbar. Geschweige denn vermittelbar.

Und dann ist da auch noch die Verbindung mit dem Papstattentat, dem berühmten „Bischof in weiß” aus dem Dritten Geheimnis. Auch das war bei diesem Papstbesuch außerhalb der Medien fast unsichtbar, der Papst ist darauf mit keinem Wort eingegangen.

Was mich selber aber die Reise über am allermeisten beschäftigt hat, waren gar nicht so sehr die Erscheinungen oder Zusammenhänge mit dem Papstattentat von 1981 und so weiter. Die ganze Zeit über lag ein Brief des Papstes auf meinem Schreibtisch, den Papst Franziskus an ein anderes Marienheiligtum geschrieben hat. Er hatte 2013 in Aparecida in Brasilien versprochen, 2017 wieder zu kommen. Das kann er leider nicht, deswegen ein Brief an die Bischöfe Lateinamerikas, die in Aparecida, dem wichtigsten Heiligtum Brasiliens, versammelt sind.

 

Dynamik des gläubigen Volkes

 

Dort greift der die Geschichte der Marienstatue auf, die dort verehrt wird, Fischer hatten sie im Fluss gefunden. Das sei ein Beispiel dafür, wie sich mitten im Alltag und in der Einfachheit eine gläubige Gemeinschaft bilde. „Hier entdecken wir die Dynamik des gläubigen Volkes.“

Das kann man natürlich nicht einfach kopieren, das ist dem Papst klar, es sei aber eine Quelle für „Hinweise und Kriterien”. „Es weckt in uns den Wunsch, alles Überflüssige über Bord zu werfen und zum Wesentlichen zurückzukehren.“

Also: Auf das gläubige und glaubende Volk hören. Den Unterschied mache ich, weil ich es wichtig finde, nicht nur auf Meinungen zu hören, sondern auch auf die Weise des Glaubens zu schauen.

Und damit sind wir wieder bei Fatima. Da ist viel Glaube im Spiel. Säkular-aufgeklärt kann man das abtun wollen, das hat aber immer den Geruch des Hochnäsigen. „Auf das Volk Gottes hören heißt, uns von unseren Vorurteilen und Rationalismen frei zu machen“, schreibt Franziskus an die Bischöfe. Das gilt eben auch für uns, wir können uns eben nicht nur die Dinge als Vorbild nehmen, die uns in unseren eigenen Konzepten bestärken. Noch einmal der Papst: „Wieviel können wir doch vom Glauben unserer Leute lernen!“

Und dann wie immer der Killer-Satz: Wir sollen lernen, nicht in der Beobachterperspektive verharren. Das gelingt mir mit Fatima nicht immer, das ist auch nach der Reise des Papstes dorthin noch so. Aber ich verspreche, mich zu bemühen.

 

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Kategorien Allgemein, Franziskus, Geschichte, Glaube und Vernunft, Kirche und Medien, Papstreise
Schlagwörter Fatima, Marienfrömmigkeit, Papst Franziskus, Papstreise, Volksglauben

14 Kommentare zu “Fatima und der Glaube”

  1. Pingback: Links: Varia (weekly) – MatthiasHeil.de
  2. Roswitha Steffens sagt:
    15. Mai 2017 um 11:35 Uhr

    Ich kann Menschlichkeit empfinden, weil sie mir als Menschheit vermittelt wird, die sich aus Gott ergeben hat. Die Kirche, unter anderem auch Sie Pater Hagenkord und die beiden Päpste, helfen mir fast täglich dabei in meinen unzähligen Auseinandersetzungen mit mir selbst und dem Internet einen Konsens zu finden, der das universelle Leid erklärbar macht. Meine Kinder haben mich auf diesen Weg geführt, denn sie gaben mir das Gefühl, sie wären aus einer anderen Welt und müssten mich erreichen, um meine Welt verstehen zu lernen. Ich bin Mutter und liebe meine Kinder über alles, denn sie verbinden mich mit all dem, was mir wichtig und wertvoll erscheint.

    Heute scheinen Kinder auf der Wunschliste zu stehen, die sich nicht darüber einigen kann, wann, wie und wo ihre Eltern das eigene Menschsein auf die Möglichkeiten von Ärzten reduzierten, um sich ihr eigenes Leben zu erfüllen. Hätten meine Eltern und Großeltern dieses Wunschdenken bereits an den Tag gelegt, woran würde sich unser gemeinsamer Geist wohl heute messen, würde das Leben aus den Händen von Ärzten wachsen, den Finanzen der Krankenkassen entsprechen und den Anforderungen einer Leistungsgesellschaft genügen, die sich nicht einig darüber sind, wie der „Idealmensch“ wohl auszusehen hat.

    Es ist anstrengend für das gemeinsame Gut kämpfen zu müssen, denn eigentlich sollten Menschen schon seit 2017 Jahren in der Lage sein aus Vernunft an dem zu bauen, was deren Existenz mit dem Logos eint. Trotzdem gebe ich nicht auf meine Kraft für diese Gemeinsamkeit in Gott als ein Geschenk in jeden Tag zu verpacken, der gegen die Kälte in den Herzen ankämpft, die ihr Vertrauen in Gott verloren haben, weil man den Glauben an Gott nicht als Mensch erreichen kann sondern nur aus Menschlichkeit empfindet.

    Wahrheit liegt in Gott verborgen, weil nur er Transzendenz auf die Person beschränkt, die durch Liebe empfangen als Mensch geboren an ihn sendet, was die Menschheit durch ihn, mit ihm und in ihm erreichen kann. Logos ist eine aus Transzendenz wachsende Eigenschaft, die mit Jesus in die Gegenwart der Menschheit eintrat, im Denken an Gott erhalten wird und für die zukünftigen Generationen bereit hält, was sie selbst daraus entwickeln können.

    Antworten
  3. Mai sagt:
    15. Mai 2017 um 14:48 Uhr

    Ein Wunder ist es, dass die Menschenmassen, die am 13. Oktober 1917, wie man den Bildern entnimmt, ungeschützt in die hochstehende Sonne geschaut haben, offenbar keine Verbrennungen auf der Netzhaut davon getragen haben. Jedenfalls sehr leichtsinnig und absolut nicht zum Nachmachen zu empfehlen! https://de.wikipedia.org/wiki/Sonnenwunder

    Antworten
  4. Paul Compes sagt:
    15. Mai 2017 um 15:32 Uhr

    Auch in unserer säkularen Gesellschaft halten sich hartnäckig ‚Gerüchte von Engeln’ (so der Titel des Buches von Peter L.Berger, A Rumour of Angels. Modern Society and the Rediscovery of the Supernatural, 1969)

    Auch heute noch scheint es verbreiteter Konsens zu sein, dass es Wirklichkeiten gibt, die der reinen Vernunft und Rationalität nicht zugänglich sind. Ich sehe hier Berührungspunke zu dem Volksglauben, den Papst Franziskus wieder in sein Recht setzen möchte. Vielleicht liegt hier sogar ein Schlüssel zur Evangelisierung unserer hoch entwickelten modernen Gesellschaften, die sich doch gerade zu post-säkularen Gesellschaften mutieren?

    Antworten
    1. Mai sagt:
      15. Mai 2017 um 17:09 Uhr

      “… die der reinen Vernunft und Rationalität nicht zugänglich sind.” Kann es sein, dass Volksglaube oft in einem Unverständnis des Zufalls, der als Schicksal gedeutet wird, wurzelt? Oder wie schon Poincaré fragend bemerkte: Weshalb scheint uns das Eintreten von Regengüssen und Stürmen gänzlich vom Zufall abzuhängen, so daß manche Leute es für ganz natürlich halten, um Regen und gutes Wetter zu beten, während doch dieselben Leute es lächerlich finden würden, wenn man eine Sonnenfinsternis durch Gebet herbeiführen wollte?

      Antworten
      1. Paul Compes sagt:
        16. Mai 2017 um 21:03 Uhr

        „Every raindancer can make rain – if he dances long enough” Demjenigen, der an die Wirksamkeit des Regentanzes glaubt, kann man also nicht das Gegenteil beweisen.

        Ein anderes Beispiel: Anthropologen berichten von einem nordamerikanischen Indianerstamm, der vor der Jagd immer die Schulterknochen eines Caribous ausglühte, damit der Medizinmann daran erkennen konnte, wie die Jagd angegangen werden musste. Das Verfahren funktioniert! Es kommt nämlich gar nicht darauf an, was der Medizinmann in dem Knochen entdeckt, wichtig ist nur, dass die Jagdgesellschaft glaubt, dass er was erkannt hat. So entsteht Motivation und der Glaube an das Jagdglück. Ein koordiniertes, zielgerichtetes Handeln wird möglich, das schlussendlich wahrscheinlich zum Jagderfolg führen wird.

        Moderne Sozialwissenschaften gehen sogar soweit zu behaupten, dass dieser Mechanismus universell sei. Es komme gar nicht auf den Inhalt, die empirische Wahrheit gemeinsamer Überzeugungen an, sondern nur auf den Glauben an deren Richtigkeit, damit sie wirksam werden können. Der Glaube wird zur self-fullfilling prophecy; seine Wahrheit bestätigt sich erst im Nachhinein. Ist das nicht die Volksfrömmigkeit, die empirisch vielleicht wirksamer ist als ein Glaube, der aus einer abstrakten Theologie abgeleitet werden muss?

        Antworten
        1. Mai sagt:
          18. Mai 2017 um 11:30 Uhr

          Glaube kann Berge versetzen und manchmal sogar solche, die gar nicht da sind, denn dabei ‘kommt es’, wie Sie sagen, ‘nicht auf den Inhalt’, sondern nur auf das gute individuelle oder kollektive Gefühl an. Von solchem Glauben an die Richtigkeit des Denkens und Handelns ist der homo superior nicht weit entfernt …

          Antworten
  5. Stephan sagt:
    17. Mai 2017 um 13:57 Uhr

    Wer schon selbst in tiefster Not, Verzweiflung, Gefahr und Angst war, findet leicht Zugang zu allem und versteht, wie tröstend und kreativ das alles ist. Auch hinzugehen und neben jemandem in tiefster Not, Verzweiflung, Gefahr und Angst zu sitzen und ihm beizustehen, öffnet das Herz. Oder nach Dresden zu Käthe Kollwitz’ Bildern zu gehen und sich einzulassen oder nach Antwerp zu Rubens’ Himmelfahrt Mariens zu gehen. Vernunft und Mühe an der Garderobe vorübergehend hinterlegen! Es ist ja von kleinen Seelen, Kinderseelen in Fatima. Alle Kinder sind heilig.

    Antworten
    1. Roswitha Steffens sagt:
      18. Mai 2017 um 13:57 Uhr

      Also das muss ich Ihnen vehement widersprechen, denn ich würde behaupten wer in tiefster Not, Verzweiflung, Gefahr und Angst war!, der hat Gott bereits gefunden, denn nur der Herr selbst kann jemanden durch seine ganz persönliche Bestimmung daraus befreien.

      Mensch zu sein ist doch keine tägliche Liebeserfahrung durch Gott mehr, schon lange nicht! Der Mensch hat sich seine Selbstbestimmung genommen obwohl sich Gott selbst dafür eingesetzt hat. Als Jesus Christus hat Gott der Menschheit offenbart zu welch großartigen Taten sie in seiner persönlichen Annahme fähig ist, wenn sie darin nicht nach Höherem strebt sondern sich durch sie als eine Person aus Gott selbst bestimmt.

      Mir braucht niemand erzählen das wäre leicht, andernfalls hätten wir nicht so lange dazu gebraucht und so viel Leid unter uns selbst verursacht, nur weil wir als Person nicht in aller Einheit aus unserer gemeinsamen Menschlichkeit das Gut in Person schöpften sondern es als Gunst des Stärkeren/Besseren/Höheren wahrgenommen haben, heißt das noch lange nicht, dass nicht auch die davon Betroffenen wieder umkehren können.

      Jeder ist in der Lage seine eigenen Fehler diesbezüglich wieder gut zu machen und wenn das auch alle wollen, dann können wir auf die Liebe und Barmherzigkeit in Gott zählen, die er uns mit jedem neuen Tag entgegenbringt, um uns den Mut, die Klugheit und die Einsicht zu schenken, die wir dazu brauchen.

      Nicht alle Kinder sind automatisch heilig, doch Gott nimmt ihnen ihre Heiligkeit nicht.

      Antworten
      1. Stephan sagt:
        22. Mai 2017 um 21:14 Uhr

        Sehr geehrte Frau Steffens,
        also ehrlich gesagt, ich muss wohl leider aufgeben, zu verstehen, was Sie mir sagen wollen. Worin wollen Sie mir eigentlich so heftig widersprechen? Gehen Sie überhaupt auf das ein, was ich da geschrieben hatte? Ich kann da nicht eine Verbindung finden, außer leicht und schwer. Sie beschreiben etwas, was sehr schwer für Sie zu sein scheint “der Menschheit offenbart(…)sich durch sie als eine Person aus Gott selbst bestimmt”. Ich verstehe das kaum, es scheint mir, als versuchen Sie “die Menschheit” zu sein oder “Gott durch Jesus”, oder verstehe ich Sie einfach nicht? Aber all das, was Sie da beschreiben – und ich verstehe es eigentlich nicht, außer vielleicht, daß Sie den Eindruck beschreiben, daß etwas Furchtbares geschehen wäre – hat eher nichts mit dem zu tun, was ich geschrieben habe. Stephan

        Antworten
      2. Roswitha Steffens sagt:
        23. Mai 2017 um 10:53 Uhr

        Es tut mir leid, wenn ich mich so unverständlich ausdrücke!

        Ich habe die Angst als Vergangenheitsform in ihrem Text wahrgenommen, was für mich bedeuten würde, wir hätten unser Ziel bereits erreicht. Wir alle wollen die Angst vor dem Bösen überwinden, sie endgültig aus der Welt schaffen, um endlich friedlich und frei leben zu können. Das bedeutet auch sie nicht mit Hass zu belegen sondern durch Liebe zu ersetzen.

        Sie haben mir durch Ihren Text vermittelt, als könne Gott diese Angst global beseitigen, doch wenn er das könnte, dann hätte er das getan, bevor die Schöpfung, für mich die Schlange als verkörperte Vernunft, aus der heilen Welt gesprochen hat.

        Das Böse muss also durch Gott erreichbar sein, anders könnten wir es nie mit seiner Liebe besiegen. Ich glaube nun einzig die Menschheit ist durch Gott erreichbar, nur wollen ihn viele Menschen nicht an sich heran lassen. Die Macht des Unbekannten verursacht Angst und zeigt ihren Weg durch Jesus Christus einer Menschheit auf, die Gott teilt, um Einsicht für den Vater zu gewinnen, der durch die Fürsprache der Mutter als ihr gemeinsames Kind aus Gott geboren wurde.

        Wenn Gott Menschlichkeit verwirklichen kann, so spricht das für eine Macht, die durch Nächstenliebe unser Leben bestimmt.

        Es ist also nichts Furchtbares passiert, außer sie sehen die Fruchtbarkeit des Heiligen Geistes durch Maria als etwas Schlimmes an und nicht als die Offenbarung des Herrn in jeder Person, die sich diesem fruchtbaren Geist anschließen will.

        Probleme werfen heute nur die Menschen auf, die sich in Positionen erheben, die ihnen nicht zustehen, weil sie sie nicht durch Menschlichkeit ausfüllen sondern mit Macht erhalten. Da wir aber alle Menschen sind, denke ich wir finden auch dafür Lösungen, die unseren gemeinsamen Werten entsprechen und das Recht auf Leben für alle erhalten.

        Antworten
  6. Stephan sagt:
    25. Mai 2017 um 15:21 Uhr

    Sehr geehrte Frau Steffens,
    ja, ich habe von der Verzweiflung in der Vergangenheitsform gesprochen, als einer abgeschlossenen Erfahrung. (Dafür gibt’s in anderen Sprachen, z.B. Altgriechisch, Litauisch, Spanisch) eine spezifische Zeitform, den Aorist, im Deutschen nicht. Auch die Erlösung durch das Gute, das ich erhalten habe, von der ich da sprach, ist für mich eine abgeschlossene Erfahrung, die zu meiner Ausstattung gehört.
    Nein, ich will nicht, wie Sie es von “wir alle” unterstellend vermuten, für immer ohne Angst leben.
    Ich und mein Horizont sind viel kleiner, ich liebe meine Frau, meine Kinder, die Menschen, die sich mir anvertrauen.
    Universelles Leiden, wie Sie es beschreiben oder vorgeben, gibt es das? Leiden ist doch immer persönlich-individuell und hat ein Gesicht, oder nicht?
    Ich finde, wer Erlösung erfahren hat – und sie kommt immer von Menschen, auch wenn sie den Ursprung in Gott hat – und wer das anerkannt hat (alles im Aorist) und Klarheit darüber hat, wird es auch ausdrücken. Nach meiner Erfahrung, drückt er sich sich dann auch verständlich aus. Es gibt natürlich höherstehende Menschen, Propheten, Heilige etwa oder Ausnahmepersönlichkeiten, über die man erstmal rätselt oder sie lange nicht versteht, weil sie einen besonderen Weitblick oder Tiefblick oder Überblick haben. Mag ja sein, Sie gehören dazu oder rechnen sich dazu, oder es hat andere Gründe, über die ich nichts weiß, warum Sie sich so kaum verständlich ausdrücken oder warum ich Sie so kaum, z.T. gar nicht verstehen kann.

    Antworten
    1. Roswitha Steffens sagt:
      26. Mai 2017 um 15:44 Uhr

      Die Angst zu überwinden, war das nicht Jesus, der das für uns tat und dafür nicht mehr verlangte als unser Vertrauen in Ihn als unseren Herrn? Der Horizont ist immer so groß und weit, wie man ihn sich selbst erschließen kann/will. Die Frage die sich mir dabei stellt ist die, wer trägt die Verantwortung für das aktuelle Weltbild in dem das Menschenbild bereits seit 2017 Jahren vorgegeben ist? Universelles Leid steht vor den Toren Europas, ertrinkt im Meer, wartet auf menschliche Zuwendung wenn es alt wird und sich nicht mehr selbst versorgen kann u.v.m. Es gibt so viel Leid auf dieser Welt, dass ich persönlich mich davon nicht ausschließen kann, und das bedrückt mich sehr. Ich habe keine Angst vor diesem Leid, doch ich fühle mich von diesem Leid betroffen, denn warum konnte ich mein persönliches Leid bisher immer mit meiner Familie überwinden und diese Menschen können das nicht? Ich habe noch von keinem Menschen Erlösung erfahren, Kraft ja, von meiner Familie, doch Erlösung ist für mich das endgültige Stadium der Menschheit von der ich der kleinste Teil bin. Ich würde mir auch ziemlich schäbig vorkommen Chancen zu erhalten, die andere nicht erhalten, denn welcher Gott würde mir Möglichkeiten geben, die nicht auch alle anderen erhalten und umsetzen können? Es gibt keine höher stehenden Menschen, denn vor Gott ist jeder Mensch gleich und das sollten Sie auch so im Raum stehen lassen, denn diese Tatsache ist eine der wichtigsten Bestandteile des Lebens überhaupt. Was wäre die Würde, trüge sie nicht genau diese Gleichheit jeder Person in ein Herz für all die Menschen, die ihrer teilhaftig sind?

      Antworten
      1. Stephan sagt:
        27. Mai 2017 um 14:56 Uhr

        Ja, sehr schlimm, das vielfältige Elend und Alleinsein so vieler Menschen, worüber Sie schreiben!
        Und offenbar ist unser beider Erfahrungshorizont mit Menschen sehr unterschiedlich. Endgültiges suche ich nicht. Alles Gute!

        Antworten

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