Das Untergewand, von dem der Evangelist Johannes spricht, „hilft uns, durch die Reliquie hindurch gläubig das Heilsgeheimnis zu schauen.“ Das schreibt Papst Benedikt XVI. anlässlich der Heilig Rock Wallfahrt, die am Freitag in Trier begonnen hat, an Bischof Stephan Ackermann. Der Papst hat selber eine besondere Beziehung zu diesem Evangelium, dem einzigen, dass die Episode des Los-Werfens um das Untergewand Jesu bei der Kreuzigung kennt. Und der Papst ist jemand, der durch die Schrift die Heilsgeheimnisse zu verstehen sucht. So auch in dem Brief nach Trier. Dort heißt es unter anderem:
Das Untergewand, so sagt uns Johannes, ist aus einem Stück. Die Soldaten, die nach römischem Brauch die Habseligkeiten des Gekreuzigten wie eine Beute unter sich verteilen, wollen den Leibrock nicht zerreißen. Sie werfen das Los darum, und so bleibt das Untergewand ganz erhalten. Die Kirchenväter deuten diese Stelle auf die Einheit der Kirche hin; sie ist als die eine, ungeteilte Gemeinschaft durch die Liebe Christi gestiftet. Der Heilige Rock will uns dies veranschaulichen.
Die Liebe des Erlösers führt zusammen, was getrennt ist. Die Kirche ist eine in den vielen. Christus löst die Vielfalt der Menschen nicht auf, aber er verbindet sie im Füreinander und Miteinander der Christen, die auf mannigfache Weise selbst, einer dem anderen, Mittler zu Gott werden können. Weiterlesen „„Die Liebe des Erlösers führt zusammen, was getrennt ist“: Papstbrief nach Trier“