Deutliche Worte des Papstes nach Deutschland: An diesem Montag empfing Benedikt XVI. den neuen Botschafter der Bundesrepublik beim Heiligen Stuhl, Reinhard Schweppe, in Audienz. Traditionell werden dabei eher grundsätzlich gehaltene Ansprachen ausgetauscht. Der Papst sprach über Menschenrechte, über den Beitrag der Religion zur Gesellschaft, der über eine ethische Prägung hinaus gehe. Zum Schluss wurde er sehr konkret:
An dieser Stelle möchte ich noch einen anderen bedenklichen Aspekt ansprechen, der, wie es scheint, durch materialistische und hedonistische Tendenzen vor allem in den Ländern der sogenannten westlichen Welt um sich greift, nämlich die geschlechtliche Diskriminierung von Frauen. Jeder Mensch, ob Mann oder Frau, ist dazu bestimmt, für den anderen da zu sein. Eine Beziehung, welche nicht beachtet, dass Mann und Frau die gleiche Würde besitzen, bedeutet ein schweres Vergehen gegen die Menschlichkeit. Hier ist es an der Zeit, Prostitution wie auch die weite Verbreitung von Material erotischen oder pornographischen Inhalts, gerade auch über das Internet, energisch einzuschränken. Der Heilige Stuhl wird darauf achten, dass der notwendige Einsatz gegenüber diesen Missständen seitens der katholischen Kirche in Deutschland vielfach entschiedener und deutlicher erfolgt.