Zweieinhalb Minuten standing ovations im Petersdom. Zum Ende der Messe am Aschermittwoch erhoben sich alle, die Bischöfe setzten ihre Mitren ab und man applaudierte lang und ausgiebig. So etwas hatte diese Kirche wohl noch nie gesehen, aber nach all den aufregenden Tagen mussten die Gefühle endlich einmal wohin.
Schon bei der Generalaudienz am Morgen gab es Tränen und Jubel und viel Applaus. Nach der weihevollen Liturgie am Abend brauchte es aber neben den individuellen auch eine gemeinschaftliche Ausdrucksform.
Benedikt XVI. konnte man die langen zweieinhalb Minuten lang ansehen, dass ihn das bewegte. Er, der so wenig Gefühl nach außen zeigt, der bewusst nicht auf das Aufregen von Gefühlen sondern auf das Anregen von Gebet und Vernunft setzt, auch er konnte bei aller Müdigkeit und Erleichterung, den Schritt endlich öffentlich gemacht zu haben, sich innerlich der Freude und dem Respekt der Menschen nicht entziehen.
Und dann sagte er die Schlussworte, wie sie ratzingersch nicht sein können: „Danke. Nun lasst uns zum Gebet zurückkehren.“ „Grazie, ritorniamo alla preghiera.“
Besser hätter er sein Denken und Papstsein nicht zusammenfassen können.