Sind wir Geschwister oder Brüder? Seit der Ankündigung einer neuen Enzyklika durch Papst Franziskus ist das auf einmal wieder Thema. „Fratelli tutti“ wird der Text heißen, was ein Zitat des hl. Franziskus ist und damit wenig kontrovers. Das kann man unter Verweis auf das Original und den Sprachgebraucht getrost so stehen lassen.
Dann aber geht es los: das italienische Original trägt den Untertitel „Sulla fraternità e l’amicizia sociale“. Jetzt mal abgesehen von der Frage, was im Deutschen eigentlich „soziale Freunschaft“ sein soll, gibt es zwei Varianten der Übersetzung von fraternità: meine ehemalige Redaktion in Rom übersetzt „Geschwisterlichkeit“ und die Kollegen von KNA und katholisch.de übersetzen „Brüderlichkeit“.
Geschwister oder Brüder
Das Ganze ist nich banal. Sprache ist lebendig, was vor zehn oder fünfzig Jahren noch normal gewesen sein mag, wird heute anders gesagt. Wenn ich mich an Menschen wende, dann muss ich das verständlich tun, wenn ich nicht das Risiko eingehen will, missverstanden zu werden.
Witzig ist es, dass das geschlechterübergreifende Plural-Wort für männliche und weibliche Kinder im Deutschen über den Feminin gebildet wird. Wir sind „Geschwister“, nicht „Gebrüder“. Gebrüder bedeutet etwas ganz anderes (Frage an Germanisten hier: gibt es noch solche Fälle? Oder ist das eine sprachliche Ausnahme?)
Substantivierung einer Eigenschaft
Jetzt wäre es einfach, aus diesen Geschwistern die Geschwisterlichkeit werden zu lassen, als Substantivierung einer Eigenschaft. Wäre es. Denn aus dem Aufklärungs-Diskurs haben wir „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ übernommen, weil in romanischen Sprachen wie dem Französischen, aus dem das kommt, der Plural anders gebildet wird. Deswegen nutzen wir hier nicht das deutsche Wort, sondern die direkte Übersetzung aus dem Französischen, obwohl in der Familie die „Brüder“ ganz klar nur männlich sind.
Noch einmal, Sprache ist lebendig, es geht hier nicht um Vorschriften und Sprachpolizei, schon gar nicht um Identitätspolitik, aber es gibt über Jahrzehnte gereifte Einsichten, die sich auch sprachlich ausdrücken. So sagen mittlerweile auch Exegeten, dass bei der Verlesung eines Stücks aus einem Paulusbrief im Gottesdienst „Schwestern und Brüder“ die korrekte Anrede ist, auch wenn im Original grammatisch nur der Maskulin steht. Es ist einfach die korrekte Übersetzung dessen, was Paulus damals in seiner Sprache ausgedrückt hat. Sowas könnten wir heute auch tun.
Sensibilitäten
Zweitens versucht der Papst, aktuell zu sein und Sensibilitäten aufzugreifen. Hier geht es nicht um Gender oder derlei ideologisch von allen Seiten aufgeladene Debatten, hier geht es schlicht um Sensibilität.
Auch in der Vergangenheit haben Vatikantexte deswegen das sich verändernde Latein aufgegriffen, der Papst hat Briefe an „fratelli e sorelle“ geschrieben, wie er auch bei seinem allerersten Auftritt als Papst die Menschen auf dem Petersplatz so angesprochen hat. Das Italienische benutzt eigentlich nur den Maskulin für beides, hier zeigt sich die Sensibilität und die Lebendigkeit von Sprache auch auf dem Balkon des Petersdoms. Die Sensibilität wäre also da. Und in Schreiben wie „Amoris Laetitia“ ist ganz selbstverständlich von Geschwisterlichkeit die Rede.
Nun weiß ich nicht, wie letztlich die Übersetzung sein wird. Ich hoffe, dass Vaticannews besser informiert ist. Es wäre jedenfalls bedauerlich, wenn ein Papstschreiben, dass für mehr Miteinander sensibilisieren will, genau diese Sensibilität im Untertitel bereits vermissen ließe.
Wieviele Probleme würden sich relativieren ,
wenn wir- nicht nur in der Kirche –
( gilt aber auch für große Teile der säkularen Gesellschaft )
Anstatt dem Patriarchat WESENTLICHES (!!) vom MATRiCHARIAT Übernommen hätten.. ,
damit meine ich ausdrücklich NICHT die Mariologie!!
Aber es gibt – nicht nur bei „Indigenen“- Gute Ansätze..
mich interessiert noch eine andere kirchenhistorische Frage, ich las das in einem alten Buch von Egon Kapellari mit Vorwort Balthasar, also schon was Fundiertes: der hlg. Franz von Assisi, welche Weihe hatte der wirklich.
Scheinbar „nur“ Diakon. Er war Spätberufener aus einer reichen Familie.
Natürlich kann man in Assisi seine Kutte als Reliqui anschauen; er war schon Mönch. Aber offensichtlich hat einer der größten Verbesserer/Charmismatiker der Kirche (ich tu mir mit dem Wort Reformer ja sehr schwer) es beim Diakon belassen. Er hat sich bestimmt auch mit Frauen gut ausgetauscht, denn alles Biologische liebte er.
ich finde, für viele Diskussionen im 21. JH ist das erstaunlich und zeigt Wege auf.
Fürchte auch, dass das auf die schiefe Verständnisbahn gerät – und dass JournalistInnen mehr Platz aufs Erklären und Rechtfertigen des (Unter-)Titels verwenden müssen, als sie nachher für den Inhalt zur Verfügung haben.
Die „amicizia sociale“: sie ist m.E. genauso „sozial“, wie Facebook, Instagram, Twitter & Co. „soziale“ Netzwerke sind. Auch so eine schräge, falsche Übersetzung aus dem Englischen, über die sich – anders als über Veröffentlichungen des Papstes – aber niemand den Mund zerreißt. „Sozial“ heißt in diesem Falle: „auf Mitglieder bezogen / von Mitgliedern ausgehend“ oder so ähnlich, genauso wie im Italienischen die „quota sociale“ keine sozialpolitische Maßnahme irgendeiner Regierung ist, sondern der ganz ordinäre „Mitglieds-Beitrag“ in jedwedem Verein. Das, was ein „Sozius“ halt beizusteuern hat.
Demnach wäre die „amicizia sociale“ der von jedem Gesellschaftsmitglied geforderte Beitrag zum Zusammenleben, der aber von unten ausgeht, durch eigene Bereitschaft oder Einsicht, und der nicht durch Gesetze o.ä. von oben angeordnet wird. Im Italienischen ist das ohne weiteres verständlich. Aber in der Tat: Wie übersetzt man das?
(Liefert, Pater Hagenkord, vielleicht das Spanische irgendeinen nützlichen Zugang zu diesem „sozial“???)
Im übrigen kann man nur froh sein, dass Schiller&Beethoven mit ihrer „Ode an die Freude“ bisher vom Shitstorm der Zeit verschont geblieben sind. „Alle Menschen werden Brüder“… uff! (Da scheitern die „Geschwister“ schon am Versmaß.)
Ist die weltweiter Solidarität gemeint (und was ist das)
Zuerst war nur die Nächstenliebe der christliche Begriff, ich fand diesen eben auf die Interaktion von wenigen Menschen passend.
Spätestens mit den Enzyklika des JPII wurde die Solidarität im Katholischen salonfähig, obwohl sie vorher marxistisch angehaucht war. Siehe Solidarnosc. So hab ich es halt in Erinnerung.
Zähle mich nicht zu Marxisten im Politischen. Mir fällt noch so eine Vokabel ein, das manchmal in den Ministrantenseminaren verwendet wurde, jetzt aber nicht mehr hipp ist. „Liebe Erdenbürger, liebe Gotteskinder“ usw.
ErdenBÜRGER gefällt mir gut.
Oder ist es letztendlich alles im Geist des Friedensgrußes Christi? Friede ist ein großer Begriff
Eine kleine Klugscheißerei: „lateinischen Sprachen“ – romanisch, oder?
Nein, eine gute Korrektur. Ich war zu lange in Italien, da heißen die so.
Es heißt ja auch nicht Romanisch-Amerika.
In den romanischen Sprachen (zumindest hat mir das meine Französich- und Italienischlehrerin so beigebracht), hat das Masculinum immer Vorrang. Wenn also 100 Frauen (oder Mädchen) angesprochen werden und darunter befindet sich ein einziges männliches Wesen, dann wird die masculine Form verwendet. Ich denke aber, dass der Inhalt der Enzyklika wichtig sein sollte als die Anrede.
Stimmt, der Inhalt ist wichtiger. Aber gerade deswegen sollte man – meiner Meinung nach – unnötige Verwirrung vermeiden.
Eine Notiz vielleicht zu den romanischen Sprachen: ich war vor 10 Jahren länger in Chile, und auch da wird aus der Anrede „hermanos“ nun „hermanas y hermanos“. Sprache lebt!
sind wir mal optimistisch und gehen wir davon aus, dass Papst Franziskus dieses Dilemma bewusst ist. Dann können wir hoffen, dass die Enzyklika eine Fußnote enthalten wird, in der die tatsächliche Absicht erklärt wird.
meint
Euer Christoph
Ich glaube die Fußnoten die Sie meinen werden auf jeden Fall die suchen und finden, die nicht sehen wollen welche Zukunft der Geist Gottes die Kirche führen will.
Für klein, klein wird es immer ne Fußnote in der Geschichte geben. Und in einer Enzyklika zu diesem Thema mit Sicherheit.
welche Fußnote meine ich denn?
Gestern kam von der Gates-Stiftung ein absolut lesenswertes Dokument zur Definition der Nachhaltigkeitsziele und zur Auswirkung von Covid zur Publikation.
Meine Sicht von Menschenbild ist das nicht, es führt in die Messbarkeit und in den hybriden Roboter. Aber bitteschön. Das hinterlässt bestimmt Spuren. Extrem gut und beeindruckend. Aber sehr falsch, dennoch. Klar ist es arrogant, wenn ich das sage. Die Deutsche Übersetzung mal anschauen, zB auf Seite34, wie man Frauen in Afrika nach der ersten Geburt proaktiv behandeln soll (was wird da angedeutet?) Usw.
Das Individuum wird da kaum angesprochen. Also nix „cari fratelli e sorelle“. Aber alle retten den Planeten.
Je mehr der Planet geretter wird, desto unfreier wird der Einzelne. Das ist immer mehr mein Resumee.
Aber wo ist die Rettung? Doch nicht hier, sondern irgendwann hoffentlich im ewigen Königreich.
Dennoch sollten wir dann genau abgleichen, wie sich eine christliche vatikanische Enzyklika, gerade zu Covid u.a., von der politischen Nachhaltigkeit abweicht. Ich hoffe, der Unterschied wird ein riesiger sein. Bin ganz Ohr und neugierig in Sachen 3. und 4. Oktober.
Ist Gates bewusst vorgeprescht?
Der Heilige Vater spricht laut Nachricht bald per Video vor der Uno. M.E. sollte die Kirche das nicht mehr sooft machen. Das Pendel sollte eher in die Abgrenzung, in das Inwendige gehen.
Der Vater Gates ist (lebenssatt mit 94) verstorben in diesen Tagen. Das ist sehr traurig. R.i.P.
https://www.gatesfoundation.org/goalkeepers/report/2020-report/?utm_source=GF&utm_medium=EMEP&utm_campaign=GK20&utm_term=RP&utm_content=LK#GlobalPerspective
Das mit der UNO sehr ich ganz anders. Ich freue mich sehr, dass Franziskus endlich wie ihm Johannes Paul VI. und Paul VI vor der UNO sprechen. Sie waren jeweils dankbar, vor der UNO sprechen zu dürfen! Die Kirche hat sehr lange gebraucht um zu erkennen, dass die Menschenrechte genau das wollen, was ihr selber heilig ist, den Schutz und die Verteidigung der Menschenwürde. Aus der Katholischen Soziallehre sind die Menschenrechte nicht mehr wegzudenken und das hat ihr in den Augen der nicht-katholischen Welt größten Respekt eingebracht. Aber die Kirche hat nie nur von Rechten, sondern immer auch von Pflichten gesprochen. Freiheit bedeutet Verantwortung für den anderen und ist niemals Freiheit auf Kosten der anderen. Die Sozialenzykliken von Johannes XXIII über Paul VI bis heute sind ein Schatz für die Kirche. Wo gibt es eine weltweite Instanz, die eine solche moralische Autorität hat wie jetzt Franziskus? Vielleicht noch der Dalai Lama. Aber sollten uns im Interesse der Menschlichkeit und der Würde nicht alle Verbündeten willkommen sein? Und die „Innerlichkeit“ kommt dabei keineswegs zu kurz. Paul VI hat daran erinnert, dass die Katholische Soziallehre auf dem Boden des Evangeliums steht. Das war in den 60ern nicht allen so klar. Von ihm stammt das Programmwort „Evangelisation“, das Franziskus jetzt wieder aufgreift. Aber es sagt auch immer wieder, dass Aktion und Kontemplation zusammengehören. Rückkehr zur reinen Innerlichkeit, Abgrenzung nach außen, das wäre ein Rückfall hinter das II. Vatikanische Konzil, durch das die Kirche überhaupt erst in der modernen Gesellschaft angekommen ist.
Standpunkt verstanden. Aber ich darf die Opposition vertreten. Das klingt dann schrechlich konservativ, ich meine, es ist das Gegenteil. Nur wenn man der Welt „einen oppositionellen Spiegel“ vorhält, verbessert man sie wirklich und das ist wahre „DEMOKRATIE“.
Seitdem wir in die Welt marschieren, macht diese sich über die kirche lustig. Also ist ja nix zu sagen gegen Schnittstellen und Kommunikation. Aber der Glaube darf nicht durchmischt sein.
Heisst in Konsequenz: 10 Gebote deutlich wichtiger als die Papiere der Uno, auch wenn sie Menschenrechte heißen.
aber es ist die für mich zentrale Frage der Kirchenentwicklung. Die oft gescholtenen Orthodoxen machen es anders. Sie bewahren. Erinnern an das Kreuzeswort „es ist vollbracht“. Also am Kreuz wurde vom Religionsgründer Christus die Kirche definiert.
Ich wette, in der Enzyklika finden wir wieder das Wort „Weltregierung muss her“. Das wurde auch im II. Vatikanum scheinbar erfunden. Suchen Sie in den alten zitierten Enzyklika. Mir wird da immer etwas mulmig.
Wir entwickeln das Christentum in eine Form „soziale Ethiklehre“. Das ist das Ende. Denn offensichtlich können andere das besser, siehe Gates. Wobei die wirklichen Ziele der Uno, Weltbank etc. ja noch zu hinterfragen sind
Und klar, ich wette auch, am ENde steht irgendwo ein Anruf oder ein Mariengebet. Das sehe ich dann ein bisserl als Feigenblatt. Den so hat dann auch Paul VI in Frieden das II. Vatikanum geschlossen. Mit Maria als Mutter der Kirche.
Die werden wir tatsächlich brauchen, um Welt und Kirche zu retten.
Nur kurz zum Lob der Orthodoxie: es gibt keine Kirche auf der Welt, die so stark im Staat aufgeht wie die Kirche des Ostens, die ortho9doxen Kirchen in Russland oder Serbien oder anderen Ländern. Glaube darf nicht „durchmischt“ sein? Dann sind die offiziellen Orthodoxen Kirchen nun wirklich kein Beispiel für uns hier.
Und: natürlich gehört die Ethiklehre dazu, sie nennt sich katholische Soziallehre und ist aus der Reflexion der Schrift heraus entstanden. Christsein bedeutet, sich in der Welt zu engagieren, auf Basis dessen was wir glauben und diesen Glauben umsetzend. Anders geht das auch gar nicht. Rückzug ist keine Option.
Jepp, stimme dem voll zu.
Rückzug aus der Welt widerspricht völlig dem Auftrag unseres Herrn!
Jesus hat aber niemals was zur Militärmacht Roms gesagt, er war kein Zelot, er ist nicht verhandeln gegangen, er hat nix zu Frauenrechten, oder ob Samaria eine neue Wasserleitung braucht oder oder….
Die Kirche muss Grundlagen der Ethik liefern bzw. die Metaebene, wie man es sieht.
Es kann ein Ethikparlament in der Kirche geben, das bewusst der Uno Konkurrenz macht.
Wie gesagt: wenn Franziskus und Gates das Gleiche publizieren, bin ich erschüttert. Mag ja die Sicht der Minderheit sein.
Die Weltpolitik der Orthodoxen muss ich noch verstehen, das Argument von Pater Hagenkord ist ja richtig. Wenn sie gegen die Weltregierung halten (was auch Muslime machen, zB) dann müssen sie natürlich die Vaterländer stärken (Nationalstaat kriegt so einen negativen Touch).
Ist das nun gewollt oder nicht.
Ikonen, Weihrauch, Rosenkränze etc. halte ich dennoch für vorbildlich. Man kann das fast nicht übertreiben.
„Jesus hat aber niemals was zur Militärmacht Roms gesagt“.
Echt? Dann lesen Sie mal Mt 5,41 und 22,21. Oder Joh 19,11 (ist zwar vermutlich nicht historisch, aber was solls).
Das angebliche Zitat ist aus den Admonitiones, die in lateinischer Sprache verfasst sind. Es ist ein incipit, aber eben auch im Original in lateinischer Sprache überliefert. Frattelli tutti wäre also wieder eine Rückübersetzung ins Umbrische(?).
Näheres gibt es hier
https://medium.com/@DanielHoran/the-origin-and-context-of-pope-franciss-forthcoming-encyclical-title-984619ab5f01
Mit Ihrer politisch korrekten Gendersprachpanscherei halten Sie nicht einen einzigen Kirchensteuerzahler vom Kirchenaustritt ab. Aber Sie werden natürlich sehr viel Lob von weltlichen Größen erhalten und das ist natürlich das wichtigste.
Was Sie da zusammen formulieren ist unwürdig. Wer sich mit engagierten Katholikinnen und Katholiken unterhält, der bekommt schnell Geschichten von mangelnder Wertschätzung durch die offizielle Kirche zu hören. Hier gehört auch die Sprache hin. Mit „weltlichen Größen“ hat das nichts zu tun, die interessieren mich auch nicht. Sondern die Engagierten. Die Sie wiederum nicht zu interessieren scheinen.
Frauen die Gruppen und Gremien leiten und in ihnen mitarbeiten. Pfarramtssekretärinnen. Pastoralreferebtinnen, Gemeindereferentinnen, Klinikseelsorgerinnen, Kindergärtnerinnen ….
Die Zahlen alle keine Kirchensteuer?
Kann es sein, dass Ihr Blick auf die Welt in einem bestimmten Gelderwahn hängengeblieben ist?
Wenn sich die Enzyklika mit ihrem Titel auf die Admonitiones VI bezieht, dann nimmt der Inhalt möglicherweise auch darauf Bezug.
6. De imitatione Domini
Attendamus, omnes fratres, bonum pastorem, …….
http://www.intratext.com/IXT/LAT0826/__P6.HTM
Lasst uns alle, Brüder, des Guten Hirten gedenken, der die Marter des Kreuzes ertrug, um seine Schafe zu retten.
Die Schafe des Herrn sind ihm nachgefolgt in Trübsal, Verfolgung und Schmach, in Hunger und Durst, in Krankheit und Versuchung und in anderen Heimsuchungen. Und dafür erhielten sie das ewige Leben vom Herrn.
Deshalb ist es eine große Schande für uns, die Diener Gottes, dass die Heiligen große Werke vollbrachten, wir aber Ruhm und Ehre erlangen wollen, indem wir von ihnen erzählen.
Es geht in dieser Ermahnung also um den Gegensatz von Taten und Worten. Wir reden immer, tun aber nichts bzw. wenig. Vermutlich ist das auch der Kern der Enzyklika.
Das „ Kirchenchristentum“
wird mir – beim Lesen so mancher Beiträge-immer fremder!!!
Warum so wenig über die wunderbaren Wege des Menschensohnes aus Nazareth…
Damit meine ich keine Sekten oder spezielle „ Bekehrungsprediget“
Würden die Katholiken, was man von ihnen erwartet und sie selbst von sich sagen, dem Papst gehorchen, hätte es wahrscheinlich keinen ersten Weltkrieg gegegeben, Hitler wäre ein obdachloser Postkartenmaler geblieben, kein Holocaust, kein zweiter Weltkrieg jedenfalls, und es würde hier übersetzt werden, was der Papst geschrieben hat: „Liebe Geschwister(lein)!. und „über die Brüderlichkeit und unser aller Freundschaft miteinander.“ Und die Katholiken wären sehr ernstzunehmende angesehene Leute! Aber Katholik sein und dann aber dem Papst nicht gehorchen? Man kann ja drüber nachdenken, was er meint und in dem Spannungsfeld sein und mal abwarten, wenn man will oder austreten, aber ohne das ist es Humbug und Aberwitz.