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Er ist nicht hier

Veröffentlicht am 25. Dezember 201924. Dezember 2019
Haben und doch nicht haben: Weihnachten Es weist auf etwas hin, aber auch auf das Fehlen von etwas: Ein Schlafsack an einer Kirche in Köln

Fast schon ein Überwältigungs-Symbol: Ein leerer Schlafsack hängt auf einem Gitter an einer Kirche. Einer Kirche, wo wie in vielen anderen der Flüchtlinge und der Weggeworfenen gedacht wird, in denen wir den Herrn erkennen. Und daneben hängt der Schlafsack eines Obdachlosen. Und das zu Weihnachten. Ich sehe haben und doch nicht haben: Weihnachten ist das Kommen Jesu, aber gleichzeitig sagt mir der leere Schlafsack, dass wir auf diesen Jesus warten müssen. Immer noch. Immer.

Haben und doch nicht haben: Weihnachten

Es war ein Schlendern, entlang einer Kirche, die ich vor Weihnachten gerne besuche. Die mir immer mal wieder einen neuen Gedanken, eine neue Sicht auf das Fest erlaubt. Aber es war nicht die Kirche selber, sondern der Schlafsack neben der Kirche, der mich bis durch das Weihnachtsfest hindurch begleitet.

Drinnen eine harte Skulptur zum Thema. Draußen eben dieses Symbol. Ein Symbol – aber für was? Nicht für das, was wir jetzt überall hören, und berechtigterweise überall hören. Vom Erkennen des Herrn unter uns. Das Symbol sagt mir, dass das dann doch nicht so einfach ist mit dem Herrn unter uns.

Nicht so einfach mit diesem Jesus

„Er ist nicht hier“, will er mir sagen, der Schlafsack. Wobei – das Zitat gehört doch gar nicht hierher. Das Zitat gehört in das andere Fest, gehört nach Ostern, ins leere Grab.

Eigentlich, ja eigentlich ist die Krippe ja nicht leer. Sondern da ist das Kind drin. Wir haben dieses Kind, wir feiern dieses Kind. Aber „haben“ tun wir es dennoch nicht. Haben hat etwas von verfügen können über, und gerade das geht eben nicht.

Haben kann man Jesus eben nicht

Haben, das passt zu gut in unsere Welt. Die Welt des Funktionierens, Rationalität und Vernunft, des Verfügens und Tuns. Viel zu gut. Aber diese Welt war es auch, die das Kind abgelehnt hat. „Er kam in sein Eigentum, aber die seinen nahmen ihn nicht auf“, sagt das Johannesevangelium.

Die Krippe kann also keine Wiederholung sein, keine historische Darstellung. Das würde uns eine historisch verbürgte Sicherheit und damit Verfügbarkeit vortäuschen.

Jesus bleibt aber unverfügbar, unbenutzbar, uns entzogen. Auch in der Krippe. Und in diesem Jahr brauchte es halt einen leeren Schlafsack, um mich daran zu erinnern.

.

Ihnen ein gesegnetes Fest und frohe Weihnachten!

 

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Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Glaube und Vernunft, Spiritualität / Geistliches Leben
Schlagwörter Jesu, Warten, Weihnachten, Wiederkunft

2 Kommentare zu “Er ist nicht hier”

  1. Dietmar sagt:
    25. Dezember 2019 um 07:55 Uhr

    Ihnen und allen Diskutierenden in diesem Blog: Gesegnete Weihnachten!

    ***
    Ja, Weihnachten und Ostern bilden einen großen gemeinsamen Zyklus des Christentums, das wird bei dem Text und dem Bild bewusst. Und ohne – Glauben – geht es nicht.

    Uns allen hier in Mitteleuropa geht es gut.

    Zum letzten Aufsatz hatte ich die letzten Tage noch einen bedrückenden Gedanken, wie es um Verfolgte auf unserem Globus wirklich steht. Schauen wir auf die muslimischen Uiguren und die massive Staatsmacht der Chinesen. Wo Muslime in Asien in der Minderheit sind, teilen sie oft das Schicksal verfolgter Christen. In Indien ist es derzeit auch nicht einfach. Es geht mir hier aber um die zynische „Glaubensprüfung“ mit Schweinefleisch.

    Worauf ich hinaus will: die Uiguren als gar nicht kleines Volk werden – nach konzentriert Plan der Partei (an sich soll man das Attribut vermeiden) – interniert. Um ihren Glauben zu prüfen, nein um ihn zu brechen, bekommen sie nach sehr guten vertrauenswürdigen Quellen in den ERZIEHUNGSLAGERN über Monate nur Schweinefleisch, für Muslime natürlich eine Provokation. Verhungern, was sagt man Alten, Kindern, schwachen Frauen? Der Ausruf der Partei ist: wer guter Chinese ist, isst Schweinefleisch. Angeblich ist die Maßnahme sogar in der Statistik des deutlich steigenden Schweinefleich-Verbrauches in China ablesbar.

    So führt der Zynismus einer diktatorischen Partei zu Nötigung, oder auch Folter. Wo sind die Grenzen, Übergänge .

    Nato und EU haben Anfang Dezember bestätigt, dass China ganz wichtig für die wirtschaftlich-sozioligische Konstruktion unserer gegenwärtigen Welt bleiben. Ein bisserl hinschauen, lau mahnen, die eine oder andere Talkshow bei Plasberg oder Will. Aber keinesfalls ist China ein Feind. Der berühmte Helmut Schmidt hat in seinen letzten sehr erfolgreichen Büchern immer dem Aufstieg Chinas gehuldigt, der zweite Sprung nach vorne ist Vorbild für die Welt!?

    Der gläubige Mensch sollte mehr hinschauen, was in der Politik auf dieser Welt wirklich passiert. Das meine ich.

    Antworten
  2. Ullrich Hopfener sagt:
    25. Dezember 2019 um 11:39 Uhr

    Danke Pater Hagenkord, für Ihre Gedanken , die ich als zuversichtlich aber auch fragend erfahre… und nicht wie irgend eine theologische Vorlesung..!!

    Und das Foto! – hat für mich noch eine andere so GEGENWÄRTIGE Realität , ohne Worte rübergebracht

    Und natürlich diese etwas andere „Meditation“ verstärkt..

    Ihnen , und allen der Bloggemeinde, gute
    Tage…

    Ihnen Pater Hagenkord nochmal viel Kraft
    Für ihre Aufgabe beim synodalen Weg- besonders AUCH im Umgang mit der doch in Teilen heterogeneren DBK – gerade wenn ich ua. An Köln und Regensburg denke..

    Antworten

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