Es wird eine Reise an die Peripherie der Welt: Am Sonntag bricht der Papst auf nach Myanmar und Bangladesch. Ohne jetzt die Klischees aufmachen zu wollen, hat das eine ganze Reihe von Herausforderungen.
Verkehr, Sprache, Flüchtlinge: alles Mögliche wird die Papstreise zu etwas Besonderem machen. Die Herausforderung, die mich aber heute am meisten beschäftigt: es wird von den meisten der Veranstaltungen, Begegnungen und Liturgien keine live-Bilder geben.
Es wird also nicht nur keine Übertragungen geben, was bei einer Zeitverschiebung von fünfeinhalb Stunden vielleicht keine Katastrophe ist. Wir werden hier das Ganze nicht verfolgen können. Und damit wird die Berichterstattung zu einer Herausforderung.
Wir haben Leute vor Ort, die uns berichten können. Aber wie das alles dann bei uns ankommen wird, wissen wir noch nicht. Und wir wissen auch nicht, ob unsere Leute dann bei allem dabei sein können.
Der Papst ist ja vor allem ein sichtbarer Papst, alles als Foto, als live-Bild, als Übertragung und so weiter. Es wird spannend, wie wir das alles berichten und verfolgen, wenn diese Bilder einmal nicht zur Verfügung stehen.
Ein Experiment.
Pater Hagenkord, ich glaube Sie müssen sich keine Gedanken über fehlende Bilder und Liveberichte machen, denn es gibt genügend Bilder und Berichterstattungen über die Situation vor Ort und das Flüchtlingslager in Bangladesch, die man sich zu den Berichten heranziehen kann, zumindest ich habe diese Bilder täglich im Kopf und brauche sie nur abzurufen. Dieses Elend in dem unüberschaubaren Lager, das von einer Geringschätzung gegenüber Menschenleben zeugt, ist kaum in Worte zu fassen die diesem menschlichen Versagen gerecht werden könnten. Die leeren, trostlosen Augen der Kinder, bei mir lösen diese Bilder einfach nur Hilflosigkeit aus, über so viel Grausamkeit nicht richten zu können, weil sie einem Wesen entnommen ist dessen Existenz in Gott wurzelt, ohne dafür auch nur die geringste Wertschätzung zu erweisen. Während ich diese Worte schreibe kämpfe ich mit den aufsteigenden Tränen einer Mutter, die in diesen Bildern ihre eigenen Kinder sieht und darüber so traurig ist, dass sie am liebsten mit dem Papst zusammen Trost und neue Kraft spenden würde.
Ich begleite die Reise von Papst Franziskus mit meinen Gebeten und mit der Liebe, die ich durch meinen Glauben an diese geschundenen Menschen senden möchte. Ich hoffe so sehr Gott kann etwas von unser aller Glaubenskraft auf diese vom Leid gezeichneten Menschen übertragen, um ihnen in ihrer schwersten Zeit das zu vermitteln, was sie jetzt am meisten brauchen, Liebe, für uns, die wir ihnen nehmen, was uns nicht gehört und dafür ihre Qualen in Kauf nehmen. Ich bitte Gott täglich inständig, dass dieses unsagbare Entsetzen sein Ende im Frieden finden möge und auch denen verzeihen kann, die es verursacht haben.
Die schönste Information über die Reise des Papstes wäre die, dass die Rohingyas als Bürger Myanmars anerkannt werden und mit allen Rechten, die für Menschen gelten in ihre Heimat zurückkehren dürfen.
Was ist der Grund? Geht es um ein technishes oder um ein politischesProblem?
Das können wir von hier aus nicht genau sagen, es ist wohl vor allem ein finanzielles; der besuchte Staat ist normalerweise derjenige, der die Bilder produzieren und verteilen lässt.
Wie soll ich das verstehen, der Staat produziert (seine) Ablichtungen als Macher und Profiteur? Oder / Und als alleiniger Verfügungsberechtigter / Diktator? Habe ich das richtig verstanden… Dann ist es wahrlich eine heikle Mission, die Papst Franziskus vor hat…