„Weil er der nächste ist.“ Eine Antwort auf die Frage, warum wir eigentlich Unmengen an Zeit, Energie und Geld verwendet haben, um zum Planeten Mars zu fliegen. Er ist einfach an der Reihe. Wir sind Frager, Untersucher, wir sind neugierig und wollen wissen, was da ist und wer da ist. Bzw. wer da war. Denn die Frage nach Leben außerhalb des Planeten Erde treibt uns immer wieder um.
Nun ist also – vor vier Wochen – nach acht Monaten Flug die Sonde „Curiosity“ auf dem Mars gelandet. Zwei Jahre lang soll sie Bilder und andere Daten zur Erde schicken. Hauptgegenstand ihrer Neugier: Gibt oder gab es Leben auf dem Mars? Sollte die Antwort mit Ja ausfallen, dann hätte das (auch) theologische Implikationen.
Zunächst braucht gute Wissenschaft aber Zeit, Antworten von heute auf morgen können wir also nicht erwarten. Aber die Neugierde bleibt. Und, wer weiß …
„Findet man nun Lebensspuren, dann hat das viele Folgen – zunächst auf wissenschaftlichem Gebiet. Man könnte unter anderem die Gültigkeit wichtiger Hypothesen wie etwa der Evolutionstheorie überprüfen. Aber natürlich wäre das auch eine wichtige Neuigkeit über den Kreis astrobiologischer Forschung hinaus. Man würde sich von neuem Fragen stellen, die die Menschheit schon seit der Antike umtreiben: Was ist entwickeltes, was ist primitives Leben? Was ist Intelligenz, was ist intelligentes Leben?“
Pater Jacques Arnould OP, Mitarbeiter am französischen Raumfahrtzentrum. Auch die Theologie, so formuliert der französische Dominikaner, würde durch einen Lebens-Fund auf dem Mars „in Alarmbereitschaft versetzt“. Und dann eine These, die sicher nicht nur mich verwundert: Schon im 13. und 14. Jahrhundert hätten Philosophen und Theologen u.a. in der damals führenden Universitätsstadt Paris erbittert darüber gestritten, ob es mehrere Welten gebe. Das ist wahr. Ich habe nachgesehen. Die Perspektive war aber natürlich nicht die von wissenden Empirikern, sondern die der Deduktion aus allgemeinen Prinzipien bzw. – bei anderen Theologen – die der Spekulation. Es ging auch nicht wirklich um den Mond, den Mars oder die unendlichen Weiten des Weltraums, sondern vielmehr um den Menschen. Aber im Kern war es doch Schöpfungstheologie, insofern trifft die Aussage Pater Jacques. Es geht um Schöpfungstheologie:
„Kann Gott, der Schöpfer, noch andere Menschheiten erschaffen außer der unseren? Und davon ausgehend stellt sich dann dogmatisch die Frage: Brauchen auch andere Kreaturen, wenn sie intelligenzbegabt sind und ein Gewissen haben, Erlösung? Und Erlösung durch wen? „Curiosity“ hat also eine ganze Menge Fragen im Gepäck. Gleichzeitig weiss man aber überhaupt noch nicht, ob die Sonde wirklich Elemente für eine Antwort auf all diese Fragen aufspüren wird. “
Aus den Debatten von früher können wir aber noch etwas anderes lernen: Nämlich dass die Theologie auf eine Begegnung mit Leben außerhalb der Erde vorbereitet ist. Auch wenn das nicht bedeutet, dass sofort ein Handschlag und eine theologische Debatte mit einem Marsmenschen möglich ist, so bedeutet es doch, dass wir das vernünftig verarbeiten und erklären können.
Das ist aber nicht bei allen so:
„Das Erstaunliche ist doch: Der Mensch der Moderne ist im Moment nicht wirklich darauf gefasst, mit anderen Wesen Bekanntschaft zu machen, die außerhalb der Erde Intelligenz und Bewusstsein entwickelt hätten. Schließlich haben ja die Wissenschaftler bislang keine solchen Lebewesen gefunden. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts hingegen galt es für die meisten Menschen als ausgemacht, dass es auch außerhalb der Erde Lebewesen geben müsse – auf dem Mond, auf dem Mars… Die Theologen waren also schon immer darauf gefasst, die Möglichkeit von solch anderem Leben einzuräumen – gottgeschaffen, gottgewollt. Heute hingegen stellt sich die Frage viel dramatischer, weil man nicht mehr diese Vermutung hat, dass es auch anderswo Leben gibt.“
Eines macht Arnould ganz klar: Es wäre aus seiner Sicht „egoistisch“, zu denken „Hoffentlich sind wir alleine, dann sind wir nämlich mit Sicherheit Gottes einzige geliebte Kinder.“ Aber von der Nachricht „Leben auf dem Mars gefunden“ könne auch ein neues Nachdenken ausgehen darüber, was es bedeutet, dass Gott sich ein Volk bzw. einen Menschen erwählt.
Oder – in den Worten meines Kollegen Stefan Kempis – „Vielleicht wird man ja künftig immer sagen müssen, wenn es um das Gottesvolk des Alten Bundes geht: Gottes auserwähltes Volk auf dem Planeten Erde.“
Zitat: Die Theologen waren also schon immer darauf gefasst, die Möglichkeit von solch anderem Leben einzuräumen/Zitat
“schon immer” ist in diesem Zusammenhang eine kühne Übertreibung. Ich hatte das zweifelhafte Vergnügen in den Fünfziger und Sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts römisch-katholischen Religionsunterricht zu geniessen und da feierte der Mensch, als exklusive “Krone der Schöpfung” gerade fröhliche Urständ. Vielleicht hatten meine Religionslehrer Angst, dass der jüngst verblichene Mr. Armstrong demnächst dem Mann im Mond die Hand schütteln würde und wollten dem mit einer erzkatholischen Imprägnierung zuvor kommen. Jedenfalls wurde die Möglichkeit irgendeines Lebens außerhalb der Erde, oder gar intelligenten Lebens im Universum, aufs heftigste bestritten.
Möglicherweise haben einige Theologen in ihren Elfenbeintürmen darüber spekuliert; allgemeines Glaubensgut war der Gedanke extraterrestrischen Lebens bis vor wenigen Donnerstagen in der römisch katholischen Theologie bestimmt nicht und es gibt sicher auch heute noch genug Katholiken, die so einen Gedanken der puren Blasphermie zeihen würden.
Im übrigen kann ich einem hoch geschätzten, protestantischen Mitforisten aus einem Nachbarthread nur zustimmen. Dieser fröhliche, katholische Kulturimperialidmus, der sich jeden menschlichen Fortschritt der gegen den erbitterten Widerstand der katholischen Kirche erkämpft wurde, an die eigenen Fahnen heftet (das absolute Paradebeispiel ist hier die allgemeine Erklärung der Menschenrechte) ist manchmal so erheiternd, dass einem das Lachen vor Verblüffung im Halse stecken bleibt.
Jetzt bleibt mir aber das Lachen im Halse stecken.
Der Satz: liebe deinen Nächsten wie dich selbst ist ja wohl der Anfang aller
Menschenrechtserklärungen. Den geistigen Hochmut der heutigen Zeit über die Menschen vergangener Zeiten zu urteilen erschreckt mich. Wie hätten wir in dieser Zeit gelebt? Sicher ist doch, die Klöster waren in der damaligen Zeit
der Ausgang von Wissenschaft und Forschung und Bildung. Die Hexenverfolgungen hatten ihren Ursprung in der Lehre Calvins, sind also nicht der Kath. Kirche anzulasten. Ich empfehle das Buch: Deine Kirche ist ja wohl das Letzte, von Ulrich Filler. Wenn Sie allerdings Abtreibung, sexuelle Ausbeutung, etc. als menschlichen Fortschritt bezeichnen, bin ich froh das die kath. Kirche sich verweigert. Was werden unsere Nachfahren über uns sagen? Bei uns sterben die Kinder an Hunger und Krankheit, bei euch sterben sie im Mutterleib, sagt ein afrikanischer Bischof. 1000 Abtreibungen pro Tag in Deutschland- wenn die Kinder alle in die Sozialkassen einzahlen würden, hätten wir keine Rentenprobleme.
Aber wir sind ja so modern- gottlos.
Haben wir heute also auch das Recht über jene Menschen zu urteilen, die den Herrn verurteilt und getötet haben? Wie wären wir dem Göttlichen begegnet? Sind wir heute auf diese Begegnung wirklich vorbereitet? Waren es die damaligen Menschen vielleicht?
Tatsache ist, dass wir wirklich nicht “den Stab” über die damaligen Menschen brechen dürfen, denn: alle glaubten mit gutem Gewissen so handeln zu müssen, so wie diese eben gehandelt haben. Daran hat sich auch heute nichts geändert. Die Frage bleibt nur, von was oder von wem wir uns formen lassen.
Ja, es ist wirklich erstaunlich, dass der moderne Mensch auf die Begegnung einer anderen Natur nicht gefasst ist…
…wie zum Beispiel Maria, deren Geburtstag die römisch-katholische Kirche am 08.Septmber eines jeden Jahres gedenkt und diese Frau jene Begegnung hatte.
Wenn also der Mars jetzt einfach an der Reihe ist, für unsere Fragen eine Antwort zu finden und/oder unsere Neugier zu befriedigen, so offenbart jedenfalls mir diese Frau, deren Geburtstag heute in der rk.-Kirche gefeiert
wird, dass unsere Fragen, die wir außerhalb von uns in den “unendliche Weiten des Weltalls” beantwortet zu wissen glauben, bzw. unsere Neugier und unseren Foschertrieb befriedigen, die falschen Fragen sind die wir uns stellen. Unsere Neugier und unser Forschertrieb eine falsche Richtung nehmen.
So interessant diese Forschung auch sein mag, so glaube ich, dass mit, in und Maria die eigentliche Aufgabe des Menschen mehr als nur deutlich geworden und von GOTT selbst die eigentliche Frage beantwortet worden ist.
Was beschäftigen wir uns also mit Dingen, die uns von unserer eigentlichen Aufgabe abhalten? Ob es irgendwo im Universum weiteres intelligentes Leben gibt? – ob der GEIST GOTTES des HERRN in uns immer Raum und Gestalt annehmen darf? Welche Frage ist wichtiger? Welche Antwort entscheidet über Erlösung und die Frucht meines Forschens und meiner dahingehenden Neugier?
MARIA, alles Liebe zum Geburtstag – und: Danke!
Stimme Ihnen zu. Maria ist der Weg zu Gott.
Ein kleines Marienheiligtum bei uns zieht “junge” und alte Menschen jeden Tag zu jeder Stunde des Jahres an.
– Drückt dich ein Weh- zur Mutter geh- so klag es ihr- dann hilft sie dir.
Sei 1414 wird dort die Mutter Gottes verehrt.
In der kleinen Kapelle vor dem Allerheiligsten bekommt man ein Gefühl für die Bitten und die Gnaden in all den Jahren.
Zitat: Der Satz: liebe deinen Nächsten wie dich selbst ist ja wohl der Anfang aller Menschenrechtserklärungen./Zitat
Ja, schon; aber beachten Sie bitte das Kleingedruckte. Dazu gibts ein wunderbares Buch von über achthundert Seiten in dem das katholische, fast möchte ich sagen Kleinstgedruckte, in fast dreitausend Absätzen, oder sagt man Canones, oder gar Paragrafen, relativiert wird; sogar der immer wieder gebetsmühlenhaft vorgetragene Anspruch auf “absoluten lebensschutz von der Befruchtung bis zum natürlichen Tod”. So einfach ist das nicht mit katholischer Nächstenliebe. Die besteht vor allem darin, alle ganz katholisch zu machen, ob die nun wollen oder nicht.
Und als dann wirklich versucht wurde eine allgemein gültige Deklaration von Menschenrechten durchzusetzen, MIT dem Recht sich von seiner Religion und Kirche zu verabschieden, war die römisch-katholische Hierarchie an vorderster Front zu finden, als es darum ging diese Menschenrechte auf Teufel-komm-raus zu verhindern. Und dieser Kampf hält heute noch an. Wenn ich Sie daran erinnern darf, wird gerade der römisch-katholischen Kirche ihr sehr katholisches und von tiefer Doppelmoral druchsetztes Arbeitsrecht von den einschlägigen Gerichten um die Ohren gehauen.
Zitat: Sicher ist doch, die Klöster waren in der damaligen Zeit
der Ausgang von Wissenschaft und Forschung und Bildung./Zitat
… und das erste was die allergläubigsten katholischen Mönche gemacht haben, war die gesamte Gedankenwelt der Antike zu vernichten. Dass wir heute überhaupt noch etwas von Aristoteles lesen können, haben wir den Muslimen zu verdanken. Für so eine Bildung danke ich ergebenst. Schon wieder die katholisch Halbwahrheit, die als Legende transportiert wird. Bildung bitte ja, aber nur ja nicht zu viel davon und bitte nur das, was der katholischenZensur auch in den Kram passt. Nicht umsonst wird die gesamte Philosophie von der katholsichen Kirche zur ancilla theologiae degradiert, zur Magd der Theologie. Nicht umsonst sind die wirklichen Fortschritte in Naturwissenschaft und Technik erst dann fortgesetzt worden (nachdem in der Antike schon grosse Leistungen vollbracht worden sind, denken Sie an den Tunnel des Eupalinos), als die katolische Kirche ihre Dämonen so langsam in die Abstellräume der Geschichte verfrachten musste.
Zitat: Wenn Sie allerdings Abtreibung, sexuelle Ausbeutung, etc. als menschlichen Fortschritt bezeichnen, bin ich froh das die kath. Kirche sich verweigert./Zitat
Sie sollten vorsichtig sein mit der Anklage sexueller Ausbeutung. Das ist das Kapitel in der katholischen Geschichte (die an Widerwärtigkeiten der rein weltlichen Geschichte in nichts nachsteht) in dem die katolische Hierarchie am wenigsten Laut gegeben hat, um es mal euphemistisch auszudrücken; im Gegensatz zum Schwangerschaftsabbruch, bei dem sich die meist alten Herren in den schwarzen Soutanen gerne zum Alleinherrscher über die Bäuche der Frauen aufspielen.
Aber ja doch, wir sind Kirche der Sünder und wollen und sollen doch Kirche der Gerechten sein. Die Erbsünde ist die Möglichkeit der Sünde in uns, nur Jesus und Maria “Unbefleckt Empfangene” sind davon ausgenommen.
Das trotz unser aller Sünden in der Kirche der Geist Gottes wirkt ist die Sensation. Mit Augustinus gesprochen: Liebe, und dann tue was du willst.
Alles was aus echter Liebe geleistet wird hat Bestand vor Gott. Denken Sie an die vielen Schwestern und Patres, die in der Welt den Aidskranken helfen.
Kirche ist einfach mehr als die Regeln an denen Sie sich stören.
Beeindruckt hat mich von Johannes B. Scaramelli (1687-1752) Regeln zur Unterscheidung der Geister. Auch der Geister in uns, wer fragt heute noch was ihn treibt oder bewegt?
Liebe Tilda, Kirche der Sünder und das gibt der Gemeinschaft der Kirchen wie auch immer sie sich nennen, röm., orthodoxe, evangl., oder sonst wie das recht für einen Freibrief zu sündigen?
Augustinus meint aber nicht das man alles machen kann und die Liebe hebt es auf. Echte Liebe heißt nicht ich kann und darf alles tun, ich muss auch was dafür tun nicht mehr zu sündigen. Die wahre Liebe lässt die Sünde erkennen, bekennen und das man nicht mehr sündigt. Die katholische Kirche ist Kirche der Sünder und was sind dann die anderen Kirchen…nix ich weiss schon.
Zitat: Kirche ist einfach mehr als die Regeln an denen Sie sich stören./Zitat
Ich störe mich überhaupt nicht an den Regeln der Kirche, ich nehme sie zur Kenntnis und halte mich, genau wie Sie, an diejenigen, die ich für gut halte. Prüfen und das Güte behalten lautet der Auftrag. Und wenn in den Kirchenregeln Blödsinn steht, der manchmal sogar entfernt wird, wie Weiland das Zinsverbot, dann halten wir uns eben nicht dran. Wir sind ja, alle Sünder in der Kirche der Sünder.
PS: dass viele Schwestern und Patres in der katholischen Kirche Aidskranken helfen, ist nicht unbedingt ein Alleinstellungsmerkmal der römisch-katholischen Kirche. Das machen Muslime, Juden, Hindus, Shintoisten und Pastafarians auch. Ds sind einfach gute Menschen. Katholisch sein ist nicht die conditio sine qua non fürs gut sein.
Habe ich auch nicht behauptet.
Wie Papst Benedikt sagt, auf die Frage, wieviele Wege es zu Gott gibt- soviele es Menschen gibt.(nicht nur Katholiken)
Wenn ich an das Evangelium vom Unkraut im Weizen denke, in dem erst zum Zeitpunkt der Ernte die guten Körner ausgelesen werden, dann wage ich nicht zu behaupten welche Körner Unkraut und Weizen sind. Gott wird schon alles wiegen, da er in die Herzen sehen kann.
Mich tröstet auch der Spruch Jesu: Ich preise dich Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du dieses den Weisen und Klugen verborgen, den Kleinen aber geoffenbart hast. (Mt 11,25)
Wenn wir dem Vergangenen nicht vergeben und uns nicht mit der Vergangenheit ver-und aussöhnen und gerade auch darin Gott in der Person JESUS Christus nachfolgen, dann behindern wir uns weniger selbst, sondern verhindern sogar einen wirklichen Neuanfang, der eben (be-)frei(t) ist von sämtlichen “Altlasten. Das ist aber nur möglich durch die Erlösungstat des Mensch gewordenen Gottes und betrifft deshalb alle Zeiten, weil eben “alles in Ewigkeit geschieht” (Kohelet)
Die Begegnung mit uns selbst, mit eben diesem von Gott erneuerten und von der Last der “Erbschuld” befreiten Menschen, versagen wir uns selbst, da wir eben Gott in dieser alles und alle umfassende Vergebung und Versöhnung nicht nachfolgen…wollen, obwohl wir es können und auch sollen!
Das ist ein Ungehorsam, wenn man es so will und unsere heute eigentliche Sünde mit der damit verbundenen Konsequenz.
Diese hier stattfindende Diskussion ist für mich ein gutes und weiteres Beispiel, dass wir uns gegenseitig diesen von Gott wieder geschenkten Neuanfang zerstören und somit die Geduld Gottes mehr als “nur” auf die Probe stellen…