Gestern – Freitag – hatte ich einen Ritter vor dem Mikro. So anarchronistisch sich das anhört, die Malteser sind ein echter Orden mit echten Ordensrittern und -damen. Zu uns zum Interview war Erich (die anderen Namen lasse ich weg) Prinz von Lobkowicz gekommen, der Name war also schon standesgemäß. Er leitet die Malteser in Deutschland, die neben dem Hilfsdienst, den jeder kennt, Krankenhäuser, etc. etc. leiten. Der Orden feiert gerade 900 Jahre Anerkennung durch die Weltkirche, und das feiert man eben in Rom. Gefragt, was es heute heißt, ein Ritter zu sein, antwortete er:
„Für mich persönlich spielt eine große Rolle, wie ich unserem Herrn Jesus Christus dienen kann, indem ich den Armen, Kranken, Bedürftigen und jeden Menschen, der mir begegnet, als Repräsentanten Christi sehe. Hier sitzt Christus vor mir: Wenn er bettelt, wenn er ein Geschwür hat, wenn er ein betrunkener Randalierer ist. Diese Einstellung so einzuüben, dass sie einen nicht verlässt, auch wenn der Gegenüber echt unappetitlich ist – das ist es, glaube ich, was ich heute „ritterlich“ nennen würde.“
Cool.
Erich Prinz von Lobkowicz hat hier eine würdige Beschreibung eines Ritters im 21. Jahrhundert abgegeben. Sicher etwas idealisiert, aber natürlich erstrebenswert.Der einzig vernünftige Weg Jesus Christus nachzufolgen.