Wer kontrolliert im Vatikan eigentlich wen? Diese Frage wird akut, wenn man auf die neueste Entscheidung des Papstes schaut: Eine weitere Kommission ist eingerichtet, dieses mal zur wirtschaftlichen Verwaltung des Heiligen Stuhles [der Leitung der Weltkirche, im Gegensatz zum Staat der Vatikanstadt].
Neben der Reform-Kommission der acht Kardinäle und der päpstlichen Kommission für die ‚Vatikanbank’ IOR ist das die dritte Kommission, die Franziskus einberuft. Da es aber schon vorher solche Gremien gegeben hat, wird die Lage langsam komplex.
Was will Franziskus damit erreichen?
Zum einen will er glaube ich selber einen genauen Überblick bekommen. Darauf aufbauend will er seine Reformschritte machen. Er selber hatte ja betont, dass er für das Strukturelle wenig Sinn habe und deswegen sich Hilfe hole, was das bedeutet sehen wir gerade.
Zum anderen glaube ich aber auch, dass wir Franziskus’ Betonung des Kollegialen sehen. Er ernennt keine Person oder vergibt ein Amt, er errichtet Gremien und Gruppen. Von der Arbeitsweise her sind die weniger schnell und flexibel, aber sie stellen sicher, dass mehr als nur eine Meinung und ein Kontinent und ein Erfahrungshorizont eine Rolle spielt.
Mich macht das sehr optimistisch, was die anstehende Reform des Vatikan angeht.