Wir Jesuiten glauben an die Wiederholung: Hier rein und da raus ist etwas, dem man mit Wiederholungen begegnen kann. Hier hatte ich schon mal was über den Welttag der sozialen Kommunikationsmittel gepostet. Dieser Sonntag ist heute, deswegen nur ein kurzes Zitat aus der Papstbotschaft zu diesem Tag:
Die Stille ist ein wesentliches Element der Kommunikation, und ohne sie gibt es keine inhaltsreichen Worte. In der Stille hören und erkennen wir uns besser, entwickelt und vertieft sich das Denken, verstehen wir mit größerer Klarheit, was wir sagen wollen oder was wir vom anderen erwarten, entscheiden wir, wie wir uns ausdrücken. Wenn man schweigt, erlaubt man dem Gegenüber, sich mitzuteilen, und auch wir selbst bleiben so nicht nur unseren eigenen Worten und Ideen verhaftet ohne einen angemessenen Austausch. Auf diese Weise eröffnet sich ein Raum gegenseitigen Zuhörens, und eine engere menschliche Beziehung wird möglich.
In der Stille des Gebetes nicht im Lärm,Feiern und Trubel hören wir Gottes Stimme. Viele glauben es müssen immer große Aktionen sein um etwas zu erreichen, im Gegenteil Gott lässt sich nur im Schweigen und Hören finden und nicht im Aktionismus unserer Zeit. Werden wir stille und hörend dann werden wir finden.
siehe die geschichte von elija am berg horeb.
Wenn man sich das mal überlegt, wäre das gar nicht so schlecht. Einmal schweigen. Das Problemchen dabei ist das selbe wie bei der Demut. Alle anderen sollen es tun. Ist ja gut, ich bin ja schon ruhig.
es kommt auf die art des schweigens an. wenn es ein hörendes ist..aber vor sich hinschweigen, weil man nichts versteht..ich denke gerade an begleitgespräche.da kann schweigen heilsam sein..schweigen will gelernt sein, wenn es qualität haben soll.
Ein hörendes Schweigen. Find ich gut. Macht bloss keiner. Alle reden, keiner hört zu. So wird das nix. Wie wäre es mit einem Busschweigen? Sagen wir für die nächsten hundert Jahre? Das wär doch was. Würde die Kirche auch wieder ein klein wenig glaubwürdiger machen. Nach dem Missbrauchsskandal. Bei dem sich der Klerus um Kopf und Kragen geredet hat. Ich fürchte nur, dass die Berufswahrheitsverkünder nicht schweigen werden. Die reden und reden und reden und keiner hört ihnen mehr zu. Wenn die weniger reden würden und mehr schweigen, würden ihnen auch wieder mehr Leute zuhören. Beim Schweigen. Und die, die bisher schon immer geschwiegen haben, schweigen weiter. Begleitschweigen so zu sagen.
ach was, ich habe mindestens einen hochwürden, der gut den mund halten kann..nicht, weil er nichts zu sagen weiß, sondern weil er die leut läßt, wie sie sind und eben d a s ist das geheimnis seines erfolges.ein akademischer jesuit.mit herz.
Gratulation zu so einem Kleriker! Ist der etwa auch Ihr Beichtiger? Da rate ich Ihnen sehr dazu.
Solche nachdenklichen Priester wünsche ich mir öfter in der Kirche, aber in diesen rauen zeiten, wenn grosse Teile der Hierarchie beinahe glauben eine hussitische Wagenburg verteigien zu müssen, kommt es eben zu so Unsäglichkeiten wie eben wieder bei Laun, der sich extrem abwertend über den Dalai Lama geäussert haben soll. Ich wills gar nicht wissen …
PS: natürlich ein Jesuit, hätte ich beinahe geschrieben. Mein Beichtiger ist einer von den „Hunden des Herrn“ Domini Canes 😉
dominikaner..mein lieber mann..die intellektuellen hunde des herrn.
Das Abwertende finden Sie überall. Man verteidigt seine Werte, indem man andere Werte schlechtmacht. Das habe ich im Laufe meines Lebens überall entdeckt. Andere Werte anzuerkennen hat geistige Größe und innere Sicherheit zur Voraussetzung. Wem äussere Formen den direkten Bezug zu Gott oder zum Himmel(es gibt ja noch Engel und Heilige) ersetzen, der muss offensichtlich angreifen..da geht dann wertvolle Zeit verloren. Und Energien.Für alle, die sich nun aufregen müssen: Kein Wischiwaschi, keine allgemeine Verbrüderung. Einfach nur stehenlassen, was andere glauben und wissen.Mir ist auch unwichtig, wen ich im Jenseits wiedertreffe.Mein Gottvertrauen genügt, mich auf Unbekanntes einzulassen. Wie auf der Erde, so im Jenseits.Der Wille Gottes hüben wie drüben.Nicht der Wille der Menschen, rechts, links, mitte, eng, weit..
ich kenne sogar 2 jesuiten von der schweigenden zuhörersorte persönlich. namen geheim. aus berlin.für mich ist das genau richtig, weil ich niemanden mag, der mir vorträge hält. andere werden möglicherweise unsicher.anfangs fand ich das auch seltsam, dann habe ich aber begriffen, was dahintersteckt. erstmal die ignatianische indifferenz und dann der respekt vor meinem weg. es heißt ja begleitung und nicht führung.