
Bischofssynode, Abschluss
Es scheint mir wie der Werbespruch von Nike: „Just do it!“ Neuevangelisierung besteht im Tun. Soviel ist hier in Rom in den vergangenen drei Wochen deutlich geworden. Der ganz große Wurf in Theologie und Pastoral ist nicht zu finden, auch nicht eine um sich greifende Aufbruchsstimmung. Aber das wäre vielleicht auch zu viel verlangt. Oder besser: Man würde das Falsche verlangen.
Die Synodalen haben immer und immer wieder die Verschiedenheit der Herkunft und damit der Umstände betont. Zuerst ist das verwirrend, bleiben die Eindrücke als Erfahrungen doch fragmentartig nebeneinander stehen, es war gar nicht die Zeit zu einer Analyse. Dann aber formte sich auch daraus ein Bild: Es geht gar nicht um die eine Systematik für alle, es geht darum, voneinander zu lernen, wie man es denn machen kann. Es geht um Experimente und Formen, um die Vergewisserung von Pfarrei und Gemeinschaft, es geht um Katechese und die Rolle der Laien, aber all das ist ganz und gar in der Praxis und damit in den lokalen Umständen verwurzelt. Und hier gilt eben das „Just do it!“
Das hört sich jetzt nicht fürchterlich originell an, aber ich habe den Eindruck, dass diese Synode das auch gar nicht sein will. Man darf diese Synode weder über- noch unterbewerten.
Den geistlichen Gehalt wird der Papst mit Hilfe der Vorarbeit durch die Propositionen auf den Punkt bringen, die Schlussbotschaft enthält ebenfalls viel, von dem man auch vor Ort zehren kann. Trotzdem meine ich sagen zu können, dass der Gewinn bei der Synode woanders liegt.
Im Jahr 1969 war Papst Paul VI. in Uganda unterwegs. Bei einer Messe sagte er etwas, was mir irgendwie treffend zu sein scheint, wenn es um die Neuevangelisierung geht. Nachdem er vor der Reise immer wieder die Eigenständigkeit des Kontinentes in Geschichte und Kultur betont hatte, sagte er in der Predigt: „Und jetzt seid ihr Afrikaner eure eigenen Missionare“.
Es scheint mir deswegen treffend, weil hier ein Übergang bezeichnet wird, wie auch wir ihn in Sachen der Glaubensvermittlung durchlaufen. Wir müssen unsere eigenen Missionare sein: Die Verantwortung liegt bei den Christen selber, bei den Gemeinden, bei den Gemeinschaften, bei Initiativen, die aus den Ortskirchen erwachsen. Hier scheint mir das „neu“ in Neuevangelisierung zu stecken. Häufig genug wurde in der Synode betont, dass es nicht einfach nur um eine Verbesserung des Alten gehen könne und schon gar nicht um ein Zurück zu Zuständen und Umständen, wie man sie in der Vergangenheit sehen will. Wir müssen auf eine Art die eigenen Missionare sein, wie wir es bislang nicht waren. Wie das geht: Das wird der Glaubensalltag entscheiden.
Impulse jedenfalls gibt es reichlich, von Theologie und geistlichen Gemeinschaften, von einzelnen Bistümern und von gelungenen Beispielen, und: ja, auch vom Jahr des Glaubens und von der Bischofssynode.
Das verstehe ich jetzt nicht, wenn wir unsere eigenen Missionare sein sollen weshalb gibt es dann keine Frauen als Pfarrer bei den Katholiken. Tun wir das nicht sowieso schon, missionieren?
viel zeit zum selbermissionieren bleibt den afrikanern und indern nicht, ebenso den priestern aus dem berliner nachbarland, weil sie bereits unsere diaspora versorgen müssen.