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Schlagwort: Paul VI.

Und das Konzil wurde konkret

Veröffentlicht am 7. März 20156. März 2015

„Was machen wir hier?“ Mit diesen Worten begann Papst Paul VI. seine Predigt heute vor 50 Jahren am ersten Fastensonntag, den 7. März 1965. Die Frage war berechtigt, denn es war eine besondere Messfeier. Was sie so besonders machte, war die Form: zum ersten Mal feierte ein Papst die Messe in der Volkssprache, also auf Italienisch. Es war noch nicht das neue Messbuch, das sollte erst 1970 promulgiert werden, auch war noch nicht die ganze Messe in Italienisch, aber es war der Schritt, den das Vatikanische Konzil gewollt hatte und den Papst Paul nun vollzog. Der Papst feierte die Messe in der Kirche Ognissanti – Allerheiligen – in der an diesem Abend Papst Franziskus die Messe feiern wird, um dieses Ereignisses zu gedenken und den Ritus der Kirche zu würdigen.

Papst Paul VI. feiert die erste Papstmesse auf Italienisch
Papstmesse, 7. März 1965, Ognissanti, Rom. Die erste Papstmesse auf Italienisch

Also, „was machen wir hier?“ Paul VI. nennt zwei Aspekte des feierlichen Ritus, einen außerordentlichen und einen gewohnten und ordentlichen, wie er sagt. „Außerordentlich ist die heute neue Form des Betens, der Feier der heiligen Messe. Wir beginnen heute die neue Form der Liturgie in allen Pfarreien und Kirchen auf der Welt, für alle Messen, an denen das Volk teilnimmt.“ Nebenbemerkung meinerseits: Es ist eine neue Form des Ritus, nicht der neue Ritus. Dies nur all denen gesagt, die vom neuen Ritus und von dem alten Ritus sprechen, das stimmt so nicht. Nur die Form hat sich geändert.

 

Dialog zwischen Gott und den Menschen

 

„Es ist ein großartiger Augenblick, den wir als Beginn eines blühenden geistlichen Lebens erinnern sollten, wie einen neuen Auftrag, dem großen Dialog zwischen Gott und Mensch zu entsprechen.“ Die Sprache ist formal, auch im Italienischen sehr komplex und wie mir wirkliche Italienischkenner sagen literarisch, in der Übersetzung – zumal durch mich – wirkt es etwas sperrig. Aber die Idee ist klar.

„Was ist der Ritus, den wir hier feiern? Es ist eine Begegnung dessen, der das Göttliche Opfer darbringt mit denen, die ihm assistieren. Diese Begegnung muss deswegen voll und herzlich sein. Es ist deswegen nicht unangebracht, dass der Zelebrant – in diesem Fall der Papst – einige Male an die Anwesenden diesen Gruß richtet: Der Herr sei mit Euch!“

Papst Paul mache eine liturgische Katechese, die Worte sind noch völlig neu, die Gläubigen kennen sie noch nicht, dieselben Worte die wir heute vielleicht im Schlaf aufsagen könnten. Ich habe ein vergleichbares Phänomen vor einiger Zeit bemerkt, als die Worte ebendiesen Grußes im Englischen verändert wurden, die Antwort lautet nun „and with your spirit“ und nicht mehr „and also with you“. In der englischsprachigen Gemeinde, in die ich manchmal gehe, hörte sich das dann manchmal eher nach „and also with–eh–spirit“ an. So ähnlich muss das damals auch gewesen sein, man war das einfach noch nicht gewohnt. Und deswegen erklärt Papst Paul den Ritus.

Jeder solle bereitwillig antworten: „Und mit deinem Geiste!“, erklärt der Papst weiter, er geht auf die Konstitution der Gemeinde ein, die in diesem Augenblick und durch diesen Gruß beginnt. Weiterlesen “Und das Konzil wurde konkret”

Kategorien Allgemein, Franziskus, Geschichte, Rom, Spiritualität / Geistliches Leben, Zweites Vatikanisches KonzilSchlagwörter Form, Liturgie, Messbuch, Messe, Messfeier, Ognissanti, Paul VI., Ritus, Rom, Volkssprache14 Kommentare zu Und das Konzil wurde konkret

Kein unbedingtes Recht auf Eigentum

Veröffentlicht am 11. Januar 20157. September 2016

Wenn man von Widerständen gegen Papst Franziskus spricht, dann meint man meistens vermutete Gegner im Vatikan. Die meisten Widerstände gegen den Papst finden sich aber gar nicht hier, sondern außerhalb des Vatikan. Und die meisten dieser Widerstände – zumindest in unserer westlichen Welt – haben mit seiner Denkweise zu Wirtschaft und Gesellschaft zu tun. Stichwort: „Diese Wirtschaft tötet“.

„Die Kirche verachtet die Reichen“, wusste eine Zeitung, „Kapitalismuskritik ist katholische Brauchtumspflege“ eine andere, dazu noch christliche Zeitung. „Jesus Christ is a Capitalist“ tönte es aus den USA herüber, ziemlich absehbar und nicht wirklich originell. Aber es wird durch die Bank „The Vatican’s Journey from Anti-Communism to Anti-Capitalism“ beklagt. „Would someone please shut that Pope up?“ ist die notwendige Konsequenz solcher Art Fundamentalopposition.

Zwei italienische Journalisten haben jetzt ein Buch dazu veröffentlicht, in dem Buch ist auch ein Interview mit Papst Franziskus zum Thema enthalten, das ich für RV zusammengefasst habe. In einer kurzen Variante findet es sich auch auf der Webseite, für die die beiden Autoren arbeiten.

 

Verwurzelt in der Tradition der Kirche

 

Zwei Dinge möchte ich hervorhzeben: Zum einen, wie wichtig die Tradition für den Papst ist. Die ganzen Vorwürfe gegen ihn wurzeln ja meistens darin, dass man meint, der Papst würde Neuerungen einführen, vom Papst der Freiheit (Johannes Paul II.) zum Papst der Bevormundung (Franziskus) und so weiter, wie oben im „journey from …“ angedeutet. Der Gipfel war während und nach dem Treffen mit den Volks-Bewegungen im vergangenen Jahr zu spüren, von denen einige wirklich politisch sehr links anzusiedeln sind.

Dagegen führt der Papst aber die Tradition der Kirche an. Es ist schon ein wenig witzig: All denen, die den Papst mit Blick auf die Tradition zurechtweisen wollen, sagt Papst Franziskus, dass es durchgehend durch die Geschichte eine klare Linie in Bezug auf den Umgang mit Armen gegeben habe. Er beginnt im zweiten und dritten Jahrhundert und arbeitet sich sozusagen bis Benedikt XVI. durch.

Unsere Wirtschaft mag sich in den vergangenen Jahrhunderten gewandelt haben und die Kritik heute anders klingen, aber sie geht zurück auf die frühe Kirche, ja auf das Evangelium selbst. Wer will, dass der Papst die Klappe hält, wie ein unerleuchteter US-katholischer Journalist zu meinen glaube, möchte schicht dass die gesamte Tradition der Kirche die Klappe hält und nicht beim Geldverdienen stört.

Das zweite, was ich betonen möchte: Die klare Aussage, dass es kein unbedingtes Recht auf Eigentum gibt. Wichtig ist die Qualifikation „unbedingt“, Eigentum ist also ein Recht, aber es steht nicht alleine und absolut, sondern bezieht sich auf die Anderen, das Gemeinwohl oder wie auch immer man das definieren will. In der deutschen Verfassung findet sich der Gedanke, dass „Eigentum verpflichtet“, aber die Gedanken, die Papst Franziskus von Papst Paul VI. übernimmt, gehen um einiges weiter. Es geht darum, dass niemand das Recht haben kann, Güter für sich zu behalten, wenn jemandem anderen etwas fehlt. Dort endet das Recht auf Eigentum. Weiterlesen “Kein unbedingtes Recht auf Eigentum”

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Glaube und Vernunft, Interview, Kirche und Medien, Neulich im InternetSchlagwörter Argentinien, diese Wirtschaft tötet, Eigentum, Evangelii Gaudium, Franziskus, Kirchenväter, Papst, Paul VI., Pius XI., Wirtschaft54 Kommentare zu Kein unbedingtes Recht auf Eigentum

Jenseits menschlichen Verstehens: Das Credo Papst Paul VI.

Veröffentlicht am 18. Oktober 201412. Oktober 2014

Papst Paul VI. ist wird selig gesprochen werden. Nun will ich gar nicht erst den Versuch machen, die fertigen Muster der Wahrnehmung dieses Papstes zu brechen, er ist scheinbar für absehbare Zeit nur als der Zauderer und der Papst von Humanae Vitae bekannt. Dass er ein Papst der Moderne war, mehr als andere, und vielleicht sogar der Lieblingspapst von Papst Franziskus, das muss jeder und jede für sich selbst entdecken. Wenn man denn mag.

Zum Abschluss des Zweiten Vatikanischen Konzils hat Papst Paul VI. ein Credo gebetet. Die Vorlage stammt von Jacques Maritain, die Schlussversion vom Papst selber.

 

Der Schöpfer

Wir glauben an den einen Gott: Vater, Sohn und Heiligen Geist, Schöpfer der sichtbaren Dinge, wie es diese Welt ist, auf der unser flüchtiges Leben sich abspielt, Schöpfer der unsichtbaren Dinge, wie es die reinen Geister sind, die man auch Engel nennt, und Schöpfer der unsterblichen Geistseele eines jeden Menschen.

 

Der Heilige, die Liebe

Wir glauben, dass dieser einzige Gott Seiner Wesenheit nach absolut einer ist, unendlich heilig, wie Er in allen Seinen Eigenschaften unendlich vollkommen ist: in Seiner Allmacht, in Seinem unbegrenzten Wissen, in Seiner Vorsehung, in Seinem Willen und in Seiner Liebe. Er ist der, der da ist, wie Er es Moses geoffenbart hat; Er ist Liebe, wie der Apostel Johannes es uns lehrt. Weiterlesen “Jenseits menschlichen Verstehens: Das Credo Papst Paul VI.”

Kategorien Allgemein, Franziskus, Geschichte, Glaube und Vernunft, Kirche und Medien, Rom, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von Gott, Vatikan, Zweites Vatikanisches KonzilSchlagwörter Franziskus, Glauben, Konzil, Moderne, Papst, Paul VI.3 Kommentare zu Jenseits menschlichen Verstehens: Das Credo Papst Paul VI.

Klarheit, Sanftmut, Vertrauen und Klugheit

Veröffentlicht am 25. August 2014
Dialog ganz praktisch: Paul VI. war auch der "Erfinder" der Papstreisen
Dialog ganz praktisch: Paul VI. war auch der “Erfinder” der Papstreisen

Es war der Geburtstag des innerkirchlichen Dialoges: Die Antrittsenzyklika Papst Pauls VI., „Ecclesiam Suam“. Wenn wir heute das Wort vor lauter Übernutzung nicht mehr hören können oder es als Statthalter für allerlei herhalten muss, dann war das vor genau 50 Jahren noch anders. Damals war das Wort ein Fremdwort im Sprachgebrauch der Kirche.

Noch während des Konzils veröffentlichte der Papst sein Schreiben, da er aber den Ergebnissen des Konzils bewusst und ausdrücklich nicht vorgreifen wollte, ist es nicht eines der sonst üblichen thematischen Schreiben geworden, sondern nachdenklich, fast meditierend. Sie wurde am 6. August 1964 veröffentlicht, dies ist also eine etwas verspätete Geburtstagswürdigung.

Kirche dürfe kein Selbstzweck sein. Kirche muss gesprächsbereit sein. Aber auch: Dialog darf nicht in der Aufgabe der eigenen Identität bestehen. Alles Aussagen, die so das erste Mal gemeinsam und gesammelt fallen. Als Kriterien für den Dialog der Kirche nennt der Papst Klarheit, Sanftmut, Vertrauen und Klugheit. Paul VI. will aber auch, dass dieser Dialog nicht nur von der Kirche, sondern auch innerhalb der Kirche geführt wird.

Für uns heute klingt es befremdlich, dass das etwas Neues gewesen sein soll, aber damals war es ein großes Türen Öffnen, während und für das Konzil. Die Kirche, wie sie durch das Konzil geprägt wurde, findet auch hier ein Fundament.

Die Konzilsdokumente haben den Text überschattet, vielleicht Zeit für eine Relecture in Zeiten, in denen Papst Franziskus innerkirchlich – in der Bischofssynode – und außerhalb – in Begegnungen und Friedensgebeten – ganz klar und deutlich auf den Dialog setzt.

Den offiziellen Text des Schreibens gibt es im Internet leider nicht auf deutsch, hier die englische Überstzung.

 

Kategorien Allgemein, Geschichte, Glaube und Vernunft, Rom, Sprechen von Gott, Vatikan, Zweites Vatikanisches KonzilSchlagwörter Dialog, Ecclesiam Suam, Enzyklika, Kirche, Konzil, Paul VI.2 Kommentare zu Klarheit, Sanftmut, Vertrauen und Klugheit

Dialog: Verständlich, bescheiden, zuversichtlich, klug

Veröffentlicht am 6. August 20135. August 2013

An diesem Dienstag jährt sich der Todestag von Papst Paul VI. zum 35. mal, für die einen war er der Papst, der das Konzil zu Ende führen konnte ohne dass dieses dabei zerbrach, für die anderen ein Zauderer, der im Zweifel immer auf Nummer sicher ging.

Ein Intellektueller, ein belesener Mann, engster Mitarbeiter von Papst Pius XII. für lange Jahre, ein Reformer in seinem Erzbistum Mailand, von wo aus er zum Nachfolger von Johannes XXIII. gewählt wurde. Von Anfang an hatte er in den engsten Kreis der Konzilsvorbereiter gehört und durch seine Eingriffe – so urteilen Historiker – dafür gesorgt, dass es nicht zum offenen Konflikt kam.

Im vergangenen Jahr wurde während der Bischofssynode im Vatikan immer wieder die Enzyklika Evangelii Nuntiandi zitiert, ein bis heute maßgeblicher und unübertroffener Text, wie die Bischöfe fanden. Ich möchte hier einen anderen Text zitieren, aus der Antrittsenzyklika Ecclesiam Suam, in der der oft geschmähte Papst den Dialog beschreibt, ein Anliegen, das Papst Franziskus gerade erst an Papst Paul hervorgehoben hat.

 

 

Dialog ist eine anerkannte Methode des Apostolats. Es ist eine Weise, geistlich in Kontakt zu treten. Er sollte die folgenden Charakteristiken tragen:

1) Vor allem anderen sollte er klar sein; Dialog verlangt, dass das Gesagte verständlich ist. Wir können ihn als eine Art von „Gedankentransfusion“ verstehen. Es ist die Einladung, die höchsten geistigen und geistlichen Kräfte des Menschen zu benutzen und zu entwickeln. Das allein würde schon genügen, solch einen Dialog zu einem Ausdruck größter menschlicher Aktivität und Kultur zu machen. Um diesem ersten Bedürfnis zu genügen, sollten wir alle, die wir den Ansporn des Apostolates spüren, genau unsere Sprache untersuchen. Ist sie einfach zu verstehen? Kann sie von normalen Menschen verstanden werden? Ist sie zeitgenössisch? Weiterlesen “Dialog: Verständlich, bescheiden, zuversichtlich, klug”

Kategorien Allgemein, Glaube und Vernunft, RomSchlagwörter Dialog, Kirche, Papst, Paul VI.3 Kommentare zu Dialog: Verständlich, bescheiden, zuversichtlich, klug

Unsere eigenen Missionare sein

Veröffentlicht am 28. Oktober 201228. Oktober 2012
Gebet bei der Bischofssynode in Anwesenheit des Papstes
Die Synode betet

Bischofssynode, Abschluss

Es scheint mir wie der Werbespruch von Nike: „Just do it!“ Neuevangelisierung besteht im Tun. Soviel ist hier in Rom in den vergangenen drei Wochen deutlich geworden. Der ganz große Wurf in Theologie und Pastoral ist nicht zu finden, auch nicht eine um sich greifende Aufbruchsstimmung. Aber das wäre vielleicht auch zu viel verlangt. Oder besser: Man würde das Falsche verlangen.

Die Synodalen haben immer und immer wieder die Verschiedenheit der Herkunft und damit der Umstände betont. Zuerst ist das verwirrend, bleiben die Eindrücke als Erfahrungen doch fragmentartig nebeneinander stehen, es war gar nicht die Zeit zu einer Analyse. Dann aber formte sich auch daraus ein Bild: Es geht gar nicht um die eine Systematik für alle, es geht darum, voneinander zu lernen, wie man es denn machen kann. Es geht um Experimente und Formen, um die Vergewisserung von Pfarrei und Gemeinschaft, es geht um Katechese und die Rolle der Laien, aber all das ist ganz und gar in der Praxis und damit in den lokalen Umständen verwurzelt. Und hier gilt eben das „Just do it!“

Das hört sich jetzt nicht fürchterlich originell an, aber ich habe den Eindruck, dass diese Synode das auch gar nicht sein will. Man darf diese Synode weder über- noch unterbewerten. Weiterlesen “Unsere eigenen Missionare sein”

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Die deutschsprachige Kirche, Glaube und Vernunft, Rom, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von Gott, Vatikan, Zweites Vatikanisches KonzilSchlagwörter Abschluss, Benedikt XVI., Bischofssynode, Missionare, Neuevangelisierung, Paul VI., Resume, Vatikan, Verkündigung2 Kommentare zu Unsere eigenen Missionare sein

Die Verkündigung denken: evangelii nuntiandi

Veröffentlicht am 25. Oktober 2012

Haben wir die Worte und die Sprache und das Konzept und die Ideen, heute über unsere Weise der Verkündigung zu sprechen? So würde ich die Suche beschreiben, die im Augenblick bei der Bischofssynode in Rom zu beobachten ist.

Vor allem in der ersten Woche wurde immer wieder ein Text zitiert, er bereits einige Jahre alt ist, aber erstaunlicherweise wenig von seiner Frische verloren hat: evangelii nuntiandi (1975) von Papst Paul VI. Auch dieser Text ist aus einer Synode heraus erwachsen, der dritten Bischofssynode.

Bei der Erstellung des Arbeitsdokumentes für die diesjährige Synode habe man sogar überlegt, evangelii nuntiandi noch einmal mit den Vorbereitungstexten zu verschicken, so einer der Mitarbeiter im Vatikan, nur halb scherzend. Aber er präzisiert dann auch: Die Theorie sei immer noch gültig, der Kontext sei aber ein völlig anderer geworden, die Szenarien der Verkündigung hätten sich gewandelt.

Werfen wir einen Blick auf den Text:

 

„Weh mir, wenn ich das Evangelium nicht verkünde“

 

Das Dokument beginnt mit dem Gedanken der „Sendung“, des Auftrages Jesu, die frohe Botschaft weiter zu verkünden, wie er selber diese „Sendung“ vom Vater erhalten habe. „Alle Gesichtspunkte seines Mysteriums – die Menschwerdung selbst, die Wunder, die Unterweisungen, die Sammlung von Jüngern, die Aussendung der Zwölf, das Kreuz und die Auferstehung, das Verbleiben seiner Gegenwart inmitten der Seinigen – zielen auf diese vorrangige Tätigkeit: die Verkündigung der Frohbotschaft.” (Nr. 6)

Weiterlesen “Die Verkündigung denken: evangelii nuntiandi”

Kategorien Allgemein, Glaube und Vernunft, Rom, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von Gott, Vatikan, Zweites Vatikanisches KonzilSchlagwörter apostolisches Schreiben, evangelii nuntiandi, Jahr des Glaubens, Neuevangelisierung, Paul VI.1 Kommentar zu Die Verkündigung denken: evangelii nuntiandi

„Die Kirche sucht sich selber”

Veröffentlicht am 11. Oktober 20129. Oktober 2012

„Die Kirche sucht sich selber. Mit viel Vertrauen und viel Anstrengung sucht sie, sich selber genauer zu definieren und zu verstehen, was sie ist. Die Kirche sucht auch nach der Welt und versucht, mit der Gesellschaft in Kontakt zu kommen, in dem sie den Dialog mit der Welt beginnt, indem sie die Bedürfnisse und die Defekte untersucht, die Notwendigkeiten, das Leiden und die Hoffnung und Sehnsüchte, die in den Herzen der Menschen sind.“

Der Konzilspapst Paul VI. nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil

Kategorien Allgemein, Geschichte, Neulich im Internet, Spiritualität / Geistliches Leben, Vatikan, Zweites Vatikanisches KonzilSchlagwörter Kirche, Konzil, Paul VI., Welt4 Kommentare zu „Die Kirche sucht sich selber”

Ungehobene Schätze: Das Zweite Vatikanum heute

Veröffentlicht am 6. Juli 201220. Juni 2012
Der Innenraum der Peterskirche während des Konzils
Die Konzilsaula im Petersdom

Das Konzilsjubiläum steht vor der Tür, 50 Jahre nach Eröffnung will sich die Kirche neu der Umsetzung widmen, Stichwort: Jahr des Glaubens. Aber wie versteht man heute diese Texte von damals? Ein Interview mit Professor Johannes Grohe, Kirchenhistoriker an der Santa Croce Universität in Rom.

 

 

Das Konzil gilt als das herausragende Ereignis der letzten 150 Jahre Kirchengeschichte. Ist es nicht andererseits erstaunlich, dass ein Konzil fast wichtiger scheint als alle Päpste und lehramtlichen Entscheidungen, die außerhalb davon gefallen sind?

 

„Zum einen ist das II. Vatikanische Konzil ein schönes Beispiel für diese Synthese der Zusammenarbeit von päpstlichen und synodalem Lehramt. Dieses Konzil ist von Johannes XXIII. einberufen worden mit dieser großen Vision, die ihn damals auszeichnete, von Paul VI. durchgeführt worden und von Paul und den folgenden Päpsten in die Tat umgesetzt worden.

In diesem Prozess der Aufnahme der Konzilstexte und ihrer Umsetzung sind wir noch mitten drin. Das Konzil ist auch deswegen ein so großes Ereignis gewesen, weil wegen der modernen Kommunikations- und Transportmittel tatsächlich die Bischöfe der Weltkirche haben teilnehmen können. Ein von so vielen Bischöfen besuchtes Konzil hatten wir bis dato nie. Mit anderen Worten, wir haben tatsächlich Verwirklichung, Versammlung der Weltkirche in einem Augenblick. Weiterlesen “Ungehobene Schätze: Das Zweite Vatikanum heute”

Kategorien Allgemein, Geschichte, Glaube und Vernunft, Interview, Rom, Vatikan, Zweites Vatikanisches KonzilSchlagwörter Glaube, Hermeneutik, Kirche, Kollegialität, Kontinuität, Konzil, Laien, Neuevangelisierung, Paul VI., Theologie, Zweites Vatikanum3 Kommentare zu Ungehobene Schätze: Das Zweite Vatikanum heute

… wie es diese Welt ist, auf der unser flüchtiges Leben sich abspielt …

Veröffentlicht am 23. Juni 201223. September 2012
Jacques Maritain und Papst Paul VI. bei der Abschlussmesse zum Jahr des Glaubens, Juni 1968
Jacques Maritain und Papst Paul VI. bei der Abschlussmesse zum Jahr des Glaubens, Juni 1968, (c)30Tage

Papst Paul VI. hat das Projekt begonnen. Wenn die Kirche im Oktober 2012 ein Jahr des Glaubens beginnt, dann wird Benedikt XVI. auf das Vorbild seines Vorgängers zurückgreifen, der genau so ein Jahr bereits 1967 ausgerufen hatte. In den spanndenden und spannungsgeladenen Jahren der Umsetzung der Konzilsbeschlüsse schien im dies ein Mittel zu sein, sich der Dokumente und des Glaubens der Kirche, wie er im Konzil seinen erneuerten Ausdruck gefunden hatte, zu vergewissern.

Zum Abschluss des Jahres – am 30. Juni 1968 – sprach er bei der Abschlussmesse ein neu formuliertes Credo, dass dann auch als päpstliches Schreiben (Motu Proprio) unter dem Titel Sollemni hac liturgia veröffentlicht wurde.

Ohne den Begriff zu benutzen macht Paul VI. darin das, was 2005 Papst Benedikt XVI. mit „Hermeneutik der Kontinuität“ angemahnt hat: Er bringt den ganzen Glauben zusammen. Nicht als Kompromiss oder als kleinsten gemeinsamen Nenner, sondern als den Glauben, wie er aus der Geschichte der Kirche und dem Konzil erwachsen war.

Ursprünglich stammt der Text aus der Feder von Jacques Maritain, aber Paul VI. hat das Credo noch einmal neu geordnet und überarbeitet. Den Text gebe ich hier wieder.

 

http://212.77.9.15/audiomp3/00322038

 

Der Schöpfer

Wir glauben an den einen Gott: Vater, Sohn und Heiligen Geist, Schöpfer der sichtbaren Dinge, wie es diese Welt ist, auf der unser flüchtiges Leben sich abspielt, Schöpfer der unsichtbaren Dinge, wie es die reinen Geister sind, die man auch Engel nennt, und Schöpfer der unsterblichen Geistseele eines jeden Menschen.

 

Der Heilige, die Liebe

Wir glauben, dass dieser einzige Gott Seiner Wesenheit nach absolut einer ist, unendlich heilig, wie Er in allen Seinen Eigenschaften unendlich vollkommen ist: in Seiner Allmacht, in Seinem unbegrenzten Wissen, in Seiner Vorsehung, in Seinem Willen und in Seiner Liebe. Er ist der, der da ist, wie Er es Moses geoffenbart hat; Er ist Liebe, wie der Apostel Johannes es uns lehrt. Weiterlesen “… wie es diese Welt ist, auf der unser flüchtiges Leben sich abspielt …”

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Die deutschsprachige Kirche, Geschichte, Glaube und Gerechtigkeit, Glaube und Vernunft, Rom, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von Gott, Vatikan, Zweites Vatikanisches KonzilSchlagwörter Credo, Glauben, Glaubensbekenntnis, Jahr des Glaubens, Kontinuität, Paul VI., Theologie, Zweites Vatikanisches Konzil, Zweites Vatikanum6 Kommentare zu … wie es diese Welt ist, auf der unser flüchtiges Leben sich abspielt …

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