Die Kirche darf sich „nicht von dem Schatz ihrer Wahrheit trennen, den sie von den Vätern ererbt hat. Gleichzeitig jedoch muss sie auch der Gegenwart Rechnung tragen und auf die gewandelte Lage und die neuen Lebensformen, die in die moderne Welt Eingang gefunden haben und die dem katholischen Apostolat neue Wege geöffnet haben, eine Antwort geben“: um über die Lehre der Kirche zu sprechen, zitiert Papst Franziskus Papst Johannes XXIII, aus seiner Ansprache zur Eröffnung des Konzils. An dieser Stelle habe ich schon mal über diese Ansprache geschrieben.
Dazu möchte ich noch den Gedanken der Vielfalt fügen. Die Kommentarspalten sind bei den vergangenen Beiträgen warm gelaufen, vielleicht hilft es, nachzulesen, wie die Dinge zusammen gehören: Einheit und Vielfalt, gewandelte Lage und weiterzugebender Glaube:
„Auch zwischen der Globalisierung und der Lokalisierung entsteht eine Spannung. Man muss auf die globale Dimension achten, um nicht in die alltägliche Kleinlichkeit zu fallen. Zugleich ist es nicht angebracht, das, was ortsgebunden ist und uns mit beiden Beinen auf dem Boden der Realität bleiben lässt, aus dem Auge zu verlieren. (…)
Das Ganze ist mehr als der Teil, und es ist auch mehr als ihre einfache Summe. Man darf sich also nicht zu sehr in Fragen verbeißen, die begrenzte Sondersituationen betreffen, sondern muss immer den Blick weiten, um ein größeres Gut zu erkennen, das uns allen Nutzen bringt. Das darf allerdings nicht den Charakter einer Flucht oder einer Entwurzelung haben. Es ist notwendig, die Wurzeln in den fruchtbaren Boden zu senken und in die Geschichte des eigenen Ortes, die ein Geschenk Gottes ist. Man arbeitet im Kleinen, mit dem, was in der Nähe ist, jedoch mit einer weiteren Perspektive. Ebenso geschieht es mit einem Menschen, der seine persönliche Eigenheit bewahrt und seine Identität nicht verbirgt, wenn er sich von Herzen in eine Gemeinschaft einfügt: Er gibt sich nicht auf, sondern empfängt immer neue Anregungen für seine eigene Entwicklung. (…)
Das Modell ist nicht die Kugel, die den Teilen nicht übergeordnet ist, wo jeder Punkt gleich weit vom Zentrum entfernt ist und es keine Unterschiede zwischen dem einen und dem anderen Punkt gibt. Das Modell ist das Polyeder, welches das Zusammentreffen aller Teile wiedergibt, die in ihm ihre Eigenart bewahren.“ (Evangelii Gaudium 234-236)
Das ist die Herausforderung heute
Den theologischen Hintergrund dafür hat der Papst in Rio de Janeiro in einem unscheinbar daher kommenden Satz „versteckt“: „Die Emmaus-Jünger sind nach Jerusalem zurückgekehrt und haben von der Erfahrung erzählt, die sie in der Begegnung mit dem auferstandenen Christus gemacht hatten. Und dort haben sie Kenntnis erhalten von den anderen Erscheinungen des Herrn und von den Erfahrungen ihrer Brüder.“ Soll heißen: die Begegnung mit dem Herrn ereignet sich für den Einzelnen, aber auch um Hören auf die Begegnung, welche andere haben.
Ich bin fest davon überzeugt, dass die „gewandelte Lage und die neuen Lebensformen, die in die moderne Welt Eingang gefunden haben“, von der die Päpste gesprochen haben, heute genau das ist: die Vielfalt in Einheit.
Wenn es uns nicht gelingt, Vielfalt in Einheit zuzulassen, wenn Bedingungen gestellt und sich abgegrenzt wird, wenn verantwortungslos mit Begriffen wie „Schisma“ und „Häresie“ um sich geworfen wird, dann wird es uns nicht gelingen. Die Verantwortung liegt bei uns.
Was meint der Papst mit „neuen Lebensformen“? Kann es sein, dass er sich auf die letzten Jahrzehnte bezieht, wo die traditionelle Familie ihre Vormachtstellung etwas verloren hat? Wobei „neu“ fände ich etwas komisch. Augustinus von Hippo hat mit Freundin und gemeinsamem Sohn gelebt und Homosexualität war in der Antike bekannt und so weit ich weiß akzeptiert. Also da würde ich eher Kohelet zitieren „…was getan wurde, wird man wieder tun: Es gibt nichts Neues unter der Sonne.“
Gleich zweimal falsch.
1) Den Konkubinat, den Augustinus mit seiner namentlich nicht bekannten Frau einging, kann man nicht als Wilde Ehe bezeichnen. Das römische Recht kannte klare Standesgrenzen. Augustinus war es verboten, seine Herzensdame zu heiraten. Aber den Konkubinat – eine Rechtsinstitution minderen Ranges – war erlaubt. Dass Augustin selber daraus danach ein Drama machte, hängt mit der grenzwertigen Betrachtung von Sexualität zusammen (da war Augustin aber im Vergleich noch angenehm. Hieronymus war da viel pathologischer, muss man wohl sagen).
2) Das, was wir heute Homosexualität nennen – die liebevolle Zuneigung zum eigenen Geschlecht, die eine lebenslange Partnerschaft mit Sexualverkehr einschließt, war in der Antike schlicht unbekannt. Was die Antike kannte und billigte: Sexuelle Befriedigung des Mannes in der aktiven (invasiven) Rolle. Sobald ein Mann Lust empfand dabei, penetriert zu werden, war das ein Nogo.
„2) Das, was wir heute Homosexualität nennen – die liebevolle Zuneigung zum eigenen Geschlecht, die eine lebenslange Partnerschaft mit Sexualverkehr einschließt,“
„war in der Antike schlicht unbekannt.“
„Was die Antike kannte und billigte: Sexuelle Befriedigung des Mannes in der aktiven (invasiven) Rolle.“
„Sobald ein Mann Lust empfand dabei, penetriert zu werden, war das ein Nogo.““
Was für Belege gibt es für die 4 verschiedenen Behauptungen?
(auch ersteres ist eine Behauptung; mir wäre nicht bekannt, dass man heutzutage unter Homosexualität nur die liebevolle Zuneigung zum eigenen Geschlecht versteht)
@Suarez Leider zweimal daneben.
Von wilder Ehe habe ich nichts geschrieben. Das was Sie zu Augustinus schreiben ist mir bekannt und Sie dürfen mir glauben, dass ich weiß, dass es diese Rechtsinstitution des Konkubinats in Deutschland zur Zeit nicht gibt. Was es schon immer gibt sind Menschen die aus guten Gründen nicht in einer traditionellen Ehe leben. Ist da wirklich etwas Neues in den letzten 60 Jahren aufgetreten? Ich meine neu im Sinn von relevant für moralische Urteile.
Ihre Ausführung zu Homosexualität habe ich meinem homosexuellen Kollegen vorgelesen. Er hat gelacht und „so ein Quatsch“ gesagt. Homosexualität gab es schon immer und bedeutet, dass sich Menschen überwiegend oder ausschließlich sexuell zum eigenen Geschlecht hingezogen fühlen. Ob ein schwuler Mann jetzt eine Frau heiratet oder mit häufig wechselnden männlichen Partnern schläft oder sich vielleicht nach wilden Jahren für Abstinenz entscheidet oder seriell monogam lebt oder in einer lebenslangen Partnerschaft mit oder ohne sexuelle Treue ist für die Tatsache, dass er homosexuell ist völlig unerheblich. Und wieso sollen diese lebenslangen Partnerschaften in der Antike unbekannt gewesen sein? Wir können doch allenfalls feststellen, dass diese Partnerschaften in der uns erhaltenen Literatur dieser Zeit keinen Niederschlag gefunden haben.
Wobei um dies alles geht es mir überhaupt nicht. Ich bin gestolpert über gewandelte Lage und neuen Lebensformen und frage, ob dies wirklich so ist. Ich glaube es nicht.
„Augustinus von Hippo hat mit Freundin und gemeinsamem Sohn gelebt“ – so schreiben Sie und das beschreibt exakt eine wilde Ehe. Eine Frau im Konkubinat ist eine Konkubine (das ist ein Rechtsinstitut) und eben keine Freundin. Natürlich gibt es den Konkubinat heute nicht. Aber das schrieben Sie auch nicht.
Meine Ausführungen zur Homosexualität sind zutreffend. Ihr Freund hat sich offenbar mit der Geschichte der Homosexualität nicht vertraut gemacht. Sowohl Begriff als auch beschriebener Gegenstand waren völlig unbekannt in der Antike. Es gab damals keine lebenslang mit einander lebenden Männer (die auch das Bett teilten) – und auch keine lebenslang miteinander lebenden Frauen.
Vielfalt in Einheit – Ich glaube dass dies eine wesentliche Erfahrung war warum ich Christin bin. Bei mir war es ökumenische Gemeinschaft mit anderen Christen. Es hat mich fasziniert dass Christen mit unterschiedlichen Erfahrungen, konfessionellen Ursprüngen, Glaubenswegen, Arten des Gebetes sich zusammenfinden und miteinander Gott besser kennen lernen und verkündigen. Das Vertrauen der anderen hatte eine heilsame Wirkung auf mich, ich war nicht zuerst die Katholikin deren Glauben oder Irrglauben beurteilt wird sondern eine Schwester in Christus über die man zuerst gut denkt. Das war etwas Neues zur Enge der katholischen Kirche wo ich viele Grabenkämpfe erlebte. Gleichwohl stellte ich zur selben Zeit fest, dass es gerade die katholische Kirche ist, die Vielfalt in Einheit lebt – vielleicht nicht in meinem Erfahrungsbereich und doch vorhanden, gerade wenn man von außen drauf schaut, seien es die verschiedenen Orden die so unterschiedlich ticken, auch mal übereinander lästern aber sich doch nicht gegenseitig das katholischsein absprechen. Und die geistlichen Gemeinschaften, die die Berufung der jeweils anderen Gemeinschaft nicht teilen, aber doch froh sind, dass diese Berufung in der Kirche von den anderen gelebt wird.
Bei mir persönlich war es auch so, dass mich die Einheit der Christen wie ich sie damals erlebte überzeugt hat, dass eben nicht alle Lebensentwürfe gleich gut und gleich richtig sind und dass es unsere Berufung ist sich nicht der Welt anzupassen. Hierbei war für mich C.S.Lewis wichtig. Ich möchte ihn jetzt nicht zitieren, nur eine Leseempfehlung die sich über Suchmaschinen finden lässt: On reading old books, auf Deutsch Vom Lesen alter Bücher.
Im vorigen Blogartikel ging es ja etwas ab und nach meiner Meinung auch etwas daneben. Das gemeinsame Lesen alter Bücher könnte den „Streitparteien“ vermutlich helfen. Ob das Reden von Papst Franziskus von Bedeutung ist, werden vielleicht folgende Generationen besser beurteilen können als wir.
Vielfalt in der Einheit findet man im Hinduismus und in der Natur.
Und genau was soll das bedeuten?
Das bedeutet, dass im Hinduismus unterschiedliche Ansichten und Lebensweisen einen größeren Einheitsraum einnehmen dürfen als im Christentum. In der Natur ist Vielfalt heutiges Programm, weil die thermodynamischen Randbedingungen es derzeit zulassen.
Ok, danke, aber trotzdem bin ich nicht sicher, dass ich verstanden habe, was Sie damit sagen möchten.
Der Hinduismus ist sozusagen eine Art Dach für jene Vielfalt in Einheit, von der das Christentum offenbar noch entfernt ist und mit deren Umsetzung es ringt.* So lese ich jedenfalls Ihren Text.
* Das gilt natürlich abstrakt, ohne Abwägung konkreter Inhalte.
Meinen Text? Die Kirche solle eine Art „Dachverband“ werden? Das ist in meinen Augen nicht Einheit.
I wo! Gemeint ist das spirituelle Identitätsdach, unter dem sich die verschiedenen Religionsströmungen des sogenannten Hinduismus versammeln, die weder einen Dachverband benötigen noch sich untereinander verbandsmäßig organisieren.
Und was die Natur betrifft: Wenn man sich in einem Spiegel im Wissen um die „Gestaltungskraft“ des winzigen Doppelhelixmoleküls betrachtet, erkennt man unmittelbar die ‚Vielfalt in der Einheit‘.
Was wir momentan in der innerkirchlichen Debatte haben, erinnert mich in Ansätzen an mein inneres Bild von 1. Mose 11, 1 – 10.
https://www.bibleserver.com/text/EU/1.Mose11
Es gibt wenigstens zwei „Lager“, die in gewissem Sinne verschiedene Sprachen sprechen.
Zwar den Worten nach diesselben Sprachen, aber was die eine Seite sagt, versteht die andere anders als gemeint, und was die andere Seite erwidert, versteht die erstere wieder anders als gemeint.
Das macht den Punkt „Einheit“ bei „Vielfalt in Einheit“ erheblich schwieriger.
Diesen Eindruck kann ich nicht teilen. Es sind viel mehr als zwei „Lager“, es sind Lager, Gruppen, Kulturen, es gibt überschneidungen und Berührungspunkte, aber auch innerhalb von „Lagern“ viele, viele Differenzierungen. Deswegen ist Einheit in Vielfalt ja so wichtig.
Ich bezog das auf das einander nicht verstehen; dass es viele verschiedene Lager, Gruppen, Kulturen gibt, ist klar; nur ist das nicht mit prinzipiellen Verständigungsproblemen verbunden.
Ich hatte eher das im Sinne, was Sie ja auch kennen:
Es gibt innerkatholisch eine Aussage, Stellungnahme (z.b. ein päpstliches Schreiben, aber auch Aussagen von Kardinälen und Bischöfen zu innerkatholischen Streitpunkten).
Und die einen finden es klar, logisch und/oder schlüssig und/oder auch richtig, „gut“, barmherzig und/oder dem katholischen Glauben entsprechend, was derjenige mitgeteilt hat.
Und die anderen finden es unklar, unlogisch, widersprüchlich und/oder auch falsch, „schlecht“, unbarmherzig und/oder dem katholischen Glauben widersprechend, was derjenige mitgeteilt hat.
(Fast so, wie man das bei politischen Reden beobachten kann, bei denen die Rede des einen Politikers für das eigene Lager die Anhänger des anderen Lagers ratlos zurücklässt, was der Politiker da seltsames von sich gibt)
Und so gut wie kaum gelingt es aus einem „Sprachlager“ heraus, denen vom anderen „Sprachlager“ verständlich zu machen, warum man das so sieht und warum man die Sicht des anderen „Sprachlagers“ falsch findet.
Habe gerade erst gestern ein „nettes“ hin- und her in katholischen Publikationen gesehen, bei dem ich mir ziemlich sicher bin, dass keiner der beteiligten die Position des anderen so widergeben könnte, dass der sagen würde „Ja, meine Position ist damit richtig widergegeben worden.“
Und dabei handelte es sich soweit ich beurteilen konnte, nicht um Leute, bei denen schlicht mangelnde Sprachfähigkeiten oder theologische Kenntnisse das nicht verstehen können verursachen.
Sowas vermeine ich immer wieder zu sehen; und es ist nicht hübsch anzuschauen, da eine Verständigung kaum mölglich scheint.
Ich glaube, es liegt nicht an der Schlüssigkeit von Aussagen, wie sie aufgenommen, verarbeitet oder was darauf erwidert wird sondern am Dialogpartner, wie willig er sich zeigt andere Perspektiven zu suchen oder auch einzunehmen, um seinen eigenen Horizont zu erweitern.
Gerade erlebe ich dieses Problem auf einer anderen Plattform mit politischem Hintergrund in Bezug auf die allgemeine Fluchtsituation und insbesondere wegen der Aufnahmen von Flüchtlingen in 2015, entschieden durch die Kanzlerin im Einvernehmen mit Österreich. Dort wird um die Unterstützung der eigenen Meinung gekämpft, um sich selbst ins Recht zu rücken, obwohl Recht jedem Bürger in gleichem Maß zusteht.
Es ist schwer Demokratie wirklich zu leben, denn sie fordert jede Person dazu auf, sich aktiv mit Lösungen für Probleme einzubringen, die sich der Gemeinschaft stellen, um das Leben dieser Gemeinschaft zu entlasten. Jeder hat dabei seine Stärken und Schwächen, die es gilt aufzufangen oder einzusetzen.
Die Kirche ist gelebte Demokratie, denn der Papst ist kein Herrscher, er ist Hirte und wacht über das Wohl seiner Schafe. Das funktioniert nur in einem Rahmen, der für alle Schafe gleich gilt, es bedeutet aber nicht, dass manche Schafe ständig ausbrechen wollen, andere wiederum Regeln zu brechen versuchen und wieder andere brav ihren Dienst erweisen. Das macht die Vielfalt aus, auf die immer unter der Berücksichtigung von Liebe und Barmherzigkeit eingewirkt wird, indem man die Regeln klarer formuliert, spezifischer anwendet oder aber auch neue Regeln integriert, um die alten Regeln zu stärken.
Im Grunde genommen kann dieses Modell 1:1 auf Staaten übertragen werden, die ebenfalls Demokratie für ihre Politik in Anspruch nehmen indem sie ein System nutzen, das sich in 3 Gewalten teilt und daraus das Volk selbst erzeugt dessen Bürger sich an Recht und Gesetz halten, um die Gemeinschaft damit zu entlasten und im täglichen Geschehen um die Abarbeitung der Grundbedürfnisse zu unterstützen.
Auch hier gehen die Meinungen über die Auffassung von Demokratie sicher sehr weit auseinander, aus den unterschiedlichsten Gründen, doch es gilt am Ende Demokratie auch wirklich zu leben und nicht nur auf dem Papier zu verfassen, um sich daran auszurichten.
Es ist ein langer Weg den wir alle gemeinsam gehen, egal wer wir sind und wo wir leben, die Kirche ist die Hüterin der Demokratie, die mit Gott geboren wurde und in jedem von uns fest verankert ist, als Freigeist für die Anwendung in der Zeit, die er daraus miterlebt.
Die Ratlosigkeit, die Sie beobachten, ergibt sich meiner Meinung nach aus zwei radikal unterschiedlichen Haltungen zur Wahrheit oder zur Wirklichkeit.
Wenn jemand ernsthaft behauptet, dass 2+2=5 sein können, dann ist damit klar, dass es da um einen versubjektivierten Wahrheitsbegriff geht, mit dem ein Reden unmöglich ist.
Umgekehrt: jemand der glaubt zu glauben, dass 2+2=5 sein können, wird gar nicht verstehen können, was denn an seiner Position „versubjektiviert“ sein soll, und die Gegenseite ebenso überhaupt nicht verstehen.
Ich habe häufiger leider mit einem moralischen Relativisten als Vorgesetzten zu tun. Es ist da nicht möglich, *irgendetwas* sinnvolles zu sagen.
Der Standpunkt des Subjektivismus kann nur mit einem Salto Mortale angenommen oder verlassen werden. Realismus und Subjektivismus haben keine Schnittmenge.
Ich glaube, dass die aktuelle Krise der Kirche mit genauso einem falschen Verhältnis zur Wahrheit zu tun hat. Und wenn das stimmt, sind Argumente sinnnlos.
Argumente sollten nie sinnlos sein, denn sie könnten fruchten und allein der Glaube daran die richtige Wurzel zu treffen, gibt ihnen die Kraft sich überhaupt in den Raum zu stellen, um dort Beachtung zu finden, wo nach ihnen gesucht wird.
Damit will ich sagen wir müssen weg vom persönlichen Denken in Strukturen, die uns von Menschen auferlegt wurden, um uns kontrollieren und lenken zu können, hin zu einem individuellen Vorgang des Denkens an sich. Viele Fragen die sich in uns stellen, die stehen in ihrer Form so gar nicht dem Raum zur Verfügung, weil er sich aus der Wahrheit ergibt und nicht durch uns in Frage steht. Dahingegen ist es unser aller Gegenwart als Mensch, die unendlich viele Fragen aufwirft im Verhältnis zur Wahrheit, die durch Jesus Christus als Menschheit bereits im Raum fest verankert ist und damit auch in uns allen ihre Früchte trägt aber auch ihre Fruchtbarkeit aufzeigt.
Ich glaube, jede Frucht findet ihre Bestäubung durch fleißige Helfer und sollte, wenn sie ein Mensch ist, nicht an Argumenten scheitern, die vielleicht gar nicht für ihre Verbreitung zuständig sind. Dahingegen ist die Wurzel der Frucht mit der Wahrheit verbunden, mit der sie nähren kann, was eben zu nähren ist, um ihren Stamm zu erhalten.
Die Haltung zu „2+2=5“ kann da schon relevant sein.
Aber „moralischer Relativismus“ zweifele ich mal an.
Der Papst ist sicher nicht dem moralischen Relativismus verfallen. Z.b.:
http://de.radiovaticana.va/news/2017/10/26/fr%C3%BChmesse_%E2%80%9Eruhige_christen_gibt_es_nicht%E2%80%9C/1345267
„Der Kampf, den Jesus „gegen den Teufel, gegen das Böse“ durchgeführt habe, ist für Franziskus „nichts Antikes“, sondern etwas „sehr Modernes, etwas von heute, etwas Tägliches“. Dieses „Feuer“ habe Jesus „in unsere Herzen gebracht“. „Die Schwierigkeiten in unserem Leben lösen wir nicht, indem wir die Wahrheit ertränken. Die Wahrheit ist diese: Jesus hat Feuer und Kampf gebracht – was tue ich?““
Für moralische Relativisten kann es den Teufel, also ein absolut böses Wesen nicht geben; die Worte des Papstes wirken aber nicht so, als würde er den Teufel als nur als Metapher sehen.
Ein paar derer, die diesen Papst so begeistert feiern, die aber die letzten Päpste verachtet haben, sind sicher moralische Relativisten und oft ohne sich dessen bewusst zu sein.
Aber Papst Franziskus oder auch Kardinal Schönborn sind es wohl nicht. Also scheidet das aus meiner Sicht als Erklärung aus.
Mich erinnert es teilweise an einige Debatten in der Juristerei; da hat man das Problem, dass es eigentlich ganz nett wäre, wenn die Gesetze eines Staates nicht widersprüchlich sind; also z.b. dass der Staat nicht Familien über Steuersystem fördert und übers Rentensystem bestraft; oder dass ein Staat der individuelle Menschenrechte hochhält sowas wie Steuerhinterziehung oder Anlagebetrug härter bestraft, als wenn jemanden durch Tritte den Schädel zertrümmert bekommt.
Da man aber nie die staatlichen Gesetze als schlüssiges ganzes ändert, hat man eigentlich bei jeder Änderung irgendeine kleine oder größere Unschlüssigkeit; und es gibt halt manchmal bei solchen Debatten eine Fraktion, die sich ganz furchtbar daran stört, wenn man dann doch eine größere Widersprüchlichkeit in Kauf nehmen muss, und eine gegensätzliche, die es für nahezu egal hält, was man sich an Widersprüchlichkeit einhandelt, sondern relevant ist nur, ob dank der Änderung die Praxis nachher „besser“ ist. So zwei Fraktionen reden auch mal gerne aneinander vorbei, weil die Prioritäten gänzlich verschieden sind.
Für die Juristerei ist letztere Haltung auch nicht prinzipiell problematisch, denn Richter können denken und bügeln dann zu unerträgliche Widersprüchlichkeiten dann gerne mal in der Rechtssprechung glatt (nur ist das halt auch begrenzt und deshalb sollte man zu viel Widersprüchlichkeit bei Gesetzen dann doch vermeiden; womit beide Seiten ein bißchen Recht haben können).
Aber wenn man mit Unfehlbarkeit eine seit 2000 Jahren entwickelte Dogmatik weiterentwickelt, dann hat natürlich der Punkt des Vermeidens von Widersprüchlichkeit ein viel größeres Gewicht. Und wenn man vermeiden will, dass sich Menschen von Gottes Heil bringender Kirche abwenden, dann hat das „Ergebnis“ natürlich ein viel größeres Gewicht.
Womit man jeweils umso überzeugter von der Richtigkeit der eigenen Haltung ist.
@carn: Ein Gedanke der mir zu Ihrer Frage kam ist, dass diese „Sprachlager“ vielleicht in Voraussetzungen nicht übereinstimmen, die sie nicht diskutieren. Ich mache mal ein Beispiel aus Ihrem Interessensbereich: Ich werde ab und zu gefragt, was ich von der Kommunion für Wiederverheiratete halte. Ich sage dann (um über etwas zu sprechen was mich interessiert), dass ich die Ehe nicht für unauflöslich halte. Die Erklärungen zur Unauflöslichkeit der Ehe die ich dann bekomme sind für mein Empfinden sehr unterschiedlich so dass ich meine: Es stimmen alle überein, dass die Unauflöslichkeit der Ehe nicht zur Diskussion steht aber das Verständnis was diese Unauflöslichkeit denn genau bedeutet ist nicht einheitlich. Es könnte doch sein, dass dieses m. E. unterschiedliche Verständnis zu unterschiedlichen Folgerungen in der „Kommunionfrage“ führt, oder?
Ich habe es auch in der Projektarbeit in Unternehmen gelegentlich erlebt, dass gerade die „Selbstverständlichkeiten“ zum Stolperstein wurden. Das was ja wohl klar ist und das was jeder erwarten darf und das was doch nicht diskutiert werden muss wird dann schwierig, wenn es nicht identisch verstanden oder gelebt wird.
(Das finde ich z. B. gut am Papst, dass er uns dazu bringt über Selbstverständlichkeiten nachzudenken. Dadurch wird Erstarrtes aufgebrochen.)
Also wäre es vielleicht die Kunst bei einem päpstliches Schreiben oder sonstigen „Hirtenworten“ einen Schritt weiter vorne anzufangen und zu schauen, wo können wir dem Papst alle zustimmen oder was finden wir alle schwierig. Wenn dann ein Gespräch im Gang ist kann man sich leichter den Streitthemen annähern oder man merkt früher, wo man den anderen (bereits) auf die Füße tritt.
Gute Gedanken.
Ich glaube, dass es im Interesse aller Beteiligten liegen sollte die Motivation für ein gemeinsames Thema aufrecht zu erhalten oder überhaupt hervorzurufen, bevor man nach der Lösung für einen unguten Sachverhalt sucht, der zum Gespräch führt. Um nicht tragfähige Substanz an Wortgefechte zu verlieren, sollte man sich unbedingt im Bestreben um den eigenen Lösungsansatz zügeln, um für neue Perspektiven offen zu bleiben und sie in die engültige Lösung mit einbeziehen.
Ich hoffe sehr, dass ich mich damit nicht zu weit aus dem Fenster lehne, denn ich trete meist sehr bestimmt auf, doch ich hoffe dabei immer auch auf Gegenargumente zu treffen, die mich zum Nachdenken bringen.
„Wenn jemand ernsthaft behauptet, dass 2+2=5 sein können, dann ist damit klar, dass es da um einen versubjektivierten Wahrheitsbegriff geht, mit dem ein Reden unmöglich ist.“
Es geht nicht um einen versubjektivierten Wahrheitsbegriff (was auch immer das sein soll – die Wahrheit selbst ist ein Subjekt, nämlich Jesus Christus höchstpersönlich, wie er in Joh 14 von sich sagt, egal, ob das ipsa vox ist oder nicht), wenn jemand sagt, dass zwei und zwei fünf wäre, sondern schlicht um einen mathematischen Fehler oder einen Irrtum
Es könnte aber auch sein, dass dieser Mensch Gedanken im Kopf hat, die jedoch nicht in die dazu passenden Worte zu fassen sind. Manchmal steht man einfach vor seinen geistigen Ergüssen und denkt darüber nach, wie unglaublich komplex sie sind, weil der aktuelle Stand der Dinge so oberflächlich erscheint und doch in der Überzahl durch das tägliche Leben präsentiert wird.
Der Sachverhalt Mensch stellt an sich die größten ungeklärten Fragen in den Raum und die sollten mit großer Behutsamkeit und Sorgfalt endlich auch im Alltag Einzug finden.
et unam, sanctam, catholicam et apostolicam Ecclesiam …
Wir werden bald ebensoviele Partikularkirchen haben wie es Länder auf dieser Erde gibt. Und jede diese Partikularkirchen darf sich mit nun päpstlichem Segen seine eigenen liturgischen und Glaubenstexte zusammenfinden. Ja, das nenne ich eine gelungene Vielfalt.
Ich vermute einmal, dass das zynisch gemeint sein soll. Vielfalt muss aber nicht Partikularkirche heißen. Und Übersetzung von Texten heißt nicht „zusammenfinden“, sondern Liturgie heute ernst nehmen.
„Vielfalt muss aber nicht Partikularkirche heißen.“
Wie Partikularkirchen vermieden werden sollen, ist aber nicht unbedingt offensichtlich.
Z.b. kann es bereits heute so, dass wenn WvG in der katholischen Heilig-Geist-Kirche in Slubice die Kommunion verweigert werden sollte, weil der Priester um ihre Situation weiß und mit Rückendeckung von seinem Bischof meint Kanon 915 anwenden zu müssen, sie 30 Gehminuten entfernt einen Priester finden können, der bei selber Kenntnis der Situation mit Rückendeckung von seinem Bischof ihnen die Kommunion nicht verweigert.
https://www.google.de/maps/dir/52.3574721,14.5628505/52.3434168,14.5466274/@52.3497334,14.5549969,14.75z/data=!4m2!4m1!3e2?dcr=0
Wie man vermeiden will, dass sowas langfristig zu Partikularkirchen führt, ist mir nicht ganz klar.
Und auch bei der Übersetzungsthematik sollte man irgendeine Idee haben, wie das vermieden wird.
Es sei nur beispielhaft an Filioque erinnert, was eine Rolle für das Schisma von 1054 spielte und bei dem sogar sprachliche Schwierigkeiten eine Rolle gespielt haben:
https://de.wikipedia.org/wiki/Filioque#Linguistische_Schwierigkeiten
Ich persönlich fände es in Anbetracht eines bereits durch unterschiedliche Sprachen zumindest begünstigten Schismas wichtig, bei Übersetzungen auch ernsthafte Sorgen um Partikularisierung zumindest mit zu bedenken; und nicht so zu tun als wären diese schlicht zu realitätsfern.
Es muss ja auch nicht im Vorhinein entschieden werden, wie das auszusehen hat. Aber ich bin davon überzeugt, dass es ohne eine solche Einheit in Vielfalt nicht gelingt, den Glauben weiter zu geben. Die Welt ist nun einmal nicht mehr europäisch-einheitlich, viele andere Kulturen haben ihre Identität auch kirchlich entdeckt. Das darf man nicht mit Verweis auf einige Schwierigkeiten gleich unterbinden wollen.
Gibt es in der Welt gelungene, dauerhafte Beispiele für eine Vielfalt in Einheit? Neigen Fraktionen in solchen Gesellschaften mangels Identifikation
nicht ab einem gewissen Punkt zum Separatismus? In Staatengemeinschaften
ist dieses Phänomen gerade wieder häufiger zu beobachten. Und auch die
katholische Kirche kennt diese Bewegungen aus der Vergangenheit.
@Ro: Wohl eher nicht, da selbst das Paradebeispiel „Mensch“: die Einheit in der Vielfalt – die Vielfalt in der Einheit, in sich selbst oft sehr gespalten ist. So sagt bereits ein Paulus, dass sich der Geist gegen das Fleisch und das Fleisch sich gegen den Geist richtet, so dass der Mensch nicht wirklich im Stande ist, das zu tun was er will…
Diese Einheit wird „nur“ in, mit und durch den Heiligen Geist erreicht, wenn der Mensch es zulässt, dass Sein Geist dieses, des Menschen inneres Chaos, wieder ordnet. „Einer für alle – alle für Einen“. Dann können wir auch in Ruhe und Frieden „5 gerade sein lassen.“ Umkehren: wieder einkehren in sich selbst und ruhig werden und still, darin alles eins wird und in dieser Ruhe und Stille Sein Geist wirken kann…
„Der heilige Thomas von Aquin betonte, » dass die Unterscheidung und Vielheit der Dinge aus der Absicht des ersten Wirkenden stammt «, dessen, der will, » dass das, was dem einen Geschöpfe in der Darstellung der göttlichen Güte fehlt, aus einem anderen ergänzt wird «, weil seine Güte » durch ein einzelnes Geschöpf nicht hinreichend dargestellt werden kann « (Summa Theologiae I, q. 47, a. 1). Deshalb müssen wir die Vielheit der Dinge in ihren vielfachen Beziehungen (vgl. Summa Theologiae I, q. 47, a. 2, ad 1; q. 47, a. 3) erfassen. Aus ähnlichen Gründen haben wir es nötig, einander zu hören und uns in unserer partiellen Wahrnehmung der Wirklichkeit und des Evangeliums gegenseitig zu ergänzen.“ Evangelii Gaudium, Fußnote 44
Mich irrtiert es etwas, wenn wichtige Gedanken und Aussagen in Fußnoten stehen.
Wieso? Fußnoten haben klare Funktionen, sie sind Verweise oder Nachweise. Historiker und Soziologen packen gerne mal ganze Kapitel da hinein, das irritiert auch mich, aber wenn ich einen Gedanken erläutern will, der logisch oder stilistisch oder sonstwie nicht in den Fluss des Arguments passt, ist doch nichts dagegen einzuwenden.
Ich glaube, dass die Rechnung des Thomas v. Aquin nicht aufgeht, da wohl kein Geschöpf der Welt, auch nicht das gesamte Universum Gott in irgendeiner Art und Weise darstellen kann: Gott der Inbegriff der Einheit in der Vielfalt und die Vielfalt in der Einheit ist.
Andererseits ist es auch unmöglich, dass irgendein Geschöpf, also auch nicht der Mensch, das Handeln und Wirken Gottes beschreiben und/oder berechnend darstellen und erklären kann. Die Liebe ist nicht logisch in diesem Sinne. Was das gegenseitige Ergänzen angeht, so greift auch hier die Notwendigkeit des gegenseitigen Vertrauens. Auch gegenüber scheinbar „Kleinen und Unmündigen“, da sich gerade diesen ‚Brüdern‘ Gott zu offenbaren sucht; das Kindliche offenbar im Mittelpunkt Gottes steht.
Wer nicht die Wahrheit aus dem Schoß ihrer Mutter annehmen kann, der wird auch ein Problem damit haben sich für sie einzusetzen.
Wer ist die Mutter der Wahrheit?
Wer ist Mutter überhaupt? Wir nutzen Begriffe mit einer Selbstverständlichkeit, die sich aus Wahrheit ergibt, ihr aber oft nicht folgt, sondern eigene Kreationen davon hervorbringt, weil es zu anstrengend oder auch zeitaufwändig wäre/ist, sich selbst in einem Wort wiederzufinden.
Für mich ist die Mutter der Wahrheit Maria, denn sie hat Gott empfangen und seinen Sohn geboren. Ob dies nun der Wahrheit entsprechen mag, das liegt im Ermessen des Einzelnen, doch der Gehalt, der darin verborgen liegt ist unumstritten. Ihn einfach mit Worten abzutun wäre nicht richtig, denn diese Mutter ist und bleibt die einzige Person, die Leben fruchtbar macht.
Kirche trägt das Wort Mutter unter ihrer Obhut und deshalb glaube ich an sie, denn sie weiß, wenn ich hier diese Worte schreibe, dann verbinde ich die Gedanken dazu als Mutter auch mit dem Vater meiner Kinder.
Ich schließe über Gott den Bund mit meiner Mutter, um über ihre Sinnlichkeit zu erfahren, was Liebe hervorruft, die meine Fruchtbarkeit braucht, um zu überleben.
Wahrheit ist Endgültigkeit und die kann man nur durch Gott in sich selbst finden.
„Wieso?“
Es stört mich wohl speziell in lehramtlischen Schreiben.
„Fußnoten haben klare Funktionen, sie sind Verweise oder Nachweise.“
In päpstlichen Schreiben eben nicht unbedingt. Wenn in der Fußnote eine Glaubens- oder Sittenlehre verkündet wird, ist dann gemäß CIC 749 von Unfehlbarkeit auszugehen und habe ich dann diese in der Fußnote verkündete Glaubens- und Sittenlehre gemäß CIC 750 anzunehmen?
Immer und immer wieder Amoris Laetitia. Erstens lesen Sie das Kirchenrecht falsch. Es gibt klare Umstände, für die Unfehlbarkeit gilt. Das steht auch in dem von ihnen zitierten Kanon drin. Zweitens steckt in der berühmten Fußnote keine Verkündigung von Glaubens- und Sittenlehre. Die Fußnote – 351 – zitiert nur vom Papst vorher gemachte Aussagen. Da steht nichts drin, was er nicht schon vorher gesagt hat.
Hier wird absichtlich Verwirrung geschaffen, und zwar nicht vom Papst, sondern durch an Haaren herbei gezogene Spitzfindigkeiten.
Ich möchte – heutw – zu den vorangegangen Kommentaren-so berechtigt sie sein mögen..- nicht noch mal einen eigenen poste dazustellen:
wohl aber eines, wohl gestern verstorbenen. Benediktiners gedenken
weil dieser Mann als langjähriger Abt so etwas vorgelebt was den Titel dieses Blogs „VIELFALT UND EINHEIT“ nicht so sehr theoretisch bedacht hat.
aber in der Art wie er wohl selbst fragend bzw. meditierend gesucht hat..
und der als langjähriger Abt diese EINHEIT der beiden beiden Begriffe mit seinen Brüdern gelebt hat..
für viele, die seine abendlichen Sonntagsmessen mitfeiernd erlebt haben, war das lebendige KIRCHE!!
ich denke einfach ,wir sind manchmal in der Gefahr vor lauter sich manchmal überbietender „Besserwisserei“ das Feiern zu vergessen!!
und in JEDER Messe „feiern“ wir – natürlich in den verschiedensten Be-findlichkeiten diese Suche nach Gott..
für den Verstorbenen war das fast schon ein „Lebens-Elixier“
nicht zu vergessen auch sein künstlerisches feinsinniges Abtasten nach „Wahrheit“…,
JA ! bis hin AUCH zur Verantwortung fürs Kloster Andechs- bei manchen auch mit bisweilen – leider mit übermäßigen Starkbiergenuss-assoziiert-
aber die Kundigen wissen auch um die musikalischen Highlights..
und nicht von ungefähr hat der Abt dem Wunsch Carl Orffs entsprochen ,der in der Andechser Klosterkirche bestattet wurde .
also diese geistige Weite war es die -auch mich -immer wieder nach St. Bonifaz führte
am 16.11 feiert Kardinal Marx im Dom das Requiem
– mich würde nicht überraschen wenn da auch das Mozart Requiem bzw. Musik von Orff erklingen würde..
DANKE Abt Odilo(Lechner)
dass ich Ihren wesentlichen Beitrag für ein „frei atmendes“
wahrheitssuchendes Lebensengagement kennenlernen durfte!
RIP: LIEBER ODILO (LECHNER)