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Den Blick auf Jesus nicht verstellen

Veröffentlicht am 30. Oktober 202030. Oktober 2020
Klerikalismus in der Liturgie Ort des Geschehens, Ort der Inszenierung

„Wo Gott kein Fest mehr wird, hat er aufgehört, Alltag zu sein“: ein Satz von Kurt Marti, der zur Zeit an meinem Rechner klebt. Der passt zu einer Tagung, an der ich – online – in den vergangenen Tagen teilgenommen habe. „Gottesdienst und Macht“ war diese untertitelt, der Untertitel „Klerikalismus in der Liturgie“ gab die Richtung an.

Es ging um Macht. Um Vollmacht, Autorität, um Zugang und Ausübung von Macht in der Liturgie. Und spätestens seit der MHG-Studie wissen wir, dass wir dringend über Macht und deren Missbruch sprechen müssen. Auch in der Liturgie, wie Bischof Ackermann zur Begrüßung sagte.

Klerikalismus in der Liturgie

Den Vorträgen und Debatten bin ich natürlich auch als Priester gefolgt. Auch mir stellt sich ja die Frage, wie ich selber auftrete, handle, Vollmacht als Priester ausübe. Es war also auch eine kleine Gewissens- und Praxis-Prüfung für mich. Außerdem ist Liturgie ja kirchlich kein harmloses Thema, mindestens die Debatte um die außerordentliche Form des Ritus zeigt das immer wieder.

Nun gab es bei der Debatte und der Tagung zwei verschiedene Kritiken an Amt und Macht: zum einen den Klerikalismus. Also nicht im Dienst an Gottesdienst und Gemeinde zu handeln, sondern für sich selbst. Oder auch: die Differenz zum eigenen Profil zu machen. Daneben gab es aber auch grundsätzliche Kritik: die Weise, wie theologisch und liturgisch Amt und Dienst begründet und gestaltet würden, sei nicht sachgerecht.

Nun mag ich die ganzen Debatten hier nicht nachzeichnen, sie ist ja auch noch nicht vorbei und wird mindestens im Synodalen Weg auch weiter geführt.

Glaube ist Fest

Mir geht es hier eher um den Satz vom Eingang. Diesen Charakter von Liturgie, also das Fest, darf das zeichenhafte Handeln nicht verdecken. Fest meint jetzt nicht gute Laune und so, sondern eine Sondersituation, die eben nicht Alltag ist. Im Fest sind die Dinge anders als im Alltag.

Dem steht aber nicht nur Klerikalismus entgegen. Wenn ich im Winter in der Kirche sitze und um mich herum die Menschen in Mänteln in Sitzbänke einsortiert sind, dann frage ich mich schon, ob das noch irgendwas mit Fest zu tun hat.

Wir müssen uns wieder um das Fest kümmern, um die Ausgestaltung und um das, was dem entgegen steht. Das Sprechen über und dann das Gestalten von Liturgie ist eine Quelle von Erneuerung. Wenn wir uns zum Ziel setzen, den Blick auf Jesus nicht zu verbauen. Es gibt Amt und Regeln, es gibt das allgemeine Priestertum und das geweihte Priestertum. Es gibt eine Vielfalt von Liturgien, zu denen vielleicht auch noch neue kommen können. Die Corona-Zeit ermöglicht vielleicht Kreativität aus Not.

All das will belebt sein. Theologisch, aber auch praktisch. Ohne da wird das nichts mit der Umkehr der Kirche und der Ausrichtung auf Verkündigung.

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Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Glaube und Vernunft, Neulich im Internet, Spiritualität / Geistliches Leben
Schlagwörter Glaube, Kirche, Klerikalismus, Liturgie

3 Kommentare zu “Den Blick auf Jesus nicht verstellen”

  1. Herlinde Schmid sagt:
    1. November 2020 um 21:56 Uhr

    kleine Anfrage: in meiner Kirchengemeinde /Innviertel/, geleitet normalerweise von einer Frau, stimmt nach meinem Dafürhalten die Liturgie und die dazugehörende Gewandung gut. Kommt aber der moderierende Pfarrer (5 Gemeinden) nach längerer Zeit einmal in unsere Pfarre um Messe zu feiern, stört mich seine “Fest”?Kleidung aus Albe (meist zu kurz), Zingulum (sieht aus wie Strick) und Stola – sonst nichts. Schaut irgendwie “verrupft” aus. Vielleicht stimmt nur das lebenslang gewohnte andere “festlichere” Bild der am Altar stehenden Person besser für mich. Könnten die am Altar stehenden Personen nicht vielleicht, wenn sie schon meinen, nicht mehr auffällig gekleidet in schöne Messgewänder die Liturgie feiern zu müssen, das wenigstens in ihrem eigenen “Sonntagsgewand” mit Stola tun??? Ist das erlaubt? Liturgische Gewänder sind ja ausreichend vorhanden. Habe nichts gegen Neuerungen! Nur diese “aufgesetzte” Einfachheit, die irgendwie ungebührlich für mich ist, stört – jedenfalls mich. Er darf auch meinetwegen weiter alte Schlager mit Gitarre am Altar vorsingen, passend zu Lesung und Evangelium – aber dann schon lieber in Jeans, Jacket und Stola ! Gibt es sowas auch anderswo???
    Herlinde Schmid

    Antworten
  2. Pingback: Corona: Man schnappt sich die Freiheit, die sich halt bietet - derPaterBlog
  3. Olaf von Poser sagt:
    17. November 2020 um 12:08 Uhr

    Den Blick auf Jesus,

    Das passt so wunderbar zu meinem Kommentar, leider im alten Beitrag von April 2018. Hoffentlich geht er dadurch nun nicht unter.

    Olaf

    Antworten

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