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Franziskus und Covid – eigene Krisen und gemeinsames Lernen

Veröffentlicht am 24. November 202023. November 2020
Papstbuch zu Corona Was habe ich gelernt, als mir der Tod vor Augen stand? Die italienische Zeitung La Repubblica vom Montag

Krisen lösen etwas aus. Und wenn wir aufmerksam sind, dann können wir aus ihnen etwas lernen. So in etwa die Kurzversion von den ersten Gedanken aus dem kommende Woche erscheinenden Papstbuch zu Corona. Gestern – Montag – gab es einen ersten Vorabdruck in der italienischen Tageszeitung La Repubblica.

Die Aufmachung ist schon mal dramatisch: „Was habe ich gelernt, als mir der Tod vor Augen stand?“ titelt die Zeitung. Und auch wenn es nicht wirklich der Zielrichtung des Buches entspricht sondern eher dem Verkaufswillen der Herausgeber, so macht das doch eines klar: es geht um viel.

Papstbuch zu Corona

Franziskus berichtet sehr persönlich über eigene Krisen, über die Krankheit seiner Jugend zum Beispiel. Aber auch über die Entwurzelung, die er in Deutschland erlebt hat. Alles Krisen, die ihn haben nachdenken lassen. Und das sei bei Covid genauso. Die Krise kann uns zum Beobachten und Nachdenken bringen. Dazu will das Papstbuch jedenfalls anregen, dazu mehr, wenn es auf dem Markt ist. Wen das jetzt schon interessiert, können Sie hier schon mehr lesen.

Aber ohne dem Papst zu nahe zu treten: wir können uns unsere eigenen Gedanken machen. Die Debatten der ersten Welle zu Gottesdiensten und Seelsorge etwa können wir nun mit unserer Erfahrung noch einmal führen, in Österreich noch dringender als in Deutschland. Drei Punkte möchte ich nennen, die wir da wichtig erscheinen.

Nicht kritiklos

Erstens: Verantwortlichkeit, aber nicht kritiklos. Die meisten Christinnen und Christen handeln verantwortlich, auch was Gottesdienste und etwa Besuche im Krankenhaus angeht. Aber das ist nicht gleichbedeutend mit Kritiklosigkeit. Demokratisch geführte Debatten sind zunehmend wichtig. Ein Beispiel: Der Theologe Jan Heiner Tück kritisiert die Entscheidung der Bischöfe Österreichs, das Aussetzen von Gottesdiensten mitzumachen. Das hebelt die Verantwortlichkeit nicht aus, belebt aber die Debatte.

Zweitens: aus der ersten Welle lernen. Wir haben im Sommer emotional wohl die falschen Schlüsse gezogen: es sei vorbei. Jedenfalls ist es mir so gegangen. Mein Kopf war auf eine zweite Welle vorbereitet, aber innerlich gab es da doch die Haltung, dass das jetzt doch wohl vorbei sei. War es aber nicht. Vor allem was die Notwendigkeit sozialer Kontakte angeht, haben wir lernen können. Alte Menschen, Alleinerziehende, Kinder, das kann man nicht einfach abschalten. Auch der Primat der Wirtschaft gilt nicht mehr so unausgesprochen selbststündlich, so hart das für die Betroffenen auch ist.

Drittens: über den Tellerrand hinaus blicken. Hier finde ich wird es spannend. Auch wenn jetzt alle mächtigen Länder davon sprechen, den entwickelten und produzierten Impfstoff gerecht zu verteilen – mit der selbstverständlichen Ausnahme von Präsident Trump – wird sich in der Praxis zeigen, ob unsere Gesellschaften dazu wirklich den Mumm haben. Und ob wir dazu wirklich groß genug denken und fühlen.

Über den Tellerrand hinaus

Vor allem Letzteres wird dem Papst wichtig sein. Man muss nicht in die Glaskugel schauen um zu wissen, was Franziskus besonders am Herzen liegt. Und das sieht er auch in der von Corona verursachten Krise. Es benutzt die Krise nicht für seine Themen, aber er sieht in der Krise Anzeichen, dass wir ein Umdenken brauchen. In der Wirtschaft. In der Gesellschaft. Zwischen uns. In uns.

Seien wir gespannt auf die Lektüre.

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Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Glaube und Vernunft, Neulich im Internet, Rom, Vatikan
Schlagwörter Buch, Corona, Covid, Papst Franiskus

11 Kommentare zu “Franziskus und Covid – eigene Krisen und gemeinsames Lernen”

  1. HJB sagt:
    24. November 2020 um 22:48 Uhr

    Richtig: “Krisen lösen etwas aus. Und wenn wir aufmerksam sind, dann können wir aus ihnen etwas lernen.”

    Und für die richtige Auseinandersetzung mit der aktuellen Corona Krankheit muss man erst einmal über die Krankheit selbst Einiges wissen:

    1. Covid 19 ist ein Coronavirus, das unterschiedliche Menschen – je nach Ausgangslage im Einzelfall – in unterschiedlichem Ausmaß krank macht.
    2. Coronaviren gibt es bereits seit vielen Jahren. Selbst das menschliche Immunsystem erkennt deswegen auch das Virus Covid 19.
    3. Die Krise um Covid 19 wurde seit Anfang des laufenden Jahres 2020 vor allem von der Politik “gestaltet”. Mediziner haben auch angesichts der Tatsache, dass Coronaviren bereits seit Jahren bekannt sind, eine viel entspanntere Sichtweise auf das Virus Covid 19.

    (Erst) Wenn man die Krankheit (wissenschaftlich) richtig einschätzen gelernt hat, kann bzw. muss man sich mit der Frage beschäftigen, was ich als Mensch nun aufgrund der Existenz dieses Virus und dieser Krankheit machen kann/soll.

    Antworten
    1. Pater Hagenkord sagt:
      25. November 2020 um 08:43 Uhr

      Punkt 3 zeigt, dass die Schlussfolgerung so nicht stimmig ist Es geht nicht darum, dass es dieses Virus “gibt”, sondern dass es sich seit Beginn dieses Jahres massenhaft ausbreitet und Menschen erkranken und sterben lässt. Was es zuvor nicht getan hat. Dass die Krise von der Politik “gestaltet” sei, ist eine infame Verstellung der Tatsachen. Und die überarbeiteten, überlasteten Ärzte in den Krankenhäusern haben bestimmt keine entspannte Sichtweise auf das Virus.
      Wenn unsere Art und Weise, Gesellschaft zu organisieren, durch das Virus und die damit verbundene Krankheit in Krise gerät, dann müssen wir heute nachdenken. Nicht erst morgen.

      Antworten
      1. HJB sagt:
        25. November 2020 um 09:18 Uhr

        Die u.a. deutsche Corona-Politik ist (seit Frühjahr 2020 und bis zum heutigen Tag) wissenschaftlich nicht ausreichend fundiert. Das sagen inzwischen sogar auch einzelne Politiker (wie z.B. Christian Lindner heute Morgen). Und Mediziner sagen es ohnehin. Insofern habe ich die Tatsachen ganz bestimmt nicht verstellt.

        Fragen Sie z.B. auch mal einzelne Wirtschaftsbranchen.

        Und (vorsichtshalber bevor Kritik kommt:) der Bezug zu einem Religions-Blog: Eine theologische Auseinandersetzung mit einem Thema erfordert es, das Thema vorher wissenschaftlich ausreichend skizziert zu haben. Das gilt natürlich auch für das Papst-Buch.

        Und zugegebenermaßen: Es wird in den allgemeinen Medien zum Thema Corona sehr viel Unsinn geschrieben. Hören wir besser Wissenschaftlern zu !

        Antworten
        1. Pater Hagenkord sagt:
          25. November 2020 um 10:32 Uhr

          Wissenschaftlern zuhören: gerne, sehr gerne. Mache ich dauernd. Nur führen Sie gerade Christian Lindner in Spiel. Der ist kein Wissenschaftler.
          Zweitens ist Ihre Behauptung, dass die Politik nicht fundiert sei, falsch. Es gibt mindestens das RKI, daneben viele Institute in den Ländern und auf Bundesebene, denen ich mehr vertraue, als einem haltlosen Beitrag in eine Blog. Über einzelne Maßnahmen soll und muss man diskutieren. Aber den gesamten politischen Prozess zu delegitimieren, das hat Trump-Niveau.

          Antworten
        2. Amadeus sagt:
          26. November 2020 um 13:22 Uhr

          Ach so ist das, hören wir erst einmal was die Wissenschaft abschließend zum Thema sagt, dann ziehen wir unsere Schlussfolgerungen daraus und überlegen welche Maßnahmen dann erforderlich sind. Währenddessen kommen Menschen zu Schaden, viele büßen ihr Leben ein. Geht‘s noch HJB?
          Zur Erinnerung: November 2019 erste Fälle, Anfang Januar 20 wird die WHO informiert, ab Mitte Februar dämmerte, Wissenschaftler beginnen mit der Aufklärung des Sachverhalts. Die Pandemie kommt ins Rollen. Die Politik tut das was sie kann in der Hoffnung es möge helfen … und heute, mitten in der zweiten Welle kommen die Scharfgescheiten mit ihren Vorhaltungen… Danke.
          Mein Nachbar, 85 Jahre alt, eine „Eiche“, gesund, stark, agil, seit 4 Tagen in Intensiv, hat sich bei seinem Sohn (Down Syndrom), der infiziert war und den er fürsorglich – mit ABSTAND – besucht hatte (Behinderten Einrichtung) angesteckt. Der Sohn hat es überstanden, der Vater kämpft mit dem Tod. Angesichts dessen Ihre Ausführungen. Weisheit ist eine Gnade.

          Antworten
          1. Stephan sagt:
            27. November 2020 um 13:34 Uhr

            Danke, dass Sie hier eine Geschichte eines Opfers erwähnen! Wie schlimm! Alle Wünsche dem kranken Nachbarn.
            Viel zu oft werden die Ahnungslosen wie Lindner oder Streek erwähnt, die sich gross aufspielen mit Leere, Wirrnis und Unwissenheit dahinter. Seltener über die Geschädigten gesprochen oder die Krankheit, wie aggressiv die ist!

      2. Ullrich Hopfener sagt:
        25. November 2020 um 09:37 Uhr

        @pater Hagenkord :

        Diese Auffassung teile ich- im Unterschied Ihrer Reaktion auf „Gott- ARD“- absolut
        Also Ärzte Intensiv Pfleger aber auch Forscher wie Drosten ua. sind hier kompetent – auf gar keinen Fall die verwirrten Quer-Sch…….r und andere Antisemiten oder Rechtsextremisten

        Antworten
  2. Ullrich Hopfener sagt:
    25. November 2020 um 19:50 Uhr

    Eine Randnotiz oder doch mehr ….?

    Papst Franziskus hat ja als Jesuiten Pater in Hessen
    Eine große Zeit der Einsamkeit erfahren
    Und auch die – für ihn- den Fan eine skurrile WM in Argentinien..

    Ja und heute ist “Hand Gottes“ sein Landsmann mit 60 gestorben .
    Ein ver- rücktes Leben mitXXX Abstürzen..

    Und im selben Spiel ein WUNDERBARES reguläres Tor das ich damals life erlebt habe ..das Jahrhundert Tor des Dribbel Künstlers
    Also „ nur“ ein Fußballer und doch ein begnadetes Genie!!

    RIP

    Antworten
  3. Simone sagt:
    25. November 2020 um 20:46 Uhr

    In meiner Heimatgemeinde finden die Gottesdienste mittlerweile im Pfarrheim statt. Für die paar Leute ist die Kirche einfach zu groß. Es hat halt keiner Lust, sich in der ungeheizten Kirche eine Lungenentzündung zu holen. Unseren Bischöfen ist offenbar nicht klar, dass außer Corona noch andere mögliche Todesursachen gibt.

    Antworten
    1. Eskilcgn sagt:
      26. November 2020 um 07:10 Uhr

      Wo ist Ihr Problem?
      Vor Corona kann ich mich und andere durch Abstand, Hygiene und Maske schützen. Und vor Lungenentzündung kann ich mich durch entsprechende Kleidung schützen.
      Wo ist ihr Problem? Und warum müssen Sie dafür gleich Bischöfe behelligen? Die sollten sich gerade um wirklich wichtiges kümmern.

      Wenn man oder frau mal nach Köln schaut hat der Bischof hier weniger ein Kleidungs- als vielmehr ein massives Glaubwürdigkeitsproblem!

      Antworten
  4. Pingback: Der Welt geht es nicht gut: Buch von Papst Franziskus - derPaterBlog

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