
Warum brauchen wir Christen Bilder? Warum können wir scheinbar nicht ohne? Die Pieta von Etzelsbach ist eine dieser Figuren, zu denen sogar Wallfahrten stattfinden. Nun glauben wir ja nicht an die wundertätige Wirkung eines Stückes Holz. Aber: Die Figuren stellen für uns etwas dar, was jenseits des Materials liegt. Der Pfarrer von Etzelsbach hat „seine“ Figur eine „Brücke für das Gebet“ genannt. Wir beten Maria nicht an, sind aber beruhigt davon, dass es Menschen gibt, die wir in Gottes Nähe wissen. Heilige eben. Und da wir sie nicht bei uns haben, machen wir uns Bilder von ihnen.
Wenn wir selbst uns Gott nicht so richtig zu nähern wissen oder auch die Worte nicht haben, dann vertrauen wir uns Brücken – Mittlern – an. Das Anschauen allein lässt vielleicht schon etwas ahnen. Das Gebet oder das Nachdenken oder die Meditation oder die Liturgie lässt uns einem Gott nahe kommen, der unserem Leben fremd ist, denn Gott ist ja Gott.
Dazu gibt es dann Rituale. Das einfachste ist wohl das des Anzündens einer Kerze. Eine aufwendigere Form ist die der Wallfahrt, ob allein oder mit anderen. Die Bilder rücken in unsere Blickfeld, aber durch die Bilder auch das, was wir dahinter wissen oder auch nur ahnen. Weiterlesen „65 Zentimeter“