Es ist fast schon eine kleine Tradition geworden, dass ich ab uns zu Texte des Papstes einstelle, die für den jeweiligen Tag gedacht sind, aber schon vor langer Zeit veröffentlicht wurden. Genauso heute. Heute ist der Welttag der geistlichen Berufungen und am Zweiten Adventssonntag vergangenen Jahres hat der Papst dazu eine Botschaft veröffentlicht. Bitte sehr: Die Kirche – Mutter der Berufungen, so heißt der Text.
Liebe Brüder und Schwestern,
wie gern wollte ich, dass im Verlauf des außerordentlichen Jubiläums der Barmherzigkeit alle Getauften die Freude, der Kirche anzugehören, erfahren könnten! Dass sie wieder entdecken könnten, dass die christliche Berufung – wie auch die besonderen Berufungen – im Schoß des Volkes Gottes entstehen und Geschenke der göttlichen Barmherzigkeit sind. Die Kirche ist das Haus der Barmherzigkeit und sie ist der «Boden», auf dem die Berufungen aufgehen, wachsen und Frucht bringen.
Daher lade ich euch alle ein, anlässlich dieses 53. Weltgebetstags für geistliche Berufe die apostolische Gemeinschaft zu betrachten und für ihre Bedeutung auf dem Berufungsweg eines jeden zu danken. In der Verkündigungsbulle des außerordentlichen Jubiläums der Barmherzigkeit habe ich an die Worte des heiligen Beda Venerabilis in Bezug auf die Berufung des heiligen Matthäus erinnert: «miserando atque eligendo» (Misericordiae Vultus, Nr. 8). Das barmherzige Handeln des Herrn bewirkt die Vergebung unserer Sünden und öffnet uns für ein neues Leben, das sich im Ruf zur Nachfolge und zur Sendung konkretisiert. Jede Berufung in der Kirche hat ihren Ursprung im barmherzigen Blick Jesu. Die Umkehr und die Berufung sind wie zwei Seiten ein und derselben Medaille und eine beständige Inspiration im ganzen Leben des missionarischen Jüngers. Weiterlesen “Mutter der Berufungen”