Was ist wichtig? Es fühlt sich merkwürdig an, heute über das Gebet und den Apostel Paulus zu schreiben, wo doch mittlerweile auch in Deutschland viel mehr noch als in Italien von Verschwörungstheorien etc. gesprochen wird. Es gibt zum Glück gute Analysen, wie etwa das Interview vom Kollegen Lutz Ring-Eifel beim Domradio. Aber leider sind auch immer mal wieder Schreihälse darunter, die von der großen Verschwörung phantasieren.
Was ist also wichtig? Gebet ist wichtig. Das löst nicht die Dringlichkeit der Probleme auf einen Schlag, aber es bringt alles in Perspektive. Die persönliche Begegnung mit Gott und die Verwandlung durch das Beten dürfen nicht durch den Rost fallen. Hier zeigt sich, worauf wir bauen und auf was wir uns verlassen.
Papst Benedikt bei der Generalaudienz an diesem Mittwoch:
Liebe Brüder und Schwestern!
In den vorangegangenen Katechesen haben wir in der Schule des heiligen Paulus über das Gebet als eine persönliche Begegnung mit Gott nachgedacht: Durch Jesus Christus haben wir im Heiligen Geist Zugang zum Vater. Die Gewissheit, dass Gott treu ist und in seinem Sohn Ja zu uns sagt, schenkt uns Trost und Kraft.
Im zweiten Korintherbrief fordert uns Paulus auf, uns nicht von Schwierigkeiten und Sorgen überwältigen zu lassen. Wenn wir jede Situation in Verbundenheit mit Christus leben, werden wir fähig, nicht nur Trost zu empfangen, sondern auch unsererseits die zu trösten, die von Leid heimgesucht werden (vgl. 2 Kor 1,3ff).
Die tiefe Einheit mit Christus im beharrlichen, täglichen Gebet und das Vertrauen auf seine Nähe schenken Trost und machen uns zugleich bereit, die Sorgen und Leiden unserer Mitmenschen zu teilen. Dies stärkt wiederum unseren Glauben, da wir ganz konkret das Ja Gottes zu uns Menschen, die Treue seiner Liebe erfahren dürfen. Mit Paulus dürfen daher auch wir sagen: „In Christus ist das Ja verwirklicht. Er ist das Ja zu allem, was Gott verheißen hat. Darum rufen wir durch ihn zu Gottes Lobpreis auch das Amen“ (2 Kor 1,19b-20).
Es ist dann der Heilige Geist, der Gottes Ja in uns gegenwärtig und lebendig macht und in unserem Herzen den Wunsch weckt, dem Herrn zu folgen und ganz in seine Liebe einzutreten. Unsere Zustimmung zu Gottes Plan, unsere Antwort des Glaubens kommt im Lobpreis der Kirche zum Ausdruck. So mündet in Gottes Ja das Amen der Kirche ein.
(..) Im Gebet wollen wir uns stets dem Willen und der Liebe Gottes anvertrauen. Wenn wir in Verbundenheit mit dem Herrn leben und uns von ihm verändern lassen, finden wir Kraft für uns und können unseren Mitmenschen Hoffnung geben. Der Heilige Geist stärke euch mit seinen Gaben!
Hier der Link zu der Analyse bei Domradio:
http://www.domradio.de/aktuell/82107/die-vatileaks-sollten-den-papst-staerken.html
Lieber Pater Hagenkord, Ihre Betroffenheit als Vatikaninsider verstehe ich vollkommen.
Aber früher sagte man bei uns in der deutschen Kirche „Rom ist weit“ und ging dann zur Tagesordnung über.
Durch das Internet ist Rom natürlich näher gerückt. Trotzdem hat die ganze Affaire bei uns längst nicht den Stellenwert wie für Sie als Vatikanmitarbeiter.
Damit will ich sagen, auch in Ihrem Blogg sollte man der Sache nicht gar so viel Bedeutung beimessen.
Ja, Silvia, wenn es dann falsche Berichte gibt, kann das auch damit zusammenhängen, dass halt der Vatikan nicht so kommunkationsfreudig ist.Rom ist in der Tat weit weg und wenn wir auch Weltkirche sind,so haben zum Beispiel die Berliner ganz andere Probleme als nun das.Und Irland hat schon immer gesagt, wir haben unseren Bischof.. Ein Tag im Leben von Kardinal Woelki,auf der HP des Erzbistums war das gestern nachzulesen, zeigt, womit wir hier zu kämpfen haben. Rom ist nicht der Nabel der Welt, die Probleme dort auch nicht. Woanders geht es ums Überleben. Finanziell und religiös. Und der Papst macht mir nicht den Eindruck, als hätte er nun den Herzinfarkt in Aussicht.