Es geht um die richtige Frage, nicht um die richtige Antwort. Fragen sind anstrengender als Antworten. In der vergangenen Woche hatte der Papst begonnen, über die Liturgie als Quelle des Gebetes zu sprechen. Diesen Gedanken setzte er an diesem Mittwoch fort, und zwar mit einer Frage: Hat in unserem Leben das liturgische Gebet und die Heilige Messe den ihnen gebührenden Platz? Das ist eine unangenehme Frage. Deshalb hört man gerne die Ausrede, das sei gar nicht die Frage, es gehe vielmehr um … . Und hier gehört dann mein Eingangssatz hin: Es geht um die richtige Frage.
Die Antwort gehört nicht so sehr in die Öffentlichkeit als vielmehr in die private Reflexion, wie ich meinen Glauben eigentlich lebe.
Liturgie, so der Papst, ist keine Frage der guten Gestaltung, sie hängt nicht von der Einzelgemeinde oder vom Priester ab. Im Kern feiert dort die ganze Kirche, nicht nur ein Teil. Deswegen stellt der Papst seine Frage nach dem Platz der Liturgie in unserem Leben.
Wie gesagt: Man kann die Frage abweisen und stattdessen fragen, ob die Liturgie modern, ansprechend und relevant genug ist, ob die Kunst stimmt oder die Einbeziehung der Ortsgemeinde. Aber das geht am vom Papst genannten Kern vorbei: An Christus.
Die Katechese des Papstes
In der Katechese am vergangenen Mittwoch habe ich begonnen, über die Liturgie als eine der bevorzugten Quellen und Schule des christlichen Gebetes zu sprechen. Sie ist, wie es der Katechismus sagt, „Beteiligung am Gebet, das Christus im Heiligen Geist an den Vater richtet. In ihr – so sagt der Katechismus – findet alles christliche Beten seine Quelle und seinen Abschluss“ (KKK 1073).
Das mag uns Anlass sein, dass wir uns fragen, was für eine Rolle das liturgische Gebet in unserem eigenen persönlichen Leben spielt. Wie sind durch die Taufe – so sagt es Paulus – gleichsam „in Christus“ hinein genommen worden, daher können wir mit ihm gemeinsam ein „Wir“ bilden und zu Gott dem Vater „Vater“ sagen. Weiterlesen „Wie hältst du es mit der Liturgie?“