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Baut nicht auf Sand!

Veröffentlicht am 23. September 202022. September 2020
angewendete Soziallehre der katholischen Kirche DER Ort der Nächstenliebe und Soziallehre: Assisi

Der Mensch lernt durch Wiederholungen. Ein pädagogisches Prinzip, dessen sich der Vatikan seit einigen Wochen wieder bedient. Es ist bekannt, dass der Papst eine Enzyklika veröffentlichen wird. Die Themen werden bis dahin schon gut vorbereitet: es ist Zeit für die aktualisierte und angewendete Soziallehre der katholischen Kirche.

Seit August etwa spricht der Papst bei den Generalaudienzen Themen der kirchlichen Soziallehre an, Auslöser ist immer die durch Corona ausgelöste oder auch sichtbar gemachte Krise. Er verbindet seine Aussagen zur Soziallehre der Kirche, wie er sie in Laudato Si’ formuliert hat, mit der aktuellen Krise: „Unsere Gesundheit hängt von der Gesundheit der Ökosysteme ab, die Gott geschaffen und die zu hüten er uns aufgetragen hat (vgl. Gen 2,15). Sie zu missbrauchen, ist eine schwere Sünde, die schadet und krank macht (vgl. LS, 8; 66)“.

Angewendete Soziallehre der katholischen Kirche

Oder eine Woche früher: „Die Krise, die wir wegen der Pandemie erleben, betrifft alle; wir können besser aus ihr herauskommen, wenn wir alle gemeinsam das Gemeinwohl suchen. … wenn die Lösungen für die Pandemie Spuren von Egoismus tragen, sei es von Menschen, Unternehmen oder Nationen, können wir vielleicht aus der Coronavirus-Pandemie herauskommen, aber sicherlich nicht aus der menschlichen und sozialen Krise, die das Virus hervorgehoben und akzentuiert hat. Seid also vorsichtig, nicht auf Sand zu bauen (vgl. Mt 7,21-27)! Um eine gesunde, alle Menschen einschließende, gerechte und friedliche Gesellschaft aufzubauen, müssen wir dies auf dem Fels des Gemeinwohls tun.“ Wir kennen unseren Papst, das ist alles schon Vorbereitung auf die Enzyklika, bzw. die Enzyklika wird diese Katechesen dann bündeln.

Aber nicht nur das: der Papst trifft sich mit Menschen, die seine Anliegen teilen. Und die Rede vor der UNO-Genertalversammlung kommt auch noch dazu. Und dann kommt dann nich ein Buch, das ein US-Amerikanischer Verlag schon angekündigt hat. Autor: Papst Franziskus. Titel: Let us dream! Alles umkreist derzeit diesen Themenkomplex, so scheint es.

Umkreisung des Themas

Den Rahmen oder die Entwicklungsspur dafür gibt der Kardinalstaatssekretär des Vatikan, Kardinal Pietro Parolin, in einem langen Interview wieder, er zieht die Linie der Sozialaussagen der Kirche von Benedikt zu Franziskus: „Benedikt sprach [Caritas in Veritate] von einer Ökonomie, in der die Logik des Gebens, das Prinzip der Unentgeltlichkeit, das nicht nur Solidarität, sondern noch tiefer menschliche Brüderlichkeit ausdrückt, Platz finden muss. Franziskus [Laudato Si’] hat das Thema der ganzheitlichen menschlichen Entwicklung im Kontext einer „integralen Ökologie” wieder aufgegriffen: ökologisch, wirtschaftlich, sozial, kulturell und spirituell.“ Die Soziallehre der Kirche sei eine solide Orientierung, die sich „ständig aktualisiere“. Genau das dürfen wir wohl von der Enzyklika erwarten.

Auch in Deutschland beraten die Bischöfe gerade bei ihrer Vollversammlung unter anderem die Corona-Auswirkungen auf die Kirche und die Antworten aus dem Glauben auf die Probleme, die entstanden sind oder die sichtbar wurden. Genau an diesen Antworten versucht sich der Papst: „Die gegenwärtige Pandemie zeigt, wie sehr wir alle miteinander verbunden sind – im Schlechten wie im Guten. Daher können wir nur gemeinsam und solidarisch diese Krise überwinden. … Solidarität ist mehr als die ein oder andere großzügige Geste. Es geht dabei um eine Mentalität, eine Gesinnung des „Wir“, für die jeder Mensch gleich wichtig und wertvoll ist. Solidarität bedeutet also auch Gerechtigkeit.“

 

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Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Franziskus, Glaube und Gerechtigkeit, Glaube und Vernunft, Rom, Spiritualität / Geistliches Leben, Vatikan
Schlagwörter Benedikt, Enzyklika, Laudato Si, Papst Franziskus, Soziallehre

15 Kommentare zu “Baut nicht auf Sand!”

  1. Dietmar sagt:
    24. September 2020 um 10:15 Uhr

    Auch Johannes Paul schrieb mehrere Sozialenzyklika, zb 1991 “centesimus annus”.

    Man sagte oft, JPII hat in Ursache und Wirkung zum Zusammenbruch des Eisernen Vorhanges beigetragen. Es war eine Aufbruchstimmung, vor allem in Berlin dann.

    Ich meine, heute haben wir auch Ursache und Wirkung. Aber ich nehme das alles viel düsterer war. Corona, Klima usw. Der Vergleich zu den 1980 und 1990 wird sicher spannend.

    Generell – die Fortführung, der Vergleich mit JP II wäre interessant. Und alle berufen sich auf das Vatikanum, bestimmt.

    Es wäre für Laien interessant, wie viele Experten im Vatikan an solchen Texten arbeiten, was wirklich am Ende der Heilige Vater redigiert und wie lange der Prozess dauert.

    Antworten
    1. Pater Hagenkord sagt:
      24. September 2020 um 11:09 Uhr

      Finden Sie die Process-Stories, also das Berichten über das wie, interessanter als den Text selber?

      Antworten
      1. Dietmar sagt:
        24. September 2020 um 11:24 Uhr

        Nein. Also Inhalt ist deutlich wichtiger: Ich war nur neugierig zum Prozess. Weil wir (die Laien) haben den Text ja noch nicht.

        Ich wollte schon auf Wirkung hin. Ich finde, Wirkung ist noch wichtiger als Inhalt bzw. es kommt ja zu einer Kybernetik der Diskussion.

        Und da halte ich halt fest, dass ich eine Weltuntergangsstimmung verspüre, der hoffentlich (sic!) auch die Enzyklika Einhalt gewährt. Die Stimmung sogar nach Tchernobyl 1986 war deutlich entspannter. Dekadenz?

        Haben Sie den Text (zumindest im letzten Entwurf) schon, wenn ich neugierig fragen darf?

        Zum Prozess gehört dann auch die Frage, gerade im digitalen Zeitalter: wie wird die Präsentation eingeläutet, wer sieht es zuerst. Wann steht es im Internet…

        Antworten
  2. Quadragesima sagt:
    24. September 2020 um 15:30 Uhr

    1891, 1931, 1961, 1971, 1981, 1991 – die Päpste haben in schöner Regelmäßigkeit ihre Sozialenzykliken veröffentlicht. Sie sind rückblickend ein guter Spiegel der jeweiligen Zeit, Arbeiterelend, Nationalismus, 2. Weltkrieg, Kuba-Krise, Atomwaffen, Hunger und Armut, die Welt war zu keiner Zeit einfacher, friedlicher oder gerechter als heute. Die Verhältnisse haben sich geändert und die Botschaft mit ihr, aber im Kern ist sie immer gleich geblieben. Man findet übrigens fast alle Texte im Internet in deutscher Übersetzung. Nur lesen muss man sie, weiterdenken, aber das geschieht leider viel zu wenig, außer vielleicht in Neujahrspredigten oder auf Katholikentagen. 1997 gab es in Deutschland ein richtig gutes Sozialwort der beiden Kirchen. Das ist jetzt mehr als zwanzig Jahre her. Wie wäre es mit einem neuen Sozialwort in Corona-Zeiten, inspiriert von dem, was Franziskus den Gläubigen und “allen Menschen guten Willens” sagen wird? Oder lässt der Synodale Weg dafür keine Zeit und keinen Raum? Der Synodale Weg ist für die katholische Kirche in Deutschland ohne Zweifel notwendig, aber er ist kein Selbstzweck. Struktur- und Machtfragen müssen geklärt werden, damit Laien und Frauen auch in Zukunft in der Kirche eine Heimat haben, trotzdem sind sie zweitrangig. Letztlich geht es darum, eine Kirche für die Menschen und für die Welt zu sein. Es geht um den Blick über den Tellerand hinaus.

    Antworten
  3. Stephan sagt:
    24. September 2020 um 18:25 Uhr

    Sehr gerne lese ich den Text von Kard. Parolin, wie bedacht und mit welchem Unter- und Hintergrund seine Worte sind. Da fühlt man ja, wie auch das oft verachtete und vernachlässigte Sprechen aus innerer Tiefe und in einer gebenden, verbindlichen Weise gesprochen schon Taten der Solidarität sind, so dass die Worte nicht wie ein Transplantat wieder abgestossen werden und wirklich ein zusammenhaltendes Wohlwollen aufgrund von Dankbarkeit und Rückbindung entstehen kann. Die Taten sind es ja doch wohl, die den Fels machen im ursprünglichen Sinn, auch die Sprechtaten, wie man sieht.

    Antworten
  4. KRP sagt:
    25. September 2020 um 07:54 Uhr

    …”Unsere Gesundheit hängt von der Gesundheit der Ökosysteme ab, die Gott geschaffen und die zu hüten er uns aufgetragen hat (vgl. Gen 2,15). Sie zu missbrauchen, ist eine schwere Sünde, die schadet und krank macht (vgl. LS, 8; 66)“….”

    Ja, ganz genau, am Ökusystem, am Klimawandel das so gerne geleugnet wird hängt unsere Gesundheit. Der Raubbau, Missbrauch an unserer Natur schadet der Welt es schafft mehr und mehr Flüchtlingsströme und noch mehr Pandemien.

    Antworten
  5. Ullrich Hopfener sagt:
    25. September 2020 um 15:16 Uhr

    Gestern nach Ende der Bischofsversammlung ,

    Wurde abends ein aufschlussreiches Gespräch mit einer der Initatoren von Maria 2.0
    Gesendet ( ZDF heute Journal )
    – Sehe Mediathek –

    Es war die RÖMISCHE MÄNNER KIRCHE , die die Wunderbare Botschaft Jesu insofern instrumentalisiert hat, dass diese den Klerus ja erst ermöglichte!!

    Und daher entstammt ja letztlich auch die BEHAUPTUNG eines MANNES (JPIi) dass Jesus ausschließlich MÄNNER als Priester zugelassen habe..

    Die besondere Dreistigkeit besteht auch noch darin , dass JPIi NICHT EINMAL eine wissenschaftliche Studie ( sozio -kulturelle Aspekte berücksichtigend) vorgelegt hat!!

    Das zum Denken der römischen Kirche..

    Antworten
    1. Pater Hagenkord sagt:
      25. September 2020 um 15:21 Uhr

      Ganz so einfach ist das nicht, Johannes Paul II. hat nicht einfach was behauptet. Er hat formuliert, was Jahrtausende lang Tradition der Kirche ist. Jetzt zu sagen, das sei Willkür, ist genauso unbasiert wie der Vorwurf es macht.

      Antworten
      1. Ullrich Hopfener sagt:
        25. September 2020 um 15:27 Uhr

        Das beantwortet nicht die Frage nach der STUDIE also das wissenschaftliche Fundament.!

        Antworten
        1. Pater Hagenkord sagt:
          25. September 2020 um 18:24 Uhr

          Verstehe ich nicht. Es gibt Bibliotheken dazu!

          Antworten
  6. Ullrich Hopfener sagt:
    25. September 2020 um 18:52 Uhr

    Anders formuliert: hat der damalige Papst in diesem Dokument also WISSENSCHAFTLICH argumentiert oder sich mehr auf kirchliche Tradition berufen?

    Antworten
    1. Pater Hagenkord sagt:
      25. September 2020 um 19:25 Uhr

      Niemand hat je behauptet, dass es sich um einen wissenschaftlichen Beitrag handelt.

      Antworten
    2. Eskilcgn sagt:
      25. September 2020 um 19:47 Uhr

      Man könnte auch sagen er hat die männliche Macht in der Kirche mit der Tradition versucht zu zementiert.

      Antworten
      1. Quadragesima sagt:
        25. September 2020 um 22:26 Uhr

        Man(n) muss nicht alles teilen, was Lisa Kötter von Maria 2.0 im heute journal gesagt hat, aber über eine Bemerkung lohnt es sich nachzudenken. Es gelingt ihr und den Frauen, die sich mit ihr in Maria 2.0 engagieren, nicht mehr, ihren Töchtern und Enkeltöchtern zu vermitteln, warum sie überhaupt noch Mitglied der Kirche sein sollen, wenn sie nicht als gleichwertig anerkannt werden. Genau diese Anerkennung verweigert die Kirche unter Hinweis auf die Umstände ihrer Entstehung vor zweitausend Jahren.

        Der Preis, den die Kirche für diese Tradition zahlt ist hoch: Traditionsabbruch. Sie verliert die jungen Frauen, die ihren kleinen Kindern die Bibelbilderbücher zeigen, ihnen die ersten Gebete beibringen, sie segnen etc. Kita und Religionspädagogik können in der heutigen Zeit religiöse Bildung vermitteln, das ist ihr Auftrag, aber eine spirituelle Beheimatung schenken sie nicht. Der Prozess läuft schon seit den sechziger Jahren und er wird sich jetzt nochmals beschleunigen.

        Macht einer Männerkirche? Ich sehe bei den Bischöfen vor allen Dingen Ohnmacht und Hilfslosigkeit angesichts dieser Situation. Manche werden ahnen, dass es nicht einfach um die Weihe von Frauen geht. Die kann man blockieren. Es geht darum, eine Geschichte der Diskrimierung aufzuarbeiten und den Frauen in (!) der Kirche die Gleichwertigkeit zuzugestehen, die die kirchliche Soziallehre von Staat und Gesellschaft seit langem fordert.

        Antworten
  7. Pingback: So viel Politik war selten: Die neue Enzyklika des Papstes - derPaterBlog

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