
„Der Herr hat uns nicht mit einem Text erlöst, nicht mit einem Dekret, sondern er hat uns durch seine Liebe erlöst”. Worte von Papst Franziskus gestern Morgen bei der Messe, die er immer morgens in der Kapelle des Gästehauses Santa Marta feiert. „Er wurde einer von uns und hat unter uns gelebt … und dadurch hat er uns erlöst.“
Ich weiß nicht, was mich mehr erstaunt: Diese Worte des Papstes oder mein Erstaunen über sie. Eigentlich ist es offensichtlich, was der Papst sagt. Und doch muss ich es mir selber immer wieder sagen lassen: Rettung – ich übertrage jetzt – ereignet sich nicht im Blog, sondern im Leben. Nicht durch Postings und Belehrungen, nicht durch Erzählungen und Kommentare.
Es gibt eine Szene in dem Film „Breaking the Waves“ von Lars von Trier, als die Hauptfigur in einer presbyteralen Kirche in Schottland aufsteht und laut ruft: „Aber das Wort kann man doch nicht lieben!“ Genau, das kann man nicht. Weder in der Form von Text, noch von Dekret. Aber für diese Liebe braucht es Bedürftigkeit. Worte, Texte, Dekrete geben uns das Gefühl, etwas zu sagen zu haben. Unsere Versuchung ist, uns selber retten zu wollen oder durch Text als gerettet zu erklären, ohne die Liebe Gottes. „Wir glauben, sicher zu sein“, so der Papst.
An alle, die jetzt versucht sind, sich per Kommentar über Kirchenrecht oder Lehren auszulassen: Lassen Sie es bleiben, auch das sind Texte und die Geschichte mit dem Balken und dem Splitter gilt auch in diesem Fall.
Eitelkeit sei eine Maske, die verschleiere, dass wir gar nicht so toll seien, sondern Sünder, so Franziskus. Mit der Eitelkeit – die sich gerne in Texten und Aussagen zeigt – verdecken wir unsere Armut.
Eine kleine Predigt des Papstes in einer Messe mit nicht sehr vielen Teilnehmern: Aber langsam und stetig zeigt sich uns, wofür Papst Franziskus steht und wie er das Evangelium verkünden will und wird.
Schönen Dank P. Hagenkord für diesen Text und an Papst Franziskus besser könnte man es nicht sagen: Die Liebe Gottes die über allem steht auch über die Macht der Worte und Auslegungen.
@ KRP
Herr H. Sattel hat es aus meiner Sicht in wesentlich deutlicheren und anschaulicheren Worten herausgestellt und gesagt. Aber jeder kann natürlich seine eigene Meinung haben. Wir leben ja in einer von “Jesu dem Christus” und dem “Dreifaltigen Gott” überzeugten Gemeinschaft. Zumindest sehe ich es so.
“Das Wort kann man doch nicht lieben!” Wenngleich ich Papst Franziskus ohne “wenn” und “aber” zustimme, dass der Herr den Menschen nicht mit einem Text, einem Dekret, sondern mit Seiner Liebe erlöst hat, so bin ich versucht, lieber Pater Hagenkord, dieser Aussage zu widersprechen….aus einem rein theologischen und daher logischem Grund, der da ist, dass eben das Wort Gott ist und durch das Wort alles geworden ist. Wenn also im Anfang das Wort Gott war (Joh. 1,1ff)….und das Wort Fleisch geworden ist und unter uns gewohnt hat und sagt:”Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben…” und ein Johannes erkennen darf, dass Gott, der auch das Wort voller Geist und Leben, die Liebe ist, dann “muss” ich einfach dieses Wort auch lieben. Ebenso sagt der Herr auch, dass wir rein sind, allein schon deshalb, weil Er zu uns spricht…..zu einem jeden Einzelnen von uns: in, mit und durch den Geist und somit nicht weniger in Wahrheit.
Natürlich ist es Seine Liebe die uns erlöst hat, aber -ich denke- es ist auch Sein liebendes Wort, das uns sagt, dass wir erlöst sind und wir es ruhig glauben dürfen.
So denke ich, wenn ich das Wort unseres Herrn Jesus beobachte, dass Sein Wort sich eben durch unseres, durch “meines” unterscheidet, weil Er eben all` das ist, was Er uns offenbart hat. Wenn “ich” also der Wahrheit nicht glaube, wem glaube ich dann? Ist es also einfacher dem Geist der Welt zu Glauben oder eben dem Wort Gottes, das Er doch selber ist? Und schon sind wir wieder bei dem Thema “Ver-bzw. Entweltlichung”. Ich liebe das Wort (Gottes), weil es eben nicht “nur” ein Wort ist. Rein weltlich gesehen allerdings sollte man(n) wie auch Frau dem Wort eines Menschen zwar glauben, aber dann doch mehr auf das sehen, was dieser oder jener an Früchten hervorbringt. Deshalb: Muss nicht unser Leben mit unseren Worten übereinstimmen? Und wenn wir das Wort Gottes in unseren Herzen und in unserem Geist “schwanger” tragen, muss dann nicht auch unser Leben Zeugnis davon geben, von dem was wir sagen und glauben? ….so dass der Herr auch liebt was “ich” sage? Mein Glaube nicht “nur” ein Lippenbekenntnis ist?
H. Sattel: Ich glaube, Sie waren mit Recht versucht, zu widersprechen. Und mit Verlaub, ich hatte mich zunächst schon geärgert, den Blog überhaupt geöffnet zu haben, bis ich Ihren fundierten TEXT(!) zum Wort/Logos gelesen habe, der mich mehr als des Papstes und Pater Hagenkords Beiträge zum Thema angesprochen hat . Denn natürlich hat Gott uns durch sein Wort und ausschließlich durch dieses in dem von Ihnen angesprochenem Sinn erlöst! Laudetur Jesus Christus !
Die Worte am Kreuz…wie können die wirken…lebenverändernd.Der Papst mag an unsere Oberhirten gedacht haben, die gerne Hirtenbriefe schreiben, auf Sitzungen gehen..und so weiter…Pfarrer, die Verwalter sind, nicht mehr Seelsorger.Ich denke auch an diverse Caritaskonferenzen und Vinzenzkonferenzen, wo es wenig um die Patienten ging.
Lieber H. Sattel, wer die Bibelstelle “vom Anfang und dem Wort” kennt und Ihre o. a. Ausführungen dazu vergleichend verfolgt hat, wird den Zusammenhang zwischen Gott, Gott als Wort und die in beiden liegende Liebe sowie das Heilswerk des Dreifaltigen Gottes verstehen. Somit wird er auch das Wort lieben, das aus dem Munde Gottes und der Hl. Schrift kommt. Sie haben für mich in so verständlichen, klaren Worten gesprochen und durch ihre Gegenrede zu Kritikern und entgegen allen Zweifeln und Zweiflern dies zu einer Grundsatzrede für das” Wort, für Gott und die Liebe durch und in Gottes Wort”, und zu einer frohen Botschaft gemacht. Wovon muss der Mensch, der Sie, einen derart begnadeten Prediger und Geistlichen aus dem Orden entfernt hat, getrieben worden sein? Habe allerdings gestern erneut erfahren müssen, dass auch Herr Pater Hagenkord keinerlei Kritik an sich und den kirchlichen Institutionellen zulässt. Ist das gelebte Meinungsfreiheit und eines christlichen Verhaltens würdig?
Lieber Capricornus, ich war “nur” ein einfacher Bruder jenes großartigen Mannes aus Assisi und bin also weder ein “Geistlicher”, noch ein Prediger: “nur” einer, welcher sein Gelübde zu erfüllen suchte, das -wie Sie es sicherlich wissen- darin besteht, das Evangelium unseres Herrn Jesus Christus zu beobachten und zu beachten.”Mehr durch unser Leben zu predigen, als durch gewandte und klugen Worte.”
Möge der Geist unseres himmlischen Vaters in, mit und durch uns alle sprechen wie auch in, mit und durch unser Leben für die Schöpfung “sichtbar” werden, so dass unser Leben ein lebendiges Zeugnis für die Wahrheit ist: Christus immer wieder “neu” der Welt “geboren wird….
Und:”Last uns damit anfangen, denn bisher haben wir nicht viel, nein!, gar nichts getan.”(Letzte Worte des Franz v.Assisi an seine treuesten Brüder)
Sie betreiben eine logische Engführung: Gott ist das Wort, Gott ist aber auch Barmherzigkeit, er ist Person in Trinität, Gott ist die Liebe und sicher noch vieles mehr.
Gott möchte aber wie eine Person geliebt werden. Es soll nicht der Weg seiner Offenbarung (durch das Wort) an seine Stelle gesetzt und vergötzt werden, sondern das Wort Gottes in der Auslegung durch die Tradition der Kirche ist der Weg des Mensche, Gottes Willen kennenzulernen und ihn zu lieben.
Wenn Sie, lieber Arnd, sagen und im Glauben sind, dass das Wort Gottes in der Auslegung durch die Tradition der Kirche der Weg des Menschen ist, den Willen Gottes kennen zu lernen und zu lieben, wie sollten Sie sich darin nicht selbst auf enen falschen Weg führen (lassen), da nicht die Auslegung des Wortes Gottes durch die Tradition der Kirche der Weg ist, sondern Jesus Christus, der eben sagt, dass Er dieser (einzige) Weg ist und Er hierfür keine “Dolmetscher” und Deuter braucht, da Sein Wort eindeutig ist, wie auch die Wahrheit keinerlei Grund dafür bietet, dass man(n) wie auch Frau, diese einer Auslegung aussetzen könnte.
Ihre Argumentation hierzu ergibt für mich keinen Sinn, als dass diese auch ein Widerspruch (fast) in sich selbst ist. Wenn der Weg des Menschen zu Gott die Auslegung des Wortes Gottes durch die Tradition der Kirche ist, darin dieses allein hierdurch kennen gelernt werden kann, um es dann erst auch lieben zu können, wie sollte sich dann nicht jenes menschliche Verständnis zum “Gegenstand des Glaubens” machen und somit das Wort Gottes “sehr geschickt ausser Kraft” setzt, den Schein der Frömmigkeit und des Gehorsams gegenüber dem Wort Gottes aber durchaus wahrend? ….Die Auslegung zum “Gott” und somit zum Götzen wird, der dann “angegbetet” und dem geglaubt wird? ……..
Guardianus: die Auslegung war zeitweilig der Entmythologisierung unterworfen. Ich habe nach kurzer Zeit Exegese den Profs gesagt, “ohne mich. Ich lass mir nicht die BIbel kaputtmachen..”und das war auch gut so.Man sieht, wie sehr der damals abgeschaffte Teufel freie Hand hatte.Benedetto hat sich ja mit seiner Exegese gegen diesen Trend des Entmythologisierens gewandt.
ich denke damit laienhaft (bin kein Theologe) die Lehre der Kirche wiedergegeben zu haben. Sie begehen im übrigen denselben logischen Fehler wie Herr Sattel:
der Kern meiner Aussage war, man liebt Gott als Person, nicht das Wort, also auch nicht die Auslegung und die Tradition, sie sind Mittel zum Zweck.
ein logischer fehler müßte etwas gutes sein. ein unlogischer mensch ist ja nun weniger……nicht wahr?Arnd…
Geehrter Arnd, wenn Sie das so sehen, dann ist das eben so wie Sie es sehen, darin es eben Ihre ureigene Auslegung und Sichtweise ist, die aber nicht stimmen muss. Weil also der Herr sagt, dass wir den schmalen Pfad nehmen und durch das enge Tor gehen sollen, so werde ich dies auch so tun, wie ich es verstehe, bis ich vielleicht zu einer anderen Erkenntnis komme. Sie verstehen das eben anders, darin Sie es eben auch entsprechend anwenden. Auch teile ich die Meinung eines Guardianus, dass eben das Wort Gottes primär nicht zum Auslegen zu uns gesprochen ist, sondern tun glauben.
Letzten Ende, so meine ich, stehen wir durch solche Auslegungen in der Gefahr, diesem Gotteswort etwas hinzu zu fügen, bzw. wegzunehmen, was ja -wollen wir dem Wort Gottes, dessen Offenbarung glauben – entsprechende Konsequenzen für den Menschen hat: ob er es glaubt oder nicht….
Lieber P. Hagenkord, mein ganz ernst gemeinter und gar nicht polemischer Vorschlag wäre, die Kommentarfunktion dieses Bloggs einzustellen, da man hier nur vom “Hölzchen aufs Stöckchen” kommt, anderswo auch im Internet.
Ich schätze die Informationen, die Sie bieten, die Kommentare weniger, obwohl ich mich selbst immer wieder in “Streitgespräche” verwickeln lasse.
Also nur Informationen ohne Kommentarfunktion wäre mein Vorschlag.
Es ist in Vergessenheit geraten, dass die Teilnahme an Blogs freiwillig ist.Ich hätte ohne diesen Blog bestimmte Menschen nie kennengelernt und deren Ansichten.Ausserdem schätze ich die Beiträge von Pater Hagenkord sehr. Ihn konnten wir auch kennenlernen. Nicht entweder-oder, sondern beides.
Nachdem sie diesen Blogg seit seinem Bestehen dominieren, was mir ziemlich auf die Nerven geht, werde ich mich jetzt auch ganz freiwillig zurückziehen und nur noch die Beiträge von P. Hagenkord lesen.
Silvia, bitte bleiben..:-). Übung macht den Meister. Ich werde Benedetto bis an mein Lebensende verteidigen.Meine Beiträge sind keine Dogmen. Und Ihre auch nicht.Mir fällt das auch nicht leicht mit Ihnen.- Überhaupt nicht.Benedettos Entweltlichung als Traumtänzerei zu bezeichnen…was er schreibt und sagt als unverständlich abzutun…wissen Sie, da gehört einiges zu.Holzhammer ohne Beweise. Es gab hier eine Reihe sehr ansprechender Kommentare zu diesem Thema. Ist das Traumtänzerei?Entweltlichung? Wer hat Angst vor Entweltlichung?
Liebe Silvia das was Sie “Hölzchen auf Stöckchen” nennen ist die Meinung, die Gedanken von Menschen auf Texte und dafür ist ein Blog da um seine Gedanken und Meinung mit anderen auszutauschen. Wie gesagt es ist ein bzw. es soll ein Austausch sein und “Streitgespräche” werden es dann wenn man die Meinung eines anderen als Angriff sieht und ihn dann mit Moral überhäuft. Wie P. Hagenkord geschrieben hat: “den Splitter im Auge des anderen….” . Wenn man nur Information möchte dann empfehle ich die HP von Radio Vatikan mit den neuesten Artikeln die es jeden Tag ach per Newsletter gibt und man braucht nicht im Blog lesen.
KRP mithilfe der Ansichten der anderen kann man seine eigenen Ansichten überprüfen. Das hat mir neulich eine Ordensfrau zum Thema üble Predigten gesagt..Aber es gibt Menschen, die können nur dann gescheit leben, denken sie, wenn alle dasselbe denken. Man stelle sich den Blog hier ohne…vor. Möchte ich nicht.In einem Tagesspiegel Blog hat sich mal jemand bedankt für die zahlreichen unterschiedlichen Meinungen. Er hat da das Argumentieren gelernt, sagt er. Ein Atheist zum Thema Kirche. Und wir Frommen kommen ja so auch aus unseren Ghettos raus, die gar nicht so gut sind, wie frau gerne hätte.Wenn es so wäre mit dem Wort, wäre das auch eine Ansage gegen Benedetto,Franziskus hat sich speziell gegen Dekrete ausgesprochen und auch gesagt, man möge sich überprüfen, warum man schreibt und wie man sich dabei schon mal besser fühlt als man ist..
Natürlich gehört das Wort, gesprochen oder geschrieben zum Leben ohne Worte wüsste niemand was der andere denkt und fühlt und es wäre ein trostloses Leben. Kein anderer wußte und weiss das besser als Papst Benedikt XVI und Papst Franziskus mit überprüfen ist doch das gemeint, dass über allem gesprochenen und geschriebenen noch die Liebe Gottes steht, der alles noch ganz anders sieht als wir hier denken. Ohne die Argumentationen und Ansichten der anderen wären wir wirklich alle in einem Ghetto oder einem “Staat” in dem es nur eine Meinung gibt.
Ja, wie wahr. Jedoch ein Kommentar, ein Text, ein Wort oder eine Lehre kann mir ein Anstoss zum “Ändern” geben. Somit kann ich ganz nahe Gott sein. Somit kann Gott mir das Erlösen, oder Seine Gnade schenken.
AM, ich denke immer noch über das Thema Fluchpsalmen nach..
…und hat sich Ihr Denken in Anbetracht meiner Argumentation geändert?
AM…ich bin kaum konfrontiert mit dieser Form von Psalmen. Bei den Karmelitinnen ist nur schöne Psalmenwelt, die mich immer sehr berührt. Mein lieber spiritueller Begleiter meinte heute, man sucht sich eine Gemeinde aus..alles andere macht einen doch krank.Ich fahre bereits 40 Minuten…in meine Kirche.
Die Stimme ist das Ur-Transportmittel der Liebe, nicht das Bedeutung tragende Wort. Das wissen am ersten alle Kinder und sie werden durch den Klang einer solchen Stimme zur Gegenliebe erweckt.
Lieber Herr Pater Hagenkord, die Radio Vatikan Blogger sind alles aktive Christen. Da bin ich ganz sicher.Man tauscht sich aus, auch das ist wichtig.Ich denke eher ans Katechismusauswendiglernen und die Mitkatholiken damit einschüchtern.Wenn Jesus uns mit diesen Worten erlöst hat, ist er..arm dran.
Dann müßte Radio Vatikan zumachen. Der Papst nicht mehr predigen, nichts mehr schreiben..ebenso die Bischöfe..Bloggen besteht auch aus Beiträgen, auf die man antwortet, also P Hagenkord stellt auch nichts mehr ein. Gehet hin stattdessen in alle Welt und lehret alle Völker. Aber nicht durch Predigen, sondern durch Taten. Ganz ignatianisch. Mehr Liebe in die Taten als in die Worte legen..beim Thema Mißbrauch..wäre man dann sehr schnell sehr viel weiter als im Moment mit Sitzungen und Streitereien..ü b e r die Betroffenen.
Teresa_v_A., ich erlaube mir, da noch ein bißchen weiter zu denken und mir hierfür das Ideal von Benedikt XI. vor Augen halte, das er selbst von der Kirche hat, die eben von allem (weltlichen) Besitz entblösst ist und als einzigen Reichtum, als einzigen Schatz das Wort Gottes in dessen Macht und Kraft deren Eigen nennen darf….und dieses Wort Gottes eben auch die Versorgung dessen Verkünder gewährleistet:”euch aber soll es zuerst um Sein Reich und um Seine Gerechtigkeit gehen, alles andere wird euch hinzu gegeben werden.”
Gut, da wäre vielleicht kein blog mehr, wie so vieles andere uns dadurch “genommen” wäre……, aber ich denke, dass dieser Verlust der Kirche letztenendes zum Gewinn würde: der “verlorene” irdische Schatz und Besitz, wir als unvergänglichen Schatz und Besitz im “Himmel” wiederfinden könnten…..
…..aber das ist eben “nur” Theorie und Hirngespinst, nie zu erreichendes Ideal, nicht “nur” eines Menschen Dr. Josef Ratzinger, darin dieses Ideal nicht dadurch nicht erreicht werden kann, weil wir es nicht können, sondern weil wir es eigentlich gar nicht wollen…..wenn wir mal ganz ehrlich zu uns selber sein wollen. Zu sehr hängt unser Herz daran, so dass es sich wieder einmal als wahr erweist, dass dort unser Herz ist, wo auch unser Schatz ist. Und zwei Herren können wir bekanntlich nicht dienen, bzw. uns nicht an zwei Herren binden. Wir werden den einen lieben und den anderen….. – hassen. Das müsste uns zu denken geben gegenüber unserem Verhältnis zu Jesus Christus, darin eben die Aussage: ” Man kann doch das Wort nicht lieben”, eben insoweit wahr ist, weil wir eben jene Scätze lieben, die wir uns (als Kirche) im Laufe der Zeit angehäuft haben und das Wort Gottes uns eigentlich sagt, dass das die falschen Schätze sind……
Wo unser Schatz ist, da ist auch unser Herz.Also, ich würde Sie vermissen, G u a r d i a n u s. Eine wunderbare Bibelstelle..die kann man nicht danebendeuten. Papst Franziskus ist Jesuit. Liebe in die Taten, weniger in die Worte. Wenn er von Dekreten spricht..höre ich es bröckeln. Dialog, Dialog, ist nun das Zauberwort der Bischofskonferenz. Gemeint ist, Bischöfe erzählen uns was und wir hören zu und gehen.Kopfschmerzen bekomme ich dabei. Was da an Zeit verplempert wird mit Labern. Dann wäre mir lieber, sie verschwänden alle wieder in der Versenkung.
Schwierig. Matthias Drobinski hat übe unseren westlichen Katholizismus – mit Recht – geschrieben, er sei “handlungsarm”. Das ist tatsächlich unser Problem, und Papst Franziskus stösst uns andauernd mit der Nase drauf. Einerseits.
Andererseits (ohne Dialektik schaffen wir es halt nicht mehr): Franziskus SAGT, es kommt aufs Leben an und nicht auf Worte. P. Hagenkord BLOGGT, dass Franziskus SAGT, es komme aufs Leben an. Und fügt (streng? enthusiastisch?) die Bitte hinzu, sich jetzt doch bitte nicht über Gesagtes (Kirchenrecht, Lehren) auszulassen. Habe ich aber am Anfang dieses Kommentars getan: mich über das, was Matthias Drobinski in der SZ GESAGT hat, auszulassen. (Manchmal, sehr selten, ist guter Journalismus auch eine Art Lehre.)
Die Frage ist: Wie kommen wir Handlungsarmen in die Gänge? Vielleicht doch auch – auch! – durchs miteinander Reden, auch Schreiben und Lesen – und dadurch, dass wir uns anstecken lassen? Pfingsten kommt näher: wie ist heute das mit dem Geist und den Zungen?
Ich weiss schon: Das Heikle ist, dass wir Zungenfertigen uns eher an uns selbst entzünden und, stimmt ja auch, “mit der Eitelkeit unsere Armut verdecken”.
Aber hier sprechen wir nun einmal miteinander, auch über das Sprechen als Falle. Papst Franziskus spricht drüber, P. Hagenkord spricht drüber, wir Mitblogger sprechen drüber. Was Silvia vorschlägt – die Kommentarfunktion abzuschalten – läuft, wenn man ihr ganz ernst folgt, eigentlich auch auf den Vorschlag hinaus, den ganzen Blog abzuschalten. Oder?
ich habe keine eindeutige Antwort. Aber eins scheint mir immerhin klar: Wir sollten sehr genau auf uns selbst schauen. Und wenn wir dabei feststellen, dass wir tatsächlich nur reden (oder nur hirnen), ohne unsere Handlungsarmut spürbar und real zu überwinden, dann machen wir wir wirklich etwas falsch.
Franziskus twittert auch..Ich denke an virtuelle Kirchengemeinden..wo der ganze Hass auf Andersdenkenede ausgelassen wird. dabei geht es bei diesen Katholiken meist um Unwissenheit über die katholische Kirche..ich denke an Sitzugen, in denen es immer nur ü b e r..geht…..die haben wir reichlich.Ich denke auch an Predigten am Volk vorbei und ich denke an Menschen, die Angst vor der Meinung anderer haben. Nur P Hagenkiord und nur nicht die Ansichten anderer..schön beschaulich also?Es gibt an den Unis Debattierclubs, wo künstlich unterschiedliche Ansichten hergestellt werden. In der Schule lernt man pro und kontra darzustellen…also ich habe im Laufe der Zeit H.Sattel und Guardianus schätzen gelernt..die sind so ganz anders als ich.An denen würde ich im normalen Leben vorbeilaufen.
Geehrter Rainer Stephan, setzen wir einfach mal voraus, dass wir nicht “nur” hier Worte zum Besten geben, sondern eben in unserem Leben alle unsere hier aufgeführten Worte Fleisch werden lassen, ansonsten dieser blog wirklich dazu dient, sich selber und sein Wissen, seinen scheinbaren tiefen Glauben zur Schau zu stellen, bzw. sich irgendwie selber geistig zu befriedigen. Das wäre nicht “nur” schade, sondern für jeden einzelnen von uns auch sehr schädlich…..
@ Guardianus
Ich finde, wenn wir nicht gläubig wären und uns das, was wir hier schreiben nicht auch am Herzen liegen würde, aus Liebe zu Gott und unseren Mitmenschen, dann würden wir uns gar nicht die Mühe machen, uns hier um der eigenen Meinung willen auszutauschen. Dann wäre diese Zeit eine vergeudete Größe.
Endlich ein Papst der ausspricht, was schon lange hätte gesagt werden müssen. Nur die Liebe zählt, nicht irgend welche Gesetze, Dogmen, Vorschriften. Ich hoffe nur, dass seine Worte auf fruchtbaren Boden fallen und auch die Amtskirche mal umdenken lassen. Es gibt noch viel zu viele, die sich an den Buchstaben klammern.
Danke, für diesen kleinen aber berührenden Blog – Beitrag.
Lange habe ich mit mir gerungen, ob ich – als ausgesprochener Liebhaber von Wort und Sprache – hier etwas beitragen soll. Weil das Lesen des Artikels so viele unterschiedliche Gedanken und Gefühle bei mir ausgelöst hat. Vielleicht sollte ich doch versuchen, sie hier zu skizzieren.
„Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott.“ Dieser erste Satz des Johannesevangeliums drängt sich fast zwangsläufig als Widerspruch auf die Lippen. Und es geht noch weiter: „Alles ist durch das Wort geworden und ohne das Wort wurde nichts, was geworden ist. In ihm war das Leben und das Leben war das Licht der Menschen.“
Schöner hätte ich nie ausdrücken können, was Worte, Sprache sein können.
Worte erzählen unsere Geschichte. Ohne sie wüssten wir weder, woher wir kommen, noch, was unseren Vorfahren widerfahren ist. Ohne sie wüssten wir nichts über das Volk Israel, über Moses oder Jesus. Als unsere Ahnen ihre Geschichte an Felsen zeichneten, wollten sie ihr Erleben verarbeiten? Ihre Wohnstatt dekorieren? Oder ihren Nachkommen von ihrem Leben berichten?
Heute können wir einige Szenerien deuten: die Jagd nach Nahrung, Überlebenskampf. Aber ist es wirklich das, was wir meinen zu sehen?
Was die Ägypter taten, wie sie lebten und was ihre Lebenskultur war – wir begannen erst, sie zu verstehen, als ihre Schrift entschlüsselt wurde.
Komplexe Gedankengänge sind nach Ansicht der Wissenschaft nur deshalb möglich, weil wir unsere Gedanken in Worte kleiden und sie so weiterverfolgen können. Ich neige dazu, dem zuzustimmen.
Worte können trösten, verletzen, zum Lächeln bringen, Angst machen, (ja, auch!) vergeben – und doch durch Körpersprache oder Handeln Lügen gestraft werden.
Unsere Kommunikation fußt – ungeachtet, doch zunehmend seit der Erfindung des Buchdrucks, des Telefons und des Internet – auf Worten: Wir legen nicht die Ohren an, schnurren nicht und fletschen nicht die Zähne. Wir verständigen uns mit Worten und der durch sie möglich gewordenen und anerzogenen Diplomatie.
Aus diesen Gründen liebe ich Worte. Sie sind der Schlüssel zum Verständnis fremder Gedanken und Kulturen.
Dennoch hat Franziskus etwas sehr Wahres gesagt. Denn wenn Worte zur Rechtfertigung des Handelns werden, wenn das Wort überhaupt die einzige Rechtfertigung des Handelns ist, dann läuft etwas falsch! Dann wird jedes (auch noch so gute) Handeln inhaltsleer, zum reinen Selbstzweck.
Durch das Wort wissen wir vom Handeln Jesu. Doch Jesus handelte – am Menschen, für den Menschen. Das Wort diente ihm zur Verständigung, zum Erklären, war nicht Mittelpunkt seines Seins.
Wenn wir uns heute an Buchstaben, Dekrete klammern, weil wir glauben, nur so Jesus Christus nachfolgen, das Werk Gottes tun oder gottesfürchtig leben zu können – und dabei das Wesentliche (das, was sich grob überschrieben Menschlichkeit nennt) aus den Augen verlieren – dann haben wir das Thema verfehlt.
Das waren viele Worte. Doch sie beschäftigen mich schon eine ganze Weile – gerade im Zusammenhang mit gelebtem und lebendigem Glauben.
Toll; Elisabeth, dass Sie sich haben durchringen können, diesen Beitrag diesem Blog zu schenken.Gott segne Sie!
Haben Sie vielen Dank.
…nicht zuletzt dürfen wir nicht vergessen, dass wir “nur” durch die Aufnahme des Wortes Gottes, darin wir es in uns wachsen und reifen lassen, zu Kinder Gottes: also neu bzw. wieder geboren werden. Die Auslegung des Wortes Gottes, so wie dessen (Um-)Deutung scheint diesen “Geburtsvorgang” weniger zu behindern, als vielmehr unmöglich zu machen. Das Wort nicht lieben können, wurzelt wohl in der Tatsache, dass Gott nicht geliebt wird, das Wort voller Leben, Wahrheit, Liebe, Barmherzigkeit, der Güte und stetes Wohlwollen für das “Du”. Darin unterscheidet sich das Wort Gottes vom Wort des Menschen, der eben den Urgedanke und den Sinn des Wortes weniger vergessen, als vielmehr umgekehrt hat vom reinen Guten und Reinem in zum Teil auch abgrundtiefen Bösen und nicht zuletzt auch Versautem……das eben das wahre Gesicht des Menschen offenbart.
Vielleicht ist das Wort, das Gott ist, deshalb verstummt….um nicht mißbraucht zu werden und wir aus diesem Schweigen zumindest das Wort sehen, das ohne Stimme – stumm- zu uns spricht und allein durch des Wortes Willen zu dessen Ziel gelangt….
Oder vielleicht schreien wir auch einfach nur zu laut, um selbst gehört zu werden und sind zu überzeugt von unseren eigenen Worten, um einmal innezuhalten und HINzuhören.
Zumindest ist es mein Eindruck, dass viele Menschen – wenn sie schon nicht selbst schreien – sich lieber anschreien oder sonstwie berieseln lassen, um nur ja nicht mit Stille und sich selbst konfrontiert zu werden.
Vielleicht tun wir das ja, weil das, was wir hören würden, wären wir ein einziges Mal kurz still, unser mühsam errichtetes Selbstverständnis erschüttern könnte?