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In den USA sind wir nicht nur Zuschauer

Veröffentlicht am 7. Januar 20217. Januar 2021
Destruktion Jasper Johns: American Flag, MOMA, New York. Bild aufgenommen während des Papstbesuches in den USA 2015.

Vier Tote und viel demokratischer Schaden: zum Schluss zeigt das System Trump noch einmal, worauf es aufgebaut ist. Auf Lüge. Auf Destruktion. Wobei das Schauspiel innerhalb des Kapitols in Washington noch schlimmer ist das das, was der Mob draußen angerichtet hat. Wir haben das Gesicht dieser Destruktion gesehen, “Es ist hässlich und ruft uns zum Handeln auf,” wie ein US-Bischof sagt.

Mit der Bemerkung könnten wir Beobachter es bewenden lassen. Könnten. Aber auch hier,  in einem religiösen Blog, gilt es die Auswirkungen zu registrieren. Zum Beispiel, dass es in einem nie dagewesene Maß in den vergangenen Jahren darum gegangen ist, die Bedeutung von Wahrheit zu zerstören.

Destruktion

Wobei es dabei gar nicht um den philosophischen Sinn von Wahrheit geht, sondern schlicht um das Übereinstimmen von Fakten und Aussagen. Darum, dass Behauptungen belegt werden müssen.

Machen wir uns nichts vor, im Kleinen ist das auch in andere Zusammenhänge eingesickert. Verunglimpfung sind prägender Teil der Debatte geworden. Auch wenn es Minderheiten sind, unsere Mediengesellschaft kann von Kontrast gar nicht genug bekommen. Also geben wir den Schreihälsen Macht über uns.

Und Stichwort US-Kongress: es gibt auch bei uns, es gibt auch in der Kirche Menschen, die meinen, ihr Süppchen auf solchen Feuern kochen zu können. Die auf Verunglimpfung und Faktenfreiheit und nur auf Applaus setzen.

Versuchung Authentizität

Und hier wird es spannend, auch für Kirche. Die Versuchung in alldem lautet, es mit Authentizität zu probieren. Wo die Wahrheit unsicher wird, wo die Unsicherheit regiert, auf die überzeugende Persönlichkeit zu setzen. Das ist eine Versuchung, weil eben auch die Authentizität, das Charismatische, zunächst keinen Wahrheitsbezug hat, sondern einen Selbstbezug. Wir brauchen mehr als gewinnende Persönlichkeiten, um die Probleme zu lösen, die sich uns stellen.

Wir schauen mit entsetzen auf die USA, aber irgendwo im ganz kleinen gilt es die Lektion auch für uns zu ziehen.

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Kategorien Allgemein, Glaube und Gerechtigkeit, Glaube und Vernunft
Schlagwörter Authentizität, Kongress, Politik, Trump, USA, Wahrheit

12 Kommentare zu “In den USA sind wir nicht nur Zuschauer”

  1. KRP sagt:
    7. Januar 2021 um 18:30 Uhr

    Ein guter Artikel. Ich denke Sie haben ganz recht, wir müssen nicht über unsere Landesgrenzen hinausschauen der Mob schreit hierzulande genauso laut und macht Sturm.

    Alles Gute, für das neue Jahr
    PS:
    “….es gibt auch in der Kirche Menschen, die meinen, ihr Süppchen auf solchen Feuern kochen zu können. Die auf Verunglimpfung und Faktenfreiheit und nur auf Applaus setzen…”

    Nicht nur in der Kirche auch auf politischer Ebene.

    Antworten
  2. Carla Maltese sagt:
    7. Januar 2021 um 20:36 Uhr

    28 Titelseiten hat der SPIEGEL Trump gewidmet. Eine davon wird übrigens in den USA per Facebook geteilt. 29, wenn man die oberflächlich Joe Biden aber indirekt Trump gewidmete hinzuzählt.
    Und jeden einzelnen Tag der vergangenen 4 Jahre konnten wir kein Nachrichtenportal aufmachen, ohne Trumps merkwürdige Grimassen zu sehen oder irgendeinen merkwürdigen Tweet oder sonst eine merkwürdige Äußerung für den weniger prominente Personen mit der Einweisung in die Geschlossene rechnen müssen, zu lesen.
    4 lange Jahre jeeeeeden Tag TRUMP TRUMP TRUMP.

    Wer ist Trump? Nichts hat er aus eigener Kraft erreicht, außer auf der Militärakademie ein guter Sportler zu sein. Er wurde mit einem Millionenvermögen geboren (für das sein Vater die demokratische Stadtregierung in New York umschmeichelt hat, das also eigentlich aus Steuergeldern stammt). Das wars.
    In einem armen auf Essensmarken angewiesenen Haushalt geboren wäre Trump sowas von garnichts geworden. Wer arm ist, kann es sich nicht erlauben, 5 Geschäfte an die Wand zu fahren.

    Aber auf dieser gigantischen Bühne mit dieser exorbitanten Medienpräsenz hat sich Trump uns allen dermaßen in die Gehirne gehämmert und jede seriösen Politik verdrängt, daß sich eine fanatische blind hörige Anhängerschaft gebildet hat. Es gibt einen richtigen Personenkult um ihn: Manche malen kitschige Ölbilder und meinen daß Gott den Erzengel Michael schicken wird, um ihm zu einer zweiten Amtszeit zu verhelfen. Andere halten ihn für die Reinkarnation von General Patton (*Ironie on* Und ich bin die Reinkarnation von Ulysses S. Grant…)

    Die Rolle der Medien ist schwierig. Einerseits müssen sie wahrheitsgemäß drüber berichten daß da jemand US-Präsident ist, dessen Geisteszustand, nun ja, seltsam ist. Andererseits haben sie ihm gerade die riesige Bühne geboten, auf der er sich so vielen Leuten endgültig ins Hirn hämmern konnte, bis zu einem vollkommen blinden Personenkult, also bis so manche Leute ebenfalls den Verstand verloren haben.

    Und hier sind die Medien auch durchaus mitschuldig an seiner Präsidentschaft: Im Wahlkampf damals gingen vor lauter TRUMP TRUMP TRUMP TRUMP TRUMP damals z.B. ein Bernie Sanders total unter.
    Einiges hatte aber auch Hillary Clinton versemmelt. Sie ist zwar kompetent, kann mit ihrer Arroganz aber durchaus verletzend sein. Die Hillbillies in West Virginia waren NICHT begeistert von ihr.

    Antworten
  3. Regina sagt:
    8. Januar 2021 um 08:52 Uhr

    Die amerikanische Gesellschaft erscheint uns heute als in drei Teile geteilt. In der „Mitte“ eine politische Kaste aus Demokraten und Republikanern, die verzweifelt und ohnmächtig ihre Legitimität schwinden sieht. Links und rechts davon große populistische Lager, die mit allem, was sie haben, auf Privilegien und die angemaßte Heiligkeit der politischen Institutionen einschlagen. Ersetzt man „Heiligkeit“ mit „Alternativlosigkeit“, sieht man mühelos die Parallelen in Berlin oder Paris.

    Die Vorfälle in Washington zeigen, wie sehr die abgehobene politische Kaste (auf beiden Seiten des großen Teichs) den Kontakt zum Volk verloren hat. An diese Bilder werden wir uns gewöhnen müssen.

    Antworten
    1. Pater Hagenkord sagt:
      8. Januar 2021 um 09:27 Uhr

      Diese Deutung halte ich für nicht zutreffend, und zwar aus dem Grund, dass die beiden “Ränder”, die Sie beschreiben, erste beileibe nicht vergleichbar sind. Zweitens dürfen wir hier nicht Lautstärke mit Relevanz verwechseln. Die Lager sind nicht “groß”, wie Sie schreiben. Sie müssen ernst genommen werden, aber dass es eine “Kaste” ohne Kontakt zum “Volk” gäbe, halte ich für einen Teil des populistischen Mythos.

      Antworten
      1. Winfried sagt:
        8. Januar 2021 um 10:31 Uhr

        Wie die Linken das sehen, kann ich nicht beurteilen. Aus meiner konservativen Sicht ist Reginas Analyse aber evident. Die Partei, die ich natürlicherweise wählen wurde, ist längst nicht mehr von einer x-beliebigen linken Zeitgeistpartei unterscheidbar. Da sehe ich in der Tat nur noch Abgehobenheit.

        Antworten
        1. Pater Hagenkord sagt:
          8. Januar 2021 um 12:02 Uhr

          Aber es besteht doch ein Unterschied zwischen Klage und Analyse: dass Sie Ihre politischen Ansichten nicht repräsentiert sehen ist das Eine, dazu gehört auch die Klage. Aber ob sich das gleich in „Klasse“ und „Volk“ auf analytischer Ebene übersetzt ist etwas anderes.

          Antworten
        2. Carla Maltese sagt:
          8. Januar 2021 um 18:30 Uhr

          Der Zeitgeist welches früheren Jahrhunderts sagt Ihnen denn mehr zu?

          Antworten
    2. Carla Maltese sagt:
      8. Januar 2021 um 18:28 Uhr

      Bemühen Sie sich gerade, Trump irgendwie zu rechtfertigen? Als eine Art Fürsprecher der Ränder oder so?

      Tatsache ist: Es gibt KEINE Entschuldigung dafür, ein politisches Amt für persönlichen Egoismus auszunutzen, wie Trump es 4 Jahre lang getan hat.
      Es gibt KEINE Entschuldigung dafür, 4 Jahre lang nichts als Hass und Hetze gestreut zu haben.

      Und egal mit was für einem psychischen Zustand, keine Ahnung, ich bin nicht vom Fach: Für sein jüngstes Verhalten gibt es ebenfalls KEINERLEI Entschuldigung. Das mit irgendetwas psychischem zu entschuldigen wäre eine Beleidigung aller psychisch kranker.

      Antworten
  4. Carla Maltese sagt:
    8. Januar 2021 um 18:47 Uhr

    Vor 10 Jahren hätte ich mir nicht träumen lassen, daß ich mal gegen schrankenlose Meinungsfreiheit wäre.
    Aber leider erleben wir gerade, wie Einzelne die Meinungsfreiheit zu einem schrankenlosen Machtrausch ausnutzen.

    Ein großer Teil der Anhänger der Republikaner ist felsenfest überzeugt, daß es irgendeine Wahlfälschung gegeben haben müsse. Kein Staatsanwalt hat bis jetzt auch nur einen winzigen Beleg einer Wahlfälschung in der Hand, aber ein erheblicher Teil der Amerikaner ist dem täglichen Eingehämmert Bekommen einer angeblichen Wahlfälschung komplett erlegen. Und der Schatten wird noch auf der gesamten Amtszeit Biden liegen.

    In einem ist Trump tatsächlich ein Genie, mit einem hat er absolut recht:
    Wenn man den Leuten irgendeinen Blödsinn nur immer wieder einhämmert, wenn man etwas wieder und wieder wiederholt, bis zum Erbrechen, hat man irgendwann genug Leute die davon überzeugt sind, selbst wenn es der größte Blödsinn ist.

    Von diesem Putschversuch, nichts anderes ist es, profitieren vor allem Putin, Xi Jinping, Assad…

    Facebook und Twitter werden sich der Tatsache stellen müssen daß sie nicht Verkaufsplattformen wie ebay sind, sondern Medien. Und damit Verantwortung tragen.
    Nämlich die, gewissenlosen Egomanen nicht zuviel Macht zu verleihen.
    Wir sollten in einer DEMOKRATIE leben, und das bedeutet auch, daß nicht einzelne so unendlich viel Macht nur für egoistischen Machtrausch ausleben dürfen und damit jede sachliche Diskussion und seriöse Politik verdrängen dürfen.

    Antworten
  5. Carla Maltese sagt:
    8. Januar 2021 um 18:56 Uhr

    Bischen Humor muss auch sein, deswegen hier das was ich eben auf Facebook gesehen habe:

    So oft wurden folgende Gebäude gestürmt:
    US Capitol (bewacht mit 2000 Polizisten): 1x
    Takeshi’s Castle (bewacht mit Wasserpistolen): 0x

    Antworten
  6. Silvia Brückner sagt:
    12. Januar 2021 um 15:30 Uhr

    Gleich vorweg: Ich verstehe nichts von Politik, aber was gerade in den USA abgeht, macht mich fassungslos und wirft für mich die Frage auf, ob so etwas grundsätzlich auch bei uns möglich wäre.

    In diesem Zusammenhang frage ich mich auch, ob unsere Spitzenpolitiker überhaupt mitbekommen, wie es z.Zt. aus verschiedenen Gründen zumindest im Internet “im Volk” gärt.

    Szenen wie in den USA hätte ich eher in Diktaturen vermutet.

    Antworten
  7. Herlinde Schmid sagt:
    14. Januar 2021 um 14:31 Uhr

    Es war ja fast absehbar was da nun aufgestanden ist um mit brutalster Wut alles nieder zu machen. Das war die einzig mögliche Reaktion der einfachen und verführten Bevölkerung wegen des Wahlbetrugs(!). Das was der bewunderte Demagoge Trump ganz bewußt schon seit mindestens einem Jahr angezettelt hat wegen einer möglicherweise verlorenen Wahl, die so zur “gestohlenen Wahl” wurde.
    Wovor mir noch mehr Angst ist: dass die Mitglieder der Republikaner niemals öffentlich bestätigt haben wer nun der wirkliche Wahlgewinner ist.Endlich am 20.01.21? DA steckt meiner Ansicht nach GANZ VIEL ABSICHT im Hintergrund – diese angeblich demokratische Partei möchte gerne auf der demagogischen Welle – das Volk applaudiert doch und die Mitgliederzahlen waren nie so hoch- des D.JTrump weitermachen um auch so VIEL GELD EINZUNEHMEN und den Rest des US-amerikanischen Volks zu Boden zu zwingen, dies auch in Richtung “PANAMA” – Bananenrepublik. Super Verbündete!!!

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