Gedanke Nr. 4 zum Fasten in diesem Jahr
Die Aufforderung in der Taufe „Bewahre dir diese Würde für das ewige Leben!“, über die ich in den letzten Tagen hier geschrieben habe und die so wichtig ist für das Ritual der Tauferneuerung in der Osternacht, sie hat einen zweiten Teil. Nachdem wir darauf geschaut haben, worin unsere Würde besteht, müssen wir uns auch einmal die Zeit nehmen, auf die Schattenseiten zu schauen. Die Aufforderung „bewahre“ heißt ja auch, dass wir Würde verlieren können, aufgeben, würdelos werden.
Und das kann ganz schnell passieren. Wir können Würde ganz schnell verlieren. Selten geht das auf einmal, meistens geht das Stück für Stück. Hier ein Kompromiss, dort ein wenig zu viel oder zu wenig, hier dann und noch mal dort und schon haben wir sie einmal aufgegeben. Die Lüge ist dabei wohl das beliebteste Mittel gegen die eigene Würde, Lust und Unlust, Geld und Neid und all das andere, wo wir nicht wir selber sind und so, wie Gott uns will. Und es sind immer zuerst die kleinen Dinge, wo wir Würde abgeben.
Wir schauen gerne nach außen, auf die Menschen, die auf der Straße leben, auf die Slumbewohner und die gebrochenen Menschen. Alte Menschen in unterfinanzierten Pflegeheimen. Menschen mit Demenz und anderen Krankheiten. Von denen sagen wir dann, dass die Umstände würdelos seien. Es wird dann auch zum Argument, wenn es um das Sterben geht, um Sterbehilfe im Besonderen. „Ich möchte nicht würdelos leben“ ist eines der Argumente, die genannt werden. Es liegt uns etwas an Würde.
„Ich möchte nicht würdelos leben“
Es ist nicht so leicht erkennbar, wenn wir die Würde der Taufe aufgeben. Aber dennoch tun wir es. Und es sind keine Krankheiten oder keine Armut, die uns dazu zwingen, wir tun es aus eigener Entscheidung.
Es werden keine Idealwesen getauft, sondern Menschen, jeder und jede ganz individuell. Und mit unseren je eigenen Charakteren und Erfahrungen bringen auch Dinge mit an den Taufstein, die nicht getauft werden wollen. Nicht alles in unserem Leben lässt sich mit unserem Glauben vereinbaren. Wir sind alle Realisten genug, das zuzugeben.
Wir nennen das Sünde; also Dinge, die zwischen uns und Gott und unseren Mitmenschen stehen oder uns sogar aktiv von Gott und den Menschen entfernen. Diese wollen nicht getauft werden. Und doch gehören sie zu uns, es sind unsere Sünden.
Bevor wir also in der Osternacht unseren weißen Schal umlegen und unser Taufversprechen erneuern, sollen wir auch diesen Anteilen unseres Lebens ins Auge blicken. Gott verspricht Vergebung. Die Fastenzeit ist der Ort, diese Vergebung aktiv zu suchen, um diesem Verlieren von Würde entgegen treten zu können. Im Taufversprechen tun wir das durch die Formeln des Widersagens: „Widersagst du dem Bösen, das es nicht Macht über dich gewinnt?“ „Widersagst du dem Urheber alles Bösen?“ In der Fastenzeit ist das Sakrament der Versöhnung der Ort, diese Vergebung zu suchen. Und es ist der Ort, die Würde, die ich doch bewahren soll, sich wieder von Gott schenken zu lassen, neu und unbeschädigt. Dann hat auch die Erinnerung an die Taufe einen Sinn und dann kann ich ehrlich davon sprechen, dass ich mir meine Würde bewahre.
@Pater Hagenkord: wer verliert bzw. erhält sich nun eher die Taufwürde – ein Tyrannenmörder oder ein Gottlieb Biedermann (Max Frisch), der die zehn Gebote hält?
Die Frage klingt wie in den Ethik-Vorlesungen, wo möglichst scharfe Gegensätze gebildet werden, um ein Problem diskutieren zu könne. Ich glaube aber nicht, dass es nicht darum geht, von oben oder außen drauf zu schauen, bei anderen Menschen also, sondern das für sich selber zu beantworten.
Da haben Sie recht; die Betrachtung konträr liegender Gegensätze kann aber helfen, sich selber ein wenig ehrlicher und wahrer zu sehen.
Zunächst heisst es, dass Gott selbst den Ungerechtesten gerecht machen kann, weil Gott in allem frei ist und tun und lassen kann, so wie Er es für richtig hält. Ebenso denke ich, dass es wie bei der Beschneidung ist und es analog durchaus für die Taufe angewendet werden kann und vielleicht auch angewendet werden muss: “Die Beschneidung (-> Taufe) ist nützlich, wenn du das Gebot befolgst; übertrittst du jedoch das Gebot, so bist di trotz deiner Beschneidung (Taufe) zum Unbeschnittenen (Ungetauften) geworden. … Wenn aber der Unbeschnittene die Forderung des Gebotes beachtet, wird dann nicht sein Unbeschnittensein als Beschneidung angerechnet?” (anal. Röm. 2,25ff). Im weiteren Verlauf des Briefes an die Gemeinde von Rom, bezieht sich übrigens auch ein Paulus auf die Worte eines Psalmisten, der sagt:”Es gibt keinen, der gerecht ist, auch nicht einen;…alle sind sie abtrünnig geworden, alle miteinander taugen nichts….” Denn durch die Werke des Gesetzes wird niemand vor ihm gerecht werden; durch das Gesetz /Gebot kommt es vielmehr zur Erkenntnis der Sünde….so dass jeder Mund verstummen muss und die ganze Welt vor Gott schuldig wird. (anal. Röm. 3,19)
Ich denke, Ihre Frage macht insoweit keinen Sinn, da das Umfeld und die Hintergründe in dieser Frage im Dunkeln bleiben und jener von Ihnen erwähnte “Tyrannenmörder” vielleicht “nur” deshalb sich so entwickelt hat, weil jener “Gottlieb Biedermann” die Gebote um der Gebote willen einhält, damit eben der Buchstabe erfüllt ist…..der bekanntlich eben auch tötet und der sog. Gesetzestreue die Ursache jener Frucht ist, welche Sie jenem “Tyrannenmörder” zuschustern.
Nur wer liebt, hat das Gebot erfüllt. Und der Weg der Liebe, der ist uns allen bekannt, darin wir die Liebe eben auch lieben sollen: keine reine Pflichterfüllung sein darf. Und da kommen mir persönlich die Erkenntnis eines weinenden Franz von Assisi in den Sinn, der sagt, dass die Liebe nicht geliebt wird……
Da darf ich widersprechen: Die Taufe ist nicht nützlich, ich kann auch nicht mehr zum Ungetauften werden. Das ist doch der Sinn von Sakrament, dass es eben nicht mehr rückgängig gemacht werden kann, durch keine Handlung und keinerlei Verhalten meinerseits. Deswegen kann ich Ihrer Lesart da ganz und gar nicht zustimmen. Und von Paulus Gnadentheologie her wäre das auch ein eklatanter Widerspruch.
Da mögen Sie recht haben, aber Paulus macht insoweit ja auch nicht die Beschneidung rückgängig, sondern sieht es wohl er nach dem Gesetz des Geistes, dass die Beschneidung nach diesem Gesetz wie Unbeschnitten gilt….. Und da die Taufe an die Stelle der Beschneidung getreten ist, so können durchaus parallelen
gezogen werden, da die Taufe nicht unbedingt automatisch zur Beschneidung der Vorhaut des Herzens führt un die von Gott vorgenommen wird: das Gesetz der Beschneidung also keineswegs aufgehoben, als vielmehr in eine höhere Ebene: dem Gesetz des Geistes gehoben ist. Wenn also ein Getaufter das Leben eines Getauften nicht oder “nur” unzulänglich führt, wie wird Gott dann die Beschneidung des Herzens vornehmen wollen, welches eben ein solches Leben vorraussetzt?
Ich sehe hier nicht einen “eklatanten Widerspruch”, sondern ich sehe hier die Gefahr, dass wir es uns da ziemlich einfach und leicht machen, da die Taufe eben kein einmaliger Akt, d.h. eine einmalig an mir vorgenommene Handlung ist sondern eben der Akt des Lebens an sich, darin jene Erfüllung des Auftrages Jesu “nur” der Anfang ist, der mit der Reinigung durch heiliges Wasser beginnt und durch das reinigende Feuer fortgesetzt wird: mein “Ja” zu Gott Fleisch und Blut zu sein hat.
Wenn ich das nicht tue, wenn ich das Versprechen nicht ernst nehme, wie sollte mir dann mein eigenes Wort nicht auch zum eigenen Ankläger werden? Heisst es also nicht deshalb:”Mach`also ernst und kehr um….”
Nach der Anwendung des Gesetzes des Buchstabens haben Sie vollkommen recht! Wie sieht es aber aus unter der Anwendung des Gesetzes des Geistes?…
Guardianus
Sollten dann nicht erst mündige Menschen getauft werden, um Ihr Ja zu Gott zu bekennen und nicht wie in der evangelischen und katholischen Kirche üblich kleine Kinder/Babys, welche sich diesbezüglich noch gar nicht äußern können ?
…und nehmen Sie doch bitte das Beispiel der Salbung Saulus zum König von Israelzu Rate. Obgleich die Salbung (sogar von einem wirklichen Gottesmann) vollzogen wurde, erfuhr Saulus dennoch Ablehnung und Verstoß durch den Herrn. Auf die Salbung allein können wir uns also nicht berufen, darin es eben doch auch an uns liegt, dass diese uns wahrlich zum Segen und nicht zum Fluch wird. Ein “eklatanter Widerspruch” können also ” nur” wir selbst werden, darin eben -wie jenes Beispiel lehrt- der Segen zum Fluch wird. Nicht weil Gott es will, sondern weil der Mensch selbst ungehorsam gegenüber seinem eigenen Wort ist….
Sakrament der Versöhnung
Ich habe im Moment Schwierigkeiten mit diesem Sakrament. Wie können heutige Menschen dazu einen neuen Zugang finden?
Ja, das Sakrament der Taufe ist eine einmalige, nicht wiederholbare Prägung in die Seele des Menschen. Aber diese Prägung muss, damit sie wirksam, damit sie “nützlich” werden kann, das ganze Leben lang hindurch vom Menschen selbst durch sein Denken und Handeln aktiviert – “benutzt” werden – oder eben auch nicht. So wie auf der Festplatte des PC Programme – “Prägungen” existieren, bleibend sie ruhend, “stumm”, wenn nicht der PC läuft und die Programme, die “Prägungen” aktiviert werden, benutzt werden und damit nützlivh werden.
Vielen herzlichen Dank, Pater Hagenkord, die Art Ihrer Texte zur Tauferneuerung bewirken bei mir eine entschleunigte achtsame Art der Betrachtung dieses Themas. Wahrscheinlich weil sie selber dies schon sind!?
Unter welcher Adresse oder welchem Areal ist denn das “Taufprogramm” im Denkapparat abgelegt?
Ein PC benötigt aber auch den Strom dazu. Was beim Menschen dann der Impuls ist sozusagen ein Tastendruck zum einschalten. Wie ein PC von außen eingeschaltet und hochfährt so muss, sollte dann auch der Mensch von innen und außen hochfahren und auf Start positionieren. Man sollte auch noch was tun und sich nicht nur bedienen lassen. Vielleicht noch mit Bedienungsanleitung.
Der Unterschied zwischen einem PC-Elektronengehirn und einem menschlichen Gehirn ist aber wohl nicht der Strom, denn auch Nerven leiten Ströme.
Habe ich geschrieben das der “Strom” der Unterschied ist? Ich denke ich meinte das der Mensch Impulse braucht so wie der PC Strom und war als Antwort auf Thora Peter-Stahl.
Die modernen Vergleiche des Menschen mit einem Computer hinken gewaltig. Ein Computer ist nichts anderes als eine gewaltige komplexe Ansammlung von binären Schaltern (Ein-Aus) wie beim simplen Lichtschalter an der Tür ohne jegliches Eigen- und Selbsterleben. Man sollte auf solche heuristischen Vergleiche verzichten, denn sie zeigen, dass man die Grundlagen und wesentlichen Unterschiede offenbar nicht verstanden hat.
Ich denke nicht das ich Menschen mit einem Computer vergleiche, doch denke ich das man auch mal in “Bildern” sprechen bzw. schreiben kann oder darf. Wird ja schon in der Heiligen Schrift gemacht, in Bildern und Geschichten und Gleichnissen zum besseren Verständnis und schon da hat man Jesus nicht verstanden.
Wenn ich es richtig sehe, betreffen die Gleichnisse und Bilder der Heiligen Schrift meist die Handlungen des Menschen. Der Vergleich, ob der Mensch und insbesondere sein Bewußtsein, aus dem die Handlungen erst entspringen, so funktioniert wie ein Computer, ist meines Erachtens von anderer Qualität.
Und wer ist der Erfinder des Computers? Der Mensch oder… aber egal wenn Sie meinen sollen Sie recht haben.
Ein Computer funktioniert auch erst wenn der Mensch ihn bedient und wie der Mensch oft damit umgeht…oh je…
Wenn Sie auch der Auffassung sind, dass man dem Menschen nicht gerecht wird, wenn man ihn, wie es heute unreflektiert üblich geworden ist, ihn wie ein Maschinenwesen mit dem Computer vergleicht, sind wir bestimmt einer Meinung.
Irgendwie verstehe ich nicht was Sie mir sagen wollen, es ist auf jedenfall der Mensch der “reflektiert oder unreflektiert andere mit Maschinen vergleicht. In jedenfall ist es die Handlung des Menschen.
Es geht darum, dass den Bildern und Gleichnissen, die man verwendet, um etwas zu verdeutlichen, absichtlich oder unabsichtlich eine Denkweise über den Menschen aufmoduliert ist, wie z.B. beim Türken- oder Ostfriesenwitz oder dem Mohr an der Weihnachtskrippe, der nickt, wenn man einen Groschen eingeworfen hat.
Was aber immer noch Handlungen und Geschichten, Gleichnisse von Menschen sind die vielleicht und ich betone vielleicht dadurch besser verstehen. Genauso wie es Menschen gibt die weder so noch in eindeutiger Sprache verstehen.
Heiligt der Zweck jedes Mittel? Ich denke, es kommt auf die Qualität des Mittels an, seien es Bilder, Gleichnisse oder Handlungen und da wirken DV-Welt-Vergleiche wie z.B. die des zitierten Paters zu Taufe, Beichte und Osternacht (s.u.) zumindest auf mich einfältig.
Mag sein, jeder so wie er es versteht.
Oft ist es sinnvoller, den Glauben aktiv zu leben (Mutter Teresa) als ellenlang darüber zu diskutieren.
Wenn sich jeder Getaufte darauf besinnen würde ein Christ zu sein und sich in seinem Verhalten ein Beispiel an Jesus Christus nehmen würde, wäre ein würdevolles miteinander ganz selbstverständlich.
“Die Würde bewahren…”, ist “Würde”, wenn wir diese Wortwahl im Zusammenhang mit der Taufe sehen, nicht “etwas zu wenig”? Wenn ich persönlich das Wort des Völkerapostel Paulus näher betrachte, der die Taufe als Siegel des Heiligen Geistes
erkennt, welches der Getaufte für den Tag der Erlösung trägt (Eph. 4,30) und den wir durch unser Denken und Handeln nicht beleidigen sollen, so erscheint mir eine “bloße Würde”, die wir bewahren sollen, einfach nicht treffend umschrieben. Denn wenn Paulus an einer anderen Stelle sagt und schreibt, dass der Tempel Gottes heilig ist und dieser Tempel der (getaufte) Mensch selber ist (vgl. 1.Kor. 3,16f), dann geht es eben weniger darum unsere Würde, als vielmehr unsere Heiligkeit zu verlieren. Das, so meine ich, ist etwas ganz anderes. Tauferneuerung, sich nicht “nur” in der Fastenzeit an die Taufe zu erinnern, setzt wohl auch ein neues, bzw. anderes Denken voraus, welches eben zur eigentlichen Wahrheit führt, von welcher im ganz Besonderen der Getaufte eben Zeugnis abzulegen hat….und weit über das “weltliche Verständnis” hinaus geht und somit auch weit über das (weltliche) Verständnis von “Würde”. Ich denke, das ist einerseits zu wenig in der diesbezüglichen Aussage und andererseits auch der Gefahr ausgesetzt, den Zugang zur Wahrheit verstopfend…..
Verstehe ich Sie da richtig: Die Worte der Liturgie sind in Gefahr, den Zugang zur Wahrheit zu verstopfen? Meinen Sie das Ernst?
Geehrter P. Hagenkord, ich fürchte, dass Sie mich nicht richtig verstanden haben, da ich mich ausschließlich “nur” auf die Taufe beziehe und auf einen Völkerapostel Paulus und die sich daraus ergebende Konsequenz (zumindest für mich), darin sich der getaufte Mensch auf dessen Besiegelung in, mit und durch den Heiligen Geist durch die Hand des Priesters besinnt und er somit weniger heilig werden soll, als vielmehr dessen Heiligkeit nicht verliert. Von Liturgie war in meinem diesbezüglichen Beitrag nicht die Rede. Und wenn Sie da etwas anderes herauslesen, so war und ist das nicht meine Absicht. Diese von mir erwähnte “Verstopfung” möchte ich dahingehend wissen, dass eben die Taufe etwas himmlisches und somit “auch” etwas heiliges ist und somit auch insoweit “gelöst” ist von “weltlichen” Beschreibungen, weil es eben unbeschreiblich wie auch unsagbar ist und wir diesen tiefen Ernst erfassen, der uns dann auch antreibt, das Leben aus dieser Taufe heraus zu leben…! Sorry, wenn Sie da etwas wegen meiner Unzulänglichkeit etwas in den falschen Hals bekommen haben. Sehen Sie mir das einfach nach.
Es geht hier nicht um einen falschen Hals, sondern um ihre Formulierung. Sie sprechen von der Bewahrung der Würde, und genau das ist die Formulierung der Liturgie. Die von ihnen hier gegebene Erklärung – mit Verlaub – verstehe ich nicht.
Dass Sie die von Ihnen abgesprochene Würde mit der Liturgie gleichsetzen, bzw. diese Art von Würde für Sie/die röm.kath. Kirche die Liturgie ist, das habe ich aus dem Text nicht herausgelesen. Insoweit besteht wohl ein gegenseitiges Mißverständnis. Ich persönlich setze die Würde in diesem Zusammenhang nicht mit der Liturgie gleich, sondern mit der Würde an sich. Vielleicht versteht es aber ein anderer Leser des Blogs, auch wenn meine Ausdrucksweise nicht an die der Ihren kommt.
Die Formulierung ist der Liturgie entnommen: “Bewahre dir die Würde …”.
…..allerdings sehe ich eine Gefahr der “Verstopfung” schon, wenn ich versuche Ihre Leseweise richtig verstehen zu wollen, darin der Getaufte immer weiter in diese Wahrheit hineingehen/hineinwachsen “muss” und ein sog. “Stehenbleiben” durchaus zu einer “Verstopfung” (für sich selbst und für andere) führt. Diese Gefahr bestand offenbar schon zu Jesu Zeiten (siehe Mt. 23,13) und die vor allem von den Priestern und Schriftgelehrten ausgeht. Jesus meint das sicherlich Ernst, darin Sein Wort ja nie an Aktuallität verliert und so eigentlich jeder aufzupassen hat, dass “ich selbst” nicht zu jenem “Knoten” werde, welcher zu dieser “Verstopfung” führt…
Ein Pater hat mir den Unterschied zwischen Taufe, Beichte und Tauferneuerung super erklärt:
Taufe: Neuformatierung meiner Festplatte (Befreiung von der Erbsünde)
Beichte: Anti-Virenprogramm für meine Festplatte (Befreiung von Sünden, die nach der Taufe anfallen)
Tauferneuerung Osternacht: Dankbare Erinnerung an die Neuformatierung meiner Festplatte und gleichzeitige Erinnerung, dass ich wieder ein Anti-Virenprogramm für meine Festplatte laufen lassen könnte ….. (sollte eigentlich vor der Osternacht schon erledigt sein!)
Danke S.G., wenn Sie aber (richtiger Weise) erkennen und sagen, dass die Taufe von der Erbsünde befreit, die Erbsünde aber die Ursache unseres Sterbens und des Todes ist, wie sollte da in mir persönlich nicht die Frage auftauchen, warum der Mensch trotzdem wieder unter dem Gesetz des Todes steht und somit wohl logischer Weise unter dem Gesetz einer (neuerlichen) Erbsünde, da wir ja als Getaufte von jener Urerbsünde befreit wurden? Vielleicht gehört dieser Gedanke nicht hierher, aber aufgrund Ihres Beitrages wage ich diese Frage doch zu stellen.
Irgendetwas muss also immer noch, bzw. schon wieder falsch laufen……
… und der liebe Gott ist der Systemadministrator, der die Updates des Antivirenprogamms erstellt und regelmäßig verschickt und dafür sorgt, dass der Antivirenscanner zu vorgeschriebener Stunde im Hintergrund aktiv wird …
Na, dann kann ja nichts mehr schiefgehen.
…jetzt sind wir wieder beieinander geehrter P. Hagenkord, habe wohl vergessen, dass die Taufe insoweit auch zur Liturgie gehört. Dennoch ist die Liturgie nicht das Ziel der Taufe, wie ich meine, da die röm.-kath. Kirche in der Liturgie betet wie auch sendet, dass wir das werden sollen, was wir essen…..! Den genauen Wortlaut habe ich jetzt auch nicht im Kopf, aber ich gehe davon aus, dass Sie wissen was ich meine. Und je mehr wir uns darum bemühen, um so wahrscheinlicher ist es auch, dass wir uns wandeln und somit u,U, auch das gottesdienstliche Umfeld. Nicht das es aufhört und wir den Gottesdient nicht mehr brauchen – ganz im Gegenteil!, aber ich denke, dass auch hier dann Wandlung im wahrsten Sinne des Wortes wie auch leibhaftig geschieht. Jetzt fragen Sie mich nicht wie: ich meine “nur”, dass alle Veränderung auch im Umfeld zwangsläufig/naturbedingt Konsequenzen hat…uns auf eine andere Ebene führt, so wie ja auch das Gesetz der Beschneidung nicht aufgehoben ist, wenn ich Paulus richtig verstehe. Nur das eben jene besagte Beschneidung nicht durch die Hand des Menschen vorgenommen wird..
.(Röm. 2,29ff)…. Also nichts für ungut, geehrter P.Hagenkord, bewahren wir die Würde, so wie es der jeweilige Stand der Erkenntnis ist und bitten wir Gott, dass Er auch uns immer jenes “Brot” gibt, das zu Seiner Erkenntnis führt und wir darin immer mehr wachsen und reifen.
Lieber Guardianus,
ich bin theologischer Laie – aber ich verstehe die „Neuformatierung = Taufe“ so, dass ich auf jeden Fall nicht den ewigen Tod erleiden werde (= die endgültige Trennung von Gott), sondern ich wurde durch meine Taufe in Gottes Familie hineingeboren (von Gott adoptiert). Ich bin sein Kind auf ewig. Durch die Annahme von Jesus bin ich dem ewigen Tod (der endgültigen Trennung von Gott) quasi von der Schippe gesprungen. Leider bin ich als Mensch (durch die Taufe werde ich nicht automatisch zum Engel -> das Adam + Eva Gen ist latent vorhanden) immer wieder versucht, mich von Gott zu entfernen (Sünde bedeutet eigentlich nichts anderes als sich von Gott abzusondern). Meine Sünde zerbricht zwar die Harmonie/Gemeinschaft, die zwischen mir und meinem himmlischen Vater besteht, aber die Beziehung zwischen mir und Gott ist unzerbrechlich (so wie ich mich zwar von meinen leiblichen Eltern lossagen kann, ich dennoch das Kind meiner Eltern bin), weil Jesus, durch seinen Kreuzestod, die Beziehung zwischen mir und Gott unzerbrechlich werden ließ. Siehe auch das Gleichnis vom verlorenen Sohn Lk 15,11 -32). Durch meine Beichte bringe ich die Gemeinschaft/Harmonie mit Gott mit Hilfe von Jesus (Priester = Jesus) wieder in Ordnung. Ich hoffe, dass ich Ihnen mit meinem Erklärungsversuch ein bisschen weiterhelfen konnte…
S.G., ich denke, dass wir von unserem Schöpfer immer noch zu klein denken und: zu klein glauben. Wenn wir also sagen und bekennen, dass wir das fleischgewordene Wort als die Wahrheit erkannt haben, bzw. haben erkennen dürfen, dann haben wir auch ohne Abstriche das Wort aus Seinem Munde zu glauben, auch wenn es unsere Vorstellungskraft übersteigt, bzw. es rein menschlich gesehen: unmöglich ist.
Wenn also das Wort Gottes vom “Ewigen Leben” spricht und davon, dass ein Mensch den Tod nicht schauen….also nicht sterben muss, “wenn…”, dann ist das auch so. Gott hat den Tod besiegt in dessen Wurzel und Stachel, weshalb eben auch ein Paulus zur Erkenntnis kommt, dass ein Mensch frei ist vom Gesetz der Sünde und des Todes, wenn er in Jesus Christus ist, d.h. in Seinem Geist und somit auch in Seinem Glauben.
Ich denke, dass gerade dies zum Gehemnis des Glaubens gehört und was nicht (unbedingt) ein Bestandteil irgendeiner Weltreligion ist. Wie heißt es so schön:”Für Gott ist alles möglich…, nichts unmöglich.” Nur ein Lippenbekenntnis oder auch ” mein” Glaube. In, mit und durch Sein erstes Kommen verbirgt sich also offenbar viel mehr…..als bisher erkannt wurde, bzw. mehr als wir meinen zu glauben, obwohl es schon längst erkannt ist…und “nur” nicht zu unserem Glauben gehört..
@ Peter Lehmann, diese Frage gebe ich gerne an den Blogbetreiber weiter.