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Schlagwort: Fastenzeit

Die Dynamik des Weniger

Veröffentlicht am 16. März 202014. März 2020
Das Corona-Virus zwingt uns zu einer neuen Haltung Da muss man sich auch dem Glauben neu stellen: Kreuze im Eingang einer Kirche in Mühlheim/Ruhr

Wir sind das nicht gewohnt. Seit Wochen zwingt uns die Corona-Pandemie zum Weniger. Weniger reisen, weniger Treffen, weniger Berührung. Weniger Kultur, weniger Konsum, weniger vom Alltag, wie wir ihn kennen. Statt einer Dynamik des Wachstums nun eine Dynamik des weniger, abzulesen an fallenden Börsenkursen und an der Angst. Das Corona-Virus zwingt uns zu einer neuen Haltung.

Das Fasten sollte uns eigentlich darauf vorbereitet haben. Fasten ist ja ein Weniger, und zwar mit einem Zweck: ein Weniger in Vorbereitung, in Bereitung auf ein Fest. Wir nehmen uns etwas für ein Mehr an anderer Stelle, zur Feier der Auferstehung.

Das Corona-Virus zwingt uns zu einer neuen Haltung

Nun fehlt es nicht an religiösen Deutungen dessen, was gerade passiert. Und natürlich gibt es auch die geistlich verwirrte Einlassung, das habe mit Gottlosigkeit zu tun. Doch mindestens ein Blick ins Buch Hiob sollte uns sehr vorsichtig werden lassen, was den Zusammenhang von Glauben und Leiden des Menschen angeht.

Viel Wichtiger als solcherart Verzweckung des Leidens und der Angst ist aber, dass uns der Umgang mit diesem Virus zwingt, vieles anders zu machen.

Ausgerechnet die FAZ rechten etwa vor, dass das Geschäftsmodell der Pharma-Industrie Teil des Problems ist, nicht Teil der Lösung. Unsere gesellschaftliche Vorstellung von Freiheit wird angefragt.

Freiheit, wie wir sie kennen

Auch das immer mehr von Konsum und das immer billiger der Beschaffung, der Sofort-Befriedigungs-Reflex funktionieren nicht mehr. Das mag vorübergehend sein, ist aber erst einmal ein Schock, und zwar einer, der vielen die Existenz bedroht.

Deswegen ist da auch nichts schön zu reden, etwa dass wir was lernen könnten oder dass da eine Allegorie drin läge oder Ähnliches. Der Schaden sollte uns davon abhalten, jetzt große moralische Lehren zu vermuten.

Keine moralischen Lehren

Es geht aber schon um die Dynamik des Weniger, die uns aufgezwungen ist.

Ein Fasten ist uns aufgezwungen, und zwar kein religiöses Fasten. Ein soziales Fasten. Ein ökonomisches Fasten. Wobei das Fasten selber – anders als im religiösen Kontext – keinen Zweck in sich hat, sondern nur Konsequenz eines Verhaltens der Risiko-Vermeidung ist.

Aber dass ein Weniger uns zwar im Augenblick sehr unangenehm auffällt, dahinter aber auch etwas entdecken lässt, das kann eine Einsicht sein, die wir aus religiöser Erfahrung vermitteln können. Gerade auch in der Fastenzeit.

 

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Glaube und Vernunft, Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Corona, Fastenzeit, Glaube, Kirche, Konsum, Virus42 Kommentare zu Die Dynamik des Weniger

Was mein Leben ändert

Veröffentlicht am 11. April 201911. April 2019
Aufgerufen zur Umkehr P. David Birchall SJ: Abfrage unter knapp 300 Exerzitienteilnehmern

Wir nähern uns der heiligen Woche, Zeit die Vorbereitung auf Ostern noch einmal aufzunehmen. Und das lässt sich mit einem einzigen Wort zusammenfassen: Umkehr! Aufruf zur Umkehr, so kann man das vielleicht zusammen fassen. Nicht zur Selbstoptimierung, schon gar nicht zur Selbsterlösung, sondern zur Vorbereitung durch Umkehr.

Mir ist noch einmal eine Statistik in die Hände gefallen, die ein britischer Freund und Jesuit erstellt hat (siehe Bild). Seit Jahrzehnten ist David in der Exerzitienbegleitung aktiv, und da ist die Frage nach Bekehrung, Umkehr, Reue, Gottesbegegnung und dem eigenen Leben ja ein zentraler Punkt. Seine Ergebnisse haben mich aber etwas stutzig gemacht (Danke David, dass ich das benutzen darf).

Vorbereitung durch Umkehr

Aus der kleinen Umfrage ergibt sich, dass je konkreter es mit der Umkehr wird, desto weniger positive Antworten gibt es. Dass Exerzitien dem Gebetsleben gut tun, das ist gut und richtig. Aber dass nur weniger als zwanzig Prozent „Change in lifestyle“ als Ergebnis von Exerzitien angeben, sollte uns eine Frage stellen. In Vorträgen etc. werde ich nicht müde zu behaupten, dass die Franziskus-Revolution oder Reform oder wie auch immer wir das nennen wollen bei uns selbst stattfinden muss, sonst wird sie nicht stattfinden. Das Sprechen von Barmherzigkeit, das so gut ankommt, braucht eine Entsprechung im Leben.

Wie in der vergangenen Woche schon zitiere ich hier noch einmal Johann Baptist Metz, der über die Kirche der Zukunft spricht: „(Hier hilft) nur eine bis in die Wurzeln gehende Umkehr, die auch die ökonomischen Grundlagen unseres gesellschaftlichen Lebens einbezieht.“ (aus: Jenseits bürgerlicher Religion, 1980). Die ökonomischen Grundlagen, das bedeutet natürlich auch den Reichtum Europas, aber ich darf das hier einmal ausweiten: Das bezieht das praktische Leben, den Lebensstil ein. Aufruf zur Umkehr, das geht also nicht nur an mich als Individuum, sondern an uns als Gruppe, als Kirche. Als Gemeinschaft.

Aufruf an die Gemeinschaft

Und solange wir das nicht als Anfrage hören, die auch nach Gerechtigkeit fragt, bleiben wir für Ostern taub. Dann ist das wie bei den Exerzitienkursen, wir beten besser und heilen Wunden unter uns, aber den Lebensstil ändern wir nicht. Davids’ Statistik stellt mir die Frage, wie weit unsere Begeisterung und Spiritualität uns eigentlich trägt. Nicht als Vorwurf, sondern als Selbstanfrage.

Ignatius hat in seinem Exerzitienbuch zwei „Menschenarten“, wie er es nennt, wir würden das anders nennen. Wir würden sagen, es gibt mehrere Weisen mit Umkehr umzugehen. Es geht ihm um die „Anhänglichkeiten an die Dinge“, die man erworben hat. Das als Chiffre für all das, an dem wir hängen und was an uns hängt.

„Die erste Menschart würde das Verlangen, das sie zur erwor­benen Sache hat, von sich entfernen wollen, um Gott unseren Herrn in Frieden zu finden und sich zu retten zu wissen. Und sie setzt bis zur Todesstunde nicht die Mittel ein.“

Gott soll sich bekehren

Soll heißen: Der Aufruf zur Umkehr wird gehört, man will auch was tun, schafft es aber nicht, tut nichts oder bleibt in sich selbst eingeschlossen, wie es der Papst nennt.

„Die Zweite will das Verlangen entfernen, aber sie will es so entfer­nen, dass sie mit der erworbenen Sache verbleibt. Es soll also Gott dorthin kommen, wo sie will.“

Das ist eine Nummer schärfer, das ist eine Haltung, die umkehrt, aber so dass die Dinge bleiben. Dass also Gott unseren Lebensstil gutheißt und der Aufruf zur Umkehr so aufgelöst wird, dass sozusagen Gott umkehrt und wir in unserem Lebensstil bleiben, wie wir sind. Das kann so aussehen, dass wir uns unseren Stil schönreden, da gibt es viele Möglichkeiten.

Umkehr in der österlichen Bußzeit, das kann nicht ohne Folgen bleiben. Wir haben genug Ausreden, um genau das nicht zu tun. Aber das geht dann nicht mehr. Besser beten und versöhnter mit dem Nächsten sein, ist nicht genug.

 

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Glaube und Gerechtigkeit, Glaube und VernunftSchlagwörter Exerzitien, Fastenzeit, Lebensstil, Umkehr10 Kommentare zu Was mein Leben ändert

Erlöste Schöpfung und des Menschen Beitrag

Veröffentlicht am 6. März 20196. März 2019
Vorbereitung auf Ostern: Auch die Schöpfung Ein wenig Kultur, ein wenig Natur, aber alles Schöpfung: Albaner See und Castelgandolfo

Es ist wieder Fastenzeit, Vorbereitung auf Ostern. Keine Selbstoptimierungszeit, sondern Zeit für Gott und mich, Gott und uns, mit Blick auf das Osterfest. Und weil das bedeutet, auf Erlösung zu schauen, hat Fastenzeit mit Sünde zu tun. Mit meiner persönlichen und unserer gemeinschaftlichen Sünde.

Die Fastenbotschaft des Papstes hat diese zweite Perspektive – die Sünde des Wir – betont, auch wenn davon gar nicht ausdrücklich gesprochen wird. Es wird aber immer mitgedacht, Papst Franziskus spricht von der Umkehr, welche die Schöpfung sehnsüchtig erwartet. Das meint jeden und jede Einzelne, aber das meint auch uns zusammen.

Vorbereitung auf Ostern

Fangen wir bei der Schöpfung an, um die ist es ja nicht wirklich gut bestellt. Die jüngsten Wetter-Nachrichten – fast 20 Grad im Februar – geben uns einen Vorgeschmack davon, was wir alles anrichten. Zerstörte und unwiederbringlich vernichtete Pflanzen und Tiere, Ausbeutung, Vergiftung, und all das andere.

Dem liegt das zu Grunde, was der Papst als „Gesetz des Stärkeren gegen den Schwächeren“ bezeichnet. Verlangen nach Wohlstand, ohne Rücksicht und Abwägung, beutet aus. Das ist eben nicht nur moralisch verwerflich. Es ist auch nicht nur dumm, die eigene Lebensgrundlage dermaßen zu zerstören. Es ist eben auch Sünde.

„Daher ist es für die Schöpfung so dringend notwendig, dass die Söhne und Töchter Gottes, all jene, die „neue Schöpfung“ geworden sind, offenbar werden“, so die Botschaft des Papstes. Das ist kein grünes Parteiprogramm, das ist Mitwirken am Heilshandeln Gottes, wenn ich das so sagen darf. Vorbereitung auf Ostern.

Es ist Sünde

Was bedeutet nun „offenbar werden“? Da liegt der Kerngedanke der Papstbotschaft: Die Umkehr auf sich nehmen, sagt Franziskus. Offenbarwerden ist eben ein dynamischer Prozess, kein Zustand. Etwas was immer und immer wird, nie ist. Es ist „ist ein dynamischer Prozess, der auch die Geschichte und die gesamte Schöpfung umfasst“, wie der Papst schreibt.

„Fasten bedeutet zu lernen, unsere Haltung gegenüber den anderen und den Geschöpfen zu ändern: von der Versuchung, alles zu „verschlingen“, um unsere Begierde zu befriedigen, hin zu der Fähigkeit, aus Liebe zu leiden, welche die Leere unseres Herzens füllen kann. Beten, damit wir auf die Idiolatrie und die Selbstgenügsamkeit unseres Ichs verzichten lernen und eingestehen, dass wir des Herrn und seiner Barmherzigkeit bedürfen. Almosen geben, damit wir die Torheit hinter uns lassen, nur für uns zu leben und alles für uns anzuhäufen in der Illusion, uns so eine Zukunft zu sichern, die uns nicht gehört. So finden wir die Freude an dem Plan wieder, den Gott der Schöpfung und unserem Herzen eingeprägt hat: ihn, unsere Brüder und Schwestern und die gesamte Welt zu lieben und in dieser Liebe das wahre Glück zu finden.“

In diesem Sinn wünsche ich Ihnen eine gesegnete Fastenzeit.

 

Kategorien Allgemein, Franziskus, Glaube und Vernunft, Rom, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von GottSchlagwörter Botschaft, Erlösung, Fastenbotschaft, Fastenzeit, Papst Franziskus, Schöpfung2 Kommentare zu Erlöste Schöpfung und des Menschen Beitrag

Die Falle der ersten Woche

Veröffentlicht am 18. März 2018

Gedanken zur Fastenzeit, 6

Wer schon einmal Exerzitien nach der Methode des Ignatius von Loyola gemacht hat, der hat schon mal von den „Wochen“ gehört. Der Exerzitienprozess wird in vier Wochen eingeteilt, und zwar weil ursprünglich die Dauer dieser Exerzitien ein Monat war.

Heute macht man sie meistens eine Woche lang, aber die innere Dynamik bleibt. Auch wenn man sie in der Vollform macht, ist eine Woche meistens nicht gleich sieben Tage, die erste Woche zum Beispiel dauerte das letzte Mal, dass ich das gemacht habe dreizehn Tage. „Woche“ ist mehr eine Einteilung denn eine Zeitangabe.

 

Keine Frage der Selbstoptimierung

 

In der ersten Woche geht es um die Sünde. Sie beginnt mit einer Gewissenserforschung, der Betrachtung der eigenen Sündengeschichte und auch die Hölle hat ihren Platz. Liest man den Text der Exerzitien, dann kann Man schnell den Eindruck gewinnen, hier ginge es um Selbstoptimierung. Sich ständig die eigenen Fehler und Sünden vor Augen halten und Wege der Besserung suchen. Ignatius schlägt sogar eine grafische Darstellung vor, damit man auf den ersten Blick sehen könne, ob man sich gebessert habe.

In der Mitte das Kreuz
In der Mitte das Kreuz

Man beginnt also bei sich selber, bei den eigenen Fehlern und dem natürlichen Wunsch, da heraus zu kommen. Aber es ist wichtig, dabei nicht stehen zu bleiben, sondern die nächsten Schritte mit zu machen. Nämlich: dass es Gott ist, gegen den man gesündigt hat – und damit fällt die Selbstobtimierung zurück – und dass das Ganze nicht mit Beschluss und Tun, sondern nur mit Gnade zu erreichen ist.

Er wichtigste Punkt ist aber das Gespräch mit Jesus Christus am Kreuz. Gespräche sind überhaupt sehr wichtig in den Exerzitien, man unterhält sich betend dauernd mit Gott, „wie ein Freund mit einem Freund spricht“. An dieser Stelle also mit Jesus am Kreuz, wo er all die Sünden, die Man ja betrachtet hat, auf sich genommen hat.

 

Orte der Gottesbegegnung

 

Das hat eine ziemliche geistliche Wucht, aber auch eine theologische Spitze: Wenn ich von mir selber ausgehe, begegne ich Gott eben nicht in meinen Stärken oder Talenten, sondern beschämt (wie Ignatius sagt) am Kreuz. Das Kreuz ist der Ort der Begegnung mit Gott.

Wenn ich meinen Sünden nachgehe, begegne ich dem Vergeber. Dem Arzt, der gekommen ist. Dem Heiland. Um zu sehen, wie und wo Gott im Leben wirkt, dann komme ich dort durch die eigenen Schwächen hin. Sünde wird ein Ort der Gottesbegegnung, wenn ich denn bereit bin, Sünde als Sünde zu erkennen und mit Scham zu reagieren, nicht mit Selbstrechtfertigung. Weiterlesen “Die Falle der ersten Woche”

Kategorien Allgemein, Franziskus, Glaube und Vernunft, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von GottSchlagwörter Beichte, Beten, Exerzitien, Exerzitienbuch, Fastenzeit, ignatianisch, Ignatius, Papst Franziskus, Sünde, Vergebung8 Kommentare zu Die Falle der ersten Woche

Sünde und Gnade

Veröffentlicht am 16. Februar 201814. Februar 2018

Ein Gedanke zur Fastenzeit.

Keine Sünde des Menschen ist so groß, dass es nicht noch größere Gnade Gottes gebe. Immer und immer wieder sagt der Papst das, die Barmherzigkeit Gottes übersteige alles, was ein Mensch machen könne. Theologisch ist das eindeutig, kein Handeln des Menschen kann ein Handeln Gottes einschränken oder bedingen. Aber psychologisch ist das gar nicht so einfach nachzuvollziehen, denn man kann ja auch falsche Schlüsse daraus ziehen. Etwa den, dass alles gar nicht so schlimm sei.

Eine Verharmlosung der Sünde also, die im Dunkeln angekrochen kommen mag, wenn wir die Barmherzigkeit Gottes in den Vordergrund rücken. Das spricht nicht gegen die Barmherzigkeit, aber gegen eine bestimmte Form, über sie zu sprechen.

Das Problem ist nicht neu. Paulus etwa schreibt im Römerbrief über eine ähnliche Konstellation. Er hatte gerade – in Kapitel 5 unserer Zählung – erklärt, dass durch die Sünde das Heil gekommen sei. Um dann anschließend die Frage zu stellen: „Was sollen wir nun sagen? Sollen wir an der Sünde festhalten, damit die Gnade umso mächtiger werde?“ Also: je mehr Sünde, desto mehr Vergebung? Das ist auch eine Form der Verharmlosung.

Paulus löst das Problem, indem er über die Art der Erlösung spricht. Diese ist kein Schwamm, der alles wegwischt. Kein einfaches Geschehen, das uns Sünder lächeln lässt, weil alles nicht so schlimm ist. Erlösung hat mit Kreuz und Tod und Auferstehung zu tun. Und dabei sind wir keine Zuschauer: „Wir wissen doch: Unser alter Mensch wurde mitgekreuzigt, damit der von der Sünde beherrschte Leib vernichtet werde, sodass wir nicht mehr Sklaven der Sünde sind. Denn wer gestorben ist, der ist frei geworden von der Sünde. Sind wir nun mit Christus gestorben, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden.“ (Röm 6:6.9).

Es hilft, diese Betrachtung von Sünde und Gnade in unsere Überlegungen einzubeziehen. Barmherzigkeit geht den Weg, den Jesus gegangen ist. Barmherzigkeit ist nicht ohne Kreuz verstehbar.

Der Gedanke, dass alles gar nicht so schlimm sei, stirbt angesichts dieser Gedanken. Leider kommt das Kreuz – obwohl wir Christen es uns quasi als Logo gegeben haben – immer etwas kurz in unseren Gedanken.

Die Barmherzigkeit Gottes als Zentrum unseres Glaubens an Gott ist also kein „Glaube light“, der nur die angenehmen Seiten betont. Das muss beim Barmherzigkeitsgedanken mitgedacht werden.

 

Kategorien Allgemein, Franziskus, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von GottSchlagwörter Barmherzigkeit, Fastenzeit, Gnade, Sünde11 Kommentare zu Sünde und Gnade

Alles für mich

Veröffentlicht am 14. Februar 2018

„Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren”, so heißt es im Weihnachtsevangelium, 1.000 Mal gehört. Und doch ist da ein Wort drin, das auffällig ist: „euch“. Für die Hirten.

Warum finde ich das auffällig? Nehmen wir den Tweet des Papstes vom 24. Dezember vergangenen Jahres dazu: „Und indem wir die grenzenlose Liebe des Jesuskindes betrachten, sagen wir ihm einfach: Danke, dass du all das für mich getan hast“.

Das kleine unscheinbare Wort wird radikal, wenn man es bis zum Ende durchdenkt, wie der Papst es gemacht hat: für mich ist der Heiland geboren. Für mich.

Das Unterscheidet erstens Religion von Philosophie und Weltanschauung. Es macht aber auch ein Christentum kenntlich, das diese persönliche Dimension nicht kennt. Und das gibt es, gar nicht so selten. Ein Christentum, das Gott und Jesus prinzipiell anerkennt, verehrt, aber dieses „für mich” hinten an lässt.

Denn dieses „für mich” hat ja Folgen. Wobei wir bei der Fastenzeit wären, die heute beginnt. Wenn das „für mich” geboren stimmt, dann stimmt auch das „für mich” gestorben. Fastenzeit ist Vorbereitungszeit, nicht weil ich mich bessern kann, sondern weil ich mich vorbereiten will, das zu feiern, was jemand anders „für mich” getan hat.

Man müsste in der Fastenzeit mal das Fasten sein lassen, bin ich versucht zu sagen, all das Bemühen und die Angestrengtheit. Es geht um etwas, was „für mich” getan wurde und was „für mich” auch heute noch wirkt. Das ist das Zentrum der Fastenzeit, nicht ich selber.

In diesem Sinne: Ihnen alle eine gesegnete Vorbereitungszeit auf Ostern.

 

 

 

Kategorien Allgemein, Franziskus, Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Fastenzeit, Leiden und Sterben Christi, Menschwerdung, Ostern, Vorbereitung3 Kommentare zu Alles für mich

„Die Mission ist das, worüber die Liebe nicht schweigen darf“

Veröffentlicht am 18. Februar 201530. Januar 2015

Unterschrieben ist sie am 4. Oktober, veröffentlicht am 27. Januar, aber gemeint ist sie für die Zeit ab dem 18. Februar: Die Botschaft zur Fastenzeit von Papst Franziskus. Sie erscheint früh, da besteht die Gefahr, dass man das alles schon vergessen hat, was da drin steht. Deswegen eine „Wiederholungsbetrachtung“, wie das auf jesuitisch heißt, also sich denselben Text noch einmal vornehmen.

 

Fastenbotschaft von Papst Franziskus: „Macht euer Herz stark“

Liebe Brüder und Schwestern!

die österliche Bußzeit ist eine Zeit der Erneuerung für die Kirche, für die Gemeinschaften wie für  die einzelnen Gläubigen. Vor allem aber ist sie eine „Zeit der Gnade“ (2 Kor 6,2). Gott verlangt nichts  von uns, das er uns nicht schon vorher geschenkt  hätte: „Wir wollen lieben, weil er uns zuerst geliebt hat“ (1 Joh4,19). Er ist uns gegenüber nicht gleichgültig. Jeder von uns liegt ihm am Herzen,  er kennt uns beim Namen, sorgt sich um uns und  sucht uns, wenn wir uns von ihm entfernen. Jedem Einzelnen von uns gilt sein Interesse; seine Liebe  hindert ihn, gleichgültig gegenüber dem zu sein,  was uns geschieht. Es kommt allerdings vor, dass wir, wenn es uns gut geht und wir uns wohl fühlen,  die anderen gewiss vergessen (was Gott Vater niemals tut); dass wir uns nicht für ihre Probleme, für ihre Leiden und für die Ungerechtigkeiten interessieren, die sie erdulden … Dann verfällt unser Herz der Gleichgültigkeit: Während es mir relativ gut  geht und ich mich wohl fühle, vergesse ich jene, denen es nicht gut geht. Diese egoistische Haltung der Gleichgültigkeit hat heute ein weltweites Ausmaß angenommen, so dass wir von einer Globalisierung der Gleichgültigkeit sprechen können. Weiterlesen “„Die Mission ist das, worüber die Liebe nicht schweigen darf“”

Kategorien Allgemein, Franziskus, Glaube und Gerechtigkeit, Glaube und Vernunft, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von GottSchlagwörter Botschaft, Fastenzeit, Franziskus, Kirche, Papst2 Kommentare zu „Die Mission ist das, worüber die Liebe nicht schweigen darf“

Fastenzeit und Tauferneuerung: Die Würde bewahren

Veröffentlicht am 1. April 201431. März 2014

Gedanke Nr. 4 zum Fasten in diesem Jahr

Die Aufforderung in der Taufe „Bewahre dir diese Würde für das ewige Leben!“, über die ich in den letzten Tagen hier geschrieben habe und die so wichtig ist für das Ritual der Tauferneuerung in der Osternacht, sie hat einen zweiten Teil. Nachdem wir darauf geschaut haben, worin unsere Würde besteht, müssen wir uns auch einmal die Zeit nehmen, auf die Schattenseiten zu schauen. Die Aufforderung „bewahre“ heißt ja auch, dass wir Würde verlieren können, aufgeben, würdelos werden.

Und das kann ganz schnell passieren. Wir können Würde ganz schnell verlieren. Selten geht das auf einmal, meistens geht das Stück für Stück. Hier ein Kompromiss, dort ein wenig zu viel oder zu wenig, hier dann und noch mal dort und schon haben wir sie einmal aufgegeben. Die Lüge ist dabei wohl das beliebteste Mittel gegen die eigene Würde, Lust und Unlust, Geld und Neid und all das andere, wo wir nicht wir selber sind und so, wie Gott uns will. Und es sind immer zuerst die kleinen Dinge, wo wir Würde abgeben.

Wir schauen gerne nach außen, auf die Menschen, die auf der Straße leben, auf die Slumbewohner und die gebrochenen Menschen. Alte Menschen in unterfinanzierten Pflegeheimen. Menschen mit Demenz und anderen Krankheiten. Von denen sagen wir dann, dass die Umstände würdelos seien. Es wird dann auch zum Argument, wenn es um das Sterben geht, um Sterbehilfe im Besonderen. „Ich möchte nicht würdelos leben“ ist eines der Argumente, die genannt werden. Es liegt uns etwas an Würde.

 

„Ich möchte nicht würdelos leben“

 

Es ist nicht so leicht erkennbar, wenn wir die Würde der Taufe aufgeben. Aber dennoch tun wir es. Und es sind keine Krankheiten oder keine Armut, die uns dazu zwingen, wir tun es aus eigener Entscheidung.

Es werden keine Idealwesen getauft, sondern Menschen, jeder und jede ganz individuell. Und mit unseren je eigenen Charakteren und Erfahrungen bringen auch Dinge mit an den Taufstein, die nicht getauft werden wollen. Nicht alles in unserem Leben lässt sich mit unserem Glauben vereinbaren. Weiterlesen “Fastenzeit und Tauferneuerung: Die Würde bewahren”

Kategorien Allgemein, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von GottSchlagwörter Bild Gottes, Fastenzeit, Feier, Ostern, Taufe, Tauferneuerung, Würde41 Kommentare zu Fastenzeit und Tauferneuerung: Die Würde bewahren

Tauferneuerung in der Fastenzeit: Bilder Gottes

Veröffentlicht am 30. März 201430. März 2014

Gedanke Nr. 3 zum Fasten in diesem Jahr

Bewahre dir die Würde für das ewige Leben, wurde uns in der Taufe gesagt. Wir haben Würde, die Würde des Christseins. Das weiße Kleid und der weiße Schal bedeuten dies, die weiße Albe, die der Priester stellvertretend für die Gemeinde bei jeder Messe als Untergewand trägt, weist auch darauf hin. Diese Würde sollen wir in uns erneuern, sie bewusster machen, sie mehr und immer mehr in unser Leben einbinden.

Es gibt keine Bilder Gottes, es darf sie nicht geben, weil nichts unserem Gott gleicht. Jedes Bild Gottes verzerrt unser Sehen. Das zweite Gebot spiegelt das wider. Nur ein Bild Gottes gibt es auf dieser Welt: den Menschen: „als sein Abbild schuf er ihn, als Mann und Frau schuf er sie“ heißt es im Buch Genesis. Wir sind füreinander Abbilder Gottes. Und deswegen haben wir eine Würde. Als Bilder Gottes, als von Gott geliebt und geschaffen haben wir eine Würde. Und die Taufe bestärkt diese Würde. In der Taufe wird diese Würde zur unauslöschbaren Eigenschaft unseres Lebens.

In der Taufe werden aber keine Idealwesen getauft, sondern Menschen mit ganz individuellen Anlagen und Voraussetzungen. Und wir, die wir das Versprechen zur Tauferneuerung jedes Jahr machen, haben bereits unsere Geschichte, wir haben einen Charakter, von Erfolgen und Misserfolgen, von anderen Menschen und von unserem gesamten Leben geprägt. Das lässt sich nicht ablegen, das bringe ich mit in meine Taufe. Und das gehört auch zu unserer Würde hinzu. So, wie wir sind, sind wir Abbilder Gottes füreinander. Nicht nur einige besondere Menschen, wie etwa Mutter Theresa oder Frérè Roger, wie Franziskus oder Ignatius, Klara oder Teresa, diejenigen, die wir als Heilige verehren, sonder jeder und jede von uns.

 

Was will getauft werden?

 

Es ist Fastenzeit, also Zeit, sich das alles einmal genauer anzuschauen. Was sind die Dinge, die ich in die Kirche Jesu Christi mitbringe? Meine Talente, Gaben, Erfahrungen, meine Geschichte, meine Freundinnen und Freunde? Wo liegen meine Interessen, meine Neugierde, meine Antworten für andere? Wo liegt das, was getauft ist? Worin drückt sich ganz besonders bei mir die Würde aus?

Und es schließt sich gleich die Frage an: was will ich tun, um besonders diese Dinge, die Talente, die mir geschenkt sind und die zu mir gehören, noch mehr ans Tageslicht zu bringen? Jesus gibt sich nie zufrieden. Weiterlesen “Tauferneuerung in der Fastenzeit: Bilder Gottes”

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Fastenzeit und Tauferneuerung: Nützlichkeitserwägungen

Veröffentlicht am 27. März 2014

Gedanke Nr. 2 zum Fasten in diesem Jahr

Rituale sind schön. Ergreifend. Berühren uns. Oder sie sind beruhigend oder geben Sicherheit.

Aber gibt es etwas hinter den Ritualen? Irgendwie sind sie doch wie die Kirchen in unserem Stadtbild und die Kunst in den Museen: es ist gut, dass es sie gibt, aber was das alles bedeutet ist was für Spezialisten. Oder drücken sie mehr aus?

Ist die Taufe in unsrem Leben wichtig? Ist sie in meinem eigenen Leben wichtig? Und wie bei Kirchen in der Stadt und Museen und anderem auch könnte ich die Frage stellen: Nützen sie unserem Leben, meinem Leben?

Sprechen wir also einmal vom Nutzen. Alles hat einen Nutzen. Jedenfalls haben wir uns die Welt so eingerichtet, dass dies so ist. Was keinen Nutzen hat, hat es schwer, sich zu rechtfertigen.

Selbst Glauben hat Nutzen, wenn man einmal einen Blick auf die Spiritualitäts-Wellness Angebote wirft.

 

Nutzen oder Würde

 

Unter einer gewissen Rücksicht passt die Taufe in dieses Nutzens-Denken hinein. Jahrhunderte lang hat es den Streit gegeben, wann denn ein Christ zu taufen sei. Soll man warten, bis er oder sie sich freiwillig und selbst für die Taufe entscheiden kann, oder sollen bereits die Kleinkinder getauft werden?

 

Wir glauben, dass mit dem Geschenk der Taufe das Geschenk des ewigen Lebens einhergeht, das nicht mehr zu nehmen ist. Und unter dem Druck einer hohen Kindersterblichkeit, die noch nicht allzu lange her ist, hat man sich für die Kindertaufe entschieden, um den Kindern diese Gnade nicht vorzuenthalten.

Also ist die Taufe gut für das ewige Leben, sie hat den Nutzen uns zu Gott zu stellen.

Aber dieser Nutzen bezieht sich nicht auf diese Welt. Er bezieht sich auf das, was wir das ewige Leben, das Himmelreich nennen. Und da verbieten sich eigentlich Nutzenserwägungen.

Ja, mit der Taufe gehören wir zu Gemeinschaft Gottes, zur Kirche Jesu Christi. Aber Nutzen bedeutet doch eigentlich etwas anderes, etwas Verwertbares, etwas, was sich messen, zählen, einschätzen lässt. So gesehen ist die Taufe ohne Nutzen.

So vollziehen wir in der Osternacht also etwas, was sich den Nützlichkeitsüberlegungen des Alltags entzieht. Mit der Erinnerung an unsere Taufe treten wir aus den Gesetzen des Alltags heraus. Weiterlesen “Fastenzeit und Tauferneuerung: Nützlichkeitserwägungen”

Kategorien Allgemein, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von GottSchlagwörter Fastenzeit, Nutzen, Nützlichkeit, Taufe, Tauferneuerung, Würde1 Kommentar zu Fastenzeit und Tauferneuerung: Nützlichkeitserwägungen

Fastenzeit – Vorbereitung auf die Tauferneuerung

Veröffentlicht am 26. März 201426. März 2014
Stephansdom in Wien, Tastenlicht
Stephansdom in Wien, Fastenlicht

Wir sind wieder mittendrin, in der Fastenzeit. Es hat einen Besuch im Stephansdom in der vergangenen Woche gebraucht, bis mir das so richtig klar wurde. Mit Erschrecken habe ich festgestellt, dass Fastenzeit fast schon was Normales geworden ist. Die Lichtinstallation als Fastentuch dort hat mir die Zeit gegeben, mit zu korrigieren und das auch zu merken. Es ist Zeit zu Fasten. Die innere Vorbereitung auf Ostern steht auf dem Programm. Und damit auf ein Element von Ostern, das mir ganz besonders teuer ist.

Die Feier der Osternacht hat viele dramatische Höhepunkte: das Feuer, die Lichter, die Orgel, die Schrifttexte, die feierlichen Fürbitten. Da kommt ein Element gerne zu kurz, dass diese Feier mit der Fastenzeit verbindet wie keines sonst: die Tauferneuerung.

In der Osternacht werden wir erneut gefragt ob wir glauben und ob wir widersagen, ob wir Gott in unserem Leben suchen und ihm in seiner Gemeinde angehören wollen, ob wir den Mächten dieser Welt unterliegen wollen oder frei sein.

Will ich das eigentlich?

 

Die Tauferneuerung hat ihren Platz von der Tradition her in der Osternacht neue Christen aufzunehmen, sie zu taufen. Und die Fastenzeit war die Vorbereitungszeit für die Taufbewerber. Mit dem auferstandenen Herrn wurde die Geburt seiner Gemeinschaft, der Kirche, gefeiert; genau die richtige Zeit und der richtige Ort, neue Mitglieder aufzunehmen.

Nun sind die meisten von uns schon getauft, aber die Vorbereitung auf die Osternacht und die Erneuerung des Taufversprechens könnte unser Thema sein für diese Fastenzeit. Schauen wir uns das also noch einmal an.

Taufe, das ist der Eintritt in die Gemeinde Jesu. Damit gehöre ich Christus an, ich „ziehe Christus an“, wie Paulus sagt und wie wir im Zeichen des weißen Taufkleides oder Taufschals bei jeder Taufe deutliche machen. Will ich das eigentlich? Weiterlesen “Fastenzeit – Vorbereitung auf die Tauferneuerung”

Kategorien Allgemein, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von GottSchlagwörter Fastenzeit, Ostern, Taufe, Tauferneuerung, Vorbereitung27 Kommentare zu Fastenzeit – Vorbereitung auf die Tauferneuerung

Durch Armut reich

Veröffentlicht am 5. März 20145. März 2014

SteinkreuzAnfang Februar wurde im Vatikan die Botschaft von Papst Franziskus für die Fastenzeit vorgestellt. Da diese Zeit der Vorbereitung auf Ostern jetzt beginnt, möchte ich diesen Text noch einmal hier nachlesen und schauen, was er für uns, für mich bedeutet.

„Er wurde arm, um uns durch seine Armut reich zu machen“: Diesen Satz aus dem zweiten Korintherbrief legt und Papst Franziskus für die jetzt beginnende Fastenzeit vor. Er verbindet die Gedanken von „Armut Christi“ und „Umkehr“, die grundsätzliche Bewegung, zu der wir in der Vorbereitungszeit auf Ostern aufgerufen sind. Und der Papst fragt: „Was sagt uns heute der Aufruf zur Armut, zu einem Leben in Armut im Sinne des Evangeliums?“ Anders ausgedrückt: Was sagt mir das? Was macht das mit mir? Was meint Paulus in mir, dass arm werden soll?

Um ein rechtes Verstehen zu ermöglichen, wiederholt der Papst zunächst die Weihnachtsbotschaft: Nicht durch Macht und Reichtum, sondern durch Schwäche und Armut kam Gott in die Welt. Das sei sein „Stil“ (vgl. Phil 2,7; Hebr 4,15). Hier zeige sich die besondere Liebe Gottes, „eine Liebe, die Gnade, Großzügigkeit, Wunsch nach Nähe ist und die nicht zögert, sich für die geliebten Geschöpfe hinzugeben und zu opfern.“ Jesus – wie das Zweite Vatikanische Konzil betont – habe mit Menschenhänden gearbeitet, mit menschlichem Geist gedacht und mit menschlichem Herzen geliebt (Gaudium et Spes, 22): „Die Liebe macht einander ähnlich, sie schafft Gleichheit, reißt trennende Mauern nieder und hebt Abstände auf. Und eben dies hat Gott mit uns getan,“ wie der Papst in der Botschaft sagt.

Der erste Schritt der Fastenzeit soll also eine Besinnung der Liebe Gottes sein: Was Gott für uns getan, wer Gott in Jesus für uns geworden ist, wie Gott geworden ist oder vielmehr, wozu er sich gemacht hat.

 

Die Logik Gottes

 

Der zweite Schritt: Die Armut. Und hier ist ganz wichtig, dass Armut kein Selbstzweck ist. Armut hat einen Sinn, nämlich darin, uns durch die Armut Christi reich zu machen. Das ist sehr paulinisch, der Apostel mag diese Gegensätze und scheinbaren Widersprüche, um seine Theologie den Menschen darzulegen. Aber, wie der Papst bemerkt, das ist keineswegs ein Wortspiel, es bringt „Logik Gottes auf den Punkt.“ Nichts weniger.

Gott überwältigt mit seiner Güte die Welt nicht, er lässt das Heil nicht auf uns „herabfallen“ wie ein Almosen dessen, der vom eigenen Überfluss abgibt. In Jesus gibt dem Armen nicht, er setzt sich sozusagen neben den Armen, neben uns, und Jesus tut das in Schwäche und Armut. Weiterlesen “Durch Armut reich”

Kategorien Allgemein, Franziskus, Glaube und Gerechtigkeit, Glaube und Vernunft, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von Gott, VatikanSchlagwörter Armut, Beten, Fastenzeit, Franziskus, Not, Ostern, Solidarität, Zeugnis7 Kommentare zu Durch Armut reich

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