Nein, der Papst hat keinen Exorzismus vorgenommen. So in etwa kann man eine Antwort des Vatikanspreches Pater Federico Lombardi zusammen fassen, der von italienischen Medien auf einen Augenblick am vergangenen Sonntag angesprochen worden war. Der Papst hatte nach der Pfingstmesse einem behinderten Menschen beide Hände aufgelegt, ausgerechtet der Sender der italienischen Bischofskonferenz TV2000 hatte darin einen Exorzismus, eine Dämonenaustreibung, erkennen wollen: „Die Exorzisten, die die Bilder gesehen haben, hatten keinen Zweifel: Es handelte sich um Befreiungsgebet, um einen echten Exorzismus“, zitiert die Katholische Nachrichtenagentur den TV2000-Kommentar zu den Bildern.
Nun kann man trefflich über den Medienreflex herziehen und schimpfen, und meine erste Reaktion war auch ein deutliches Kopfschütteln, dass die extremste aller möglichen Erklärungsmöglichkeiten für solch eine einfache Geste gewählt wurde. Wie man hört, will TV2000 dem Thema „Franziskus und der Teufel“ an diesem Freitag eine ganze Sendung widmen, dabei sollen auch Exorzisten zu Wort kommen. Alles nichts weiter als ein billiger Reflex?
Nein. Das mag zwar in seiner Deutung eine lächerliche Interpretation des Ereignisses sein: Der Papst segnet einen Menschen. Aber es zeigt auch mehr. Weiterlesen „Er hat nur gesegnet“