Gleichgeschlechtliche Partnerschaften sind ein Thema, nicht nur bei der Synode. Und der Westen hat seine klaren Prinzipien, jedenfalls öffentlich, wenn es auch noch zu viel Homophobie gibt.
Leider hat die Öffentlichkeit auch ihre klar benannten Rollenzuschreibungen, was bei einer Pressekonferenz im Vatikan am Mittwoch deutlich wurde. Kaigama ist einer der Synodenteilnehmer, die vom Vatikan zur Pressekonferenz eingeladen wurden.
Bischof Ignatius Kaigama aus Jos berichtete über seine Sicht der Dinge, und er bekam natürlich die Frage, wie er zur Gesetzgebung zur Homosexualität in seinem Land – Nigeria – steht. Eine sehr höflich formulierte Frage, aber es war klar, dass die Vermutung ist, in Afrika sei die Kirche aktiv gegen Homosexualität und Homosexuelle.
Wenn westliche Medien nur einen Teil der Geschichte wahrnähmen, sei das nicht seine Schuld, so Kaigama in seiner Antwort. Und dann folgte ein flammendes Plädoyer für die Menschenrechte: Die Kirche trete immer für Menschenrechte ein, auch gegenüber der Regierung. Auch für Homosexuelle? Natürlich, sexuelle Orientierung habe mit Menschenrechten nichts zu tun, man trete für die Rechte aller ein und trete damit auch der Regierung entgegen. Jeder, der zu ihnen käme, bekäme Schutz. Kurz schien es so, als wollte er gar nicht mehr aufhören, sehr engagiert und sprachgewandt stellte er sich gegen jede Form von Diskriminierung.
Dass es christliche Stimmen gibt, welche die derzeit angestrebte Verschärfung der Gesetze gegen Homosexualität in Nigeria unterstützen, ist eine traurige Wahrheit. Erzbischof Kaigama machte aber klar, dass die katholische Kirche nicht dazu gehört.
Eine Nebenbühne der Versammlung der Bischofssynode, aber eine wichtige: Die Weltkirche lässt sich eben nicht nach den medial geordneten Kategorien, wer für was und gegen wen ist, organisieren. Afrika ist nicht einheitlich, sondern ein riesiger Kontinent. Und die Meinungen und Einstellungen dort sind nicht das, was wir vermuten oder fürchten.
Einer der spannendsten Augenblicke bei der Synode bisher. Das Video der Pressekonferenz müsste abrufbar sein.