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Schlagwort: Moral

Politikverbot ist Machtspiel

Veröffentlicht am 9. November 20208. November 2020
Der Papst beteiligt sich an der Debatte Kreuzskulptur

Kirche und Politik, das kann ja nicht gut gehen. Die jüngste Enzyklika des Papstes war der wohl politischste Text, der aus dem Vatikan gekommen ist. Und das in einer Zeit, in der Politik und Vernunft unter Beschuss stehen. Der Papst beteiligt sich an der Debatte, was aber den eigenen Leuten nicht Recht ist.

Er wolle aus der Kirche eine Hilfsorganisation machen, eine NGO, lautet der Vorwurf. Dass Franziskus quasi seit Amtsantritt immer wieder sagt, dass er genau das nicht will, zählt nicht. Kirche, und vor allem Vatikan, soll sich bitte raus halten. Warum ist das so? Warum haben einige Kreise in der Kirche etwas dagegen, wenn der Papst sich in diese Richtung äußert? Und was für Wirkungen hat das?

Der Papst beteiligt sich an der Debatte

Der Vorwurf lautet vor allem, dass der Papst eine „linke“ Agenda habe. Wenn man sich das genauer anschaut, dann ist der Papst tatsächlich „staatsgläubig“, er glaubt, dass es Institutionen braucht, um Recht abzusichern. Er ist aber nicht – und hier ist die Wurzel der Kritik – wirtschaftsgläubig.

Ist das schon links?

Der Papst will Verantwortung nicht nur individuell, sondern auch als Gesellschaft. Er vertritt nicht eine Individualethik, wo jeder sich vor sich selbst rechtfertigen muss. Sondern auch eine gesellschaftliche Ethik, wo Nationen und Gesellschaften Verantwortung übernehmen müssen.

Ist das schon links?

„Es gibt auch eine Ökologie des Menschen. … Der Mensch ist nicht nur sich selbst machende Freiheit. Der Mensch macht sich nicht selbst. Er ist Geist und Wille, aber er ist auch Natur, und sein Wille ist dann recht, wenn er auf die Natur achtet, sie hört und sich annimmt als der, der er ist und der sich nicht selbst gemacht hat. Gerade so und nur so vollzieht sich wahre menschliche Freiheit.“

Ist das links? Das Zitat stammt übrigens aus der Rede von Benedikt XVI. vor dem Bundestag im September 2011. War das links?

Der Mensch ist nicht nur sich selbst machende Freiheit

Der Kern der Kritik am Papst und der Angeblichen Verwandlung der Kirche in eine NGO ist aber noch ein anderer. Es ist der Versuch, den Papst zu delegitimieren. Die Aufforderung, sich aus Politik heraus zu halten, ist nichts anderes als der Versuch, die Debatte zu monopolisieren.

Fragen nach Gerechtigkeit und Gleichheit, Schöpfung und dem Leben sollen auf keinen Fall von einer kirchlichen Autorität besprochen werden. Das wollen die Mächtigen der Welt schön unter sich ausmachen.

Die Mächtigen unter sich

Und wenn man sich ansieht, aus welchen Ecken diese Kritik gefüttert wird, dann stellt man schnell fest, dass es die Besitzbürger sind, die hier den Papst zu delegitimieren suchen.

Das Politikverbot für den Papst ist selber ein Machtspiel. Und zwar auf Kosten derer, die keine Anteile an der Debatte haben. Die erst noch beteiligt werden müssen und wollen. Die will man heraus drängen oder heraus halten.

Man darf, kann und soll die einzelnen Thesen debattieren und kritisieren. Das ist selbst schon politisches Tun. Aber wenn wir hören oder lesen, dass sich Bitteschön jemand nicht an einer Debatte beteiligen darf, dann sollten wir sehr vorsichtig sein.

Der Papst stellt Macht und deren Legitimierung und Organisation in Frage. Und nie war das so wichtig wie heute.

 

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Zum Jahresende: Ganz große Geschichte machen

Veröffentlicht am 31. Dezember 201826. Dezember 2018
Gerade zum Fest und zum Jahreswechsel hören wir viel von einem Christentum, das uns irgendwie das Leben besser macht. Dabei gehört zum Fest so viel mehr - bunt geht das Jahr zu Ende Zum Abschluss des Jahres noch einmal Weihnachten. Und dann ab ins neue Jahr.

Wir machen Geschichte. Nichts weniger. Gerade zum Fest und zum Jahreswechsel hören wir viel von einem Christentum, das uns irgendwie das Leben besser macht. Dabei gehört zum Fest so viel mehr. Weihnachten macht Geschichte.

Gott wird Mensch und die Geschichte der Welt ändert sich: Aus Schwach wird stark, aus Schuld Vergebung, aus Gott Mensch. Das ist die eine Weihnachtsgeschichte, sozusagen erzählt aus einer heilsgeschichtlichen Perspektive. Groß und irgendwie fern, aber Gott gemäß weil in ganz großer Sicht, in kosmischer Sicht. „Der Augenblick, in dem die Menschheitsgeschichte sich umkehrt“, nichts weniger. Das ist aus einer Predigt von Papst Franziskus: „Es ist der Moment, in dem sich alles ändert, vom Beginn her.“

Weihnachten macht Geschichte

Und dann ist da die andere Geschichte: Gott gibt, er nimmt nicht. Während wir Menschen haben wollen, will Gott geben. Es ist an uns, genau dasselbe zu tun, zu geben, das Geben zu lernen, es wie Jesus zu machen. Angeleitet von den weihnachtlichen Fragen „Brauche ich wirklich so viele Dinge und komplizierte Rezepte zum Leben? Schaffe ich es, auf viele überflüssige Nebensächlichkeiten verzichten, um ein einfacheres Leben zu wählen?“ Das ist die individuelle Sicht, die fast schon moralische Sicht, meine eigene Sicht auf die Dinge, das was ich selber ändern kann.

Weihnachten ist der Ort, an dem beide zusammen gehören. Ich kann die Botschaft nicht auf Moral und Ethik reduzieren, nicht auf soziale Wirkung abklopfen. In den Berichten zum Fest hier in Rom kam überall das Wort „Gier“ im Titel vor, der Papst hatte in seiner Predigt schön deutlich formuliert, das macht sich gut.

Kritik macht sich immer gut

Wenn ich das aber dabei belasse, als Kritik an unserer westlichen Welt und so weiter, und wenn ich den Blick nicht weite, dann wird das irgendwie belanglos. Dann ist das wie die Reduktion von Fasten auf Abnehmen. Dafür brauche ich Gott nicht.

Nehmen wir noch einmal die Weihnachtspredigt von Papst Franziskus, und zwar genau diese Sätze, die danach überall zitiert wurden: „Der Mensch ist gierig und unersättlich geworden. Das Haben, das Anhäufen von Dingen scheint für viele der Sinn des Lebens zu sein. Eine unersättliche Gier durchzieht die Menschheitsgeschichte, bis hin zu den Paradoxien von heute, dass einige wenige üppig schlemmen und so viele kein Brot zum Leben haben.“

Ein neues Lebensmodell

Da merkt man schon, dass die beiden Sichten – die auf die Menschheit als solche und die auf den einzelnen Menschen – nicht auseinandergehen. Die Frage nach Gott und die Frage, wie unsere Welt aussieht, gehören zusammen.

Und auch theologisch geht das nicht. Was ich tue ist eben keine Selbstoptimierung, nicht Individualmoral. Was ich tue hat heilsgeschichtliche Bedeutung. Den Herrn annehmen hat Folgen, nämlich ein neues Lebensmodell: „nicht verschlingen und hamstern, sondern teilen und geben“. Und zwar nicht nur weil dann die Welt besser wird und gerechter und so. Das auch. Aber nicht nur. Sondern weil das das Lebensmodell Gottes ist.

Wendepunkt

„Betlehem bezeichnet den Wendepunkt im Lauf der Geschichte“, so hatte es der Papst gesagt. Es ist aber auch der Wendepunkt in meinem Leben. „Wenn wir dieses Leben [das in Christus geschenkt wird] annehmen, ändert sich die Geschichte, ausgehend von jedem von uns.“ Immer wieder. Jeden Tag: „wachsam warten, losgehen, Risiken eingehen, das Schöne weitererzählen.“ Und dann machen wir Geschichte. Heilsgeschichte.

In diesem Sinn wünsche ich Ihnen ein gesegnetes und gutes, Geschichte machendes Jahr 2019.

Kategorien Allgemein, Franziskus, Geschichte, Glaube und VernunftSchlagwörter Glauben, Heilsgeschichte, Moral, Papst Franziskus, Weihnachten9 Kommentare zu Zum Jahresende: Ganz große Geschichte machen

Turmbau im Labor

Veröffentlicht am 5. Dezember 20185. Dezember 2018
Gentechnik und Ethik: Pieter Breugels zweites Bild des Turmbaus, in der Ausstellung in Wien direkt neben dem ersten Pieter Breugel: Turmbau zu Babel, eines von zwei Bildern des Malers zum Thema

Es sollte uns zu denken geben, wenn die Konsumwelt nichts mit damit anfangen kann. Ansonsten bemächtigt sich das Kaufen und Verkaufen doch aller Dinge, Weihnachten erstickt im Kaufen, Ostern wird zu Ferien, Pilgern wird zu Wellness und so weiter. Nur Pfingsten ist und bleibt resistent. Mit Pfingsten kann der Konsum nichts anfangen.

Pfingsten, das ist Heiliger Geist. Und was das genau bedeutet, das kann man vielleicht besser am Gegenbeispiel erkennen, am biblischen Gegenstück zu Pfingsten. Und das ist der Turmbau zu Babel. Nicht nur dieses Stück, aber ich finde es nach wie vor besonders sprechend.

Turmbau der Verwirrung

Der Turmbau zu Babel trennt. Er teilt die Menschen in Sprachen, soll heißen, man versteht sich gegenseitig nicht mehr. Pfingsten hingegen ist das Gegenteil, trotz der menschlichen Verschiedenheit, trotz der Trennungen, ist da auf einmal Verstehen. Und es kommt von Gott her und ist nicht von Menschen gemacht.

Babel ist das Beispiel dafür, dass das, was Menschen in die Hand nehmen, zu Trennung wird, zu Verwirrung. Das Gegenteil war ja geplant gewesen: „So wollen wir uns einen Namen machen, damit wir uns nicht über die ganze Erde zerstreuen“, heißt es im Buch Genesis (Kap 11). Wirrsal ist das Ergebnis.

Die Erfindung des Ziegelsteins

Der Beginn ist die Erfindung des Ziegels. Erst dann fragen sich die Menschen, was sie jetzt eigentlich damit anfangen sollen. Und ihnen fällt der Turm ein. Der Anfang ist also, dass wir etwas machen können, es toll finden, und dann etwas Kluges suchen, „um uns einen Namen zu machen“. Dinge werden nicht erfunden, damit die Welt besser wird. Wir erfinden etwas, und dann fragen wir uns, was wir damit machen können. so scheint es.

Womit ich in China bin. Womit ich beim Thema der Technik bin, die unsere Welt verändert. Ein Chinesischer Wissenschaftler hat am menschlichen Erbgut gespielt, hat es verändert, vorgeblich für einen guten Zwecke, „um einen Namen zu machen“, um AIDS zu bekämpfen.

Gentechnik und Ethik

Die Welt hat aufgeschrien, zu Recht, aber glaube bitte keiner, das sei jetzt das Ende. Der Ziegel ist in der Welt. Wir können nicht mehr ruhig abwarten, um zu sehen, ob das überhaupt gelingt und die ethische Debatte in die Hörsäle verlegen. Noch einmal, der Ziegelstein ist erfunden und jetzt wird irgendwer beginnen, den Turm zu bauen. Um den Menschen einen Namen zu machen. Ziegel werden wichtiger als Menschen, formuliert Papst Franziskus.

Gentechnik und Ethik, ein neuer Turmbau: hier Breughels erstes Bild des Baus in einer Ausstellung in Wien
Pieter Breugel: Turmbau zu Babel, ein zweites Bild des Malers zum Thema

„Während sie versuchen, wie Gott zu sein, laufen sie Gefahr, in Wirklichkeit nicht einmal mehr Menschen zu sein“, so sagt Papst Benedikt XVI. über Babel. Und weiter:

„Mit dem wissenschaftlich-technischen Fortschritt sind wir in die Lage versetzt worden, Kräfte der Natur zu beherrschen, die Elemente zu manipulieren, lebendige Wesen – ja sogar nahezu Menschen selbst – herzustellen. In dieser Lage scheint es etwas Überholtes, Unnützes, zu Gott zu beten, denn wir können doch selbst alles bauen und realisieren, was wir wollen! Dabei machen wir uns nicht klar, dass wir die alte Erfahrung von Babel neu erleben. … Wo die Menschen sich zu Göttern aufschwingen, da können sie sich nur einer gegen den anderen stellen. “

Es bräuchte also mehr von dem dem, was Menschen nicht gegeneinander stellt. Ein kluger Kommentar in der ZEIT bemerkt, dass leider weltweite Verabredungen, die das schaffen könnten, keine Konjunktur haben. Klima, Migration, Kernwaffen, nun auch noch Genmanupulation, das „Wir zuerst!” ist in Mode und schafft so erst die Herrschaft des Ziegelsteins. Abgrenzung schafft den Nährboden für Wirrnis.

Womit wir wieder bei Pfingsten wären, mitten im Advent.

Pieter Breugel – man muss sich Babel anschauen

Gebannt habe ich vor einigen Tagen vor den beiden Bildern Pieter Breugels zum Turmbau gestanden, in Wien in einer wunderbaren Ausstellung. Überhaupt sind die Gedanken hier im Blog zum Thema weitgehend beim Betrachten seiner zwei Bilder entstanden. Es hilft, sich vor Augen zu führen, was die Bibel erzählt.

Die Ziegelsteine sind in der Welt. Die Wirrnis ist es auch, das Gegeneinander von Menschen. Das gibt dem Ziegelstein Macht. Die Türme, die Breugel gemalt hat, sind faszinierend, man ist geradezu versucht, die Ingenieurkunst zu bewundern. Aber es bleibt unvollendet, beide Bilder zeigen das. Die Gemalten wollten sich einen Namen machen. Und haben doch nur Unheil gebracht. Auf einem der Bilder steht unten links ein König, dem andere huldigen. Deutlicher kann man es nicht sagen: Sich einen Namen machen, das endet in Macht wollen über andere.

Technik ist etwas Wunderbares, Ergebnis des Verstandes, der Teil der Schöpfung ist. Ich bin ein Fan von Technik. Aber ohne Pfingsten, ohne ein Miteinander und ohne das Anerkennen, dass wir nicht Gott sind, wird das nicht nur nicht fertig, weil wir gegeneinander stehen.

Gentechnik zum Beispiel ist teuer: das ist was für die Reichen, die Armen dagegen haben nichts davon. Oder: das disqualifiziert kranke Menschen, Menschen mit Behinderung, das hätte man doch manipulieren können. Es braucht nicht viel Phantasie, um das Gegeneinander schon jetzt ahnen zu können.

Ohne dieses Anerkennen, ohne den Geist, baut Technik nicht auf. Es braucht mehr Pfingsten. Und vielleicht ist es ja ein Segen, dass unsere Konsumwelt mit Pfingsten so gar nichts anfangen kann.

 

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Glaube und Gerechtigkeit, Glaube und Vernunft, Neulich im Internet, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von GottSchlagwörter Babel, Ethik, Genmanipulation, Gentechnik, Heiliger Geist, Moral, Papst Benedikt, Papst Franziskus, Pfingsten, Pieter Breugel17 Kommentare zu Turmbau im Labor

Wachsende Einsicht

Veröffentlicht am 18. September 201811. November 2018
Moderner Christus (Fribourg, Schweiz) Moderner Christus (Fribourg, Schweiz)

Da wird kirchliche Lehre geändert! Der Trauer-, Skandal- und Schlachtruf all derer, die nicht einverstanden sind mit vielem, was in der Kirche so vorgeht. Die Lehre, die wir empfangen haben und weiter geben sollen, die mit dem Siegel der Unfehlbarkeit der Kirche versehen ist, die zu bewahren und zu schützen ist, die wird verändert. Schlimm!

Der Schrei passiert meistens dann, wenn es um Moral-Lehre geht. Siehe Amoris Laetitia und den Empfang der Kommunion, sei es für wiederverheiratete Geschiedene oder für konfessionsverbindende Ehen. Was ist Ehe, was darf Ehe, wer darf Ehe, und wie darf das mit dem Sexualleben sein, darauf wird das leider meistens reduziert.

Moderner Christus (Fribourg, Schweiz)
Moderner Christus (Fribourg, Schweiz)

Was daran eindeutig stimmt ist natürlich, dass wir das, was wir glauben, nicht einfach per Ukas oder per Mehrheitsbeschluss ändern können. Es gibt die Bibel, es gibt die Tradition und die Entscheidungen und Erwägungen der Generationen vor uns, der Glaube „gehört“ uns nicht, es gilt ihn zu leben und zu reflektieren, nicht passend zu machen. Dafür steht – mindestens – das Kreuz.

Was aber auch stimmt ist, dass die Lehre nichts Monolithisches ist. Sie lebt, sie ist nicht zwischen Buchdeckel einzuzwängen. Ein Wort, das gestern oder vor 100 Jahren eine bestimmte Bedeutung hatte, hat diese Bedeutung gewechselt, schlicht deswegen, weil Sprache lebt. Auch kann ich bei Übersetzungen nicht auch die Bedeutungszusammenhänge mit postulieren, Übersetzung ist immer auch kulturelle Übersetzung. Und ich darf nicht bei der Verkündigung eine bestimmte Kultur als Referenzgröße setzen, da ist Papst Franziskus sehr klar.

 

Bedeutungswandel, Bedeutungsübersetzung

 

Im August hat es ein Beispiel gegeben, wo es eine Änderung des Katechismus gegeben hat, wo also ein Lehrsatz der Kirche sich geändert hat, und wo bei dieser Änderung der Grund für den Wandel gleich mit in den Katechismus eingeschrieben wurde.

Es geht um die Todesstrafe. Von einer abwägenden Regelung „Soweit unblutige Mittel hinreichen […] hat sich die Autorität an diese Mittel zu halten […]“, es wurde also eine Unterscheidung eingefordert, wenn auch mit eindeutiger Schlagseite gegen die Anwendung. Nun ist es absolut formuliert: „Deshalb lehrt die Kirche im Licht des Evangeliums, dass die Todesstrafe unzulässig ist, weil sie gegen die Unantastbarkeit und Würde der Person verstößt“ (Katechismus 2267). Johannes Paul II. hatte noch einen Wunsch ausgesprochen, 1999 in St Louis, USA. Nachfolge Christi müsse „pro-life“ sein, und zwar in jeglicher Hinsicht. Papst Franziskus hat das aufgegriffen und jetzt in Katechismusworte umsetzen lassen.

Nebenbemerkung: dass Widerstand gegen diese Änderung außgerechnet von Katholiken kommt, die sich ausdrücklich als „pro-life“ bezeichnen, schon ein wenig ironisch. Oder tragisch.

 

Immer pro-life

 

Aber zurück zur Änderung: Spannend sind hier die dem eben zitierten Satz aus dem Katechismus vorausgehenden zwei Absätze: Es wird hingewiesen auf die Ergebnisse von Reflexion des bisher als Gültig angenommenen: „Lange Zeit wurde …“. Nicht vergessen dürfen wir, dass selbstverständlich auch christliche Herrscher bis hin zum Papst die Todesstrafe verhängt haben, mit Segen der Kirche, auch im Vatikanstaat. Gerade einmal 150 Jahre ist die letzte Hinrichtung her. Weiterlesen “Wachsende Einsicht”

Kategorien Allgemein, Franziskus, Geschichte, Glaube und Gerechtigkeit, Glaube und VernunftSchlagwörter Amoris Laetitia, Einsicht, Katechismus, Kirche, Leben, Lebensschutz, Lehre, Moral, Morallehre, Papst Franziskus, pro-life35 Kommentare zu Wachsende Einsicht

Lob der Uneindeutigkeit

Veröffentlicht am 6. Februar 20184. Februar 2018

„Die Kirche lebt von unaufgebbaren Widersprüchen”. Ein Satz, bei dem ich erstmal nur nicken kann. Es stammt von einem berühmten deutschen Schriftsteller, in Kirchenkreisen berühmt für seine traditionelle Katholizität. Schon vor Jahren hat er gegen die „Häresie der Formlosigkeit“ protestiert, und tut das auch heute noch, zuletzt in einem Gespräch mit der KNA.

Sankt Peter in Rom: der Schriftsteller ist kein Freund diesers "Neubaus"
Sankt Peter in Rom: der Schriftsteller ist kein Freund diesers “Neubaus”

Der Schriftsteller mag die Orientierung an der „Gefühligkeit“ nicht, aber auch das eher intellektuelle Orientieren an einem „sogenannten Originalzustand“ lehnt er ab. Und da kann ich nur zustimmen. Wenn es um Kirchen geht, wenn es um die ererbten Räume geht, dann finden wir das, was unsere Vorfahren im Glauben errichtet und aufgestellt haben.

Natürlich wachsen auch Kirchen, man muss auch mal ästhetisch reinigen; nur weil etwas da ist, muss es noch lange nicht gut sein und bleiben. Aber es geht um die Abwägung, um das Vermeiden von Schwarz-Weiß, Gut-Schlecht, es geht um das Vermeiden der eigenen Ästhetik als Maßstab für alle Zeiten. Räume haben wie der Glaube auch eine Geschichte, die gilt es zu pflegen, vielleicht zu beschneiden, aber auf jeden Fall zu bewahren. Ohne Geschichte gäbe es kein Christentum.

 

Räume und Glaube haben beide eine Geschichte

 

Es hat mich gefreut, dieses Plädoyer des Schriftstellers für die Uneindeutigkeit, das vielleicht nicht immer Passende, das Gewachsene.

Interessant wird es aber, wenn derselbe Schriftsteller vom „zwanghaften Willen zur Eindeutigkeit in der Theologie“ spricht, so wird er im Artikel wiedergegeben. Das sei das Merkmal des Sektierers. Da muss ich aufhorchen. War es nicht eben genau dieser Schriftsteller, der eine Zurechtweisung des Papstes unterschrieben hatte, eben genau weil dieser Papst nicht eindeutig genug sei? Weil er zu viel offen lasse? Weil er die Vieldeutigkeit nicht reduzieren wolle auf die Eindeutigkeit? Weiterlesen “Lob der Uneindeutigkeit”

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Geschichte, Kirche und Medien, Kunst, Kultur und Können, Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Ästhetik, Interview, Kirche, Martin Mosebach, Moral, Tradition1 Kommentar zu Lob der Uneindeutigkeit

Visionäre Politiker – gemessen an den Zehn Geboten

Veröffentlicht am 19. April 20167. April 2016

Die Zehn Gebote – die zehn Worte, wie sie die jüdische Tradition nennt – haben mit uns und Gott und mit unsrem Miteinander zu tun. Das „sollen“ bewahrt uns davor, uns von Gott, uns selbst und unseren Mitmenschen zu trennen. Vom Schaden, den Verletzungen dieses „Sollens“ verursachen, mal zu schweigen.

Im Übertragenen Sinn sind diese Zehn Gebote immer mal wieder adaptiert worden, als literarische Vorlage sozusagen. Manchmal religiös, manchmal rein rhetorisch.

Nun hat Socrates B Villegas dasselbe auch getan. Er ist Erzbischof von Lingayen Dagupan auf den Philippinen. Der Anlass sind die anstehenden Wahlen im Land. In der englischen Sprache spricht man gewählte Parlamentarier als „Honorable“ an. Es sei die Pflicht der Christen, Autorität anzuerkennen, aber gleichzeitig die Pflicht der Parlamentarier und gewählten Amtsträger, sich der Anrede würdig zu erweisen. Und eine weitere Aufgabe haben die Wähler: gut zu überlegen, wem man seine Stimme gibt, damit genau das gelingen kann. Und dazu soll die Lesung der Zehn Gebote dienen.

Nun sind das aber nicht selbst formulierte Gebote, sondern an den „richtigen“, biblischen Geboten orientierte Aussagen. Der Erzbischof fragt, was das jeweilige „Sollen“ für die konkrete, hier politische Situation bedeutet.

„Seid sorgsam dabei, wen ihr als Leader wählt. Ich sage noch mal: seid sorgsam.“ So enden die Überlegungen des Bischofs. Mindestens dieser Satz ist übertragbar. Weiterlesen “Visionäre Politiker – gemessen an den Zehn Geboten”

Kategorien Allgemein, Glaube und Gerechtigkeit, Glaube und Vernunft, Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Gerechtigkeit, Moral, Philippinen, Politik, Wahl, Zehn Gebote18 Kommentare zu Visionäre Politiker – gemessen an den Zehn Geboten

Konflikt-Themen

Veröffentlicht am 7. Oktober 2015

Wiederverheiratete Geschiedene: Fast jeder, der sich für die Fragen der Bischofssynode interessiert, wird dieses eine Thema als wichtig nennen können. Es gehe nicht nur darum, in diese Ecke lasse sich die Synode nicht drängen, kein geringerer als Papst Franziskus hat die Perspektive auf diese Frage geklärt. Das ist aber keine Ablehnung, sondern eine Klarstellung. Wenn diese Frage nur eine unter vielen wird, dann schafft das auch Freiheit für alle Themen. Dass gerade bei uns diese Frage im Vordergrund steht ist ja berechtigt, aber es ist weltweit nicht die einzige Frage.

Was sind also die anderen Themen, die auch im Fokus stehen? Einige davon sind sehr umstritten oder werden es zunehmend. An dieser Stelle einmal eine kleine und unvollständige Auswahl.

 

Lokal und universal

 

Eine zu debattierende Frage wird die sein, wie universal und lokal sich zueinander verhalten. China und Europa, Lateinamerika und und

Bei der Kleingruppenarbeit - Synodale und Fachleute um einen Tisch.
Kleingruppenarbeit bei der Synode

Indien haben andere Kulturen und damit Probleme. Das ist offensichtlich. Die Kirche hat aber eine einzige Lehre. Wie geht das zusammen? Sollten Ortskirchen, Bischofskonferenzen oder Kontinental-Konferenzen eigene Lösungen für Probleme formulieren können, und wenn ja auf welcher gemeinsamen Basis? Was dafür spricht, ist offensichtlich, lokale Lösungen für lokale Probleme. Dagegen spricht, dass die Kirche zwei Antworten auf nur eine Frage hat, in Zeiten der Mediengesellschaft, wo Ereignisse in Chile oder New York in Echtzeit auch bei uns wahrgenommen werden, nicht unproblematisch. Weiterlesen “Konflikt-Themen”

Kategorien Allgemein, Bischofssynode, Franziskus, Rom, VatikanSchlagwörter Bischofssynode, Ehe. Familie, Gender, Konflikt, Moral, positiv, Westen47 Kommentare zu Konflikt-Themen

Vorsicht, Störung!

Veröffentlicht am 24. Dezember 201424. Dezember 2014
Geburt Christi, Ikone aus dem 18. Jh
Geburt Christi, Ikone aus dem 18. Jh

Noch bevor er da war, störte er. Nur die ganz unten und die ganz oben, Hirten und Engel, sahen ihn wie er war, alle anderen sahen ihn als die Störung. Die Geschichte seines Lebens.

Die Macht wollte alles ordnen, zählen. Nicht nur der Steuer wegen: wer ordnet, bestimmt. Diesem unruhigen Volk im Osten mit ihrem Gott der Freiheit, der so intolerant war und keine Götter neben sich duldete, diesem Volk war nur mit strenger Ordnung beizukommen. Das dachte die Macht und lag falsch, fand das aber erst viele Jahre später heraus. Als er in die Welt kam, war man noch dabei, zu ordnen. Hier in Rom kann man es sehen, am „Altar“ des Friedensherrschers Augustus. Sein Frieden heißt „alle anderen sind tot”. Schön aufgeschrieben und als Figuren in Stein gemeißelt. Alles geordnet.

Die Religion war auch gestört. Nicht erst das Predigen, später, schon die Priester damals, während seiner Geburt, mussten erst vom König befragt werden, um überhaupt auf die Idee zu kommen, dass da was passiert. Die Beobachter der Religion, des im Menschlichen gefangen Bleibenden, des Moralischen und Kultischen, sahen nicht, während die Beobachter des kosmischen Geschehens kamen, um zu suchen.

Der König war gestört. In seiner Macht, schon, aber viel mehr noch darin, dass er ja zuständig war dafür, das alles glatt lief. Das unruhige Volk unten und die Macht über ihm mussten ruhig gehalten werden, da half nur die harte Hand. Und nun das: da kommt ein anderer. Unruhe, Streit, Revolte, alles das lag wieder in der Luft.

Die Abläufe waren gestört durch sein Kommen, die Herberge hatte keinen Platz für ihn. Seitdem versuchen wir, das alles in Ruhe zu verwandeln, was als Unruhe in die Welt kam. Wir bauen niedliche Krippen, anstatt das Raue und am Rande sich abspielende zu zeigen. Lange wallende Haare, geneigte Köpfe, schöne Musik. „Last Christmas“ klingt über einem nachgebauten italienischen Dorfplatz, in den seine Geburt widerspruchslos eingebaut ist. Das hakt nicht mehr. Das stört nicht mehr.

Noch bevor er da war, störte er. Und mit seinem Kommen nahm die Störung noch zu. Dem Kosmos ist das ein Halleluja wert. Und wir? Wir sollen uns freuen. Das geht aber nur, wenn wir die Störung erkennen. Wenn wir sie in uns aufnehmen, wie der Stall, der seinem Kommen als Ort dient. Sein Kommen verändert die Welt, den Kosmos, die Macht, den König, die Moral, die Religion, die Ordnung der Dinge.

Man wird versuchen, die Störung wegzunehmen. Macht und Religion und König und Moral werden immer und immer wieder versuchen, alles schön geregelt zu machen. Die Störung, die er bringt, zu regulieren. Schließlich ist sie verträglicher, wenn man sie in Regeln fasst, nicht wahr! Dann überfordert sie nicht. Dann ist sie klein und eingefasst, auch wenn man dazu halt eine mächtige Macht und eine kleine Moral und so weiter braucht. Dann haben wir es geschafft, dann ist die Störung keine Störung mehr, dann ist alles wie vorher.

Dabei ist die einzige Weise, die Störung, zu sehen, die der Bibel: Kommen und Anbeten. Kommen und Anbeten, nichts weiter.

 

Ihnen allen wünsche ich ein gesegnetes Weihnachtsfest und den Frieden, den der Herr in die Welt bringt.

Kategorien Allgemein, Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Geburt, Jesus, König, Kosmos, Macht, Moral, Ordnung, Religion, Weihnachten6 Kommentare zu Vorsicht, Störung!

Keine Experten für apokalyptische Diagnosen

Veröffentlicht am 16. Februar 2014

„Es ist gut, dass man in uns nicht so sehr Experten für apokalyptische Diagnosen sieht bzw. finstere Richter, die sich damit brüsten, jede Gefahr und jede Verirrung aufzuspüren, sondern frohe Boten, die befreiende Lösungen vorschlagen, und Hüter des Guten und der Schönheit, die in einem Leben, das dem Evangelium treu ist, erstrahlen.“ In der vergangenen Woche habe ich erneut intensiv Evangelii Gaudium gelesen, das Schreiben Papst Franziskus, das er „programmatisch“ genannt hat. Und an diesem Satz bin ich hängen geblieben (EG 168).

Als Belgien den Weg frei machte für die aktive Sterbehilfe für Kinder, habe ich mehrfach angesetzt, um im Blog etwas dazu zu schreiben. Einige Zeilen oder Absätze ging das dann auch gut, aber am Ende haben sich meine Gedanken immer mit dem Satz verhakt, den ich eingangs zitiert habe.

 

Nicht gleich der Untergang

 

Es sei der Anfang eines gefährlichen Weges, ein Schritt zur Unterwerfung des Menschen unter Nützlichkeit und so weiter, das waren immer die Schlussgedanken. Dammbrucheffekt, der Verweis auf andere Gesetze, deren erst strengen Regeln nach und nach aufgeweicht wurden und so weiter, das alles stand schon auf dem Bildschirm. Die Vorstellung, Kinder zu töten, korrespondierte in meinem Kopf und in meinen Fingern immer mit starkem Widerspruch und den schlimmsten Folgen.

Aber der Papst sagt mir gleichzeitig, dass das nicht meine Aufgabe ist. Natürlich sollen wir Christen auf die Absurdität hinweisen, Leben zu töten, das Töten kann nie fortschrittlich sein, wie es Franziskus selber sagt. Da gibt es einiges zu zu sagen und glücklicherweise machen das die Fachleute auch.

Aber bei mir stellte ich die Versuchung fest, genau das zu werden, was der Papst nicht von mir will. Ich bin kein Experte für apokalyptische Diagnosen, auch wenn so eine Diagnose das von mir vehement Abgelehnte erst so richtig schlimm aussehen lässt.

Stattdessen sollen wir befreiende Lösungen vorschlagen. Wir sollen über das Leben sprechen, über Geschenk und Liebe und darüber, dass es sich lohnt, das Leben zu schützen, immer. Wir sollen die Errungenschaften, medizinische, psychologische und technische loben, die es uns ermöglichen, Menschen den Schmerz zu nehmen, ohne sie zu töten. Wir sollen die Verantwortung loben, die Menschen für andere Menschen übernehmen, wenn sie sich entscheiden, Kinder zu bekommen. Wir sollen die Gesellschaft loben, die es auch denen unter uns die schlimme Schicksale erleiden ermöglicht, ein würdevolles Leben zu leben. Und dort, wo wir nicht loben könne, dort gilt es mitzuarbeiten, dass das möglich wird.

 

Befreiende Lösungen

 

Was Belgien da erlaubt, ist schlimm. Gegen solche Tendenzen zu arbeiten können wir aber nur, wenn wir das Gute am Leben betonen und jedes Leben ermöglichen, so dass der Wunsch zu töten um eine Last loszuwerden gar nicht entsteht. Mauern aufbauen und das Ende der Zivilisation beschwören ist jedenfalls nicht dem Evangelium gemäß.

Franziskus’ Reformideen sind manchmal gar nicht so leicht.

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Glaube und Gerechtigkeit, Glaube und VernunftSchlagwörter Belgien, Evangelii Gaudium, Franziskus, Gesellschaft, Gesundheit, Hilfe, Lebensschutz, Moral, Staat, Sterbehilfe31 Kommentare zu Keine Experten für apokalyptische Diagnosen

Der prophetische Spiegel

Veröffentlicht am 22. März 201322. März 2013

Wenn sich am Samstag die beiden Päpste – der emeritierte und der amtierende – in Castelgandolfo treffen, dann sehen wir zwei verschieden Welten. So viel ist schon über den neuen Stil gesagt worden und so viel Erwartungen knüpfen sich an Papst Franziskus.

Wir dürfen aber nicht erwarten, dass westeuropäische alles-wird-anders Phantasien von diesem Papst bedient werden. Auch der Heilige aus Assisi war eine sehr sperrige Gestalt, und ist es noch, wenn man ihn wirklich Ernst nimmt. Es wird keine Wohlfühlspiritualität, die uns Papst Franziskus anbietet, sondern auch und vielleicht vor allem den prophetischen Spiegel. Und hier trifft er sich mit Benedikt XVI.. Er greift zum Beispiel das Wort auf, mit dem sein Vorgänger das sein eigenes Pontifikat überschrieben hat: Die Diktatur des Relativismus.

“Rückfall” denken jetzt vielleicht einige. Nein, das ist kein Rückfall, das passt bestens zu unserem Papst und der Notwendigkeit, auf die dunklen Seiten unserer Kultur hinzuweisen. Aber neben dem Mahner-Sein will dieser Papst auch den Dialog. Einfach wird der aber nicht. Assisi ist kein Ausflugsort für die Innerlichkeit, Dialog bedeutet, sich selber kritisch zu betrachten. Im prophetischen Spiegel sozusagen.

 

Aus der Ansprache des Papstes heute an das diplomatische Corps, den beim Vatikan akkreditierten Diplomaten:

 

Wie Sie wissen, gibt es mehrere Gründe, warum ich bei der Wahl meines Namens an Franziskus von Assisi gedacht habe – eine Persönlichkeit, die über die Grenzen Italiens und Europas hinaus und auch bei denen, die nicht den katholischen Glauben bekennen, wohlbekannt ist. Weiterlesen “Der prophetische Spiegel”

Kategorien Allgemein, Franziskus, Glaube und Vernunft, Rom, VatikanSchlagwörter Benedikt XVI., Denken, Diktatur des Relativismus, Egoismus, Franziskus, Moderne, Moral, Welt9 Kommentare zu Der prophetische Spiegel

Katholisch Wählen gehen?

Veröffentlicht am 10. September 20129. September 2012

Xaphod Beeblebrox war für kurze Zeit der Präsident des Universums. Zumindest in der Romanserie Douglas Adams, The Hitchhikers Guide to the Galaxy. Ein Lektüre-Muss.

Die Aufgabe dieses Präsidenten ist es, Aufmerksamkeit zu erregen und damit den wirklichen Politikmachern im Hintergrund freie Bahn zu geben. Ich verkürze stark, aber genau darauf läuft seine Arbeitsbeschreibung hinaus. Und manchmal fühle ich mich an Xaphod erinnert, wenn ich die us-amerikanische Politik betrachte, vor allem während der Wahlkampfzeiten. Und wann ist in den USA kein Wahlkampf?

Immerhin hat der US-Präsident wirkliche Vollmacht und entscheidet. Aber nach draußen scheint es mir so – zugegeben aus der Ferne – dass alle Signale auf Beliebtheit gestellt werden.

Beide Kandidaten für das große Rennen im November, wenn der neue Präsident gewählt wird, haben ihre eigenen Katholiken-Fischer-Gremien aufgebaut. ‚Catholics vor Romney’ wurde dicht gefolgt von ‚Catholics for Obama’. Weiterlesen “Katholisch Wählen gehen?”

Kategorien AllgemeinSchlagwörter Armut, Glauben, Katholiken, Latinos, Moral, Obama, Religion, Romney, USA, Wahlkampf, Werte3 Kommentare zu Katholisch Wählen gehen?

„Ich suche nicht, ich habe gefunden“

Veröffentlicht am 18. März 201218. März 2012
Joachim Fuchsberger und Aldo Parmeggiani im Büro von Radio Vatikan
Joachim Fuchsberger und Aldo Parmeggiani in unserem Redaktionsbüro

Vor einigen Tagen führte der Kollege Aldo Parmeggiani ein Interview mit Joachim ‚Blacky’ Fuchsberger. Zu seinem Geburtstag – er ist mittlerweile 85 – wollten wir eine Portrait des Schauspielers und Rebellen senden. Es wurde ein spannendes Gespräch über Glauben und Leben, über Moral und Kirche, über Unabhängigkeit und wie man trotz Unabhängigkeit 60 Jahre lang eine einzige Ehe führt.

Fuchsberger macht aus seiner Religionsferne keinen Hehl und geht sehr offen damit um. Dachten wir. Nach dem Interview bin ich mir nicht mehr so sicher, ob ‚Religionsferne’ wirklich das richtige Wort ist. Aber urteilen Sie selber:

 

Herr Fuchsberger …

„In den zehn Geboten steht: Du sollst nicht lügen, Du nennst mich Herr Fuchsberger. Das lehne ich ab. Ich bin Blacky für Dich! Wir haben uns zum freundschaftlichen DU entschlossen und ich möchte unsere Zuhörer nicht belügen. Für mich bist Du Aldo, mit großem Respekt, und ich freue mich, dass ich heute in Radio Vatikan sein darf.“

 

Danke für diese freundschaftliche Richtigstellung, Blacky – Du sagst, der tägliche Blick in den Spiegel ist ein Dialog mit sich selbst: sagt er uns die Wahrheit?

„Der Spiegel kann keine Wahrheit sagen, die Wahrheit liegt in dir selbst. Du musst Dir gegenüber ehrlich sein und sagen: die Zeit des Ruhmes, die Zeit des Jubelns scheint vorbei zu sein. Es kommt die Zeit des Nachdenkens und zur Nachdenklichkeit gehört die Ehrlichkeit vor sich selbst. Ich glaube, eine der schwierigsten Aufgaben für den Menschen ist es, sich nicht selbst permanent etwas vorzugaukeln, sondern das Altern anzuerkennen und sich damit abzufinden. Nur so kann die innere Fröhlichkeit erhalten bleiben. Unabhängigkeit ist der Luxus,  n e i n   sagen zu können! Weiterlesen “„Ich suche nicht, ich habe gefunden“”

Kategorien Allgemein, Glaube und Vernunft, Interview, Kirche und Medien, Kunst, Kultur und Können, Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Agnostizismus, Blacky, Dialog, Gesellschaft, Gesetze, Glaube, Gott, Joachim Fuchsberger, Kirche, Medien, Moral, Unabhängigkeit, Vorhof der Völker27 Kommentare zu „Ich suche nicht, ich habe gefunden“

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