Was macht der Papst eigentlich mit dem Geld, das er als Spenden bekommt? In der vergangenen Woche gab es eine Antwort, er gibt es Bedürftigen. Erstaunlich genug gab es dagegen aber Proteste: Das darf er nicht, wenn er das tut, dann gebe ich nichts mehr, nachzulesen auf den Social-Media-Seiten unter anderem bei Radio Vatikan. Warum? Weil es eine Papstspende für Flüchtlinge war, an der Südgrenze der USA, der Nordgrenze Mexikos.
Es geht um den so genannten Peterspfennig, gleich eine halbe Million Dollar gibt Papst Franziskus für Flüchtlinge und Migranten, die an dieser politisch umkämpften Grenze gestrandet sind. So stand es auf deren Webseite zu lesen.
Papstspende für Flüchtlinge
Die Kritik blieb nicht aus, lautstarke, heftige Kritik natürlich vor allem aus den USA. Die Kritik richtet sich vor allem daran, dass hier Menschen mit Geld von Spendern unterstützt würden, welche die Spender selber im eigenen Land nicht haben wollten. Das sei jedenfalls Politik der Regierung.
Dass sich der Widerstand gegen Papst Franziskus gerade auf dem Gebiet der Barmherzigkeit zeigt, ist nicht neu. Dass es in Sachen Einsatz für Flüchtlinge und Migranten ebenfalls viel Widerspruch gibt, auch nicht. Der Papst war seit den ersten Tagen seines Pontifikates hier sehr deutlich, es wurde eines seiner Markenzeichen. Und während des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit hat er immer wieder darauf hingewiesen, dass Barmherzigkeit praktisch sein müsse. Menschen helfen.
Praktische Barmherzigkeit
Nun ist die Hilfe des Papstes aber nicht gegen eine Politik gerichtet. Sondern sie will denen helfen, die auf Grund von politischen Entscheidungen in ihren Heimatländern und den reichen Ländern im Norden zwischen die Fronten geraten sind. Und Mexiko hat nicht die Möglichkeiten, ihnen so zu helfen, wie es nötig wäre. Der Papst hilft nicht bei Migration, er hilft den Migranten.
Und: Für den Papst ist der Einsatz für die Flüchtlinge und Migranten eine genuin religiöse Sache, das Thema Barmherzigkeit hat zwar gesellschaftliche und politische Auswirkungen – wie könnte es auch anders sein – aber die Motivation kommt aus dem Glauben. Die Spende des Papstes kann uns vielleicht dabei helfen, das neu zu sehen. Glauben hat Auswirkungen. Gerade auch für Leute, welche politisch die Lage anders sehen als der Papst. Eine Papstspende für Flüchtlinge kann so gesehen auch uns helfen.
Abhängigkeiten
Und wie ist das mit der Kritik? Dahinter liegt leider unter anderem auch die Frage, ob der Papst frei ist in sein Entscheidungen, Spenden zu verwenden. Mit dieser Entscheidung zur Papstspende für Flüchtlinge hat Papst Franziskus deutlich gemacht, dass er unabhängig ist. Dass er sich nicht nach politischen Überzeugungen richtet, auch nicht wenn aus einer Region – in diesem Fall die USA – sehr viel Geld kommt.
Die Finanzierung von Kirche hier bei uns wird in der Zukunft eine große Rolle spielen, mehr als das im Augenblick mit den Abgaben von Kirchensteuer und Kirchenbeitrag der Fall ist. Wir sind froh über alles, was Gläubige solidarisch geben. Aber wir dürfen da nicht naiv sein: in Abhängigkeiten dürfen wir uns nicht geben. Das ist die Lehre aus der Geschichte für uns.