Skip to content
  • Home
  • Über mich
  • Jesuiten

PaterBerndHagenkord.blog

Vatican News

powered by Logo des Jesuitenordens

Schlagwort: Schweden

Es muss mehr geredet werden

Veröffentlicht am 9. Juni 2016

Eine vielleicht merkwürdige Überschrift, habe ich mich doch erst kürzlich dazu bekannt, dass Reden überbewertet ist. Aber hier ziele ich auf eine andere Idee, in etwa in dieselbe Richtung wie der Papst wenn er sagt, Dialog kenne keine Verlierer. Also denn.

„Öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten“ ist ein wunderbar altmodischer Begriff. Aber ich mag es gerne mal altmodisch und immerhin ist auch Radio Vatikan so eine öffentlich-rechtliche Anstalt. Und seit Gründung mit dabei bei der Union der Europäischen öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten, der EBU. Nie gehört? Dann kennen Sie aber eine der Unterabteilungen, und zwar die für TV: Die Eurovision. Das sind die mit dem Song-Contest.

Vergessen Sie das schnell wieder, hier geht es um Radio. Und zwar gibt es eine ganze Menge von Arbeitsgruppen innerhalb der EBU, einer darf ich vorsitzen und da geht es um Journalismus & Radio. Was gibt es Neues? Was muss diskutiert werden? Wie geht das live mit Apps? Wo gibt es Erfahrungen mit Zusammenlegungen von Radio und TV? Und so weiter.

Die Dächer von Bukarest: Blick aus dem Fenster bei Radio Romania
Die Dächer von Bukarest: Blick aus dem Fenster bei Radio Romania

Gerade frisch komme ich von solch einer Tagung zurück, einer sehr guten. Radio Romania war der Gastgeber, BBC und ORF waren da, Belgien und Litauen, Spanien und Schweden und so weiter. Und letzteres Radio hat uns ein neues „Projekt“ vorgestellt, wir hatten nämlich Alice Peltrén zu Gast, die bislang einzige „migration correspondent“ Europas. Eine volle Stelle nur für dieses Thema.

Klingt ja auch vernünftig, das Thema ist das größte, das uns im Augenblick beschäftigt und nichts weist darauf hin, dass es in Kürze verschwinden oder zu einem B-Thema relegiert würde, dazu sind zu viele Menschen weltweit unterwegs.

 

Korrespondent für Migration

 

Sie reist viel, besucht Lager und Ursprungsländer, aber sie arbeitet auch viel mit anderen Korrespondenten in Europa und in Schweden selber zusammen, um Geschichten rund um dieses Thema zu machen. Gesendet und als Twitter, online und als Expertin.

Wir alle haben sie beneidet darum, 100 Prozent Zeit zu haben und vor allem Reporter zu sein. Ihre Erzählung hat uns aber auch die Gelegenheit gegeben, an einigen Punkten herumzunagen, die sie uns geboten hat.

  • So zum Beispiel die Frage der „emotionalen Sicherheit“: wie nah lässt man leidende Menschen an sich heran, um noch berichten zu können und nicht selbst zu sehr mitgenommen zu werden? Kein empathischer Mensch kann ja Tag für Tag harten Schicksalen begegnen, ohne dass ihn das verändert. Auf der anderen Seite will man auch nicht zynisch werden.
  • Unter dieselbe Überschrift, wenn auch aus anderer Perspektive, gehört die Hate-Mail, gehören die Kommentare und eine immer brutaler werdende Sprache Journalisten gegenüber (nicht nur denen, aber das war nicht Thema). Auch das lässt einen ja nicht kalt, auch hier braucht es einen Umgang, den Journalisten vielfach erst lernen müssen.
  • Ein Kollege warf ein, dass wir noch viel mehr über unsere Hörer/Leser sprechen müssen, weil wir ja offenbar viel zu sehr an denen vorbei senden. Wenn es wie in Österreich 50 Prozent abgegebene Stimmen für Herrn Hofer gibt, Brexit an der Migrationsfrage mit entschieden wird, Frankreich und Polen und Ungarn und die Tschechei … . Es kann doch nicht sein, dass wir die Sorgen und Ängste so wenig aufnehmen, dass man uns als „Lügner“ und unglaubwürdig einstuft. Das liegt nicht nur aber vielleicht auch, an uns selbst.
  • Wichtig auch das Thema Sprache: Wann nennt man eine Situation „Krise“? Wann nicht? Wann ist ein Mensch ein Migrant, wann ein Flüchtling, obwohl diese Unterscheidung in anderen Sprachen wichtiger ist als in der deutschen. Es gibt Sender, die ganz klare Entscheidungen dazu getroffen haben. Sind Menschen eine Last? Auch hier braucht es noch mehr Aufmerksamkeit als bisher auf die Sprache, das Aufrufen von schlichten Aufklebern war immer schlechter Journalismus, aber gerade jetzt wird es noch einmal wichtig, sich den Vokabelkasten noch mal anzusehen.

Wie die Themenvielfalt zeigt, das ist alles offen und braucht noch mehr Debatte, auch über kleine Kreise hinaus. Wir werden noch viel häufiger darüber und über andere Dinge sprechen müssen, um uns Lösungen anzunähern. Und vielleicht – oder wahrscheinlich – gibt es ja auch gar nicht die eine große Lösung für die Fragen, sondern man muss immer wieder darüber reden, um die richtigen Lösungen für konkrete Probleme zu bekommen.

Kurz: Es muss mehr geredet werden.

 

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, FranziskusSchlagwörter EBU, Flüchtlinge, Journalismus, Migration, Radio, Schweden31 Kommentare zu Es muss mehr geredet werden

„Eine Welt mit oder ohne Gott“: Betrachtungen nach dem Cortile dei Gentili in Schweden

Veröffentlicht am 1. Oktober 20121. Oktober 2012

Ein Kommentar von Charlotta Smeds, Leiterin der skaninavischen Abteilung von Radio Vatikan.

 

Mitte September fand in Schweden der 12. Cortile die Gentili statt. Ein Treffen zwischen Gläubigen und Nicht-Gläubigen zum Thema „Eine Welt mit oder ohne Gott“, an dem zwei Tage lang Menschen der schwedischen Kultur- und Wissenschaftswelt,  Vertreter der Religionen und überzeugte Atheisten zusammenfanden.

Schweden ist ein Land, das oft post-christlich genannt wird, in dem laut Statistik mehr Boden durch Säkularisierung erobert wurde und wo Gott Teil werden musste. Wo die Wahl, ob und wo ein Kind geboren wird, Teil des rechtlichen Denkens ist, wie auch das Recht auf ein „Kind ohne Defekte“ und wo man eines während der Schwangerschaft „entsorgen“ kann, wenn dem nicht so ist.

 

Es ist das Land, wo das Bildungsministerium den Priestern in der Schule verbietet „Gott segne Euch“ am Ende des Schuljahres zu den Schülern zu sagen. Wo jeder Politiker (außer einer) im Parlament gegen die Gewissensfreiheit für Arbeitskräfte im Gesundheitswesen stimmte. Wo man die gleichen Riten der Sakramente kopiert, mit dem einzigen Unterschied, dass jede Spur von Gott ausgeschlossen wird. Es ist das Land, wo du nicht den Platz des Rektors bekommst, weil Du in Deinem Lebenslauf geschrieben hast, dass du gläubig bist.

 

Laut Statistiken ist Gott für die Schweden nicht wichtig. Aber umgekehrt ist er es. Schweden ist Gott nicht gleichgültig. Das weiß, wer dort als Gläubiger lebt und Staunen, Neugier und Misstrauen erzeugt, wenn er davon spricht. Und das weiß, wer den Cortile dei Gentili in Stockholm erlebt hat. Weiterlesen “„Eine Welt mit oder ohne Gott“: Betrachtungen nach dem Cortile dei Gentili in Schweden”

Kategorien Allgemein, Glaube und Vernunft, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von GottSchlagwörter Atheisten, Cortile dei Gentili, Gott, Interessierte, Nichtglaubende, Schweden, Sprechen von Gott10 Kommentare zu „Eine Welt mit oder ohne Gott“: Betrachtungen nach dem Cortile dei Gentili in Schweden

Links

  • Helfen Sie meinem Blog
  • Radio Vatikan
  • RV-Newsletter bestellen

Neueste Beiträge

  • „Wohin auch immer das führen wird“
  • Respekt!
  • Selbstkritik
  • Sammelpunkt der Dynamik des Zuhörens

Kategorien

  • Allgemein
  • Benedikt XVI.
  • Bischofssynode
  • Die deutschsprachige Kirche
  • Franziskus
  • Geschichte
  • Glaube und Gerechtigkeit
  • Glaube und Vernunft
  • Interview
  • Kirche und Medien
  • Kunst, Kultur und Können
  • Neulich im Internet
  • Ökumene
  • Papstreise
  • Rom
  • Spiritualität / Geistliches Leben
  • Sprechen von Gott
  • Vatikan
  • Zweites Vatikanisches Konzil

Artikelarchiv

  • Juni 2021
  • Mai 2021
  • April 2021
  • März 2021
  • Februar 2021
  • Januar 2021
  • Dezember 2020
  • November 2020
  • Oktober 2020
  • September 2020
  • August 2020
  • Juli 2020
  • Juni 2020
  • Mai 2020
  • April 2020
  • März 2020
  • Februar 2020
  • Januar 2020
  • Dezember 2019
  • November 2019
  • Oktober 2019
  • September 2019
  • August 2019
  • Juli 2019
  • Juni 2019
  • Mai 2019
  • April 2019
  • März 2019
  • Februar 2019
  • Januar 2019
  • Dezember 2018
  • November 2018
  • Oktober 2018
  • September 2018
  • Juli 2018
  • Juni 2018
  • Mai 2018
  • April 2018
  • März 2018
  • Februar 2018
  • Januar 2018
  • Dezember 2017
  • November 2017
  • Oktober 2017
  • September 2017
  • August 2017
  • Juli 2017
  • Juni 2017
  • Mai 2017
  • April 2017
  • März 2017
  • Februar 2017
  • Januar 2017
  • Dezember 2016
  • November 2016
  • Oktober 2016
  • September 2016
  • August 2016
  • Juli 2016
  • Juni 2016
  • Mai 2016
  • April 2016
  • März 2016
  • Februar 2016
  • Januar 2016
  • Dezember 2015
  • November 2015
  • Oktober 2015
  • September 2015
  • August 2015
  • Juli 2015
  • Juni 2015
  • Mai 2015
  • April 2015
  • März 2015
  • Februar 2015
  • Januar 2015
  • Dezember 2014
  • November 2014
  • Oktober 2014
  • September 2014
  • August 2014
  • Juli 2014
  • Juni 2014
  • Mai 2014
  • April 2014
  • März 2014
  • Februar 2014
  • Januar 2014
  • Dezember 2013
  • November 2013
  • Oktober 2013
  • September 2013
  • August 2013
  • Juli 2013
  • Juni 2013
  • Mai 2013
  • April 2013
  • März 2013
  • Februar 2013
  • Januar 2013
  • Dezember 2012
  • November 2012
  • Oktober 2012
  • September 2012
  • August 2012
  • Juli 2012
  • Juni 2012
  • Mai 2012
  • April 2012
  • März 2012
  • Februar 2012
  • Januar 2012
  • Dezember 2011
  • November 2011
  • Oktober 2011
  • September 2011
  • August 2011
  • Mai 2011

Schlagwörter

Barmherzigkeit Benedikt XVI. Bischofssynode Deutschland Deutschlandreise Dialog Evangelii Gaudium Familie Flüchtlinge Franziskus Frieden Gebet Generalaudienz Gesellschaft Glaube Glauben Gott Internet Jahr des Glaubens Jesus Kirche Kommunikation Kuba Liturgie Medien Missbrauch Neuevangelisierung Papst Papst Franziskus Papstreise Politik Predigt Radio Vatikan Reform Religion Rom Sommerreise Spiritualität synodaler Weg Synode Theologie Vatikan Verkündigung Öffentlichkeit Ökumene
  • paterberndhagenkord.blog
  • Kontakt / Impressum
  • Datenschutzerklärung
Der Blog von Pater Bernd Hagenkord   |   2011 bis 2023