Dumm, wer daran glaubt. Das Ende der Welt sei nahe, weil man ein Kalenderblatt umblättern muss. Seit Monaten toben Geschichten über den Kalender der Maya durchs Internet und die Konsumtempel der Esoterikszene, dass einem Hören und Sehen, vor allem das Denken vergeht.
Ein Berg in Frankreich wurde gesperrt, weil dort angeblich Außerirdische die Überlebenden des Weltendes abholen wollten. In Mexiko gibt es Weltende-Trüffel mit viel Schokolade zu kaufen. Alle (Esoterik-)Welt phantasiert über die Weisheit und das Wissen der Maya. Und zeigt doch nur die eigene Dummheit.
Eine Meldung der Nachrichtenagentur Kipa aus der Schweiz lässt seufzen:
Das Ende des Maya-Kalenders am 21. Dezember löst mehr Ängste in der Bevölkerung aus als erwartet: Die eigens eingerichtete Hotline der evangelischen Informationsstelle Relinfo hat in den letzten Wochen viele Anrufen von besorgten Menschen erhalten. Dies meldet die Nachrichtenagentur SDA. Man sei überrascht vom Ausmass der eingehenden Anrufe, sagte Georg Otto Schmid, Sektenexperte und Betreiber der Hotline. „Die Ängste sind viel weiter verbreitet als bisher angenommen.“ Laut Schmid rufen Menschen an, um zu erfahren, wo es sichere Orte gebe oder welche Vorräte anzuschaffen seien. Auch werde immer nach den notwendigen Vorbereitungen gefragt.
und so weiter, uns so weiter.
In Deutschland werde zur Zeit mehr Geld für Esoterik ausgegeben, als die Kirchen an Kirchensteuern einnähmen, nämlich 10 Mrd Euro. Das berichten einige Medien anlässlich dieses Unfuges. Und das zeigt auch, warum das so interessant ist: Es ist ein Event, ein wenig Gruseln, das Drama, irgend was Geschichtliches (nur nicht zu sehr nachfragen) und schon ist eine Verkaufsstrategie fertig. Ich möchte nicht wissen, wie viele Bücher über die Maya in den vergangenen Monaten über den Ladentisch gegangen sind. Weiterlesen „Verkaufsschlager Weltuntergang“