Nach der Synode ist vor der nächsten: Wenn Papst Franziskus in seinem Pontifikat etwas geschafft hat dann ist das die Prominenz von Synoden in der Kirche. Das ist neu. Synodalität ist das Rückgrat dessen, wie Franziskus sich Kirche vorstellt. Auch wenn es hier und da hakt und wackelt und noch längst nicht alles ist, wie es sein soll: Das ist schon einmal ein guter Schritt.
Und nachdem nun die Bischofssynode in Rom zu Ende ist, richten sich die Blicke auf das nächste Kapitel: den Synodalen Weg der Kirche in Deutschland.
Synodalität ist das Rückgrat
Auch was war ja wackelig und ruckelig, mit Gegenpositionen einiger Bischöfe, mit einem Papstbrief an die Gläubigen, mit einen Brief eines Kurienkardinals der zu intervenieren schien.
Aber bei all dem Blicken auf die Hierarchie, auf die Entscheider, und bei all den Bischöfen, die in Rom versammelt waren, so ist es doch eine andere Perspektive, die entscheidend ist.
Da hilft es vielleicht auf eine weitere Synode zu schauen, die sich anzubahnen scheint. Neben Deutschland, neben wahrscheinlich auch der Schweiz, neben Australien das auch im kommenden Jahr so einen Prozess beginnen wird ist es das Papst-Land selber. Italien. Hier ist Franziskus selber Bischof, und hier scheint es auch Ideen zu einer Synode zu geben.
Das Gerücht einer Italien-Synode
Die Bischöfe Italiens – eine der größten Bischofskonferenzen der Welt – treffen sich regelmäßig im Vatikan, und im Mai diesen Jahres hat der Papst ihnen mit Bezug auf die Idee einer Synode der italienischen Kirche was mit auf den Weg gegeben:
„Was die Synodalität betrifft, auch im Zusammenhang einer eventuellen Synode über die italienische Kirche – ich habe darüber neulich ein ‚Gerücht‘ gehört, das bis nach Santa Marta vorgedrungen ist! –, so gibt es zwei Richtungen: die Synodalität von unten nach oben, also die Sorge um die Existenz und das gute Funktionieren der Diözesen: die Räte, die Pfarreien, die Beteiligung der Laien… (vgl. CIC, 469-494). Bei den Diözesen beginnen: Man kann keine große Synode abhalten, ohne an die Basis zu gehen. Das ist die Bewegung von unten nach oben – und die Wertschätzung der Rolle der Laien.
Und dann die Synodalität von oben nach unten, gemäß meiner Ansprache an die Kirche in Italien auf dem 5. Nationalen Kongress in Florenz am 10. November 2015, die immer noch gültig ist und uns auf diesem Weg begleiten muss. Wenn man daran denkt, eine Synode über die Kirche in Italien abzuhalten, dann muss man von unten nach oben beginnen, und von oben nach unten mit dem Dokument von Florenz. Und das wird Zeit brauchen, aber man wird auf sicherem Boden wandeln, nicht auf Ideen.“
Auf den zweiten Blick verwirrend
Das ist wie fast immer bei Papst Franziskus auf den ersten Blick einfach und auf einen zweiten verwirrend, aber es hilft vielleicht auch beim Verstehen dessen, was die Kirche in Deutschland vorhat. Machen wir uns nichts vor: die meisten Gläubigen im Land haben Null Erwartungen. Wir sind im Minusbereich, wenn es um Spannung geht. Man traut der Kirche vieles einfach nicht mehr zu. Also darf dieser Weg nicht im Sande verlaufen, sonst ergeht es uns wie ein Kollege richtig bemerkte wie der Kirche in den Niederlanden in den 70er Jahren: Absinken in die Bedeutungslosigkeit.
Also, von unten beginnen. Und von oben nach unten nach bestimmten Kriterien. An dieser Stelle hatte ich über die vom Papst selbst zitierte Ansprache ja schon einmal gesprochen, Stichwort „christlicher Humanismus“. Über Konflikte hinaus gibt es also noch eine ganze Menge zu entdecken im Spannungsfeld Deutschland – Rom. Möge es den Debatten helfen!
Nachwort: da ich von den Verantwortlichen für den Synodalen Weg gebeten wurde, einer von zwei geistlichen Begleitern zu sein, werde ich an dieser Stelle öfters auf dieses Thema zurück kommen.
SYNODE, OSTKIRCHEN UND ZUR FRAGE DER SAKRAMENTE (an Allerseelen)
DER VERFALL DER FRIEDHÖFE UND DIE FRAGE, OB NICHT JEDE GEBURT HEILIG IST?
Der Artikel regt mich zu zweimal Nachdenken an, vorab ersuche ich um Entschuldigung für meine lange Formulierung (ich kann es nicht besser)
a) Wie viele Synoden braucht der E*-Kontinent (früher: Abendland oder regnum): noch einige!
Salopp:
Bitte auf das ehemalige weltliche und religiöse Großreich Österreich nicht verzichten. Ich bin wirklich ein Fan der Synode, mittlerweile. Die Amazonas Synode halte ich unterm Strich für gelungen.
Wie gut, dass niemand auf die Idee kommt, eine Synode ganz für die EU zu machen. Quasi würde man sie, die EU, (kirchenpolitisch und dogmatisch) damit endgültig legitimieren. Es würde mich schaudern.
Dass in einer komplexen Welt die katholische Kirche gewisse Fragen in dezentralen Kreisen diskutiert, ohne den Anspruch des Papsttums oder der Weltkirche eben zu verkleinern, ist richtig.
Wir Österreicher (schon immer Ost-Reich und nicht West-Reich), vor allem dem großartigen Kardinal König gedankt, haben ja eine historische Brückenfunktion, nämlich zu den Ostkirchen und zur Orthodoxie an sich. Das ist eine sehr wichtige Frage für die Menschen auf dem Kontinent Europa (manchmal tu ich mir mit diesem Begriff schon schwer und frage, ob es nicht was besseres gibt. Sprach Goethe wirklich von Europa? Kannte vorher Thomas von Aquin das? Benedikt bestimmt nicht… Aber was wäre ein richtiges Wort???. Ich selbst will das Wort , für mich ein Unwort, Europa nur mehr symbolisch mit E* andeuten, weil der Kontinent so viel erdulden muss)
Was ich verstanden habe, sind wir (die Österreicher) also nicht in die Synode Deutschlands eingemeindet, was mich an sich beruhigt. Eine Zusammenarbeit mit den Bayern wäre wiederum leicht.
Eine KuK-Synode mit Ungarn, Kroaten, Serben, Rumänen, Slowenen, Slowaken etc. wäre wichtig. Auch muss mal Frieden her mit den Böhmen und Mähren, denn das angespannte Verhältnis wegen der Hinrichtung von Jan Hus und des Prager Fenstersturzes und ist noch immer nicht ausgeräumt. Man glaubt es kaum. Das Verhältnis Österreich-Slowakei ist entspannt, jenes Tschechien-Österreich doch oft angespannt, was verwundert.
b) Allerseelen, Begräbniskultur und die Frage zum Kanon der Sakramente an sich. Das Begräbnis und die faktische reale körperliche Geburt
Vergleicht man den Zustand eines städtischen Friedhofs 2019 mit 1989 (nehmen wir diese 30 Jahre), wird mE am klarsten sichtbar, wie stark das Christentum aus dem Alltag gedrängt wurde, vor allem auf dem E*-Kontinent.
Kann man dagegen halten?
Warum sind eigentlich die Grablegung und das Begräbnis kein wirkliches Sakrament??? Das frage ich mich.
Das Evangelium unterstreicht zumindest bei der Grablegung des Herrn die starke Rolle der heiligen Frauen (Magdalena als bekannteste). Nun, auch im Katholischen leiten Frauen mittlerweile Begräbnisse. Durchaus mit Alba und Umhang gewandet. Und doch fern dem Diakonat.
Ich meine schon, dass wir Priesterinnen wirklich nicht einführen können. Es führt zu einer Spaltung. Die Sache ist wohl abgeschlossen.
Andererseits: dass alle Sakramente “männlich” sind? Das Frage ich mich als Laie schon, ob das richtig ist.
Gibt ja noch andere Stellen, wo sich Jesus von Frauen salben lässt. Wie ist es nun mit der Krankensalbung. Wobei, ich bin mir gar nicht sicher, ob in jeder Diözese die Krankensalbung durch ständige Diakone gemacht werden darf. Weil das ja oft in eine abschließende Beichte mündet, vermute ich.
In unserer christlichen Religion geht es aber vor allem um das Leben. Um das ewige Leben. Irgendwann. Dennoch ist das Leben schon auf Erden heilig. Der Körper ein Tempel Gottes. Wie es Paulus sagt.
Dann müsste aber m.E. mal diskutiert werden, ob nicht eine Geburt an sich etwas Heiliges ist.
Hmmm, wie war das in Zeiten Melchisedeks oder wie ist das in Naturreligionen.
Also: könnte man zu Allerseelen nachdenken, geburt und Tod,- dass die Geburt als Sakrament gilt.
Dann hätten wir endlich ein Sakrament, das nur die Frauen spenden können.
Alles dazwischen ließe sich leichter definieren.
Die Taufe müsste dann ein männlicher Priester machen. Rein zur Ergänzung. Körperliches Leben und Geistliches ewiges Leben. In der Not, wenn ich den Katechismus richtig verstehe, darf und muss jeder Laie taufen. Also gibt es sehr wohl Situationen, dass zB die Mutter oder Großmutter tauft. An sich ist das aber eine männliche Aufgabe (nach meinem Verständnis) – gerade zur Unterstreichung der 2 Dimensionen, Körper und Seele.
Ich bin sehr dafür, darüber nachzudenken, dass in Zukunft einzelne Sakramente von Frauen gespendet werden. Und vielleicht sollte man den Kanon der Sakramente wirklich erweitern.
Warum kommt man nicht zu einer Empfehlung: die Schwestern können die Krankensalbung besser; nur in Ausnahmefällen macht das der männliche Priester
Wobei man dazu bei Heiligen wie Mutter Teresa oder … Caterina nachlesen sollte, was die eigentlich wollten.
Und bei den Synoden nicht auf die Einladung einiger Schwestern und Äbtissinnen vergessen.
Diese Frauen sahen es meist viel klarer. Und wohl besser.
Eine Europa-Synode würde natürlich eine Europa-Synode sein, keine EU Synode. Aber warum schaudert Sie bei der Vorstellung der “Legitimierung” der EU? Und warum sollte die EU eine Legitimierung durch die Kirche überhaupt nötig haben? Es gibt zum Beispiel zwei Bischofsvertretungen, einmal der reguläre Rat aller Bischöfe Europas, die CCEE, und dann die Vertretung der Bischöfe der in der EU versammelten Länder, die Comece. Wo ist hier das Problem?
Lieber Herr Pater Hagenkord,
ich tu mir mit vielem in der Gesellschafts- und Außen-Politik (im Wechselspiel mit der Nato) der EU derzeit schwer. Daher formuliere ich unterschwellig frech und zynisch. Nur ein Beispiel, das mich massiv aufregt, klar kann man sagen, es ist Schicksal: seit 1980 haben in Österreich ca. 60% der Bauernhöfe zugesperrt.
Das betrifft aber wirklich nur die politische Ebene der EU. Ich bin mir sicher, dass z.B. Herr Kardinal Hollerich als Priester ein sehr guter Bischof und Gottesmann ist. Nur diese ewige Lobhudelei auf die Politik der EU, damit tu ich mir so schwer.
Auch wenn es derzeit medial für die EU wieder besser läuft, meine ich, sie wird nicht mehr all zu lange Bestand haben. Wenn doch, es berührt mich nicht. Ich erwarte z.B., dass der Brexit ein völliger Nicht-Event ist. D.h. die Engländer leben weiter wie bisher, es geht ihnen tendenziell besser. Das wird dann irgendwann die Frage stärken: war es das ganze Theater wert, hat nicht auch Brüssel Fehler gemacht. Und leben die Europäischen Länder wie … Schweiz, Norwegen, England … , … Serbien,… ohne zentrale Bürokratie auch ganz gut??
Den Unterschied zwischen CCEE und Comece hab ich so noch nicht wahrgenommen, danke für den Hinweis.
mit den Schutz-Patronen Europas (ich meine, es heißt, und das ist ja der wesentliche Unterschied: Patrone für die MENSCHEN auf dem “kontinent” Europa) hab ich mich sehr intensiv beschäftigt. Wesentlich an einer Entstehung an einer Kapelle für die Patrone mitgearbeitet, das soll jetzt nicht anmaßend sein. So viele Räume dazu gibt es nicht, eine weitere war mir in Südtirol bekannt.
Der Ur-Patron für die Menschen Europas ist bekanntlich Benedikt (ora, labora et lege).
JPII hat die Idee massiv gefördert und den Kanon erweitert: Caterina von Siena, Brigitte, Kyrill und Method, Dr. Edith Stein
Bin z.B. mal mit Freude extra nach Siena gepilgert und war begeistert, dort in das Leben der Katharina einzutauchen. Auch die Schnittstelle zu den Dominikanern und zu vielen Bildungseinrichtungen des Mittelalters fand ich an ihrer Vita imposant.
Es wurde ja jetzt der Vorschlag gemacht, Johannes Paul II selbst zum Schutzpatron (wiederum: für die Menschen auf dem Kontinent Europa) zu machen. Ja, unbedingt!
JPII hat auch Fehler gehabt: hoffentlich! Christentum ist eine Religion von und für Menschen. Nicht für Maschinen.
Selbst Petrus und Paulus dürfen das. Wie oft lag Paulus in einem Gefängnis oder wurde verprügelt. Und ich stell mir diesen schon so vor, dass er auch manchmal ausgeteilt hat.
Eventuell noch ein paar andere Patrone – 12 wäre ja eine gute Zahl: Mutter Teresa und einem aus dem Mittelalter, der für Vernunft und Glaube stand, und so viele Universitäten angeschoben hat. Dann doch: Thomas von Aquin. Durchaus selbstbewusst für die Kirchengeschichte.
Also als Laie wünsche ich mir in den Synoden der großen europäischen Kirchen z.B. zwei wichtige Diskussionen:
a) guter Austausch mit den Ostkirchen und Aufhebung des ersten großen Schismas in der Kirchengeschichte (das ja aus heutiger Sicht völlig überholt ist) – nach Kyrill und Method (da kann Wien immer ganz viel beitragen, sicherlich auch Budapest oder andere große Diözesen)
b) den Priestermangel durch Stärkung der Kompetenzen für ständige Diakone bremsen. Wir brauchen jungen Theologen, die sich wieder vermehrt in den Beruf wagen. Also doch sowas wie ein ständiger Diakon mit Wahlfreiheit Ehe/Zölibat… Und irgendwann ist er fast ein voller Priester … ein “diakon probatus”
Und daraus auch mehr Einbindung akademischer Theologinnen in die Organisation der Pfarren, der Krankenhäuser, der Caritas etc.pp. und auch in Sakramente !? (Diakonschwestern oder wie immer man das nach dem Studium nennt)
Ich sehe da ja durchaus viel Licht.
Nur meine ich, dass die wenigsten Politiker und Medien der Kirche so gut gestimmt sind. Daher mahne ich zur Vorsicht. Wie Paulus wird man noch oft zusammen geschlagen werden. Und die Frage bleibt: wie oft darf man zurück schlagen!? Oder ist uns Katholiken das ganz verboten… Wie gesagt, nach mehrerem Lesen der Paulusbriefe und Fußnoten komme ich zu einem Bild, Paulus hat auch ausgeteilt in manchen Schlägereien.
Neben vielem, was ich nicht nur abstrus empfinde, sondern es auch ist, möchte ich doch auch mal ein paar Sachen klarstellen:
“Warum sind eigentlich die Grablegung und das Begräbnis kein wirkliches Sakrament??? Das frage ich mich.”
Sakramente sind unfehlbare Vermittlungen von Gnade unter geschöpflicher Gestalt. Tote können keine Sakramente empfangen, weil sie keine Vermittlungen mehr brauchen. Sie leben in der Unmittelbarkeit Gottes.
“Ich meine schon, dass wir Priesterinnen wirklich nicht einführen können. Es führt zu einer Spaltung. Die Sache ist wohl abgeschlossen.”
Hat man auch zu Ministrantinnen gesagt. Das spalte die Pfarrgemeinden. Hat es nicht.
“Andererseits: dass alle Sakramente “männlich” sind? Das Frage ich mich als Laie schon, ob das richtig ist.
Gibt ja noch andere Stellen, wo sich Jesus von Frauen salben lässt. Wie ist es nun mit der Krankensalbung. Wobei, ich bin mir gar nicht sicher, ob in jeder Diözese die Krankensalbung durch ständige Diakone gemacht werden darf. Weil das ja oft in eine abschließende Beichte mündet, vermute ich.”
Die Krankensalbung wird gültig – nach derzeitigem lehramtlichen und kirchenrechtlichem Stand – nur vom Priester und vom Bischof gespendet. Das war die zweite – und letzte – definitive-tenenda-Entscheidung von Johannes Paul II.
I”n unserer christlichen Religion geht es aber vor allem um das Leben. Um das ewige Leben. Irgendwann. Dennoch ist das Leben schon auf Erden heilig. Der Körper ein Tempel Gottes. Wie es Paulus sagt.
Dann müsste aber m.E. mal diskutiert werden, ob nicht eine Geburt an sich etwas Heiliges ist.”
Das muss es nicht. Die Geburt ist natürlich heilig.
“Hmmm, wie war das in Zeiten Melchisedeks oder wie ist das in Naturreligionen.”
Wirr.
“Also: könnte man zu Allerseelen nachdenken, geburt und Tod,- dass die Geburt als Sakrament gilt.”
Die Geburt ist KEIN Sakrament.
“Dann hätten wir endlich ein Sakrament, das nur die Frauen spenden können.”
Frauen spenden gültig die Taufe (sogar eine Muslima kann gültig die Taufe spenden), außerdem spenden sich Eheleute das Ehesakrament im lateinischen Ritus gegenseitig.
“Alles dazwischen ließe sich leichter definieren.”
Wirr.
“Die Taufe müsste dann ein männlicher Priester machen. Rein zur Ergänzung. Körperliches Leben und Geistliches ewiges Leben. In der Not, wenn ich den Katechismus richtig verstehe, darf und muss jeder Laie taufen. Also gibt es sehr wohl Situationen, dass zB die Mutter oder Großmutter tauft. An sich ist das aber eine männliche Aufgabe (nach meinem Verständnis) – gerade zur Unterstreichung der 2 Dimensionen, Körper und Seele.”
Das ist, mit Verlaub, Unsinn.
“Ich bin sehr dafür, darüber nachzudenken, dass in Zukunft einzelne Sakramente von Frauen gespendet werden. Und vielleicht sollte man den Kanon der Sakramente wirklich erweitern.”
Das II. Konzil von Lyon, das Konzil von Florenz und das Tridentinum haben sich hierzu geäußert. Es gibt 7 Zeichenhandlungen, die Sakramente sind, keines mehr, keines weniger. Die Siebenzahl hat eine weitaus höhere Wertigkeit in der katholischen Lehre als die Entscheidung von Johannes Paul II., dass die Unfähigkeit der Kirche, Frauen zu Priestern zu weihen anzunehmen sei.
“Warum kommt man nicht zu einer Empfehlung: die Schwestern können die Krankensalbung besser; nur in Ausnahmefällen macht das der männliche Priester”. Weil auch das schon entschieden ist.
“Wobei man dazu bei Heiligen wie Mutter Teresa oder … Caterina nachlesen sollte, was die eigentlich wollten.
Und bei den Synoden nicht auf die Einladung einiger Schwestern und Äbtissinnen vergessen.”
So, und jetzt erlaube ich mir ein freies Wort: Es wird soviel Unsinn durch die Welt posaunt, dass ich mir wünschen würde, man nehme sich mal ein schlaues Buch (O.H. Pesch, Dogmatik in ökumenischer Verantwortung, z.B.) und lese da erstmal nach, ehe man einfach herumphantasiert, dass dies schön wäre, anderes aber nicht ginge.
Diese Frauen sahen es meist viel klarer. Und wohl besser.”
LIeber Kommentarverfasser Dietmar!
ich bin keine Österreiherin, lebe aber seit 2 Jahren da. Bin in eine durchaus angenehme Pfarre eingebunden – habe immer eher mich als Europäerin bezeichnet denn als Deutsche. .Bin obwohl über 70-jährig noch an vielen neuen und erneuerten Dingen theologisch wie weltlich interessiert. BITTE ich möchte KEINEN Schutzpatron JPII !!!!…. nicht schon wieder jemand auf den Sockel stellen – in diesem Fall auch noch jemand der theologisch RÜCKWÄRTS orientiert war! Ich wünsche der Kirche ENDLICH den MUT JETZT VORWÄRTS zu gehen – auf der Linie der AmazonasSynode, des Vaticanum II UND dem Weg der Bergpredigt – ohne “Pomp and Circumstances”- Gehabe einer konstantinischen Monarchie. Eine verfolgbare NEUE Linie sollte eingehalten und nicht alles durcheinander in einem Topf marmeladisiert werden…. Entschuldige bitte aber Dein Kommentar hat mich ” a bisserl vaschreckt”… Trotzdem mach! Dir weiter GUTE Gedanken!
Die Kritik kann ich gut annehmen.
Den Vorschlag zu Johannes Paul II hab ich ja nur von VA News (neuerdings wieder in vulgo Sprache Radio Vatikan) übernommen und für mich bewertet. Urheber: Polnische Bischofskonferenz.
https://www.vaticannews.va/de/welt/news/2019-10/kirche-papst-patron-europas-polen.html
was halten Sie von Thomas von Aquin oder Mutter Teresa (als perfektes Beispiel gelebter Entwicklungshilfe, und aus einem armen Land wie Albanien, Frau….)
Heute hatte ich eine lange Autofahrt mit einem echten UnivProf der Archäologie, der schon richtige Schätze des mitteleurop. Christentums gehoben hat. Der, bestimmt weit berufener, hat, als wir zufällig wieder auf die Heiligen zu sprechen kamen, eingeworfen: die Neuzeit hat einfach zu viele hervorgebracht, inflationär. Seine Sicht wäre, sich mehr auf die Kirchenväter und -mütter zu berufen.
Dann kamen wir aber auf eine Anekdote, die an sich ein Skandal ist und ein bisserl einfacher das Grundproblem zwischen EU, Europa, Abendland etc. beschreibt:
Also, die tapferen Slowaken (Bratislava) wollten auf ihre EUR-Münze den Kyrill und Method drucken.
Das – nennen wir es wertfrei – laizistische GRemium der EZB hat diese Münzen abgelehnt, weil sie gegen die Trennung von Kirche und Staat in der EU verstoßen.
Wissen Sie, was das beste ist: die Slowaken haben das dennoch gemacht und so gibt es Münzen mit christlichen Heiligen. Wo ist das Problem. Einen Muslim hab ich bestimmt noch nicht gefunden, der sich dagegen aufregt, nur die EZB. Leider konnte sie sich halt nicht durchsetzen. Die Nato hat die Zentralbank von Bratislava auch nicht attackiert.
Meinen Humor trifft das immer voll, wenn ich von solchen Widerstandsnestern lese. Wohlan!
Nun, wenn ich mich recht erinnere, ist ja das herrschende Element auf den Scheinen der EU die Brücke (weil die Pyramide schon so sehr in der USA im Zentrum steht). Sehr abstrakt, eigentlich vom Symbol in Ordnung. Der Entwurf kam sogar von einem Österreicher.
Die Münze Österreich hat sich im letzten Jahr auch sehr schön die Erzengel auf Münzen geprägt, inkl. Uriel. In der EU immer ein mutiger Schritt, denn doch am Rande aller Compliance-Vorschriften.
Diese gelten jedoch nur bei uns in den Alpen als Zahlungsmittel. Dennoch ein Zeichen der Hoffnung für die Mitte des Kontinents.
Die slowakische EUR Münze gilt überall. Man muss dem kleinen Land nochmals danken und gratulieren.
@Gerlinde Sch
Grandios , ich wollte auch auf diesen Poste antworten..- Sie haben – auch mein Unbehagen..- total auf den Punkt gebracht. DANKE
@Herlinde Schmid Sorry dass ich in meinem Poste Ihren Vornamen verhunzt hab..
In meinem Poste vom 7.11 – 8.02..
Möchte noch Ihre Formulierung besonders hervorheben:
„ marmeladisiert „
Klasse Beschreibung!
Herrn U.H. darf ich nochmals vorsichtig replizieren.
Ich erkenne gute Konservative daran, dass sie eine der ältesten menschlichen Tugenden, die Toleranz,gegenüber anderen Stimmungen und Meinungen aufbringen.
Zur Marmelade: meine Oma hat mir immer erklärt, wie wichtig früher das Einkochen, Einrexen von Obst, Einlegen von Gemüse etc., sogar das getretene Sauerkraut waren. Verglichen mit dem heutigen Einheitsbrei künstlicher Ernährung (z.B. der Früchstücksaufstrich bei McD) ziehe ich eine handgemachte Marmelade immer vor. Vielleicht war sie, die Oma, eine Trümmerfrau, viel strapaziertes Wort.
Adorno, Guardini, vielleicht Fromm, Horkheimer und die Kardinäle Frings, König und vor allem Woytila etc. waren Trümmer-Philosophen und -Thelogen, die die europäischen Länder nach dem Krieg aufrichteten und wieder eine humanistische Moral implementierten, an der sich halbwegs gute Politik und halbwegs moralische Wirtschaft orientierten. Also ein Woytila in den 60ger, 70ger Jahren war sehr “fortschrittlich”, nein besser visionär und fast prophetisch, aber lassen wir das mit dem Andocken an den Heiligen. In Teilen Widerstandskämpfer gegen die Gewalt, und gegen den Verfall soundso.
So kam es zum Zusammenbruch des Ostblocks und zum Mauerfall. Genug gedankt?
Gut, viele machen sich heute über die alte Garde lustig. Ich will nicht dazu gehören.
Was manche von damals dazu sagen, wenn sie heute durch unsere Städte wandern? Erkennt man die alten Kleinstädte überhaupt wieder?
Einen Treppenwitz in der Bildungspolitik für unsere Kinder versteh ich z.B. nicht: jetzt verlassen leider (? eventuell ist es ja für die dortige Jugend auf Dauer gut, nur darum geht es) die Engländer die EU.Und doch behalten wir Englisch als erste Fremdsprache am Kontinent, fast schon als Umgangssprache ab KITA und Kindergarten bei? Warum nicht Französisch oder Spanisch, die sicher geordnetere Grammatik und nicht so einen ausufernden redundanten Sprachschatz haben.
Ob de Gaulle, Adenauer, Kohl …. wirklich noch so applaudieren würden…
In Ö gab es einen Kanzler nach dem Krieg, von dem ist erwiesen (Raab), er blieb, wann immer möglich, bei Dienstfahrten durch das Land in einer Kirche oder bei einem Martel stehen und betete oder hielt Andacht. Heute sind alle pink oder orange oder türkis und reden den Brei, wenn möglich, auf Englisch.
Nix für ungut. Und schon bei Watzlawick steht: es gibt nicht eine Wahrheit auf dieser Welt. Auch nicht in der Kirche.