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Von Ouidah nach Kuba: „Mut, der aus der Vergebung kommt“

Veröffentlicht am 27. März 201226. März 2012

Es ist eine wenig wahrgenommene Geschichte, die sich in den vergangenen Reisen Papst Benedikt XVI. verbirgt. Der Papst reist auf den Spuren der Sklaven und der Geschichte und Gegenwart der Ausbeutung eines ganzen Kontinents und der Menschen, die von dort stammen.

 

Dort, wo einst Schiffsladung nach Schiffsladung von Sklaven gen Neue Welt verschickt wurden, am Strand von Ouidah in Benin, steht das „Tor ohne Wiederkehr“. Nicht weit entfernt davon auf dem Weg zur Stadt das „Tor der Vergebung“. Der Papst war im November 2011 dort, am Beginn des Weges der Sklaven. Diesen symbolträchtigen Ort hatte er sich ausgesucht, um an Afrikas Beitrag zu Frieden und Versöhnung in der Welt zu erinnern. Der Kontinent sei kein Empfänger, sondern ein Geber.

Die Kirche des Kontinents sei aufgerufen, Frieden und Gerechtigkeit zu fördern, so Benedikt XVI.. Die beiden Pforten erinnerten uns an unsere Pflicht, jede Form der Sklaverei anzuprangern und zu bekämpfen. In Ouidah übergab der Papst der Kirche Afikas auch den Grundlagentext, der aus der Bischofssynode zu Afrika entstanden war, „Die Kirche in Afrika im Dienst von Versöhnung, Gerechtigkeit und Frieden“.

 

Nun steht Benedikt XVI. in Santiago de Cuba symbolisch am Strand des Ankommens. Lateinamerika und die Karibik waren Nutznießer der Sklaven, der Reichtum der Zuckerbarone ist noch heute in den stuckverzierten Gründerzeit-Villen der Innenstadt Havannas zu sehen. Die Zuckerplantagen haben die Großgrundbesitzer der Insel reich gemacht, und dieser Reichtum beruhte ausschließlich auf der Sklavenarbeit der Afrikaner.

 

Das Erbe Afrikas ist Kuba sehr präsent. Ein Gang durch die Straßen der Stadt, ein Blick in die Kirchen, die Musik, die Literatur, alles zeugt von den Traditionen Afrikas. Auch die Befreiungsgeschichte Kubas ist ohne die Geschichte der Sklavenbefreiung nicht zu denken, wenn Benedikt XVI. das Heiligtum der Virgen de la Caridad del Cobre besucht, betet er am Symbolort beider Befreiungen. Hier wurde 1801 das Manifest der Befreiung der Minensklaven veröffentlicht, 60 Jahre später wurde es einer Identifikationsorte für die Unabhängigkeitsbewegung.

Auch die Geschichte der Marienfigur selbst erzählt von der Befreiung: Einer der Fischer, die die Statue im Wasser treibend fanden, war ein afrikanischer Sklave er wird gemeinsam mit den beiden anderen Fischern – inigenen Kubanern – unter der Figur dargestellt. Die Muttergottes von Cobre ist die Patronin der Befreiung und der Versöhnung.

 

„Die Zukunft wurzelt in der Vergangenheit und in der Gegenwart“, so Benedikt XVI. in Benin. „Die Vergangenheit kennen wir gut, wir bedauern ihre Misserfolge. Die Gegenwart leben wir, wie wir es vermögen.“ Auf diesem so vielfältigen Boden müssten wir mit der Hilfe Gottes nun etwas Neues aufbauen.

Rassismus und Diskriminierung gehören leider nicht in diese Vergangenheit, sondern in die Gegenwart. Diese Hindernisse für eine echte Versöhnung gilt es anzugehen, nicht nur aus moralischer Pflicht, sondern weil es der einizige Weg ist, Gerechtigkeit und Frieden zu erreichen. Dazu brauche es den „Mut, der aus der Vergebung kommt“, so der Papst in Afrika. Es brauche den Willen, gemeinsam leben zu wollen und eine gemeinsame Vision für die Zukunft zu haben. Ohne Versöhnung gehe das nicht.

 

Wenn Papst Benedikt XVI. bei dieser Reise ein großes Gewicht auf die Versöhnung legt, dann tut er das mit Blick auf die Drogengewalt in Mexiko und die politische Situation in Kuba. Aber er tut es auch mit Blick auf die Vergangenheit. Das zweite Tor von Ouidah, das „Tor der Versöhnung“, steht als Verbindung zwischen den vergangenen beiden Reisen Benedikt XVI. auf den Spuren der Sklaven.

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Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Glaube und Gerechtigkeit, Papstreise
Schlagwörter Afrika, Befreiung, Benedikt XVI., Benin, Gerechtigkeit und Frieden, Jungfrau von Cobre, Kuba, Mexiko, Papstreise, Santiago de Cuba, Sklaven, Sklaverei, Unabhängigkeit

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