Kirchliche Strukturen gehen in der deutschsprachigen Kirche auf breiter Front zurück, jedenfalls was die Pastoral angeht. Außerdem gibt es sehr viele Auseinandersetzungen um den Umbau der Strukturen. Nicht zurück gehen aber die sozialen und caritativen Aktivitäten. Peter Neher ist Präsident des deutschen Caritasverbandes: Ihn habe ich gefragt, ob die Caritas so etwas wie das zukünftige Standbein der Kirche in Deutschland ist?
„Ich denke, dass wir nicht das kommende sind; wir waren immer ein wichtiges Bein, indem die Kirche in ihrem Einsatz Not sieht und konkret handelt, ob es für alte Menschen ist, für psychisch kranke Menschen ist oder für Obdachlose oder für überschuldete Menschen ist. Damit machen wir etwas vom Evangelium deutlich, und zwar von einem menschenfreundlichen Gott, der über die Arbeit der sozialen Einrichtungen wahrgenommen werden kann. Und zwar auch dann, wenn wir nicht ausdrücklich darüber sprechen. Das Tun macht deutlich, wofür wir als eine kirchliche Einrichtung stehen.“
Eine Ansicht, die Papst Benedikt in seiner ersten Enzyklika auch genau so formuliert hat.
„Deswegen bin ich nach wie vor sehr dankbar für diese erste Enzyklika, die für uns eine ganz starke Ermutigung war und die für das Selbstverständnis auch der organisierten Caritas einen ganz wichtigen Impuls gegeben hat.“
Sie arbeiten auch ökumenisch, gemeinsam mit der Diakonie, zeigt sich auch da etwas an der Art und Weise, Kirche zu sein?
„Johannes Paul II. hat es in seiner Enzyklika Ut Unim Sint von 1995 etwa so gesagt, dass dort, wo die Kirchen im sozialen Dienst für die Kirchen sind, dass sie dort bereits so etwas wie eine Kirche verwirklichen. Insofern würde ich vielleicht etwas flapsig sagen: Wenn die Kirchen etwas mehr auf ihre Caritas und Diakonie hörten, könnten sie ökumenisch vielleicht auch weiter vorankommen.“
Was sind die großen Herausforderungen für die Caritas in Deutschland?
„Wir stehen in der Kirchenfrage in einem intensiven Umbruchprozess, wie wir ihn in ganz Deutschland erleben. Die Rückfrage ist, was das für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter heißt, die Kinder unserer Zeit sind. Wie können wir sie befähigen und stärken, aus dem Geist des Evangeliums heraus zu leben, nicht nur als Anspruch, sondern dass das für den eigenen Dienst etwas Lebendiges hat?
Und es ist eine Frage, wie sich in Deutschland das Staatskirchenverhältnis weiter entwickelt.“
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Aus dem Evangelium heraus leben. Da ich selber im Bereich Obdachlosenarbeit gearbeitet habe in einer kirchlichen Einrichtung, die nicht als solche erkannt wurde und wo die Obdachlosen als Penner bezeichnet wurden, die stören und..so weiter..weiß ich, dass es höchste Zeit wird, diese Angelegenheit als “Was ihr dem geringsten meiner Brüder und sicher auch Schwestern getan habt, das habt ihr mir getan” zu begreifen. Als Kardinal Woelki sich öffentlcih zum Thema neues Abschiebegefängnis in Schönefeld geäussert hat und genau zitiert hat, dass es eben Liebesdienst von Christen sein muss, hat ihn natürlich niemand so recht verstehen wollen und es hieß in einer Zeitung, er holt uns hier alle rein, die auf unsere Kosten leben und kriminell sind und es wurde abgestimmt..ich habe dann einen meiner üblichen Leserbriefe geschrieben:Was ihr dem geringsten meiner Brüder getan habt..ist immer schon unvernünftig gewesen, denn man verdient nichts dabei und muss eher noch von seinem eigenen Besitz abgeben.Es ist aber hier um des Himmelreiches willen.Also Aufbau am Reich Gottes..eine Antwort habe ich nie erhalten.-Da Kardinal Woelki nun für die Caritas zuständig ist, kommt öfters etwas in der Richtung von ihm.Er hat zur Feier der Kardinalsernennung 1000 Eu aus seinem eigenen Besitz verbraucht um ein Essen mit Obdachlosen zu geben.-Ich erlebe auch zuviel Selbstbeweihräucherung bei Caritas und Vinzenkonferenz ehrenamtlich..
Ich habe selbst für die Caritas gearbeitet,
mit Kindern und es war sehr schön und sehr
erfüllend für mich. Ich liebe die Caritas.
Ich kann die Caritas nur weiterempfehlen.