
An diesem Donnerstag hat der Papst von seiner Wahrnehmung des Konzils berichtet, damals war er als Theologe dabei. Als Journalist bin ich dankbar dafür, dass er sich diese Gelegenheit nicht hat entgehen lassen, Anekdoten und Einschätzungen von damals gibt es von ihm nicht sehr viele, jedenfalls nicht im Ton.
Zum Schluss sprach er aber auch über die zwei Konzilien, das Konzil der Teilnehmer und das Konzil der Medien. Und das schlägt auch bei mir eine Note an: Das Konklave der Medien und das Konklave der Kardinäle.
Wenn ich so durch die Nachrichtenagenturen blättere, wer sich alles für und gegen was äußert, wo die Erwartungen sind und was über die kommende Wahl gesagt wird, dann bin ich ziemlich erstaunt. Ich will gar nicht sagen, dass das absichtlich gemacht wird, aber es wird eine Wirklichkeit geschaffen, durch die dann das „reale“ Konklave wahrgenommen wird.
„Im Vorfeld war X als Favorit genannt worden“ wird es dann heißen. Und von Überraschungen und Enttäuschungen geschrieben, die sich nicht an der Wahl, sondern an den Erwartungen von davor ausrichten werden.
„Reif für einen Afrikaner“ zum Beispiel. Das ist ein Satz, den ich – in Variation – häufig finde. Also die Frage, ob der nächste Papst aus Afrika kommen könnte. Abgesehen davon, dass ich es besser fände, man orientiere sich an Fähigkeit und nicht an geographischer Verteilung, birgt das die Gefahr, dass man danach von „war noch nicht reif“ spricht. Das wäre schade.
Natürlich muss berichtet werden und ich verstehe auch die Spekulation über Nachfolger, irgendwie muss die Vielfalt der möglichen Kandidaten ja dargestellt werden. Ich hoffe nur, dass das kein Selbstläufer wird. Ein Konklave reicht.
Der kommende Papst muß vieles, ja sehr vieles können.
Aber : Hautfarbe, Haarfarbe, Augenfarbe und aus welcher Region der Erde er kommt, ist wirklich zweitrangig. Auch das Alter des kommenden Papstes ist unwichtig.
Tiefer Glaube ist das wichtigste. Für alles andere kann er sich kompetente Berater holen.
Zum Thema Alter hat Kardinal Woelki sehr richtig gesagt, ein jungter Papst wird dieses Amt 25 Jahre lang ausüben müssen. ds geht nicht. Päpste sitzen nicht mehr in Rom, die machen Weltreisen. Und wieviel Vatileaks ein Papst verkraftet, muss man sich auch überlegen. Wir sind ja erst in den Anfängen. Die Hautfarbe ist zweitrangig, wenn ein Kardinal sein Leben in Rom verbracht hat. Die Augenfarbe war noch nie Thema. Fromm waren sicher alle. Vermitteln können ist auch nötig.
Ich hoffe das die Kardinäle vom heligen Gaist erfüllt werden und aus ihrer Mitte den nächsten Papst wählen der in der Lage ist Glaube Hoffnung und Liebe den Menschen nahe zu bringen, das er der Kirche einen Weg zeigen kann um näher bei den Menschen zu sein.Die Kurie sollte aber dann auch so fair sein und den neuen Papst in seinen Aufgaben unterstützen
Ich hoffe, dass die Menschen etwas für den neuen Papst tun. Wir sehen ja, das Papstamt muss nicht auf Lebzeiten sein. Kardinal Woelki aus Berlin hat am 11. Feb gleich einen Gebetsabend für den neuen Papst gemacht.