Saul, König von Israel, hat ein Problem. Gegenüber stehen ihm und seinem Volk die Philister, keine wirklich freundliche Begegnung. Der Beistand Gottes ist ihm versprochen, scheint aber auszubleiben. Seine Leute laufen ihm deswegen weg. Und da Not am Mann ist, greift er zu Tier und Altar und bringt selber die Opfer dar. Was den Propheten Samuel, der gleich danach am Ort des Geschehens eintrifft, erwartbar erzürnt.
Saul möchte nicht ohne Gottes Beistand in den Krieg, und bringt deswegen die vorgeschrieben Opfer dar. Soweit die eigentlich gute Nachricht. Was er dabei aber auch noch macht und was ihm zum Verhängnis wird ist, dass für ihn die Opfer eben nicht Gotteslob, sondern Mittel gegen das Weglaufen der Leute ist. Er hat Angst und die vorgeschriebenen Opfer werden zum Mittel (1 Samuel 13). Sie bekommen eine Funktion.
Der Beistand Gottes ist ihm versprochen
Nun darf man dergleichen Geschichten nicht einfach auf eine heutige Situation übertragen, aber dahinter spricht die Schrift schon im Zusammenhang mit den ersten Königen über eine Dynamik, die auch uns nicht völlig fremd ist. Das Lob Gottes, der Gottesdienst, bekommt eine Funktion. Und zwar eine, welche nicht deckungsgleich ist mit Ursprung.
Diese Stelle war meine erste Assoziation, als ich gelesen habe, was der Magdeburger Bischof Feige zum Thema Gottesdienste unter Corona-Bedingungen gesagt hat. Zu Recht weist er darauf hin, dass das Ermöglichen von Messfeiern unter Hygienischen Bedingungen automatisch auch Abweisen von Menschen bedeutet.
Die Leute laufen weg
Wobei, meine Phantasie ist da sogar noch eine andere, ich vermute einmal dass etwa junge Familien die drei, vier oder fünf „Eintrittskarten“ nicht bekommen, weil die Zahl bereits voll ist, das Spiel zwei, drei Mal mitmachen und dann wegbleiben. Die dann nicht mehr nachfragen, weil das ja eh nichts bringt. Und die sich dann, wenn die Kirchen wieder normal öffnen, vielleicht fragen, warum sie jetzt wieder kommen sollen. In den Worten der oben nacherzählten Geschichte: die Leute werden weiter weglaufen.
Keine Messen halten zu können, ist das eine. Menschen abzuweisen, bewusst nicht zuzulassen, ist etwas anderes. Und das bringt mich eben zur Frage, was die Messfeier für uns ist. Was das Sakrament für uns sein will. Die Fortsetzung des normalen kirchlichen Lebens unter nicht normalen Bedingungen? Und damit Funktion? Oder ist der Preis zu hoch, den wir zahlen, wenn wir uns selber zwingen, Menschen an den Kirchentüren abzuweisen? Oder wenn wir dann irgendwann feststellen, dass gar nicht mehr alle „Eintrittskarten“ abgerufen werden, weil man das nicht mitmachen will?
Dank an Bischof Feige
Ich bin Bischof Feige dankbar für seinen Einwand, ich hoffe, dass die Debatte darüber, wie wir gottesdienstlich auf die Krise reagieren, jetzt nicht einfach einschläft. Die Frage ist doch, was wir einerseits erreichen wollen und was wir andererseits tatsächlich erreichen. Die beiden Dinge sind nicht identisch, die Konsequenten könnten den gegenteiligen Effekt von dem haben, was eigentlich gewollt ist. Eben weil wir übersehen, was Gottesdienst eigentlich ist und sein will.
Noch einmal zur Schrift: Schon zwei Kapitel nach der oben geschilderten Szene kommt es zu einem ähnlichen Konflikt zwischen Samuel und Saul, und wieder geht es um Opfer, und wieder geht es darum, dass Saul meint, das Richtige zu tun weil er ja die gebotenen Opfer darbringt. Dieses Mal aber ist der Prophet Samuel nicht nur erzürnt, er gibt auch eine Begründung: „Hat der HERR an Brandopfern und Schlachtopfern das gleiche Gefallen wie am Gehorsam gegenüber der Stimme des HERRN? Wahrhaftig, Gehorsam ist besser als Opfer, Hinhören besser als das Fett von Widdern.“ (1 Sam 15).
Die Headline der Bild-Zeitung zu den COrona-Maßnahmen nach Bundesregierung und RKI am 28.4. Scheinbar war das sehr auf die Gottesdienste und sonstigen Kulturveranstaltungen gemünzt:
BEIM SINGEN FLIEGEN VIRUS-TRÖPFCHEN BESONDERS WEIT.
***
Ein weiterer KO-Schlag für die gewohnte Liturgie.
Ich denke, Bild hat das mit dem Virus-Tropfen, was auch immer das ist, etwas blumig definiert. Wenn das Virus im Schnitt angeblich 120 nanometer (Milliardstel des Meters) groß ist, dann müsste man 10.000 hintereinander reihen, um mal auf einen Millimeter kommen. Ich hoffe, ich hab mich nicht vertan.
JA durchaus Ein wichtiges Thema;
bitte BEIDE Äußerungen des Bischofs zum Thema zu verinnerlichen!!!
Heute früh hab ich die Meinung – einer von mir sehr geschätzten Journalistin-
Ihrer früheren Kollegin Gudrun SAILER (katholisch.de) gelesen.
Sie hat in etwa auch meine aktuelle
– alles ist im Fluss bei dieser Pandemia-
Einschätzung. Wiedergegeben!
Also eher lieber noch warten bis diese nicht hinnehmbaren Ausgrenzungen etc. zu leben.
Muss man vielleicht in der Richtung kreativ werden , wie bei der Möglichkeit der Krankenkommunion?
.. wenn jemand eine gewisse Zeit auf diese Form der Messe in der Eucharistie Nicht verzichten kann…
Ich möchte aber darauf hinweisen, dass wir immer dann den „Leib Christi “ empfangen, wenn wir gerade denjenigen beistehen.
die JETZT besonders ausgegrenzt sind -Familien in viel Zu engen Wohnungen, alte Menschen usf.usf..
WARUM verdrängen wir das immer??
Wenn man das gewöhnliche Volk von der Feier der Hl. Eucharistie ausschließen will, braucht man nur die Hürden für den Gottesdienstbesuch entsprechend hochzusetzen. Unsere Bischöfe wissen das offenbar.
Und dasselbe jetzt noch einmal im Klartext: Ich fühle mich von den Bischöfen verarscht. Erst wird vollmundig verkündet, dass das Volk wieder zu den Gottesdiensten zugelassen wird, und dann werden wir wieder ausgesperrt.
Hmmmmmm das ist aber auch schlimm.
Da drängt man und will unbedingt, unbedingt die Messe, weil das ja so unbedingt wichtig ist.
Und dann … verarschen einen die Bischöfe.
Was sollen „die Bischöfe“ den bitte tun? Mit den Fingern schnippen und es ist wieder wie vor Corona????
Es ist Coronazeit. Und das wird für die nächste Zeit unsere Realität sein. Machen Sie doch dann bitte Vorschläge wie man Ihnen Ihre Wünsche erfüllen soll.
Die Vorgaben unserer Bischöfe sind Klerikalität pur. Die Vorstellung, für einen Gottesdienstbesuch eine Eintrittskarte lösen zu müssen, wäre nichtmals einem Loriot gekommen. Solche Gottesdienste brauche ist nicht. So schafft sich die Kirche ab.
Na da ist der Eucharistiehunger aber schnell vergangen.
Ist das jetzt als Wunder zu werten?
Das ist dann schon wie bei Loriot, finde ich.
In meiner Heimatgemeinde geraten wir so schnell nicht in Verlegenheit, eine Eintrittskarte für den Gottesdienstbesuch lösen zu müssen. Obwohl nun seit einer Woche bekannt ist, daß öffentliche Gottesdienste ab morgen wieder zulässig sind, tut sich dort nichts. Ob es unserem Pfarrer wohl wichtiger ist, an seiner Karriere als Popstar zu arbeiten als sich um die Organisation der Gottesdienste zu kümmern?
Warum fragen Sie ihn nicht, anstatt ihn schlecht zu reden?
Unser Pfarrer war schneller. Just heute hat er großzügigerweise verkünden lassen, dass ab dem übernächsten Wochenende ca 140 von über 10.000 Katholiken in unserer Gemeinde am Gottesdienst teilnehmen dürfen. Das ist immerhin ein gutes Prozent. Alle anderen werden abgewiesen. Er bittet dafür um Verständnis.
Na herzlich willkommen im heute!
Was hätte er denn Ihrer Meinung nach tun sollen, damit SIE Ihren Willen bekommen?
Mit den Fingern schnippen und Corona wegzaubern so wie bei Harry Potter?
Falls Sie es noch nicht gemerkt haben. Es ist Corona. Und wir werden über Monate uns solidarisch zeigen müssen mit den vilnerablen Teilen unserer Gesellschaft.
Oder ist es Ihrer Meinung nach nicht Aufgabe von uns Christen genau diese Bevölkerungsgruppen im Blick zu halten?
Wo finden wir die Zusage der Gegenwart des Herrn?
In der Feier der Eucharistie.
In seinen geringsten Brüdern und Schwestern.
In seinem Wort.
Ich sehe da genügend „Spielraum“ um dem Herrn zu begegnen oder sich auf die Suche nach ihm zu machen. Auch in dieser besonderen Zeit jetzt.
Hier die Regelungen des Landes Hessen für die Wiederaufnahme der Gottesdienste:
– Keine Begrenzung der Teilnehmerzahl.
– Ein Mindestabstand von 1,5 Metern zwischen Personen muss eingehalten werden.
Vom Mindestabstand ausgenommen sind nur Menschen, die in einem Haushalt zusammenleben.
– Kollekten-Körbchen und andere Gegenstände dürfen nicht herumgereicht werden.
– Desinfektionsmittel müssen zur Verfügung stehen, in Spendern zum Beispiel.
Die Regeln müssen am Versammlungsort gut sichtbar über Aushänge bekanntgemacht werden. Weitergehende Auflagen wie das Tragen einer Maske oder den Verzicht auf Gesang macht das Land nicht.
Und nun kommt das Erbärmliche:
Die Religionsgemeinschaften hatten aber zuvor auf Bundesebene angekündigt, solche Schritte von sich aus zu gehen.
Warum erbärmlich? Man kann doch anderer Meinung sein und sich dennoch so herabwürdigende Wertungen ersparen.
Warum schränken die Bischöfe den Besuch der Eucharistiefeiern weiter ein, als es von den weltlichen Herrschern gefordert wird? Wie soll man das anders werten als mit dem Wort „erbärmlich“?
„Weltliche Herrscher“, was soll das denn sein? Das sind demokratisch gewählte Regierungen, und wenn ich nicht falsch informiert bin, sind wir für die Demokratie. Da darf man nämlich kritisieren. Und abwählen.
Was die Bischöfe machen, darf ich auch kritisieren, aber ich sollte zumindest die Gründe zur Kenntnis nehmen, ohne mit moralsauren Kanonen zu schießen.
Ich finde es erbärmlich, wenn jemand bei seinem Wunsch nach unbedingten Gottesdienst nur sein Ego, nicht aber die Schwestern und Brüder im Blick hat
Stellen Sie sich in zwei Wochen hin und erklären „der Welt“ warum es gerade bei Besuchern ihres Gottesdienstes ohne Maske aber mit Gesang so viele Ansteckungen mit Corona gegeben hat?
Stellen Sie sich hin oder sollen „Die Bischöfe“ Sie da vertreten?
Wenn Sie Angst haben oder einer Risikogruppe angehören, dann bleiben Sie einfach zu Hause. Aber versuchen Sie nicht, Ihre Entscheidung auch anderen Menschen aufzuzwingen.
Umgekehrt wird ein Schuh draus: hier geht es nicht um Einzelne, sondern um Verantwortung füreinander. Das sollte gerade auch für die Regeln bei Gottesdiensten gelten.
In meinem Text habe ich ja gesagt, dass ich nicht wirklich glücklich bin, wie die Regeln gesetzt werden. Aber der Ton Ihrer Kritik hier hat nun wirklich wenig mit der Versammlung des Volkes Gottes zu tun, die Härte und Abwertung – von Positionen und hier von Menschen, die einer Risikogruppe angehören – sind schwer erträglich. Da kommst kein Mensch drauf, dass es Ihnen um Gottesdienst geht.
Verstehe ich Sie richtig? Wie wollen also nur die Starken und Mutigen in der Eicharistie haben? Verstehe ich Sie richtig? Sie würden alle anderen am liebsten an der Kirchentür abweisen?
Na da entlarvt sich aber eine ganz besondere Art von Eucharistiehunger.
Die Betonung liegt auf dem letzten Satz, nicht auf dem ersten. Auch die Menschen, die die allgemeine Hysterie nicht teilen, haben Rechte.
Und diese Rechte haben bekannterweise eine Grenze. Und die (mögliche) Gefährdung anderer ist eine solche Grenze.
Und wenn Sie IHRE Rechte weiter so in den Vordergrund schieben wie hier in Ihren Posts, dann benutzen Sie bitte nicht das Feigenblatt des Christlichrn oder des Eucharistiehungers. Nennen Sie Ihre Motivation beim Namen: Egoismus ist Egoismus ist Egoismus ist Egoismus.
Ich habe in einem anderen Post Hinweise über die Gegrnwart des Herrn gegeben. Dazu können Sie nichts schreiben. Es geht Ihnen lediglich um nur einzig und allein um das Eine. Null theologische oder spirituelle Argumente.
Wo gibt es denn keine „mögliche Gefährdung“? Wir können wegen der möglichen Gefährdung, die angesichts der vielen Verkehrstoten ziemlich real ist, auch den Straßenverkehr verbieten lassen. Kein vernünftiger Mensch wird so etwas fordern.
Es gibt keine 100%ge Sicherheit im Leben. Irgendeines Todes müssen wir alle sterben.
„Whataboutism“ nennt man das: einfach auf ein anderes Thema verweisen. Dass Alkohol, Verkehr, Umweltzerstörung und derlei ebenfalls unser Leben gefährden ist wahr, macht aber überhaupt keine Aussage über Corona. Natürlich gibt es keine Sicherheit, aber wenn ich eine Risiko-Person wäre, würde ich ihre Kommentare nur noch als zynisch empfinden. Was wollen Sie eigentlich? Tun was sie wollen? Ohne Rücksicht?
Als Risikoperson würde ich mich nicht der Gefahr aussetzen. Das habe ich oben deutlich artikuliert. Für Nichtrisikopersonen ist die Gefahr überschaubar.
Mit dem Hinweis auf Risikopersonen Gottesdienst für alle anderen einzuschränken, halte ich für nicht erforderlich, um mal wieder auf den Kern meiner Aussage zurückzukommen.
Das ist ja das Problem, Sie reden nur über sich selbst.
Jepp …. Egoismus!
Aber Egoismus ist weder in der Kirche noch in der Gesellschaft das, was uns jetzt weiter bringt!
Wenn Sie meinen ersten Satz mit dem Vorwurf meinen, ich würde nur über mich selbst reden, dann nehmen Sie bitte zur Kenntnis, dass ich mir im Gegensatz zu vielen Kommentatoren hier nicht anmaße, über das Verhalten anderer Leute zu entscheiden.
Zu meiner Freiheit gehört auch, keine anderen zu bevormunden. Nur erwarte ich das von denen auch.
Das ist ja auch gut und richtig so. Nur haben Sie auf meinen Hinweis, wie Ihre Bemerkungen wahrgenommen werden könnten, mit einem Verweis auf sich selber geantwortet. Sie maßen sich sehr wohl an, zu entscheiden und zu werten. Sie wollen ja, dass die Schwachen zu Hause bleiben. Wenn das keine Entscheidung über das Verhalten anderer ist, dann frage ich mich, was Sie sonst sagen wollen.
@ Simone: FALSCH! Das Risiko ist außer für wohl ganz junge Menschen alles andere „überschaubar“:
https://www.quarks.de/gesundheit/medizin/langzeitschaeden-von-covid-19-was-wir-wissen-und-was-nicht/
Das habe ich auch gesehen und finde besonders die Begründung sehr interessant. Respekt vor dem Bistum!
@ Simone: FALSCH! Das Risiko ist außer bei ganz junge Menschen alles andere als “überschaubar”: https://www.quarks.de/gesundheit/medizin/langzeitschaeden-von-covid-19-was-wir-wissen-und-was-nicht/
Ich habe ebenfalls nicht den Eindruck, dass den Bischöfen niedrige Zugangsschwellen zu den Gottesdiensten am Herzen liegen.
In der Hauptkirche meines Bistums werden die Gottesdienste am kommenden Samstag wiederaufgenommen. Die Anzahl der Teilnehmer wird beschränkt, zum Ausgleich wird die Anzahl der Gottesdienste reduziert.
Oh, das tut mir jetzt aber leid, das Sie wegen der Sorge für andere nicht das und es auch noch so bekommen wie SIE es wollen.
Preisfrage: Wer handelt christlich? Jemand der sich um das allgemeine Wohl sorgt oder jemand der seine Vorstellungen verwirklicht sehen möchte?
Bisweilen habe ich den Eindruck und
– die postes von@Jutta und@Rheinländer
Aber auch andere..
bestärken die Beobachtung, dass wir es in der Kirche hier mit 2 scheinbar(!) ganz gegensätzlichen „Geschwistern“ zu tun haben, die sich tragisch ergänzen:
Zum einen:
Immer öfters drängt sich doch der Eindruck auf, Katholiken ( analog in deren Zusammenhängen auch die EKD),
wir hätten einen RECHTSANSPRUCH auf Messen bzw.Gottesdienste.. Das meine ich gleichermaßen für „Kleriker“ und „sog, Laien“
Aber dem kann man/frau allen Ernstes doch nicht anhängen!!?
Da gibts doch dieses „geheimnisvolle“ Wort von der Gnade.. ich sag lieber Geschenk, – begründet;
im ganzen Wesen Jesu und seiner Botschaft Ist alles Liebe -kein Zwang
aber auch keine Kultivierung des ICH Bewusstseins ( ich will aber MEINE Messe ua. )
Fast wie Rumpelstilzchen..
Zum anderen:
Auch zwangsneurotische Drohungen wie „schwerer Sünde“ In dem „Versäumnis“die Messe bzw. Gottesdienst zu versäumen ,ist natürlich geistlicher Missbrauch-
die meisten hier sind unter 65 und kennen diesen Unsinn gar nicht mehr, abgesehen von extrem traditionalistischen Kreisen ..
Hier sehe ich auch-
eine Vermutung (?) meinerseits ,
dass die Berufung zum Priester/Priesterinnen Beruf Manchmal Mindestens von so einem merkwürdigen „Rechtsanspruch“ vermengt werden KANN..
Aber im Ernst: wenn du von dem Strahl einer herzklopfenden Ersten (!!)Liebe zu einem anderen Menschen vom Scheitel bis zur Sohle ergriffen wirst bist du ja fast „außer dir“- jedenfalls hab’s ich damals so erfahren..
Da kamen mir doch so abwegige Gedanken wie Rechtsanspruch oder bspw. Anderes oder gleiches Geschlecht überhaupt nicht in denn Sinn- nein man hat die LIEBE gekostet..!!
Übertragen auf PriesterInnen Berufungen spielt doch nicht das biologische Geschlecht.. aber die Liebe zur Berufung den wesentlichen Baustein oder?!
( in diesem Kontext sehe ich auch dasfast schon peinliche Festhalten der Kirche an der chemisch/ BIOLOGISCHEN Jungfrauenschaft der Maria..
Als ob es Nicht vielmehr auf deren innerer Haltung. Angekommen ist..)
Wo ist uns die Gegenwart des Herrn zugesagt?!?
1. In der gemeinsamen Feier der Eucharistie.
2. Im Dienst an seinen geringsten Brüdern und Schwestern und Brüdern.
3. In seinem Wort.
Ich sehe da viele „Spielräume“ dem Herrn zu begegnen und Communio mit ihm zu feiern.
Also bitte keine Engführung. Sondern besser mal eine Gewissenserforschung wie sehr ich vielleicht mein Ego pflege.
Unser Pfarrer hat eine pragmatische Lösung für die Sommermonate, die stehen ja vor der Tür: als er die Regel mit der Beschränkung (hier 20m2 pro Besucher; bei der recht großen Kirche ergibt das … 10 Gläubige) las, sagte er: dann müssen wir in das Freie.
erinnerung an die Kindheit: grad um Pfingsten gab es viele Fußballturniere für Jugendliche; international; lustig. Feldmesse am Sportplatz. Die Ministranten trugen am Morgen einen Altar mit den wichtigsten Geräten in das kleine Stadion. Das war nit schlecht, weil man schon damals Menschen erreichte, die sonst nicht die Hlg Messe besuchen.
Ja, alles entscheiden die Bischöfe, so ist das. Vielleicht prüfen sie es, traut man sich das noch: Messe im Englischen Garten oder Rheinpark. Im Wald.
Dass die Viren so fliegen beim Singen. Dann soll der Priester nach altem Ritus mehr zum Tabernakel sprechen. Und beim Singen bilden wir den Singkreis, nur halt alle nach außen schauen. Wo es eine Kanzel gibt, kann ja der Priester von oben Predigen. Als Reminiszenz ist das nicht so schlecht
Herr Prof. Drosten hat aber bestätigt, dass die Ansteckung im Freien wirklich deutlich seltener ist. Also die Tröpfen verflüchtigen sich das schneller.
***
29.4.: heute ist der Namenstag der großen Heiligen, Caterina von Siena. Wunderbare Frau, man könnte sagen, sie hat die ersten Krankenhäuser organisiert. Viel hätte sie zu sagen zum Zustand Europas. Sie ist eine Patronin.
Ob sie zur EU (was nur ein Bruchteil Europas ist, zumindest geschichtlich-humanistisch) so viel Vertrauen hätte wie unsere Bischöfe.
Ich gebe einigen Kritikern hier Recht, bin auch so, hab mich oft artikuliert. Dass die Amtskirche völlig gehorsam zur Politik ist, das tut oft weh.
Die Situation wird bedrohlich bleiben. Nochmals erodieren die Besucherzahlen etc. Ob das dann 2022 besser wird, ich kann es mir nicht vorstellen.
Es ist und bleibt eine Katastrophe. Wir stecken im Jammertal.
Hoffnung muss von Oben kommen. Hoffentlich sperrt im Mai Lourdes irgendwie wieder auf. Dass das ganz still gelegt war, ist auch schwer zu ertragen.
Ich geh nicht mehr zur Kommunion unter diesen Umständen. Fasten ist angesagt und mein Sündenregister war immer reichlich, mit der Beichte ist es ja auch schwer. Ich warte zu.
Wie ein Sohn sagt: Miese Zeiten.
” … eines Tages war ich müde und beschloss, in das Haus des Punktes hineinzugehen, um dort auszuruhen. Ich fragte einen Mann, der aus seinem Haus herauskam: »Wo ist das heilige Haus?« »Ich weiß nicht, was du meinst«, sagte er. »Das Haus, in das man geht, um zu beten.« »Hineingeht, um zu beten?«, sagte er erstaunt. »Zu welchem Zweck?« »Du fragst wirklich, was es bezwecken soll, zu beten?« »Nein, aber weshalb dazu in ein Haus gehen und wieder aus ihm hinaus?« »Habt ihr denn gar keine heiligen Häuser?« »Aber bester Mann«, sagte er, »wo kommst du her? Und was meinst du, wenn du ›heilig‹ sagst?« »Etwas, das besser ist als wir selbst, und das uns besser macht.« »Das Dasein also«, sagte er. »Aber über diesem können wir doch kein Haus bauen, und weshalb sollten wir es, wenn wir mitten in ihm sind?« »Nicht alles, was existiert, ist heilig«, antwortete ich. Er schrak zusammen und schaute mich lange an, als ob er etwas sagen wollte, sichaber nicht dazu entschließen könnte. Schließlich fragte er vorsichtig: »Du kommst wohl von weit her?« »Ja, von sehr weit.« Er schwieg, fasste dann aber Mut und sagte: »Wir haben hier ein altes Märchen, das die Kinder sehr mögen. Es erzählt von einem Land, wo das Dasein einmal mittendurch brach und eine große Feindschaft zwischen den beiden Teilen entstand. – Hast du schon einmal von einem solchen Land gehört?« »Ich komme von dort.« »Ja, aber lieber Freund«, sagte er, »das Dasein ist doch ganz. Wie können zwei daraus werden? – Und dann in ein Haus hineingehen und beten, und wieder hinausgehen und nicht beten?! – Heilig – das ist etwas, das besser ist als wir selbst, und das uns besser macht. Lieber Freund, dem begegnen wir doch überall: in unserer Arbeit, in Essen und Trinken und in der Ruhe. Es ist doch Danksagung und Jubel, zu erwachen, an die Arbeit zu gehen, zu essen, zu trinken und ins Bett zu gehen. (aus Olsens Daarskab, 1937)
@Theodoros, wie wohltuend ,diese passende Parabel inmitten so mancher Hass- Ausbrüche..?
Zu lesen !!
Damit wir uns nicht missverstehen;
Kontroverse Standpunkte austauschen- wenn das notwendig ist-
JA unbedingt, zumal Christen die Kunst des Florett Fechtens viel zu wenig kultiviert haben…
Aber diese destruktiven aggressiven Hass- Ausbrüche…!
Noch ein Gedanke : in der Messe wiederholt sich ja auch die Emmaus Geschichte:
sie erkannten ihn am BROT- BRECHEN aber nicht an irgendwelchen „“EGO- TRIPS und PRIVAT ERLEUCHTUNGEN“..
Ja.
Brannte uns nicht das Herz in der Brust als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schrift erschloss?
Lassen Sie doch den Herrn zu uns reden und uns den Sinn der Schrift erschließen. Da wird uns das Herz schon brennen!!!!!
Brotbrechen ist gerade ja eher …. schwierig!
Vielleicht entzieht sich der Herr uns z.Zt, deswegen in der Eucharistie, weil ihm so manches an unserer Glaubenspraxis, gerade auch bzgl. des Kommunionempfangs und der Gottesdienstgestaltung, nicht gefällt?
Ist jetzt nur ein Gedanke von mir.
Wir hatten vor einem halben Jahr die Amazonassynode. Da ging es u.a. darum, dass dort viele Gemeinden nur ein – oder zweimal im Jahr Eucharistie feiern können, weil nur so selten ein Priester dort hin kommen kann. Ich vermute, dass diese Menschen dann viel bewusster die Eucharistie feiern und die hl Kommunion empfangen als wir bisher doch noch immer gut versorgte Wohlstandskatholiken, deren Priester bisher sonntags von einer Kirche zur anderen hetzen mussten, nur um uns mit Eucharistiefeiern zu versorgen, auf die wir offenbar immer noch meinen, ein Recht zu haben, das man einfordern kann.
Versuchen wir doch, etwas Positives aus der für uns Alle schwer belastenden Pandemie zu lernen.
Empfehlenswert sind z.B. die gestreamten Frühmessen von Papst Franziskus samt seiner Predigten. Wer morgens um 7 Uhr Zeit hat, kann ja mal da vorbei schauen. Ist ein sehr guter und stärkender Tagesbeginn.
„Der Herr entzieht sich“????
Was haben Die denn für ein Gottesbild.
Der Herr läuft gerade betteln durch die Straßen und kommt nicht aus, weil er an manchen Bettelsstellen kaum bis keinen Ertrag hat.
Der Herr versauern in Ihrem Bücherregal, weil Sie meinen dass Sie ihn ausschließlich auf die Eucharistie festgelegt haben anstatt ihn beim Wort zunehmen ….
Mir entzieht sich der Herr nicht. Ich komme aus dem Staunen nicht heraus, wo er sich mir gerade in den Weg stellt …..
@Eskilcgn
Ich habe ausdrücklich geschrieben “ VIELLEICHT entzieht sich der Herr IN DER EUCHARISTIE“, von generellem Entzug war nicht die Rede. Also bitte auch MEINE Posts richtig und vollständig lesen, bevor Sie die verbale Keule zücken.
Zumindest bei meinen Posts reißen Sie gerne den ein oder anderen Satz aus dem Zusammenhang, um mir etwas unterstellen zu können, was ich weder geschrieben noch gemeint habe.
Und weil ich offenbar einen Punkt treffe übersehen Sie die anderen.
Wie isset denn … Lust das Wort des Herrn mal aus Ihrem Bücherregal zu holen und zu schauen wie er sich Ihnen da aufdrängt?
Oder: Lust sich dem Herrn in seinen geringen Brüdern und Schwestern zu nähern?
Wäre es nicht gut die Eucharistiefixierung mal zumindest zu überdenken?
@Eskilcgn
Ich lese jeden Tag die Tageslesungen, nicht nur seit der Pandemie. Ich war Sozialarbeiterin, u.a. im Strafvollzug und im sozialpsychiatrischen Dienst, da sind mir wahrscheinlich mehr der allergeringsten Seiner Brüder und Schwestern begegnet als Ihnen. Also erst mal denken und dann schreiben.
Aber weil wir gerade dabei sind: Die Menschen, die wegen der Pandemie ihren Arbeitsplatz verlieren, haben Sie noch nie erwähnt.
Und noch etwas: Nur weil ich mit 69 Jahren und Vorerkrankungen zur Risikogruppe gehöre, muss kein Mensch auf die bald wieder möglichen Eucharistiefeiern verzichten, der mit den damit verbundenen Einschränkungen zurecht kommt.
Na das ist doch ein Anfang. Also das mit dem Bibellesen.
Jetzt kann es pausieren, dass wenn ich was alleine oder nur für mich mache es oft keine Frucht bring.
Warum sich nicht mit jemand zusammen tun, der auch die Tageslesungen liest …. ist doch gerade sehr spannen. Jesus Spricht doch die ganze Woche vom Brot des Lebens und davon dass eruns satt machen kann und will.
Und das in einer Zeit ohne Eucharistie! Was sagt Ihnen das denn jetzt?
Wenn ich von seinen geringsten Brüdern und Schwestern schreibe können sie gerne alle mit darin sehen, deren Existenz gerade den Bach runter geht. Alle die, die gerade einsam in den Krankenhäusern liegen … auch ohne Corona. Die, die auf Angst ansprechen und gerade völlig orientierungslos sind, die die von den Großen z. B. Konzernen weggeht werden.
Mit dieser Hülse wollte ich vielen Raum geben.
Und wer diese Formen der Eucharistie feiern will … nur zu …meine Form ist das jetzt nicht.
Aber wenn das solche Wutäußerungen hervorbringt schwant mir, dass die eigene Motivation mal gut wäre genau zu analysieren.
Lieber Eskilcgn,
über die Anfänge bin ich längst hinaus:
Theologie im Fernkurs mit Abschluss
Linzer Bibelkurs nur zum Selbststudium da Vorortunterricht in Österreich
Mitglied im katholischen Bibelwerk
diverse Bibelausgaben neben der Einheitsübersetzung zu Hause
Stapelweise Literatur zur Bibel zu Hause
Initiatorin von Lectio divina in der Gemeinde
Teilnahme an diversen Bibelangeboten vor Ort
Ich denke, das genügt mal „fürs Erste“
Und meine Berufstätigkeit als Sozialarbeiterin habe ich ja schon erwähnt.
Ist ein Gottesdienst, der sich an Hygiene-Vorschriften orientiert, noch der Gottesdienst, den wir feiern wollen? Dann lieber nicht, so Bischof Feige. Aber das ist auch keine Lösung.
Wenn wir von der Hygiene ausgehen, kommen wir nicht weiter. Aber vielleicht über einen anderen Zugang, Stichwort: Hauskirche. Katholischerseits findet sich hier die Familie als primärer Ort der Glaubensweitergabe, bei den Evangelikalen sind dies private Gebetsgemeinschaften. Aber man kann auch an Ordensgemeinschaften, neue geistliche Bewegungen, an Amazonas-Gemeinden und sogar an Seniorenheime im Lock-down denken: überall da, wo dauerhaft enge Gemeinschaften bestehen, kann auch Gottesdienst in persönlicher Nähe gefeiert werden.
Wir sollten deshalb die Fragestellung einmal umdrehen: Statt nur Corona-gerechte Gottesdienstformen zu entwickeln, könnten wir doch auch nach Gemeinschaften suchen (oder solche aufbauen), die von den Hygiene-Vorschriften nicht betroffen sind, da sie sowieso schon engen Kontakt untereinander pflegen. Welche Anforderungen wären an Gemeinschaften / Gemeinden zu stellen, die gemeinsam Gottesdienst feiern wollen? Es wäre in jedem Fall interessant, solche Szenarien – in Abhängigkeit zum jeweiligen Entwicklungsstand der Corona-Epidemie – einmal mit medizinischen Experten durchzuspielen.
Sie wollen aber partout die Brille „Gottesdienst so wie ich ihn kenne“ nicht ablegen.
Wenn der Auferstandene den Seinen begegnet wirft er deren Vorstelling so über den Hsufen, dass sie erschrecken.
Stellen Sie sich vor, dass Sie sich mit einer Gruppe von Montag bis Samstag darüber verständigen das Evangelium des Sonntags zu lesen, darüber nachzudenken und sich via Mail, WhatsApp oder Telefon über das auszutauschen, was Ihnen klar wird. Und am Sonntag vereinbaren Sie eine Zeit, wo jeder, jede daheim sich hinsetzen, beten, das Evangelum lesen und Gottesfienst feiern.
Wie wäre es diese Communio(n) mal zu probieren?!?
Die Vorschläge für diverse Formen von Hausgottesdiensten bekommen wir jede Woche rechtzeitig per Email von unserer Gemeinde geschickt, und da sind wir sicher nicht die einzige Gemeinde, die so verfährt.
Siehe all die im Internet angebotenen Initiativen.
Aber das kann und wird keine Dauerlösung sein.
Bei Ihnen habe ich den Eindruck, dass Sie die Kirche in ihrer seitherigen Gestalt endgültig zerstören wollen und dazu kommt Ihnen die Pandemie offenbar gelegen.
Liebe Frau Brückner,
Ich sehe die jetzige Zeit als Changse festgefshrene Formen und überflüssige Dinge zu hinterfragen und zum Kern zum eigentlichen vorzustoßen. Das kann auch zu einer Eucharistie führen.
Aber in diesen Zeiten wird ja einiges anderes deutlich und in Ihren Post kommt mir eine Fixierung entgegen, die, wie mir scheint, vieles Lebrndige und Bereichernde außer Acht lässt
@Eskilcgn
Auch ich sehe die jetzige Zeit als Chance, aber offenbar sehe oder erhoffe ich andere Chancen als Sie.
Eine Rückbesinnung auf das Wesentliche wünsche ich mir auch, aber was dieses Wesentliche ist, darüber besteht zwischen uns kein Konsens, muss es auch nicht.
… ihrem Gedanken kann ich ohne weiteres folgen. Mit einer Ergänzung: persönliche Nähe gehört für mich wesentlich zur Eucharistiefeier dazu..
Nähe geht auch ohne Berührung
Einige Posts hier mache mich zunehmend wütend.
Zum einen, weil sie selbstentlarvend sind ein Eucharistiehunger als Egoismus oder als Winsch nach einem „es soll wieder so sein wie vorher“ oder „ich will mich in fie heile Welt flüchten“ entpuppt.
Da mögen Trauer, Angst, Verdrängung … was weiß ich hinter stehen. Aber ich bin hier nicht der Seelsorger.
Es macht mich wütend, weil Dolche Posts und eine solche Einstellung den Blick auf das Wrsrntliche verstellen:
Wo ist der Herr noch? Wie können wir anders Gottesdienst feiern? Was verändert sich in unserem Verständnis von Kirchesein?
Ich meine auch, dass die Traditionen und Kultur die katholische Kirche ausmachen.
Warte nun, dass der erste Experte kundtut, Karneval und dann Weihnachtsmärkte müssen leider ausfallen. Dann wären wir endgültig im Jahr 2021.
Meine Sorgen zum Fallen der Zahlen in der Messe (nochmals betoniert durch den Shutdown) untermale ich wieder mit Rilke, ein sentimentales Herbstgedicht. Und die Hoffnung ist gering, dass es im Winter besser wird.
Und hilft nur der Herr selbst, die Gottesgebärerin oder zumindest die Gemeinschaft der Heiligen, die das Irdische schon abgeschlossen haben. Der letzte Vers dann doch Hoffnung…
***
Die Blätter fallen, fallen wie von weit,
als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
sie fallen mit verneinender Gebärde.
Und in den Nächten fällt die schwere Erde
aus allen Sternen in die Einsamkeit.
Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.
Und sieh dir andre an: es ist in allen.
Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen
unendlich sanft in seinen Händen hält.
Ihre Schätzung bez. des Zeitrahmens ist so verkehrt nicht. Die sind offenbar wild entschlossen, den Verschlußzustand solange aufrechtzuerhalten, bis ein Gegenmittel oder ein Impfstoff verfügbar sind. Das kann noch ein bis zwei Jahre dauern. Herr Lauterbach hat mehrmals öffentlich geäußert, wo die Reise hingeht.
In der Zwischenzeit werden sie uns vierzehntägig auf die jeweils nächste Konferenz der Ministerpräsidenten und unserer Kanzlerin vertrösten und dabei homöopathische Lockerungen in Aussicht stellen.
Wer ist „sie“: raunen Sie da über eine Verschwörung der Mächtigen?
Mit „sie“ sind die genannten Ministerpräsidenten und unsere Kanzlerin gemeint. Und nein, Verschwörung würde ich das nicht nennen.
Die haben es jetzt geschafft, die Wirtschaft vor die Wand zu fahren. Noch haben wir Millionen Kurzarbeiter, bald können es fast ebenso viele Arbeitslose sein. Die Staatsfinanzen sind nachhaltig ruiniert. Familien gehen den Bach runter. Da haben die keine andere Wahl mehr, als die Sache bis zum Ende durchzuziehen. Deshalb ist der Zeitrahmen für mich plausibel.
Das ist doch Quatsch. Niemand hat die Wirtschaft vor die Wang gefahren, Sie verwechseln hier die Folgenabschätzung mit der Intention. Man will ein gefährliches Virus bekämpfen und dadurch Menschen schützen, das ist die Pflicht. Die negativen Konsequenzen sollen sich im Maße halten, das ist ein schmaler Grad, der jeden Tag neu bestimmt werden muss. Ich finde, bei aller Kritik, dass unsere Regierung das sehr gut hin bekommt.
Was wäre denn die Alternative gewesen? Meinen Sie, ein zusammen brechendes Gesundheitssystem, in dem nicht nur die Corona-Patienten, sondern als Folge auch alle anderen nicht mehr gut behandelt werden können, sei eine Alternative gewesen? Das kann nicht ihr Ernst sein.
Dann verhalten Sie sich selber so, dass Ihre düstere Prognose nicht eintritt: Halten Sie genug Abstand, meiden Sie entbehrliche Kontakte, nutzen Sie eine Tracking-App (wenn es sie gibt), tragen Sie FFP2-Masken, sofern Sie gut Luft bekommen, und frischen Sie Ihr Wissen auf: https://www.youtube.com/watch?v=gxAaO2rsdIs. So haben Sie es mit in der Hand, dass das Virus vor einem Impfstoff „ausstirbt“, wie es z.B. beim Sars-Virus der Fall war.
Werter Theodoros, diese Überwachungsapp werde ich ums Verrecken nicht benutzen. Wo ich mich bewege, geht zu allerletzt dem Staat etwas an.
Werter Heinz, wenn die geplante Warn-Anwendung den Empfehlungen des Chaos Computer Clubs genügt, hätte ich keine Bedenken: https://www.ccc.de/de/updates/2020/contact-tracing-requirements
Seien Sie sich da mal nicht so sicher! Wenn man nach einer Infektion zurückverfolgen kann, wen Sie getroffen haben, dann kann man das ohne eine Infektion auch. Jedem Menschen ohne FDJ-Hintergrund sollten bei der Aussicht auf diese Überwachungsorgie die Haare zu Berge stehen.
Das ist doch absurd! Das kann im Augenblick jeder große IT-Konzern, Apple, Facebook, google, und die können noch viel mehr. Aber die benutzen wir alle doch auch. Das hat mit FDJ nix zu tun, sie versuchen nur, die Kanzlerin herabzuwürdigen.
Das ist nicht korrekt. Ich benutze weder facebook noch bin ich Apple-Kunde. Und google benutze ich freiwillig und ortsgebunden. Die Überwachungsapp wäre jedoch, wenn sie ihren Zweck erfüllen soll, eine Zwangsapp, gegen deren Benutzung ich mich nicht wehren kann, sofern ich mich nicht freiwillig einsperre.
Wenn diese App erst einmal im Einsatz ist, werden unvermeidbar weitere Begehrlichkeiten entstehen. Wie schön wäre es doch, wenn die Polizei nach jedem Einbruch einfach die Apps abfragen könnte, wer die Wohnung unerlaubt betreten hätte! Oder wie würde sich der Zoll über dieses Werkzeug zur Bekämpfung der Schwarzarbeit freuen!
Das sind alles ähnlich legitime Ziele. Nur, in so einem Überwachungsstaat möchte ich nicht mehr leben.
Das ist doch noch gar nicht raus. Erstens dass man sie benutzen muss, was gar nicht geht, weil gar nicht alle ein Smartphone haben. Zweitens ist die Lagerung der Daten noch nicht raus, ob zentral oder dezentral.
Den Überwachungsstaat wollen wir alle nicht, deswegen glaube ich auch nicht, dass der Staat so etwas wagen würde. Dagegen kann man sich wählend wehren.
Bis vor ein paar Wochen habe ich auch nicht geglaubt, dass der Staat Gottesdienste verbieten könnte. Aber da kommt irgensoeine Massenpanik und schwupp, schon sind die Grundrechte Geschichte.
Haben Sie im Spiegel die Mahnungen Herrn Papiers gelesen? Aus der Politik hat natürlich wieder niemand die Absicht, eine Mauer zu errichten.
„Irgendeine Massenpanik“? „Mauer bauen“? Mir wird zunehmend unklar, wie man solch einen – Pardon – Stuss öffentlich von sich geben kann. Das ist schlicht unverschämt und außerdem falsch.
Werter Heinz,
die Warnanwendung zur Eindämung der Infektion ist keine Wanze aus den Hinterzimmern der Abteilung Horch und Guck, sondern deren Entwicklung ist mit ethischen, transparenten Bedingungen versehen: http://doi.org/10.1126/science.abb6936. Das können Sie freilich anzweifeln. Falls Sie aber Intransparenz suchen, so finden Sie diese eher in China und an anderen Orten der Welt: https://www.rnd.de/politik/corona-pandemie-die-welt-geht-jetzt-auf-distanz-zu-china-P2NOGLYHFNHGZNET6NTFUZCDEE.html. Mauern werden nicht hier, sondern ganz woanders errichtet.
Eine interessante Zwischenlösung will das Bistum Würzburg zunächst anbieten:
https://www.katholisch.de/artikel/25343-bistum-wuerzburg-erlaubt-vorerst-nur-nichteucharistische-gottesdienste
Zum Thema empfehle ich die erhellenden Stellungnahmen 2er Bischöfe:
Jung(Würzburg und Marx(München-Freising)!
Sie können auch zur Versachlichung bzw. weg von Engführungen beitragen…!
In einigen Bistümern, darunter Rottenburg – Stuttgart, wo ich lebe, finden vorläufig noch keine öffentlichen Gottesdienste statt.
Finde ich auch ok.
Was die FFP2 – Masken angeht, ich habe welche bekommen, bin aber nach ein paar Minuten fast darunter erstickt.
Mit den sogenannten Alltagsmasken geht es gerade so einigermaßen.
Grade die heutige PK mit der Kanzlerin und den MP‘s Aus BY und HH. Verfolgt;
Es ist sowas wie ein glücklicher Umstand, dass Frau Merkel eben nicht nur Politikerin ist, aber auch gelernte Naturwissenschaftlerin !
Das ist gerade im Umgang mit dem Virus
Nicht zu unterschätzen; und erfreulich , dass sie jetzt keinerlei (!) Parteipolitik macht, aber nüchtern und emotional die Themata angeht..
Ähnliches fällt mir auch an Karl Lauterbach auf, der aktuell ganz in seinem erlernten Beruf (Epidemiologe)
agiert und eigentlich kaum als SPD Politiker
In dieser (!!!) aktuellen Problematik ist das von großem Wert
Und natürlich hoffe ich auch , dass wir bald…? Wieder in den demokratischen Wettbewerb der DEMOKRATEN kommen..
Das Statement des Herrn Gauland (AFD)
War das radikale Gegenteil…
Korrektur: Habe gerade auf der Homepage meines Bistums Rottenburg – Stuttgart gesehen, dass ab dem 9. Mai doch wieder öffentliche Gottesdienste möglich sind, nach Anmeldung und mit diversen Auflagen:
https://www.drs.de/ansicht/Artikel/oeffentliche-gottesdienste-ab-dem-9-mai-7096.html
Denjenigen, für die diese Auflagen tragbar sind, gönne ich den Gottsdienstbesuch, für mich kommt es leider nicht in Betracht.
Covid und weitere Anleihen beim großen christlichen Dichter Rilke.
Etwas Hoffnung auf Reisefreiheit bleibt. Darf ich als Grenzgänger noch einmal über den Walserberg physisch nach München? Werde ich noch einmal physisch am Chiemsee glühen, vorher die Büste von Benedikt grüßen. In einen Rosenkranz würde ich sofort einschwingen.
Die Adria – für Mitteleuropäer offen in diesem Jahr? Wer gibt die Gnade?
Ich hab schon ein veritables Störgefühl mit den Regierenden und ihren Experten. Es geht mir nicht nur um die Grundrechte.
Der Virologe postuliert – siehe oben – beim Singen fliegt das Viruströpchen besonders weit –
und wir, die Bevölkerung (wie es neuerdings heißt. Nicht das Volk), haben die BEWEISLAST, dass es nicht so ist. Zuerst müssen wir gehorchen. Muss es nicht anders sein? So eine gewagte Hypothese muss sehr genau bewiesen werden, dann kann man zB auf den Kulturminister einwirken.
In jedem Seminar auf der Uni erster ABschnitt darf man so eine Arbeit nicht abgeben, weil schon ein zentraler Begriff, Virustropfen, falsch definiert ist.
Das mit der BEWEISLAST ärgert mich derzeit am meisten. Können die Bischöfe da helfen, die haben viel mehr macht.
Etwas Trost in RILKE.
***
Spätherbst in Venedig
Nun treibt die Stadt schon nicht mehr wie ein Köder,
der alle aufgetauchten Tage fängt.
Die gläsernen Paläste klingen spröder
an deinen Blick. Und aus den Gärten hängt
der Sommer wie ein Haufen Marionetten
kopfüber, müde, umgebracht.
Aber vom Grund aus alten Waldskeletten
steigt Willen auf: als sollte über Nacht
der General des Meeres die Galeeren
verdoppeln in dem wachen Arsenal
um schon die nächste Morgenluft zu teeren
mit einer Flotte, welche ruderschlagend
sich drängt und jäh, mit allen Flaggen tagend,
den großen Wind hat, strahlend und fatal.
geschrieben 1908
Im Mittelalter hatte die ausufernde Verfolgung und Verbrennung angeblicher Hexen eine ihrer Wurzeln im sogenannten Schwarzen Tod, von welchem damalige Autoritäten wie Johannes Calvin glaubten, er sei durch „Zauberkünste“ ausgebreitet worden. Daß der eine oder andere Machtpolitiker die zeitgenössische Mischung aus Angst, Unwissenheit und Aberglauben ausnutzte, um alte Feindseligkeiten endlich in Mord und Totschlag umzumünzen, liegt auf der Hand. Dem vorgeblichen Ziel, die verheerende Krankheit zu stoppen, kamen sie auf diese Weise aber keinen Schritt näher.
Warum schreibe ich das?
Der Mensch als solcher hat sich seit dem Mittelalter kaum verändert, auch wenn er das gerne glauben möchte. Die panische Angst vor einer Virusinfektion, die leider für viele bereits geschwächte Menschen auf den letzten Metern ihres Lebensweges tödlich ist, die aber die meisten Befallenen kaum bemerken, führt zu Überreaktionen und zu einem Wettlauf um die stärksten Maßnahmen, die Verbreitung des Virus zu stoppen. Leider hat dieser Wettlauf auch die Katholische Kirche erfaßt. Von solch albernen Ideen wie der Pinzettenkommunion, dem Gesangsverbot und dem Gottesdienstbesuch mit Coronamaske sollten die Ordinate schleunigst Abstand nehmen.
Der Vergleich ist schon ziemlich an den Haaren herbei gezogen und absurd, das merken Sie selber auch, oder?
In der Bibliothek der Kirchenväter (Uni Freiburg) findet man äußerst interessante Texte, wenn man Schlagworte wie Eucharistie, Krankheit, Pest etc. eingibt. Es zieht sich wohl durch die ganze Kirchengeschichte, und war in der Antike gegenwärtig. Die folgende Erzählung des Eusebius passt doch in die Diskussion der Not-Sakramente der letzten Wochen:
Wegzehrung für den kranken Serapion durch ein Kind, wenn der Priester selbst auch krank ist:
Eusebius von Cäsarea, + um 340 n. Chr.
http://www.unifr.ch/bkv/kapitel52-43.htm-Eucharistie
Bericht des Dionysius über Serapion.
44. An denselben Fabius, der etwas zum Schisma neigte, schrieb auch Dionysius von Alexandrien. Nachdem er in seinem Briefe an ihn vieles über die Buße vorgetragen und über die Kämpfe derer, die damals erst [S. 317] jüngst in Alexandrien gemartert worden waren, berichtet hat, erzählt er nebst anderen Geschichten eine wunderbare Begebenheit, welche ich in meiner Schrift nicht übergehen darf und welche sich also verhält: „Ich will nur dies eine Begebnis, das sich bei uns ereignet hat, als Beispiel anführen. Es lebte bei uns ein gläubiger alter Mann, namens Serapion. Lange Zeit hatte er ein tadelloses Leben geführt, doch in der Versuchung fiel er. Trotzdem er oft (um Verzeihung) flehte, achtete niemand auf ihn, weil er geopfert hatte. Da fiel er in eine Krankheit und war drei volle Tage sprachlos und bewußtlos, erholte sich aber am vierten Tage ein wenig, so daß er den Sohn seiner Tochter kommen ließ und an ihn die Worte richtete: ‚Wie lange, mein Kind, haltet ihr mich noch hin? Ich bitte: beeilet euch, gewähret mir rasch Lossprechung! Rufe mir einen der Priester!’ Nach diesen Worten verlor er von neuem die Sprache. Der Knabe eilte zum Priester. Doch es war Nacht, und der Priester war krank und konnte so nicht kommen. Da ich aber verordnet hatte, man solle die Sterbenden, wenn sie darum bäten und vor allem wenn sie schon früher darum gefleht hätten, absolvieren, damit sie hoffnungsfreudig sterben könnten, so übergab er dem Knaben ein Stückchen von der Eucharistie mit der Weisung, es anzufeuchten und so dem Greise in den Mund zu träufeln. Der Knabe kehrte damit zurück. Als er nahe gekommen und bevor er noch eintrat, hatte Serapion sich wieder erholt. Er sagte zu ihm: ‚Du bist da, mein Kind? Der Priester konnte nicht kommen. Tue schnell, was dir befohlen wurde, und laß mich sterben!’ Der Knabe feuchtete (die Eucharistie) an und goß sie ihm in den Mund. Kaum hatte dieser sie hinuntergeschluckt, gab er seinen Geist auf. Ist er also nicht deutlich so lange am Leben erhalten worden, bis er absolviert wurde und nach Tilgung der Sünde um seiner vielen Verdienste willen ‚bekannt’ werden konnte?“1 So berichtet Dionysius.
Neuerdings wird auch von Fällen schwer erkrankter Kinder berichtet, wobei man noch nicht zu wissen scheint, welche Rolle das Coronavirus dabei spielt.
Bei den Kirchenvätern hab ich noch eine erstaunliche ABSTANDSREGEL gefunden, spätes 4. Jahrhundert.
Eigentlich wollte er Mauern (!), Mindestmaß ein Gitter/Gatter.
Vom heiligen Chrysostomus. Die Ursachen etwas anders als heute, aber auch nachvollziehbar, die Formulierung wunderbar. Allein für solche Aspekte unserer Kirchengeschichte würde ich bei aller Tristesse der Gegenwart niemals auf das Katholische verzichten können.
Hier die Regel, seien wir heute also nicht zu wehleidig.
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Im Innern solltet ihr eine Mauer haben, die euch von den Weibern trennt; da dem aber nicht so ist, so erachteten es eure Väter für notwendig, euch wenigstens durch die Gitter hier von ihnen zu scheiden. Wie ich von älteren Leuten höre, gab es früher keine solche Schranken, „denn in Christus Jesus ist weder Mann noch Weib“4 . Auch zu den Zeiten der Apostel waren Männer und Frauen miteinander beisammen, denn die Männer waren eben Männer und die Frauen waren wirklich Frauen. Jetzt aber ist es ganz anders geworden. Die Weiber haben die Art von Buhlerinnen angenommen und die Männer sind wie brünstige Hengste. Habt ihr nicht gehört, daß in dem Abendmahlsaale Männer und Frauen beisammen waren und daß diese Versammlung eine Wonne für den Himmel war? Mit vollem Rechte. Damals waren eben die Frauen tugendhaft, die Männer keusch und enthaltsam. Vernehmet nur, wie die Purpurhändlerin spricht: „Wenn ihr mich für würdig befunden habet des Herrn, so tretet in mein Haus und bleibet“. Höret, wie Frauen mit den Aposteln herumreisten, wie sie eine männliche Gesinnung angenommen hatten, eine Priszilla, eine Persis und andere. Von diesen sind unsere Frauen ebenso weit verschieden, wie unsere Männer von den Männern jener Zeit.
Die Ursachen finde ich überhaupt nicht nachvollziehbar. Wahrscheinlich habe ich da das falsche Geschlecht. Auch das Lob der Frauen, die eine männliche Gesinnung angenommen hatten, begeistert mich überhaupt nicht.
ich vermute, es wurde zuviel geschwätzt und zu wenig Aufmerksamkeit für die Liturgie. Mehr steckt nicht dahinter.
Trennung von Männer und Frauen (linke und rechte Bankreihe) hielt sich zumindest am Lande bis in das 20. JH.
Ob das die erste Quelle dieser Regeln ist, weiß ich nicht.
Die Perspektive, dass sich gewisse Regeln 1600-1700 halten, wäre wiederum sehr bitter.
There is no return to ‚normal’: Die Erfahrungen, die wir jetzt machen, werden unsere gewohnte Normalität so überformen, dass wir uns künftig in einer neuen Normalität wiederfinden werden.
Was die Zukunft bringt, wissen wir nicht, aber wir können uns die Erfahrungen, die wir jetzt machen, einmal genauer ansehen, und dann bekommen wir vielleicht eine Ahnung davon, worauf wir uns in Zukunft einstellen müssen.
Für mich ist es spannend zu beobachten, wie unsere Kirche versucht, die Rückkehr zum ‚Alltagsbetrieb’ unter den Bedingungen des social distancings zu gestalten. Da ist zunächst die Frage nach der Corona-gerechten Sonntagsmesse. Wie die Lösungen im Einzelnen auch aussehen mögen, sie alle laufen auf eine ‚Bewirtschaftung’ des Zugangs hinaus. Nur ein Beispiel: die Gläubigen werden vom leitenden Pfarrer wieder zur Messfeier eingeladen, „aber bitte nicht alle auf einmal“. Der Vorschlag lautet, jeder könne so alle 3 – 4 Wochen kommen. Organisatorisch mag das eine gute Idee sein, aber was sagt mir das als Gläubiger, wie fühle ich mich angesprochen? Spirituell lässt mich diese Lösung alleine, und als Mitglied der Gemeinde erlebe ich wieder den Klerikalismus in gewohnter Ausprägung.
Eine zweite Facette: Für Papst Franziskus sind Gemeinschaft, Berührung, Zärtlichkeit wesentliche theologische Kategorien. Sie gehören zu den Sakramenten als ‚Essentials’ dazu. Was heißt das nun, wenn gerade diese Dimension den Hygienevorschriften zum Opfer fällt. Nichts gegen die notwendigen Hygienevorschriften – aber passen sie zu unserem Sakramentenverständnis? Dann vielleicht doch lieber weiterhin Quarantäne bei den Sakramenten? (Quarantäne, so hab ich mich belehren lassen, kommt aus dem Italienischen quaranta = 40 und bezieht sich auf die 40 Tage, die Jesus in der Wüste verbracht hat. Die Quarantäne kann für uns also auch spirituell heilsam sein.)
Damit komme ich zu meinem letzten Punkt: Was kann die Kirche zur Überwindung der Corona-Crise beitragen? Die Corona-Krise hat eine medizinische Dimension. Und hier brauchen wie das social distancing, solange wir nichts Besseres haben. Sie hat aber auch eine spirituelle Dimension. Es gibt einen Virus der Angst, der sich im Zuge von Corona ausbreitet. Und gegen diese Angst hat die Kirche ein Gegenmittel: Die Sakramente ….
Die Sichtweise von Herrn Bischof Feige sollte akzeptiert werden. Seine Bedenken zur Zugangsbeschränkung zu den Gottesdiensten haben für mich einen praktischen Hintergrund, der mir jetzt schon Bauchschmerzen verursacht. Er hat dabei eventuell an die Pfarreiengemeinschaften in der Fläche gedacht. Im Gegensatz zu einem großen Dom bietet die Regelung auf dem Land viel Stoff für böses Blut. Die Ordner werden wohl, wie hier geplant, Ehrenamtliche aus den Gremien werden. In der Pfarrei meiner alten Eltern muss man sich telefonisch zur Sonntagsmesse anmelden, für meine Pfarrei weiß ich es noch nicht. Meine Mutter hat erst mal tief geseufzt. Was tue ich als Ordner, wenn sich jemand nicht angemeldet hat und ich jemanden mit Anmeldung da habe und die Plätze knapp sind? In meiner größeren Dorfkirche sind es gut 50 Plätze. Ich weiß mit Sicherheit, dass ich bei der nächsten Begegnung im örtlichen Supermarkt dann mein Fett abkriege. Soll ich also die Kollegen des Gremiums im Stich lassen? Ich kann nicht während der Messe zum Debattieren anfangen.
Pater Hagenkord, hier gebe ich Ihnen recht, dass die Leute vielleicht dann gar nicht mehr kommen. Wir leben aber in einem Status, der nicht überschaubar ist. Wir müssen uns auf Monate, Jahre mit einem Leben mit dem Virus einstellen. Dann kommt eventuell auch der nächste Virus daher. Für mich persönlich ist es daher keine Möglichkeit, zu warten, bis alles vorbei ist und dann erst wieder Gottesdienste anzubieten. Es braucht einen gangbaren Weg, wie im Berufsleben auch. Und nach vielem Nachdenken sehe ich trotz meiner Bauchschmerzen derzeit keinen anderen Weg als begrenzte markierte Plätze etc.
Die Alternativen mit Hauskirche, Livestreams bestehen ja immer noch, Ideen und Technik wurden kreativ eingesetzt. Die Streams haben mir über Ostern sehr geholfen.
es kommt der Sommer. Eine Maßnahme wäre noch, ins Freie zu gehen (Feldmessen). Ich meine, das hat viele Vorteile in 2020. Die Beschränkungen im Freien werden bald fallen. Ganz.
Bis jetzt gilt die Abstandsregel auch für Gottesdienste im Freien, die übrigens auch Bischof Fürst als EINE Möglichkeit vorschlägt.
In meinem Bistum Augsburg gibt es seit gestern eine Weisung, nicht mehr als 50 Teilnehmer für einen Freiluftgottesdienst zuzulassen. Für Ihre Hoffnung sehe ich leider reichlich schwarz.