So wird man ein Star: Der junge Österreicher, der während der Amazonassynode eine Holzstatue aus einer Kirche gestohlen hatte und sich dann per YouTube damit brüstete, ist auf Tournee. In den USA, wo sonst? Gesponsert von Life-Site News und anderen Organisationen der eher autoritär-aggressiven Sorte, wie Cruxnow berichtet. Der neueste Star der Destruktiven.
Die ganze absurde Geschichte habe ich eher aus der Ferne beobachtet, zu viel Aufmerksamkeit sollte man diesen destruktiven Kräften nicht schenken. Wer wissen will, ob es sich bei der Figur um eine Göttin handelt, soll einfach mal die Leute fragen, die sie mitgebracht haben. Habe ich gedacht.
Der neueste Star der Destruktiven
Die Aktion mit der Tournee jetzt erzählt aber eine weiter gehende Geschichte. Cruxnow verbindet das im Artikel mit dem Kreisen, in denen sich der junge Mann bewegt. Sie zeigen auch einen Tweet, in dem er sich mit Sturmgewehr auf einer texanischen Schießanlage fotografieren lässt. Da mag man den Kopf schütteln, oder denken dass man sich sowas schon gedacht hat, aber es sagt eben was aus über derlei Mechanismen.
Zum einen brauchen diese innerkirchlichen Bewegungen bestimmte Gesichter. Steve Bannon war so ein Gesicht, Kardinal Raymund Burke ist so eines oder auch Kardinal Robert Sarah, im deutschen Ableger wird gerne ein kasachischer Weihbischof vorgezeigt. Angebliche Querdenker werden auf den Schild gehoben, die können dann auch keinen Fehler machen und werden kritiklos gelobt.
Dann braucht es die Medienblase. In Rom habe ich es oft erlebt, wie etwa bei Pressekonferenzen im Vatikan dieselben Leute immer dieselben Fragen zu völlig unterschiedlichen Themen hatten. Damit kann man dann sagen, der Vatikan habe dies oder das zum Thema gesagt. Man schafft das Thema also erst, über das man dann berichtet. Das kreiert und füttert die Blase.
Die Blase wird gefüttert
Nicht dass das irgendwas mit Journalismus oder Information zu tun hätte, das ist Agitation. Siehe oben, man wollte gar nicht wissen, was diese Pachamama-Statue darstellt und was sie im Vatikan zu suchen hat, das Urteil stand fest: Götzendienst.
Und dann werden diese beiden Dinge zusammen gebracht. Die interessierten Kreise brauchen ihre „Querdenker“, um die Behauptungen aufzustellen. Autoritätshörig – natürlich nur selbst ausgesuchten Autoritäten – dient die Anführung eines Namens der Legitimierung der Vorwürfe.
Dummerweise fallen auch in Deutschland immer wieder Medien darauf herein und berichten fleißig, was dieser oder jener angeblich so einflussreiche Papst-Gegner so tue. Oder sehen Verschwörung und Gefahr. Gerne bei öffentlich debattierten Themen, etwa bei einer Synode.
Kleine aber laute Kreise
Dabei ist das vor allem das sich selbst Füttern der Blase kleiner aber lauter autoritär-aggressiver Kreise. Es gibt einen wunderbaren Artikel darüber, der die von Theodor Adorno entwickelte Idee der „autoritären Persönlichkeit“ auf diese Kreise anwendet. Die Lektüre lohnt sich.
Aber zurück zu unserem Österreicher. Der ist jetzt vorerst einmal Bestandteil des Arsenals dieser Kreise. Kreise, die auch wenn sie nichts mit unseren Kirchen hier zu tun haben gerne übergriffig werden und Entwicklungen bei uns über Kimme und Korn nehmen. Von Kardinal Burke wird der Satz zitiert, dass „jede mögliche Maßnahme ergriffen werden muss“, um den synodalen Weg zu verhindern, schließlich ginge es um das Heil der Seelen.
Das ist Teil auch unserer innerkirchlichen Debatten, daran müssen wir uns gewöhnen. Und an junge Männer oder alte Kardinäle, die in der Szene zu Stars werden, weil sie deren Argumentationsstruktur bedienen.
Auch hier lohnt einmal mehr ein Hinschauen, was da genau passiert. Und es lohnt die Warnung, sich auf derlei rein destruktive Wege nicht einzulassen.
Danke für diesen Beitrag!!- zumal Sie auch mit den Namen der agierenden Personen( Kardinal Müller vergessen?)
Ok die Meinungsfreiheit ist auch für mich ABSOLUT !;
Allerdings verstehe ich nicht , dass diesem Österreichischen (Linzer Portal)
Juristisch Der Name kath= katholisch
Nicht gerichtlich untersagt wird,
Ist doch der Begriff „ Katholische Kirche“ urheberrechtlich geschützt ist- oder nicht???
Was die agierenden Personen angeht: ich glaube wir müssen vorsichtig sein, nicht alle in eine Schublade zu stecken.
Und was das Linzer Portal angeht: ich glaube nicht, dass das geht, ich glaube auch nicht, dass der Weg über die Gerichte eine Lösung wäre. Ich habe Angst vor einer Kirche, die um sich zu schützen gegen Mitchristen vor Gericht zieht.
lieber@Pater Hagenkord,
ich hab ja ausdrücklich die freie (!!) Meinungsäußerung betont, die auch grundsätzlich für das Portal dieser „Mitchristen“ gilt,
die Gänsefüßchen sollen darauf hinweisen dass für mich dieses Portal ganz fatal an andere HETZ-Portale-gerade auch im politischen Raum erinnert..
im übrigen macht es mir Angst, weil AUCH DIESE Plattform nicht nur rechtspopulistische bzw. rechtsextreme Bezüge herstellt.- Migranten, Minderheiten etc..
aber ich danke Ihnen für „Rufer in der Blase“. weil Sie in DIESEM Beitrag -meines Wissens…-erstmalig diese Thematik nicht nur grundsätzlich aber auch so konkret benannt haben..
Ist da Bannon auch dabei? Weil das in diesem Blog vor einigen Monaten diskutiert wurde. „Bannon ante portas“ hieß der Aufsatz. Hat er den 26 Jährigen gelenkt?
Was ich gelesen hab, hat die österr. Bischofskonferenz die Pachamama Aktion des 26Jährigen sofort abgewatscht.
Ein Interview von Kardinal Sarah hab ich mal gesehen. Tja, wer sich mal einen afrikanischen Papst wünscht, das wird auch interessant vom Zuschnitt. Seine Fokussierung auf den Zölibat hab ich nach etwas Runterschlucken dann so gedeutet, dass es in Afrika eben wie bei uns im 18. Jh mit Priesternachwuchs kein Problem gibt. Wenn Nigeria bald 400 Mio Einwohner hat, werden sich dort viele Priester finden (die ggf. nach Deutschland geschickt werden). Dazu dann auch die synodale Diskussion, warum es in Afrika keine ständige Diakone braucht.
Ich mag lokale Rituale sehr, zurück zur Pachmama: in meinen früher häufigen Pilgerreisen in das schöne Rheinland war ich dann auch zweimal an Weiberfastnacht dort. Und schon irritiert. Muss da ein Kardinal nicht klarstellen, dass an Weiberfastnacht die 10 Gebote und der ganze Katechismus nicht ausgehebelt sind.
also wer die schwangere Frau in den Tiber schmeißt, muss den Karneval in den Rhein schmeißen und jetzt laufen in den Alpen überall Krampusse, Perchten und Ruprechts herum, oft im Marsch mit einem heiligen Nikolaus. Ein Fremder versteht das auch schwer. Das kommt irgendwoher. Aus Mittelalter oder dem Dionysos Kult der Antiken. Weg damit, alle Krampusse in die Donau, in die Salzach.
In Kärnten, Tirol oder Niederbayern gegen sogar Freimaurer (die vielleicht noch am wenigsten), Atheisten, Agnostiker und Kommunisten brav zur „Osterspeisensegnung“ (in vulgo Fleischweihe) am Ostersamstag. Da glauben dann alle wegen des üppigen Paschamahles, das wiederum mehr an das Besäufnis der Griechen für den Weingott erinnert, an die Auferstehung. Ist mE noch immer besser als ein Frühlingsfest im Eurokommunismus.
Lustige Rituale überall. Don Camillo weiß, was er in seinem Sakralraum zuläßt und was nicht. Bestimmt schwer, ich möchte da kein Priester sein. Oder welche Ideen heute bei Begräbnissen daher kommen?
Im Januar bin ich fasziniert, wenn man die ca. 15. Millionen Prozessionsteilnehmer in Manila etc., welche die Holzstatue des „Schwarzen Nazareners“ fanatisch feiern und ihr heilende Kräfte zuschreiben. Ich meine, es ist noch immer die größte Prozession auf Erden im christlichen Kontext.
In diesem Sinne finde ich es schade, dass Papst Franziskus nicht zwischen Thailand und Japan auf den Philippinen landet und mit dem Herrn Duterte, der ja angeblich im katholischen Internat sozialisiert wurde (so fühlt er sich), und nun Politik eher nach dem Zuschnitt des amerikanischen Christentums macht.
jetzt könnte man zu Europa und USA noch fragen, ob die CSD-Prozession das Fronleichnam kopiert und abgelöst hat und auch verboten werden sollte. Der Kampf um die größte Prozession weltweit ist sportlich spannend. Ich sehe immer mehr das Match CSD gegen schwarzen Nazarener in Manila.
zurück zum großen transatlantischen Bruder:
Biden (Katholik) bekam unlängst wegen Aussagen zu Abtreibung und ggf. Waffenrüstung keine Kommunion. Ein weiser Bischof hat dazu mal sowas gesagt: „wenn der Priester und der Gläubige nicht miteinander können. Dann soll sich der Gläubige am besten einen anderen katholischen Priester suchen, denn es gibt ja doch noch viele“.
Hinter der Demokraten-Strategie könnte nun wieder bannon stecken, der eventuell die Seite gewechselt hat: Trump und Biden ziehen sich wegen der Ukraine in den Abgrund. Dann kommt ein sauberer Milliardär wie Bloomberg, und die Amis kriegen doch einen neuen Präsidenten.
Eine Lehre ist sicherlich: die katholische Kirche muss sich komplett aus der Weltpolitik fernhalten. Mystik, Scholastik was auch immer. Aber das Hineinrufen in die globalisierte Politik wird viel schlechte Echos generieren.
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Unterm Strich ist mir der religiöse Austausch mit den orthodoxen und östlichen christlichen Kirchen weit sympathischer als mit den Freikirchen der USA. Nix gegen die USA, aber sie missionieren halt imperialistisch.
Ich such mir dann auf dem Weihnachtsmarkt gerne den wohl sortierten Stand der Weißrussen und werde mir wieder mal von einer gebildeten Nonne aus Minsk erklären lassen, wie das mit dem optionalen Zölibat ist und warum Weißrussland und Russland (wie Griechenland etc) auf einen großen Priesterüberschuss zusteuern
Sie haben einen sehr wichtigen Gegenstand in Ihrer Aufzählung vergessen: den CHRIST-/WEIHNACHTSBAUM. Hat man je aus diesen einschlägigen Kreisen gehört, dass dieser erwiesenermaßen heidnische Brauch – im Unterschied zum Adventskranz – kritisiert hätte???
Soll doch ein Bischof es doch einmal wagen, solchen Brauch zu verbieten.
Berichtigung: …kritisiert worden wäre…
Danke für Pater Hagenkord`s Sichtweisen und ergänzenden Texte u.a. von Adorno. Es ist erschütternd und zeigt, wie einzelne in Gruppen sich als missionarische „Richter“ formieren und in einen „Glaubenskrieg“ ziehen. Hierbei hilft kein offener Dialog oder klärendes Gespräch.
Auch der häufig in kirchl. Kreisen neg. zitierte Nietzsche hat sich dieses Themas erstaunlicherweise angenommen. Möchte ihn einfach mal zum Nachdenken zitieren:
„Der größte Fortschritt der Massen war bis jetzt der Religionskrieg: denn er beweist, dass die Masse angefangen hat, Begriffe mit Ehrfurcht zu behandeln. Religionskriege entstehen erst, wenn durch die feineren Streitigkeiten der Sekten die allg. Vernunft verfeinert ist: so dass selbst der Pöbel spitzfindig wird und Kleinigkeiten wichtig nimmt, ja es für möglich hält, dass das „ewige Heil der Seele““ an den kleinen Unterschieden der Begriffe hänge.
Ich selbst würde „Pöbel“ mit selbsternannten eifrigen „missionarischen Richtern“ ersetzen. Gibt es hier eine Parallele zu den klärenden Worten von Petrus in Jerusalem?
Vielleicht könnten uns in all der Rechthaberei stille oder demütige oder durch viele Prüfungen gegangene Theologen/ Gläubige etwas vom Geheimnischarakter Gottes erzählen?
Was ich nicht verstehe, dass anscheinend welche katholisch sind, dann aber dem Papst nicht gehorchen und nicht folgen. Ist man katholisch, gehorcht man doch dem Papst, oder nicht? Alles andere ist doch aberwitzig, oder? Ich bin ja nicht katholisch, wäre ich es, wäre es doch bei dem jetzigen Papst wahrscheinlich eher eine leichte Sache, ihm zu folgen, wie es z.B. Pater Hagenkord oder Frau Steffens hier auf diesem Blog machen.
Lieber Stephan,
jetzt zeichnen Sie aber eine scharfe Karikatur von uns Katholiken und dem Papsttum, oder?
Letzter Sonntag im Kirchenjahr, gerade vergangen, – Christkönig.
Also wir leben schon in einer Monarchie. Wir lieben unseren Papst wie die Engländer die Queen. Hier auf Erden.
Der wahre Chef ist Jesus und der Dreifaltige. Das ist bei Ihnen nicht anders.
Hier auf den Weinbergen der Erde, kleine Grafschaften, gar nicht noch Herzogtümer oder Kurfürstentümer, ist natürlich immer viel Streit.
Wir Katholiken, wie die Orthodoxen, erinnern wir uns daran dass bis 1453 doch Konstantinopel die Hauptstadt von „Europa“ (der Begriff ist nicht eindeutig) war, hatten seit ca. dem 4. Jahrhundert eine konstitutionelle Monarchie, also der Patriarch in Ostrom hatte wenig zu reden. Nur Frauen wie Helena haben durch ihre Heiligkeit alles überstrahlt.
So ist es bis heute. Wir sind die wahrhaft aufgeklärten Gläubigen.
Leise Kritik am herrschenden Papst in der streitenden Kirche, hier im irdischen Weinberg, ist selbstverständlich immer machbar.
Ich hab zB, durch meine marienfromme und bäuerliche Grund-Sozialisierung im Katholischen anno 1968 ff, die Aussage letzte Woche zum ständigen Diakon nicht verstanden. Der Diakon soll ja weg vom Altar. Professor Lütz hat das jetzt für das Volk schon etwas erläutert, aber ich denke die Diskussion geht weiter.
Sie merken, ich darf auf einen Jesuiten-Blog leichte Kritik an Entscheidungen des Ordens und des Papstes üben und werde nicht exkommuniziert.
In diesem Sinne: war Stephan nicht ein Diakon? Und sind seine Verteidigungsrede und die Schilderung seiner Steinigung nicht ganz wesentliche Säulen für die Apostelgeschichte (Kapitel 6-8, hab jetzt nicht nach gelesen) und sogar für die Feiertagsordnung nach Weihnachten.
Ja, eine der ältesten Städte des Kontinents, Wien, hat den Hauptdom unter des Patrozinium Ihres Namensvetters gestellt.
Denken wir im Christentum gemeinsam nach, was Stephanus der Welt im Advent 2019 zu sagen hat, warum er gesteinigt wird. Und warum im Weinberg Europas eventuell synodal mehr Diakone notwendig sind als im kinderreichen Weinberg beim verehrten Kardinal Sarah, der den Zölibat liebt, denn damit hat der junge Priester das Kreuz Christi in sein Fleisch gezeichnet und schwört Treue („sinngemäß“). Vor allem hat er genug Seminaristen.
Bitte haben Sie etwas Sympathie für die älteste konstitutionelle Monarchie der Welt, die über weite Teile mittlerweile basisdemokratisch funktioniert. Und wie viele Wellen von Aufklärung hat der Katholizismus der Menschheit gebracht: denken wir an Anton von Ägypten, an Benedikt von Nursia, an Thomas von Aquin, an die Dominikaner, an Ignatius. Unzählige
Immer kamen Gegenstimmen, die das zerstören. Wie dieser Emporkömmling Napoleon, der einem lieben Papst die Krone entreißt und sich selbst krönt und danach ganz Europa bis Russland verheert.
Das Licht leuchtet und die Finsternis wird es nicht ganz auslöschen.
Sehr geehrter Herr Dietmar, sorry, eine Karikatur wollte ich nicht zeichnen. Ich meinte es Ernst. Eine Karikatur ist ein katholischer US-Gouverneur, der ein Todesurteil unterschreibt, ein Gottesdienstbesucher der anscheinend nur zur Kirche geht, um am Pfarrer rumzukritteln und unzufrieden zu sein etc..
Sind Sie Bischof? Dann ist es wichtig, wie Sie die Diakone lenken. Diakon heisst ja auf Deutsch: mittendrin dabei.
Sie wollen wohl nicht dem Papst gehorsam sein, sind aber Katholik? Da sind Sie vielleicht innerlich zerrissen?
Dass ein Christ nur Jesus folgt ist von Luther. Das ist ein anderer Bahnsteig.
Ihre rasende Fahrt durch die Geschichte gleicht mir einem Bungeesprung, Was Sie wohl damit sagen wollen?
Sehr geehrter Stephan,
ja, ich neig zu Übertreibungen. Ich wollte sagen, dass die lange Geschichte der kath. Kirche Licht und Schatten hatte. Was ich von Geschichte verstehe, hatten die wenigsten Päpste wirklich große politische Macht. Daher das Beispiel mit Napoleon usw.
Der Vatikan hat so viele Journalisten und Mitarbeiter in der Kommunikation. Ich sehe einen Bedarf, mehr für die Aufarbeitung der Kirchengeschichte abzustellen. Das schreib ich nochmals hier auf dem Blog der Jesuiten, weil Pater Hagenkord doch über Jahre einer der besten Religionsjournalisten war. Es ist aber schon faszinierend, wie sich die Weltpresse immer auf jeden Einzelfall der scheinbar nachwievor so lustigen und interessanten katholischen Kirche stürzt. Und warum andere Religionen nicht so beleuchtet sind. Das spricht wieder für die Transparenz dieser alten ehrwürdigen Monarchie, oder?
Heute: 417000 Priester laut letzter Statistik (ohne Diakone und Schwestern). Weltweit. In unterschiedlichen Kontexten. Wie soll das der Papst zusammen halten. Wirklich sehr schwierig, ich bewundere Franziskus für seine Energie, er wird demnächst 83. Allein die Strapaz einmal Japan, Thailand und zurück.
In einem Buch bei Seewald steht in meiner Erinnerung dazu auch eine Aussage von Benedikt: ein Papst kann in der doch komplexen Verfassung des Vatikans recht wenig alleine entscheiden, er muss sich zB immer mit der Glaubenskongregation abstimmen…
Ich bin seit vielen Jahren Laie (PGR – Pfarrgemeinderat etc), relativ engagiert. Mehr nicht. Das mit dem Bischof fand ich lustig. Heute Abend ist wieder eine PGR-Sitzung, fällt mir ein. Also bei uns geht es recht basisdemokratisch zu.
Die Frage mit den ständigen Diakonen interessiert mich jetzt persönlich sehr. Es war für mich ein wesentliches Ergebnis des 2. Vatikanums um 1968 (meinem Geburtsjahr). Und synodal, das interpretiere ich jetzt mehr regional und im Kulturkontext (also Europa hat andere Sorgen als Afrika oder der Amazonas), wäre es mE jetzt wirklich wichtig festzulegen,. was in Zukunft in Mitteleuropa ein Diakon machen darf und was unbedingt den geweihten Priester erfordert…(was machen Schwestern, was Laien…)
Luther: schade, dass man ihn nicht mal hören kann, was er derzeit 2019 gut im Katholischen und was er gut im Evangelischen oder in den Freikirchen hält. Das wäre interessant. Ob er Orthodoxe mag oder mochte?
Meine naive Vorstellung vom Purgatorium ist ja so, dass es eventuell mal später eine Chance gibt, mit den alten Geistern der Kirchengeschichte zu sprechen oder eine Vorlesung von Luther oder Thomas von Aquin zu besuchen. Das wäre sicherlich interessant, weil ein Feind der Ewigkeit ist doch die Langeweile.
Ich hoffe sehr, dass wir die Kurve dorthin irgendwie schaffen. Darum geht es doch, vor allem auf Basis der Hoffnung.
Sehr geehrter Dietmar, würde ich etwas Dialogisches von Ihnen erkennen können, aufnehmen, antworten, evtl. sogar anerkennen – ich würde Ihnen abnehmen, dass Sie eine irgendwie geartete demokratische Haltung hätten; sowas würde ja, soweit ich mitbekommen habe, auch ein Gehorsam gegenüber dem Papst erfordern.