Bisher habe ich mich hier ja immer wieder zu allem möglichen geäußert, auch zu meiner Sicht auf den Papst – bzw. die Päpste, diesen Blog gibt es ja mittlerweile schon vier Jahre – und die Kirche etc. Jetzt frage ich mich aber, ob es nicht mal Zeit wäre für einen etwas längeren Versuch, also was Gedrucktes, sozusagen Analoges. Ein Buch. Nicht, dass das besser oder so wäre, ich fühle mich in der kurzen Form hier oder auch beim Radio eigentlich sehr wohl. Aber für manches muss man dann doch etwas weiter ausholen.
Wenn ich mich also hinsetzen würde und versuchen würde zusammen zu stellen, was das geistliche Profil dieses Papstes ist, was er eigentlich will, wo das her kommt (Spiritualität der Jesuiten) und so weiter, wie würde das ankommen? Vielleicht kann ich ja mal hier um die klassische Hilfestellung bitten: Welche Fragen sollte ich für sowas stellen? Was für ein Format sollte das haben?
Dass einige Gedanken, die hier schon mal formuliert wurden, wieder vorkommen werden, ist klar, man muss ja das Rad nicht immer neu erfinden, aber mich würde das mal reizen, etwas mehr zu tun. Mehr im Sinn von Umfang, wohl verstanden.
Also nehme ich mir mal die Tage nach Ostern und denke nach. Und wie gesagt, für die Debatte was das werden soll und so weiter bin ich offen.
Die Idee ist klasse wenn ich dass so salopp formulieren darf. Da sie ja auch Jesuit sind wie Franziskus würde mich ihre gemeinsamen spirituellen Wurzeln sehr intersieren. Ich bin mir sicher der Hl.Geist hilft Ihnen bei ihrem Projekt Buch. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine gesegnete Osterzeit!
Die Menschen haben ein großes Bedürfnis ihre Erfahrungen in Bücher zuschreiben oder überhaupt niederzuschreiben. Zu allen Zeiten. Um was es dem Papst geht ist meines erachtens schon oft geschrieben worden Sie lieber P. Hagenkord können es getrost versuchen noch mal schriftlich festzuhalten es wird sicher auch nur eines von vielen sein das von einigen verstanden und gelobt wird und von anderen in der Luft zerrissen wird. Aber ich möchte Ihnen trotzdem viel Erfolg wünschen.
Kohelet schreibt in dessen 12.Kapitel:“…Im Übrigen, mein Sohn, lasse dich warnen, es nimmt kein Ende mit dem vielen Bücher schreiben… Wenn du alles gehört hast, so fürchte Gott und achte auf Seine Gebote. Das allein hat der Mensch nötig..“
Das gilt in der modernen Welt sicher auch für das Schreiben von Blogs. Und von Kommentaren in Blogs.
Da haben Sie sicher recht, geehrter P.Bernd Hagenkord. Aber wie Kohelet schon „prophezeit“, hört das „viele Worte“ machen eben nicht auf: seien diese geschrieben oder in unendlichem Gerede gesprochen, darin wir uns eben der Verantwortung entziehen, diesen Worten auch entsprechende Taten folgen zu lassen: diese Worte Fleisch und Blut werden lassen….dem Wort also Leben und Geist schenken. Ich persönlich sitze eben immer noch an der Frage, was will der Herr uns eigentlich wirklich sagen mit Seinen Worten, bzw. jenen, die uns -hoffentlich- richtig überliefert wurden.Was ist Sein Profil….also alles das was Sie auf Papst Franziskus für Ihr vorhaben beziehen. Und je mehr ich darüber nachdenke wächst in mir persönlich die Antwort, die sagt: „Mach…fange doch einfach mal an. Wie Frere Roger Schütz einmal gesagt hat:“Lebe das, was du vom Evangelium verstanden hast – und sei es noch so wenig….aber lebe es.
Tun Sie einfach das, was Sie fühlen….einfach mal „nur“ machen…damit wir zu einem Ende kommen…
Sie schreiben, das es zu viele Worte gibt. Das ist schon ein wenig ironisch.
„Ein Buch muss die Axt für das gefrorene Meer in uns sein.“
(Franz Kafka)
Wie sieht es mit der Theologie des Kleinen, der Demut, des Scheiterns aus? Könnten Sie nicht darüber schreiben? Bei Papst Benedikt XVI. hätte man dazu viel schreiben können. Wie sieht es mit seinem Nachfolger aus? Wie äußert er sich hierzu? Das sind Begriffe die so dermaßen entgegengesetzt zu dem stehen, was unsere Gesellschaft heute wohl ausmacht, das sie schon wieder hochgradig interessant sind. Demut ist ein wahnsinnig spannender Begriff. Wer ist heutzutage schon noch demütig? Wer, wenn nicht Ordensleute?
Nun, da lese ich die Predigt des Papstes von heute, aus der Osternacht. Alles dreht sich um die Demut.
Ja ein Buch, unbedingt. Oft geht es mir so, dass ich Ihre Beiträge lese, vertiefen möchte oder es gehen mir in „Ruhe“zeiten Gedanken zu den Beiträgen durch den Kopf, ich möchte nachlesen, aber der Laptop ist gerade nicht griffbereit. Ein Buch bietet die Möglichkeit mitgenommen zu werden, auf Reisen, an einen ruhigen, gemütlichen Ort…..Gern möchte ich tiefer eintauchen in die „Jesuitische Spiritualität“ die ich nur fragmentarisch kenne. Ich bin fest davon überzeugt, dass sie die entscheidende Kraft hinter Papst Franziskus ist. Sie sind in vielen Beiträgen schon auf den Führungsstil des Pontifikat Franziskus eingegangen, hier wünsche ich mir Vertiefung, „Zeit ist wichtiger als Raum…..“ das Prozesshafte mit dem so viele Menschen nicht klarkommen, es bleiben noch so viele Themen die dieses „mehr“, die Vertiefung spannend machen würden. Einige Fragen zu diesem Pontifikat haben Sie schon kurz aber sehr prägnant in dem Beitrag „Er teilt das Risiko“ angerissen, hier ist Vertiefung wichtig, sehr wichtig. Ja und immer wieder und wieder und wieder Aparecida 2007 und EG, Themen für die Fragen die Sie in Ihrem Buch stellen können und sollten sind also endlos vorhanden. Soweit zum Inhalt, zur Form: die müssen Sie beim Schreiben entscheiden, oder??Es würde auch nicht schaden, den Satz von Kardinal Marx aufzugreifen: „Er (Franziskus) bringt die Verhältnisse zum Tanzen“. Gutes Gelingen und auf diesem Wege gesegnete Ostern
Frohe Ostern Pater Hagenkord
meine Idee wäre: Das Leben von Papst Franziskus, sein Handeln und vor allem, wie wir handeln müssen/sollen/dürfen dass das Projekt Franziskus seine Wünsche/sein Weg/sein Auftrag an uns gelingen wird.
Frohe Oster P. Hagenkord, also ein „Papst-Versteher-Buch“ würde ich nicht kaufen. Davon gibt es schon einige und nach meiner Meinung auch genug. „Spiritualität der Jesuiten“ finde ich zu eng. Die Jesuiten haben keinen Monopolanspruch auf Ignatius von Loyola. Da gibt es weitere Orden die sich auf ihn berufen und auch einige Laien die das zu leben versuchen. Ein gutes deutschsprachiges Buch über ignatianische Spiritualität würde ich eher erwerben. Meinetwegen können ja Papstbeispiele vorkommen.
Danke für die Rückmeldung. Mir geht es auch eher um die Frage, was der Papst von der Kirche will und wie er das zu erreichen sucht. Da steckt viel Spiritualität drin, die aus der ignatianischen Tradition kommt. Dazu aber ist er auch Jesuit, und auch das beeinflusst sein Handeln, wie sollte es auch anders sein? Das bedeutet nicht, dass ich diese geistliche Tradition für meinen Orden monopolisieren würde, ganz und gar nicht, aber die Form wie Jorge Mario Bergoglio sie erlebt hat ist eben die im Orden.
Aber wie gesagt, herzlichen Dank für diese Rückmeldung, ich werde das bedenken.
hm, Koh 12,12 wäre mir auch als erstes eingefallen. Aber was mich eher interessiert, ist eine Analyse der so ganz spezifisch südamerikanischen Sicht- und Sprechweise dieses Papstes, die einfach neu ist für (uns) Europäer und uns bisweilen verstört. (Hat eigentlich jemand mal nachgefragt, wie die europäische Sprechweise bisheriger Päpste, die UNS so selbstverständlich und so eingängig erschien, in Südamerika/auf den Philippinen/südlich der Sahara angekommen ist???) Wir haben also einen neuen Blick auf das Kirchenganze – was muss UNS das sagen? Und wie stark spiegelt sich in der Kritik an Franziskus (siehe FAZ-Sonntag von neulich) eine allzu selbstgerechte, unreflektierte europäische Perspektive eine Rolle? Kardinal Schönborn hat dieser Tage in der Wiener „Presse“ geschrieben, auch ein Papst müsse so sprechen dürfen, „wie ihm der Schnabel gewachsen ist“. So recht Schönborn mit dieser Franziskus-Apologie hat: in dieser Form ist mir das zu flapsig. Mich interessieren die Hintergründe einer solchen unerwarteten Sprechweise, der soziokulturelle Kontext… Das interessiert mich auch mehr – ehrlich gesagt – als „das Jesuitische“ an diesem Papst. Das könnte ja so missverstanden werden, als wollte man jetzt unbedingt die Jesuiten durchpowern, genauso wie unter Kardinalstaatssekretär Tarcisio B. die Salesianer „dran“ waren…
Und grundsätzlich, ich bin ja vom alten Schlag: für mich wohnt Büchern so was Endgültiges/Festgelegtes inne; die modischen „Instant-Bücher“ halte ich für einen Widerspruch in sich. Ich fürchte halt, dass man ein Buch im ersten Sinne über Franziskus erst nach seinem Pontifikat wird schreiben können, vorher ist da allzu viel Bewegung, allzu wenig Festgelegtes. Vielleicht – vielleicht! – wird er in die Kirchengeschichte weniger als Person eingehen, denn als Katalysator, der Prozesse in Bewegung gebracht hat hin zu einer „neuen“ Kirche (deren Bild heute nicht absehbar ist, die der Nachfolger aber hoffentlich nicht gleich wieder kassiert).
Buona Pasqua e buon pranzo / buona cena / buona colazione…
Ganz herzlichen Dank für die Rückmeldung, ganz besonders auch für ihre Klammerbemerkung, der Frage schließe ich mich an, nicht zuletzt, weil ich der auf den Korridoren von Radio Vatikan fast täglich begegne. Leider sehe ich mich nicht in der Lage, das Lateinamerikanische an ihm genau zu bestimmen, das muss ein Spezialist sein. Und auch ein Buch in dem von Ihnen angesprochenen Sinn kann ich leider nicht bieten, denn natürlich wird das Leben vorwärts gelebt und rückwärts verstanden, wie der berühmte Spruch heißt, ich würde aber lieber etwas schreiben, was uns jetzt hilft zu verstehen, nicht erst nachher wenn alles vorbei ist. Das soll kein „Instand-Buch“ werden, aber durchaus eines was eher aktuell denkt.
Noch einmal herzlichen Dank für Ihre Rückmeldung.
Wenn Sie das Buch so schreiben, dass es Papst Franziskus selber kaufen würde, um hier und da etwas Neues über sich zu erfahren und ein paar Anregungen für sein Wirken zu schöpfen, sollten Sie Ihre Intention, ein Papst-Buch schreiben zu wollen, unbedingt verwirklichen. Prima Idee!
Guten Abend Pater Hagenkord,
auch ich würde mich über ein Buch freuen. Vielleicht auch über ein E-Book, was man jederzeit dabei hat.
Eine ja wie soll ich sagen, spontane Idee von mir: vergleichen Sie unseren Papst Franz doch einfach mit Pater Rupert Mayer aus München. Beides Jesuiten, beide sehr nah am Volk, unerschrocken, katholisch direkt und einfach. Und Pater Rupert Mayer stand Kardinal Faulhaber zur Seite, und Papst Franziskus … Benedikt XVI.
Allerbeste Grüße aus München nach Rom
Es gibt bereits zwei m.A. gute Biographie auf Englisch, von denen sich eine mehr „von links“, die andere mehr „von rechts“ nähert. Ich denke, ein weiteres Werk bräuchte eine unkonventionelle Struktur oder Perspektive um daneben auch Erfolg zu haben (z.B. Beziehung des Papstes zu Deutschland: er war ja als Doktorand kurz im Land und P. Jalics lebt noch hier).
Ich bin begeistert mit der neuen Idee, das Buch zum Schreiben. Ich erwarte von Pater Hagenkord ,dass es Ihm gelingt und das Buch viele Leser findet. Mein Angebot ist im Titel des Buches zwar ,, Wo liegt die Wahrheit?““Auch im Inhalt die Antworten auf die Fragen: Wo bist Du Adam? Wo bist Eva? Wo bist Du selige Jungfrau Maria? Wo bist Du Jesus, unser Retter.?
Sehr geehrter Herr P. Hagenkord,
spannend wäre ein Buch über Papst Franziskus im Vergleich zu Papst Johannes XXIII. Es gibt einige Parallelen, was die Herausforderungen betrifft, die den beiden zu je ihrer begegneten bzw. begegnen. Für viele ältere Mitbürger dürfte Papst Franziskus ein „Déjà-vu“ hervorrufen. Rein biographische Zugänge scheinen mir weniger interessant. Spannend ist die Frage, „welcher Ton die Musik macht“ (vgl. die „Mondscheinrede“ Johannes‘ XXIII und das „Buona sera“ von Franziskus usw.). Und da gibt es ja bereits schon reichlich Material. Frisch auf! Beste Grüße, Ihr René Brugger
Das (Biographie mit Vergleich zu Johannes XXIII.) halte ich für eine sehr gute Idee.
Lieber Pater Hagenkord,
ich finde Ihren Blog gut, da schau‘ ich immer wieder gerne hin. Er ist manchmal wie eine klare, erfrischende Quelle. Sie sind gebildet, sind in der Lage sich selbst zurückzustellen und die Gedanken, die geistige Welt des Papstes darzustellen, aufzuschliessen und anzubringen. Und das in einer freundlichen, nicht oberflächlichen und prägnant kurzen Weise. Mir tut das gut und es hat mir geholfen, den Weg zur Religion und zum Glauben wiederzufinden.
Mich würde mal interessieren – der Papst spricht oft davon und tut es auch, man kann es sehen – wie dieses Beten geht, was es eigentlich ist. Es leuchtet mir ein, daß, wenn z.B.alle um Frieden beten würden, es mehr Frieden geben würde. Es scheint aber mehr zu sein mit diesem Beten, etwas Besonderes; man sieht es auch öfters bei manchen sympathischen Menschen, in Deutschland gar nicht so, aber z.B. in Südeuropa auf dem Land, oder in Osteuropa. Das Beten scheint mir etwas zu sein, wodurch sich dieser Papst von anderen Menschen unterscheidet; ansonsten macht er ja, was viele andere auch tun, denken, reden, sprechen, schreiben – arbeiten eben. Ob Sie nun ein Buch schreiben oder einen Blog, mich würde interessieren, wenn Sie mal über diese Art zu Beten etwas schreiben. Vielleicht kann man es ja lernen?
Lieber Stephan, Sie sprechen einen wunden Punkt an: das Stichwort Beten / Fürbitte steht schon länger auf meiner Liste. Aber jedes Mal wenn ich mich da dran setze, kommt irgend was „Wichtigeres“ und ich mache eben das. Ich nehme Ihren Kommentar als Ermutigung, mich auch hier mal ernsthaft damit zu befassen. Alles Gute Ihnen.
Mich würde es interessieren, wenn sie etwas über die Wirkung des Papstes sagen könnten. Der Papst fordert ja ein Handeln ein, das für viele eine Zumutung ist. Da gibt es die einen, die den Papst am liebsten ignorieren und sich damit trösten, dass das Pontifikat Franziskus‘ einst vorübergehen wird (leider kenne ich auch Priester, die so denken und dies so äußern), andererseits auch solche, die sich freuen, weil der Papst das sagt, was sie ja „immer schon gedacht“ haben. Wirklich spannend sind aber Fälle von Menschen, die sich durch den Papst zu einem Umdenken haben bewegen lassen. Gibt es vielleicht Fälle von Kurienkardinälen, Bischofen o.ä., bei denen eine echte Veränderung erkennbar ist, die durch diesen Papst hervorgerufen wurde? Vielleicht ein Bischof, der auf seinen Palast verzichtet, um nur ein Beispiel zu nennen. Das wäre nämlich etwas, das wirklich Hoffnung macht. Wenngleich das natürlich ein bisschen über eine reine Biographie des Papstes hinausginge.