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PaterBerndHagenkord.blog

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Schlagwort: Jesuiten

Modernismus verkehrt herum

Veröffentlicht am 21. August 201921. August 2019
Anpassung an den Zeitgeist Und immer wieder geht es um Autorität in der Kirche: Petrusstatue im Petersdom

Es ist eine Verschwörung der Jesuiten! All die Neuerungen, Veränderungen, all das Abrücken von der Lehre der Kirche und die Anpassung an den Zeitgeist. Und die Jesuiten sind Schuld. Es war ruhig geworden um den ehemaligen Vatikandiplomaten Viganò, aber vor der Synode musste er sich noch einmal äußern.

Dahinter liegt die mittlerweile in vielen Variationen vorliegende Behauptung, es solle an der Lehre der Kirche herumgeschraubt werden. 2014 und 2015, bei den beiden Synoden zum Thema Familie, war das auch schon so. Eine kleine Elitäre Gruppe – Jesuiten, deutsche Bischöfe, Befreiungstheologen, suchen Sie sich was aus – sei dabei, die Lehre der Kirche zu untergraben.

Anpassung an den Zeitgeist

Nun kann und sollte man vielleicht auch über derlei Stuss einfach nur den Kopf schütteln. Was ich aber bemerkenswert finde ist die Tatsache, dass wir das mit uns machen lassen. Das Muster des Vorwurfs des Wandels, der Anpassung, der Zerstörung der Kirche wird laut in den Raum gerufen. Und wir lassen den Vorwurf einfach so stehen.

Es gibt ein ganzes Narrativ darum, dass es „progressiv“ genannte Kräfte in der Kirche gibt, welche (zur Familiensynode) die Familie zerstören und die Lehre der Kirche dazu aufgeben wollen. Dieselben wollten jetzt (zur Amazonassynode) häretische Ideen in die Lehre der Kirche aufnehmen.

Man lässt das mit sich machen

Und diejenigen, die an einer Inkulturierung von Kirche und Theologie ins Heute arbeiten, lassen das mit sich machen. Anpassung an den Zeitgeist? Das lässt man auf sich sitzen.

Tief in der kirchlichen Psyche drin scheint sich der Gedanke festgesetzt zu haben, dass es eine Änderung braucht, und dass man selber an einer Veränderung arbeitet. Man nimmt also irgendwie den Vorwurf auf, stimmt ihm sogar im Wesentlichen zu, schließlich kann es so nicht weiter gehen. Auf die Idee, dass das gesamte Narrativ nicht stimmt, kommen wenige.

Aber: es stimmt nicht. Es war immer schon Teil der Kirche, den empfangenen Glauben weiter zu geben. Zu tradieren. Und das geht nur dadurch, dass ich davon erzähle, in immer anderen Umständen, Kulturen, Sprachen. Natürlich gibt es immer eine Spannung zwischen dem übernommenen und Antworten auf neue Fragen, die in neuen Gewändern daher kommen, das spannende Buch von Michael Seewald „Dogma im Wandel“ erzählt die Geschichte dieser Spannung.

Geschichte einer Spannung

Um treu zu sein und in diesem Sinn zu bewahren, der muss auf veränderte Umstände inkulturierend reagieren. Und jegliche theologische Debatte kreist genau darum: was geht und was geht nicht, wo ist treue und was gibt die Bibel und die Tradition her. Und wo muss sich Kultur von Bibel und Lehre der Kirche kritisieren lassen? So geht Tradition und so geht Treue.

Wer hier im Gegenteil etwas an Kirche und Theologie verändert, das sind diejenigen, die laut ausrufen, für die Reinheit der Lehre und die Tradition der Kirche zu stehen. Das sind die wirklichen Neuerer, wenn wir so wollen die wirklichen Abweichler.

Die wirklichen Neuerer

Warum? Weil sie die Grunddynamik unseres Glaubens, die Menschwerdung, nicht einbeziehen. Gott wendet sich den Menschen zu. Wenn wir nicht dasselbe tun, dann verlieren wir den Bezug zum Zentrum unseres Glaubens.

Und ich würde sogar sagen: wenn man das Bewahren des Buchstabens als Haltung der Kirche einfordert, dann wird es destruktiv.

Und noch etwas: dieses Verhalten ist nicht etwa konservativ, es ist innovativ. Denn es gibt seinerseits Antwort auf Fragen, die drängen. Die Frage der Angst vor Veränderung, die Antwort auf Überforderung. Kurz: eine Reduktion von Komplexität und Kontingenz auf ein erträgliches – auch wenn verzerrendes – Maß.

Reduktion auf ein erträgliches Maß

In dem Sinn ist das hochmodern, und muss es ja auch sein, sonst würde sich kaum jemand dafür interessieren. Ich nenne das mal einen „verkehrten Modernismus“.

Das Modell ist eindeutig: der so genannte Anti-Modernismus, in der Lesart der selbsternannten Bewahrer die Verteidigung der Kirche und der Lehre gegen Sozialismus, Anpassung an den Zeitgeist und so weiter. Ein Kampf gegen finstere Mächte also, abgeschaut im Vatikan vor 100 Jahren.

Bewahren heißt pflegen

Deswegen: Diese Kräfte sind nicht konservativ. Wer etwas bewahren will, muss es pflegen, gegenwartsfähig machen.

Kirche war niemals in ihrer Geschichte – und auch dem Auftrag des Herrn nach – fixierend. Sondern immer sich wandelnd. Dem Auftrag Jesu treu bleiben heißt eben, die Botschaft von Menschwerdung Gottes und Erlösung in immer neue Zusammenhänge hinein zu verkünden. Es hieß niemals, eine Sozialform und eine Textform absolut zu setzen.

Das nächste Mal, wenn wieder einmal ein Kollege oder eine Kollegin in journalistischer Hilflosigkeit meint, von „liberal“ und „konservativ“ schreiben zu müssen, wo in wirklich kein „gut“ und „böse“ gemeint sind, bitte innerlich protestieren. So geht das nicht.

In journalistischer Hilflosigkeit

Nur ein Beispiel, eines das den selbsterklärten Bewahrern lieb und teuer ist: Autorität. Die lässt sich heute nicht mehr genauso legitimieren und erklären, wie noch vor 100 oder 50 Jahren. Die Verschiedenheit der Welt hat ihre Sprache gefunden und lässt sich nicht mehr von einer europäischen dominieren. Darauf muss auch die Kirche reagieren, der Papst nennt das Synodalität.

Jeder Versuch, darauf mit Zentralisierung zu reagieren, zerstört. Das ist eben nicht Bewahrung. Im Gegenteil. Der Autoritarismus der selbsterklärten Bewahrer ist eine Innovation, ist die wirkliche Veränderung, weil er die natürliche Bewegung der Kirche und des Glaubens nicht mitmacht. Die Grunddynamik des Glaubens ist Gottes Hinwendung zum Menschen, sichtbar in Jesu Hinwendung zum Nächsten, bis zu Tod und Erlösung in der Auferstehung.

Gottes Hinwendung, Jesu Hinwendung

Diese Hinwendung muss sich ins Kirchliche übersetzen. Das ist Bewahrung dessen, was der Auftrag der Kirche ist. Wer glaubt, alles schon zu wissen und sich auf diese seine Überzeugung zurück zieht, den nennt der Papst „in sich selber eingeschlossen“.

Die Beton-Form dieses Selbst-Einschlusses sind die Regeln und Normen, die einen gegen derlei Überraschungen absichern und im Fall eines Eintritts verteidigen sollen: „Die Norm gibt (…) die Sicherheit, sich überlegen zu fühlen, eine genaue Orientierung zu besitzen. Darin findet er seine Kraft, nicht im sanften Hauch des Geistes,“ sagt der Papst.

Bewahrung – das geht nur im Geist Gottes. Hier passiert die Weitergabe des Glaubensgutes. Wer das mit dem Verweis auf Autorität und Lehre der Kirche zu verhindern sucht, ist eben kein Bewahrer. Und nicht konservativ.

Das nächste Mal also bitte genau hinhören, wenn wieder jemand die Veränderung der Lehre der Kirche beklagt. Denn in der Klage und der dahinter liegenden Forderung nach Einheitlichkeit und Starre liegt die eigentliche Veränderung.

 

Kategorien Allgemein, Franziskus, Geschichte, Glaube und Vernunft, Spiritualität / Geistliches Leben, VatikanSchlagwörter Dogma, Innovation, Jesuiten, Kirche, konservativ, Lehre, Papst Franziskus, Reform, Wandel62 Kommentare zu Modernismus verkehrt herum

Auf allen Kanälen

Veröffentlicht am 3. August 20192. August 2019
Instagram Kanal der deutschsprachigen Jesuiten Erster Tag des #takeover: Messe der Jesuiten zum Ignatius-Fest

Für einige Wochen bei Instagram: Außer meinem normalen Kanal mit Bildern #aufdemwegzurarbeit bin ich in diesen Tagen auf einem zweiten Kanal unterwegs, bei einem so genannten Takeover. Der Instagram Kanal der deutschsprachigen Jesuiten ist meiner. Für einige Wochen.

Die Idee dahinter ist einfach: ein wenig Einblick schaffen in den Alltag eines Jesuiten, per Foto. Den Beginn habe ich ausgerechnet am Fest des Ordensgründers machen können, wir römischen Jesuiten feiern an dem Tag gemeinsam in der Kirche Messe, in der Ignatius auch begraben liegt.

Instagram Kanal der deutschsprachigen Jesuiten

2013 hat Papst Franziskus mit uns gefeiert, das hatte was ganz besonderes, aber auch in diesem Jahr ist es sowas wie der Höhepunkt des Jesuitenjahres. Jedenfalls für diejenigen, die in der Sommerzeit in Rom geblieben sind.

Und dann geht es weiter: Wohnen, arbeiten, Mitarbeiter, Wege, all das was den Alltag so ausmacht. Zu besichtigen bei Instagram auf dem „Jesuiten“ Kanal. Wenn Sie Lust haben, schauen Sie doch mal vorbei.

 

 

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Kirche und Medien, Neulich im InternetSchlagwörter Instagram, Jesuiten, Medien, takeoverSchreiben Sie einen Kommentar zu Auf allen Kanälen

Jorge Mario Bergoglio: Las cartas de la tribulación

Veröffentlicht am 7. Mai 201825. Juli 2019
Foto des jungen Pater Bergoglio Ordensmann: Der junge Pater Bergoglio

Was tun, wenn es Zweifel, Anfechtung, Verfolgung gibt? Was tun in Zeiten von Unsicherheit? Nicht diese direkt bekämpfen, sondern verstehen, was sie im eigenen Herzen anrichten. Es macht keinen Sinn, Situationen zu diskutieren: „Ideen werden diskutiert, Situationen werden unterschieden.“ Das ist O-Ton Jorge Mario Bergoglio, geschrieben in einem Vorwort zu einem Sammelband von 1987.

Die Zeitschrift Civiltà Cattolica hat das Vorwort ans Tageslicht gebracht und veröffentlicht, zumindesta in einigen Sprachen, Englisch etwa und Spanisch.

Das Buch, das mit dem Text eingeleitet wurde, versammelt interessante Texte aus der Geschichte des Jesuitenordens, soviel muss man wissen.

Es sind Briefe von zwei Generaloberen des Ordens, Lorenzo Ricci SJ (gewählt 1758), der erleben musste, wie die Bourbonen-Könige Europas den Orden anfeindeten und schießlich erreichten, dass der Orden aufgelöst wurde (Ricci selber wurde vom Papst in der Engelsburg festgehalten und starb dort auch, ohne Prozess). Jan Roothaan SJ (gewählt 1829 nach der Wiederzulassung des Ordens) erlebte Anfeindungen des erstarkenden antikirchlichen Liberalismus gegen den Orden.

Mehr braucht man nicht wissen, Bergoglio skizziert die Situationen auch nur kurz, um dann auf den geistlichen Inhalt einzugehen. Und die Lehren für Jesuiten – und nicht nur Jesuiten – heute.

Pater Bergoglio sagt zuerst, dass in solchen schwierigen Situationen immer Versuchungen auftreten. Eine Versuchung ist es, über Ideen zu streiten und damit der Ursache für den Zweifel oder die Anfeindung zu viel Macht zuzugestehen. Die beiden Jesuitengeneräle empfehlen also getreu der geistlichen Haltung des Ordensgründers Ignatius, erst mal in sich selber nachzuschauen, auf die inneren Stimmen zu hören, statt direkt innerlich das Schwert zu ergreifen und sich gegen etwas oder jemanden zu wenden.

 

Innere Verwirrung anschauen

 

Auffällig sei – so Bergoglio über die Briefe und ihre Schreiber – dass nicht versucht würde, mit den Anfeindungen zu streiten. Natürlich ist da Ungerechtigkeit und so weiter, aber das gerät nicht in den Fokus. Thema ist vielmehr die innere Verwirrung, die durch die Anfeindungen ausgelöst werden.

Natürlich ging es um Ideen, etwa im Liberalismus, der Aufklärung, der Moderne, und auch dort gibt es Irrtümer und Fehler, aber das lassen die beiden Schreiber erst mal beiseite. Weil Ideen diskutiert werden, die Situation, in der man sich befindet, aber unterschieden wird. Hier ist es wieder, das Wort „Unterscheidung“. Weiterlesen “Jorge Mario Bergoglio: Las cartas de la tribulación”

Kategorien Allgemein, Franziskus, Geschichte, Glaube und Vernunft, Neulich im Internet, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von GottSchlagwörter Civilta Cattolica, Jesuiten, Jesuitenorden, Jorge Mario Bergoglio, Spiritualität, Vorwort13 Kommentare zu Jorge Mario Bergoglio: Las cartas de la tribulación

Wir sind weiter dabei

Veröffentlicht am 21. September 2017

Es ist nur ein kleines Kapitel in der Geschichte des Vatikan und der Vatikanreform, aber ein viel beachtetes, jedenfalls wenn man misst, wie viele Journalisten sich im vergangenen Jahr dafür interessiert und bei mir angerufen haben.

An diesem Donnerstag hat der Jesuitenorden jedenfalls eine Übereinkunft mit dem so genannten Sekretariat für Kommunikation des Vatikan getroffen, also der Institution, welche alle Medien des Vatikan unter einem Dach vereint. Pater Juan Antonio Guerrero, unser Oberer hier in Rom, und Don Dario Viganò, Präfekt des Sekretariats, haben die Übereinkunft unterschrieben, ich konnte sogar dabei sein, wenn auch ein wenig zufällig.

Pater Guerrero (l) und Don Dario Viganò (r) bei der Unterschrift
Pater Guerrero (l) und Don Dario Viganò (r) bei der Unterschrift

Bis dahin war ein Teil der Medien – nämlich Radio Vatikan – vom Orden geleitet worden, Papst Pius XI. hatte Techniker gesucht und war bei den Jesuiten bei einem Ingenieur fündig geworden. Und der technische Aspekt war lange vorherrschend, das Journalistische kam erst allmählich dazu.

Mit der Reform war mein Orden nun auf einmal nicht mehr verantwortlich und die Frage entstand, wie er angebunden ist. Und das hatte ganz praktische Fragen: Wer bestimmt, ob ein Jesuit und welcher Jesuit dort arbeitet? Der Orden? Das Sekretariat? Wie sieht es mit Versetzungen etc. aus? Ganz praktische Fragen, die geregelt sein wollen.

Das sind sie jetzt. Jedenfalls fürs Erste, wir werden in einigen Jahren schauen müssen, was gut und was weniger gut funktioniert und dann nachjustieren, auch dieses Verfahren ist Teil der Reform.

Die Vatikanmedien brauchen Reform, da hat der Papst und da haben all die Fachleute angefangen von Lord Chris Patten und seiner Kommission von 2013/14 völlig recht. Dazu gehören auch neue Formen der Zusammenarbeit. Und eine Solche haben wir heute getroffen.

Wie gesagt, nur ein kleines Kapitel, aber ich stoße heute Abend drauf an.

 

Kategorien AllgemeinSchlagwörter Jesuiten, Medien, Radio Vatikan, Vatikanreform3 Kommentare zu Wir sind weiter dabei

Der Kontinent ist egal

Veröffentlicht am 6. Oktober 2016

Wir Jesuiten wählen uns einen neuen Generaloberen. Das ist insofern ungewöhnlich, als der letzte noch lebt. Auch dessen Vorgänger lebt noch, eigentlich sehen unsere Ordenssatzungen vor, dass dieses Amt auf Lebenszeit vergeben wird. Prinzipienstarre ist aber nicht gerade etwas, was man Jesuiten vorwerfen kann, und so werden die Regeln, die für andere Zeiten und Gesundheitssysteme gemacht waren, anders angewandt als früher.

Pater Nicolás (l) nach seinem Rücktritt neben dem Interims-Leiter des Ordens, Pater Jim Grummer
Der ehemalige Obere Pater Nicolás (l) nach seinem Rücktritt neben dem Interims-Leiter des Ordens, Pater Jim Grummer (c) SJ

Die Wahl bekommt eine gewissen Aufmerksamkeit. Zum einen, weil wir der größte Männerorden der Kirche sind, zum anderen, weil der Papst einer von uns ist. In deutschsprachigen Medien habe ich bislang noch wenig gefunden, aber vor allem in angelsächsischen Medien gibt es schon einiges.

Vor allem gibt es Spekulation, wer denn nun Generaloberer werden wird. Und das ist auch eine Frage, die Kollegen wie auch Mitbrüder von jenseits der Alpen ab und zu stellen.

Ganz ehrlich: keine Ahnung. Ich weiß noch nicht einmal genau, wann gewählt wird, das hängt von den inneren Abläufen und den einzuhaltenden Verfahren ab. Wir wählen auf eine sehr merkwürdige Art, wann dabei ein Ergebnis zu Stande kommt, kann man oder besser: kann ich nicht sagen.

Noch unwissender bin ich bei Namen. Ein wenig stolz macht es mich schon, dass ich so gar keine Politik in den vergangenen Monaten erlebt habe. Nicht einmal habe ich gehört, dass jemand einen Namen platzieren wollte oder gar sich selbst ins Spiel gebracht hat. Stolz, weil es zeigt, dass das eben kein anzustrebendes Amt ist.

Eine andere Frage ist die, ob denn jetzt mal jemand aus Asien gewählt wird oder Afrika. Hier fühle ich mich in einer Antwort sicherer: Erstens kann das schon sein. Zweitens aber – und das scheint mir wichtiger – ist das glaube ich ziemlich egal. Die Wähler suchen jemanden, der das geistliche, menschliche und intellektuelle Format für eine solche Aufgabe hat. Woher derjenige dann kommt, ist zwar nicht egal, aber nachrangig. Wir sind glaube ich auf eine gute Weise darüber hinweg, Proporz wichtig zu finden. Jedenfalls ist das mein Eindruck. Unsere Ordensregeln sind sehr anspruchsvoll, dafür jemanden zu finden ist schwer genug.

 

Vom Ende der Welt oder nebenan

 

Eine andere Kategorie scheint mir wichtiger. Nimmt man die letzten drei Generalobere des Ordens, dann haben sie eines gemeinsam: sie haben alle in ihnen fremden Kulturen gearbeitet. Pater Nicolás, der jetzt zurück getreten ist, als Spanier in Japan und auf den Philippinen. Der in den Niederlanden geborene Peter-Hans Kolvenbar, Nicolás Vorgänger, war lange Jahre im Libanon uns ist auch wieder dahin zurück gekehrt. Und dessen Vorgänger, der von uns sehr verehrte Pater Arrupe, war auch ein Spanier, der im Osten gearbeitet hat und in Hiroshima den Atombombenabwurf erlebt und überlebt hat.

Das ist eine Kategorie, die ich viel Spannender finde, als die des Herkunftskontinents: Kulturüberspannend.

Viel bekommen wir anderen nicht von den Vorgängen in der Aula mit, fast ausschließlich nur die Stimmung beim Frühstück und dann wieder abends. Das zu beobachten allein ist aber schon spannend. Und ich bin sehr zuversichtlich, dass die Mitbrüder eine gute Wahl treffen, ob nun vom Ende der Welt oder von nebenan.

 

Kategorien Allgemein, Kirche und MedienSchlagwörter Adolfo Nicolas, Generaloberer, Gesellschaft Jesu, Jesuiten19 Kommentare zu Der Kontinent ist egal

Der französische Papst

Veröffentlicht am 6. März 20166. März 2016

“Meine Spiritualität ist französisch”. Ein persönliches Bekenntnis von Papst Franziskus soll noch nachgetragen werden, am vergangenen Samstag hatte er die französische Gruppe, ‚Poissons Roses’ getroffen, das Stichwort „arabische Invasion“ hat die Debatte völlig zugedeckt.

Aber seine „französische Spiritualität“ finde ich interessant genug, um sie zumindest hier noch mal zur Sprache zu bringen. Pierre Favre SJ und Louis Lallemant SJ, zwei Jesuiten und Klassiker der Spiritualität des Ordens, nennt der Papst beim Namen, Favre kann als Franzose durchgehen, obwohl seine Heimat Piemont heute Italien ist. Dann zählt er Henri de Lubac SJ und Michel de Certeau SJ auf, zwei Jesuiten des vergangenen Jahrhunderts.

„Für mich ist de Certeau bis heute der größte Theologe“, zitiert La Vie aus der Papstansprache vom Samstag. Ein als Kulturphilosoph wahrgenommener Denker als der größte Theologe? Da ist noch viel Spielraum für Papst-Studien.

Wer hat Lust?

Kategorien Allgemein, Franziskus, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von Gott, Zweites Vatikanisches KonzilSchlagwörter Henri de Lubac, Jesuiten, Michel de Certeau, Papst Franziskus, Pierre Favre, Spiritualität16 Kommentare zu Der französische Papst

Ein Buch! Ein Buch!

Veröffentlicht am 2. April 2015

Bisher habe ich mich hier ja immer wieder zu allem möglichen geäußert, auch zu meiner Sicht auf den Papst – bzw. die Päpste, diesen Blog gibt es ja mittlerweile schon vier Jahre – und die Kirche etc. Jetzt frage ich mich aber, ob es nicht mal Zeit wäre für einen etwas längeren Versuch, also was Gedrucktes, sozusagen Analoges. Ein Buch. Nicht, dass das besser oder so wäre, ich fühle mich in der kurzen Form hier oder auch beim Radio eigentlich sehr wohl. Aber für manches muss man dann doch etwas weiter ausholen.

Wenn ich mich also hinsetzen würde und versuchen würde zusammen zu stellen, was das geistliche Profil dieses Papstes ist, was er eigentlich will, wo das her kommt (Spiritualität der Jesuiten) und so weiter, wie würde das ankommen? Vielleicht kann ich ja mal hier um die klassische Hilfestellung bitten: Welche Fragen sollte ich für sowas stellen? Was für ein Format sollte das haben?

Dass einige Gedanken, die hier schon mal formuliert wurden, wieder vorkommen werden, ist klar, man muss ja das Rad nicht immer neu erfinden, aber mich würde das mal reizen, etwas mehr zu tun. Mehr im Sinn von Umfang, wohl verstanden.

Also nehme ich mir mal die Tage nach Ostern und denke nach. Und wie gesagt, für die Debatte was das werden soll und so weiter bin ich offen.

Kategorien Allgemein, Franziskus, Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Buch, Exerzitien, Franziskus, Ignatius, Jesuiten, Papst, Spiritualität24 Kommentare zu Ein Buch! Ein Buch!

Ich will, dass du uns dienst!

Veröffentlicht am 2. November 20142. November 2014

Via Cassia, eine der alten römischen Straßen nach Rom, etwa 14 Kilometer außerhalb der alten Stadt: Hier liegt ein kleiner und auch heute noch unscheinbarer Ort, La Storta. Für Jesuiten ist es ein ganz besonderer Ort, weil es ein ganz besonderer Ort für den Gründer, Ignatius, war. Dort war ich zu einem Sonntagsausflug. Es ist nicht weit weg, was ja das Problem ist: Naheliegendes überlässt man dem “später einmal”.

Die Geschichte, die mit dem Ort zusammen hängt, ereignet sich 1537, als die Mitglieder der jungen Gemeinschaft die einmal der Jesuitenorden werden sollte in Venedig zu Priestern geweiht worden waren und nun nach Rom zogen, entweder um dann als Missionare weiter nach Jerusalem zu ziehen, sollte sich trotz des Krieges auf dem Mittelmeer die Gelegenheit ergeben, oder um sich dem Papst zur Verfügung zu stellen.

 

La Storta, bei Rom, Kapelle des heiligen Ignatius
La Storta

„Sie gingen nach Rom in drei oder vier Gruppen geteilt, und der Pilger [gemeint ist Ignatius] mit [Peter] Faber und [Diego] Laínez. … Er hatte sich entschlossen, nachdem er Priester wäre, eine Jahr noch keine Messe zu lesen und sich vorzubereiten und die Muttergottes zu bitten, sie wolle ihn zu ihrem Sohn stellen“. Eine ganz typische Art des Betens Ignatius‘: Jemanden um Vermittlung bitten. „Und als er an einem Tag, einige Meilen, bevor er nach Rom gelangte, in einer Kirche war und betete, verspürte er eine solche Veränderung in seiner Seele und hat so klar gesehen, dass Gott Vater ihn zu Christus, seinem Sohn, stellte, dass ihm der Mut nicht ausreichen würde, daran zu zweifeln, dass vielmehr Gott der Vater ihn zu seinem Sohn stellte.“

Ignatius nennt das im Exerzitienbuch (einem Handbuch für Geistliche Übungen) die „erste Wahlzeit“: Etwas ist so klar und deutlich, dass man gar nicht daran zweifeln kann.

 

Das Zitat oben stammt aus dem Buch, dass wir den ,Pilgerbericht‘ nennen. Früher nannte man es die Autobiographie des Ignatius, aber das stimmt nicht. Es ist ein aus der Erinnerung niedergeschriebener Text eines der Mitarbeiter des Ignatius, Pater Luis Goncalves da Camera. Der Titel ist aber Ignatius eigenes Wort, er nennt sich selbst den „Pilger“.

 

An dieser Stelle im Pilgerbericht, nach der kurzen Erzählung des Ereignisses tritt nun der Verfasser da Camera in Ich-Form hervor und fügt ein, was ein weiterer der drei dort nach Rom Gehenden, Diego Laínez, ihm bestätigt habe. Was genau, das berichtet Laínez 1559 selber im Zusammenhang mit der Frage, wie der Name des Ordens zu Stande gekommen sei.

„Es schien ihm [Ignatius], dass Gott ihm diese Worte ins Herz einprägte: Ich werde euch in Rom gnädig sein.“ Laínez fügt an, Ignatius habe damals geglaubt, dass das mit Leid und Tod zu tun habe. Gleichzeitig habe Ignatius ihm, Laínez, aber auch davon berichtet, was der Inhalt seiner Vision gewesen sei: Christus mit dem Kreuz auf der Schulter sei ihm entgegen getreten. Gott der Vater, an dessen Seite Jesus gewesen sei, habe seinem Sohn gesagt: „Ich will, dass du diesen als deinen Diener annimmst.“ Worauf Jesus gesagt habe „Ich will, dass du uns dienst.“ Weiterlesen “Ich will, dass du uns dienst!”

Kategorien Allgemein, Franziskus, Rom, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von GottSchlagwörter Besuch, Franziskus, Ignatius von Loyola, Jesuiten, Kreuz, La Storta, Nachfolge1 Kommentar zu Ich will, dass du uns dienst!

Die Freiheit und der Heilige Geist: Warum Papst Franziskus so leitet, wie er leitet

Veröffentlicht am 15. Juni 20146. Juni 2014

Vom ersten Moment seines Pontifikates an schien Papst Franziskus genau zu wissen, was er wollte. Die Symbole, die Sprache, das Auftreten, gefolgt von den Entscheidungen der ersten Tage: Leadership nennt man das auf Neudeutsch, Führungsqualität. Das kann man nicht lernen, wenn man eine Aufgabe übernimmt, das muss der Papst bereits mitgebracht haben.

Chris LowneyWarum also leitet der Papst so, wie er leitet? Für eine Sendung habe ich jemanden gefragt, der sich ausgiebig damit befasst hat: Chris Lowney, Buchautor und „leadership-consultant“, also Fachmann für genau das. Er ist im Hauptberuf Vorsitzender des Aufsichtsrates der „Catholic Health Inintiative“, einem großen katholischen Krankenhausverbund in den USA, er bringt also reichlich eigene Erfahrung mit. Und nicht nur auf diesem Gebiet.

 

„Ich selber war einmal ein Jesuit, nach meiner Schule für etwa sechs Jahre, habe dann aber gesehen, dass das nicht mein Weg ist, Jesuit zu sein. Danach habe ich erst einmal für siebzehn Jahre als Investmentbanker bei JP Morgan gearbeitet. Mir ist damals immer wieder aufgefallen, dass das zwei völlig verschiedene Organisationen sind, mit ganz und gar anderen Zielen. Aber jede menschliche Organisation hat auch Dinge gemeinsam: Es geht um Motivation unserer selbst und anderer, es geht um Pläne und wie man sie erfüllen kann, es geht um das Setzen von Zielen und so weiter. Damals habe ich begonnen, mich für die Jesuiten als Firma zu interessieren, also sie in einer Unternehmens-Perspektive zu sehen. Wo sind die Leitungs-Werte dieser Organisation?

Daraus ist dann ein Buch entstanden, „Heroic Leadership“, und viele Jahre später, als dann erstmals ein Jesuit Papst wurde, hat mein Verleger mich gebeten, etwas über diesen Papst zu schreiben und deswegen habe ich das als Fallstudie betrachtet: Wer ist dieser Mensch und was ist der Hintergrund seiner Leitungskompetenz?“

 

Also ist das zweite Buch der Beweis, dass das erste Buch recht hatte?

 

„(Lacht) So gewagt würde ich das nicht formulieren.“

 

Wie charakterisieren Sie nun die Art und Weise des Papstes, zu leiten?

 

„Wissen Sie, die erste Formulierung, an die ich denke, ist überhaupt kein Fachausdruck, es ist etwas, was mir einige Freunde nach den ersten Tagen des Pontifikates gesagt haben. Diese Freunde sind keine praktizierenden Katholiken, haben aber fast denselben Kommentar gemacht, nämlich dass sich dieser Papst in seiner Haut wohl zu fühlen scheint. In anderen Worten, sie waren erstaunt, dass jemand, der sich nicht sein ganzes Leben darauf vorbereitet hat, diesen Job zu bekommen, ihn nun auf so völlig natürliche Weise ausübt. Das war dann mein erstes Thema: Wie bekomme ich die Leitungs-Kompetenz, bevor der Moment kommt, wo ich sie brauche.

Als Franziskus Papst wurde, hat ihm keiner eine Woche Zeit gegeben oder ein Buch, diese Aufgabe zu lernen. Er musste sofort beginnen, an diesem ersten Abend. Wir denken immer erst dann an die Bedeutung von Leitung, wenn wir selbst in eine solche Situation kommen. Aber die Realität ist anders: Man muss sehr viel früher daran denken und vor allem sich vorbereiten.“

 

Was hat er gelernt? In Ihrem Buch erwähnen Sie Dinge wie die Fähigkeit, alleine zu sein, verschiedene Perspektiven einzunehmen, klar zu entscheiden und so weiter. Was von alledem finden Sie in Papst Franziskus?

 

„Drei davon kann ich gleich nennen und alle drei sind sehr eng mit seinen jesuitischen Wurzeln verbunden, der jesuitischen Kultur und Tradition. Weiterlesen “Die Freiheit und der Heilige Geist: Warum Papst Franziskus so leitet, wie er leitet”

Kategorien Allgemein, Franziskus, Glaube und Vernunft, Rom, Spiritualität / Geistliches Leben, VatikanSchlagwörter Consulting, Firma, Franziskus, Gesellschaft Jesu, Jesuiten, Kompetenz, Leitung, Orden, Papst2 Kommentare zu Die Freiheit und der Heilige Geist: Warum Papst Franziskus so leitet, wie er leitet

Gerufen?

Veröffentlicht am 31. Oktober 2013

3.000 vor allem junge Menschen verlassen jedes Jahr ihre Ordensgemeinschaft. Harte Zahlen, die der Sekretär der Ordensleutekongregation im Osservatore Romano bekannt gab. 3.000 Menschen können oder wollen nicht das weiter verfolgen, was sie einmal als ihren Weg erkannt haben.

Das ist schade, schade für die Menschen, schade für die Gemeinschaften, die sich ja auch an diese Ordensleute gebunden haben, deren verbleibende Mitglieder sich gebunden hatten, und es ist schade für die Traditionen, die die Gemeinschaften in der Kirche erhalten.

Berufungen kann man nicht machen, man kann sie nur erkennen. Alles andere wäre Hybris. Letztlich kann man sich nicht entscheiden, Ordenschrist zu werden, sondern man kann nur „ja“ oder „nein“ sagen, wenn man gerufen ist.

Und weil dies eben grundsätzlich eine geistliche Sache ist, startet mein eigener Orden eine Novene um Berufungen, also neun Tage des Betens. Neun Jesuiten sprechen darüber, was Jesus für sie bedeutet und so weiter.

Nicht die Trauer um die, die gehen, sondern die Zuversicht und Hoffnung auf Gott will unser Beten tragen. Und wir laden dazu ein, mitzubeten. Am 5. November geht es los.

Anmelden dafür kann man sich hier.

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Kirche und Medien, Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Berufung, Gebet, Jesuiten, Ordensleben4 Kommentare zu Gerufen?

Ignatiusfest

Veröffentlicht am 31. Juli 201326. Januar 2019

il GesùSeine Art und Weise zu fühlen sei ganz jesuitisch: So begrüßte der Generalobere des Jesuitenordens, Pater Adolfo Nicolás SJ, Papst Franziskus an diesem Morgen in der Kirche il Gesù. Der Jesuitenorden feiert heute seinen Gründer, Ignatius. Das gemeinsam mit dem Papst zu tun und dann auch noch am Grab des Gründers, das war schon etwas ganz Besonderes. Keinen von uns hat das unberührt gelassen, den Papst nicht, Pater General nicht, die versammelten Jesuiten nicht, die anwesenden Freunde und Mitarbeiter nicht, und den Schreiber dieser Zeilen schon gar nicht.

„Beim Flug zurück aus Brasilien hat der Papst zu den Journalisten gesagt, dass er nicht nur wie ein Jesuit fühle, sondern auch wie einer denke,“ so Pater Nicolás weiter. „Denken und Fühlen gehen zusammen. Als ich ihn gefragt habe, wie wir das Fest heute gemeinsam feiern sollen, hat er einfach geantwortet: Ich möchte das Ignatiusfest mit meinen Brüdern feiern. Danke.“

In seiner Predigt erwies sich der Papst als echter ‚Sohn des Ignatius’, wie wir uns auch gerne nennen: Er sprach nicht über den Heiligen, sondern über die Zentralität Christi und das Dienen in der Kirche. Nichts würde Ignatius mehr gerecht als das.

 

Hier lesen Sie unseren Beitrag zur Predigt

 

 

Kategorien Allgemein, Franziskus, Rom, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von GottSchlagwörter Dienst, Franziskus, Generaloberer, Gesellschaft Jesu, Ignatius, il Gesù, Jesuiten, Kirche, Nicolas31 Kommentare zu Ignatiusfest

Erziehen ist kein Beruf, sondern eine Haltung, eine Lebensweise

Veröffentlicht am 11. Juni 201310. Juni 2013

Es sei langweilig, einem vorgelesenen fünf-Seiten-Text zuzuhören. Das sagte der Papst den Schülerinnen und Schülern der Jesuitenschulen am vergangenen Freitag. Also las er den Text nicht vor, sondern übergab ihn dem Jesuitenorden und seinem eigenen Pressesprecher, die ihn dann veröffentlicht haben. Leider bislang nur auf Italienisch, ich habe mich an einer deutschen Übersetung versucht.

 

Liebe Kinder, liebe Jugendliche,

ich freue mich, euch und eure Familien, die Erzieher und die Freunde der großen Familie der Jesuitenschulen Italiens und Albaniens empfangen zu können. Auch alle grüße ich ganz herzlich: Willkommen! Ich fühle mich mit euch als ‚Familie’ verbunden, und es ist ein Grund zu besonderer Freude, dass unser Treffen mit dem Hochfest des Heiligsten Herzens Jesu zusammenfällt.

Ich möchte euch vor allem etwas sagen, das sich auf den heiligen Ignatius von Loyola bezieht, unseren Gründer. Im Herbst 1537 war er mit einer Gruppe seiner ersten Gefährten auf dem Weg nach Rom und sie fragten sich, was sie auf die Frage antworten würden, wer sie denn seien. Die Antwort kam spontan „Wir werden sagen, dass wir die ‚Gesellschaft Jesu’ sind!“ (FNSJ 1, pp.320-322). Es ist ein anspruchsvoller Name, der eine enge Freundschaftsbeziehung und völliger Hingabe an Jesus für all diejenigen bedeutet, der seinen Fußspuren folgen will.

Warum erzähle ich euch das? Weil der heilige Ignatius und seine Gefährten verstanden haben, dass Jesus ihnen beibringt, wie man richtig lebt, wie man ein Leben mit einem tiefen Sinn führen kann, das Enthusiasmus, Freude und Hoffnung gibt. Sie haben verstanden, dass Jesus ein großer Meister des Lebens und ein Modell für das eigene Leben ist, der aber nicht nur etwas zeigt, sondern auch zur Nachfolge auf seinem Weg einlädt.

 

Wachsen in Großherzigkeit

 

Liebe Jugendliche, wenn ihr euch jetzt fragt, warum ihr zur Schule geht, was antwortet ihr mir? Wahrscheinlich gibt es darauf sehr viel antworten, je nach dem Verständnis, das jeder hat. Aber ich denke, dass man das zusammenfassen kann und sagen, dass die Schule eine Lernwelt ist, in der man wachsen kann und lernen kann zu leben, um erwachsene und gereifte Männer und Frauen zu werden, fähig zu gehen, den Lebensweg zu verfolgen. Wie hilft euch die Schule in diesem Wachsen? Sie hilft nicht nur dadurch, dass sie die Intelligenz fördert, sondern durch eine ganzheitliche Bildung aller Bereiche eurer Persönlichkeit.

Dem folgend, was Ignatius gelehrt hat, ist das wichtigste Element in einer Schule, zu lernen, großherzig zu sein. Die Großherzigkeit: Diese Tugend des Großen und des Kleinen(Non coerceri maximo contineri minimo, divinum est), die uns immer auf den Horizont blicken lässt. Weiterlesen “Erziehen ist kein Beruf, sondern eine Haltung, eine Lebensweise”

Kategorien Allgemein, Franziskus, Glaube und Vernunft, Kunst, Kultur und Können, Rom, Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Ad maiorem Dei gloriam, Antworten, Audienz, Fragen, Franziskus, Jesuiten, Jesuitenschule, Schüler, Schülerinnen, Treffen4 Kommentare zu Erziehen ist kein Beruf, sondern eine Haltung, eine Lebensweise

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