„Ich persönlich vertraue mein und euer Leben dem unbefleckten Herzen Mariens an, das, da bin ich mir sicher, uns zum Sieg verhelfen wird.” Ganz neue Töne waren das von jemandem, von dem man bislang nicht viel in Sachen Religion gehört hatte: Matteo Salvini im Wahlkampf vor der Europawahl war das. Er stand vor dem Dom in Mailand, mit dem Rosenkranz in der Hand. Rosenkranzpolitik zum Stimmenfang.
Und das darf er. Es hat ja aus der Kirche viele Stimmen gegeben, die sich heftig aufgeregt haben. Eine zynische Politik betreibe er, überhaupt nicht auf Lösungen aus sondern nur auf Streit um die eigene Polularität zu steigern, und jetzt soll der Rosenkranz helfen? Ja, Salvini darf das.
Rosenkranzpolitik
Auch hier habe ich mich ja schon mal in eine andere Richtung geäußert, damals ging es um das verpflichtende Kreuz in Bayern. Dreist hatte ich die Aktion genannt. Aber jetzt liegen die Dinge etwas anderes. Es ist die Person Salvini, die sich mit dem Rosenkranz schmückt, nicht eine Verordnung für alle öffentlichen Orte. Er mutet den Rosenkranz deswegen nicht allen zu, man braucht nur weggehen von Salvini und schon ist das außer Sicht. Bei den Amts-Kreuzen geht das nicht.
In gewisser Weise dürfen wir sogar dankbar sein. Nicht nur dass solche Aktionen und Christen dazu zwingen, über unsere Symbolik nachzudenken. Sondern auch die Tatsache, dass viele Katholiken ihm das durchgehen lassen sollte der Kirche zu denken geben. Sich beschweren ist das eine, aber es zeigt eben auch, dass wir nicht mehr die Herren unserer Symbole sind.
Nicht mehr Herren unserer Symbole
Auch von anderer Seite gibt es das, die Politisierung von Religion und Glaube. Nein, ich meine nicht die Helfer, ich meine nicht den Papst. Nehmen wir den berühmt gewordenen Kardinal Raymund Leo Burke. Der behauptet zum Beispiel, dass Gott gegen eine weltweite Regierung sei. Dass man das aus politischen Gründen auch so sehen kann, ist eine Sache. Er aber meint, das Naturrecht und damit „göttliche Autorität“ in Anspruch nehmen zu können.
Und auch hier: der darf das. Wenn er bereit ist, sich einem rationalen Argument über Naturrecht zu stellen, dann darf er das so sagen. Beide Argumente – so unterschiedlich sie auch sind – haben aber eines gemeinsam: sie ziehen die Spären von Glaube/Religion und Politik/Gesellschaft zusammen. Bei beiden wird es dann schräg wenn man dann hört, Kirche habe sich bei gewissen Themen rauszuhalten. Nein, hat sie nicht, denn gerade die Rosenkranzpolitik zeigt, dass die beiden Dinge zusammen gehören.
Kirche braucht sich nicht rauszuhalten
Ende Juni war in Lampedusa die Kapitänin der Sea Watch 3 festgenommen worden, nachdem sie unerlaubt in den Hafen eingelaufen war. Die Geschichte ging durch die Medien. Die rechtliche Seite ist mindestens komplex, Seerecht, nationales und internationales Recht hier auseinander zu halten ist nicht einfach.
Klar ist aber auch die christliche Sichtweise: „Ich glaube, dass Menschenleben auf jeden Fall gerettet werden müssen – egal auf welche Weise.“ Das sagte damals ungewohnt direkt Kardinal Pietro Parolin, der engste Mitarbeiter von Papst Franziskus, als Reaktion. Das Retten von Menschenleben müsse „der Polarstern sein, der uns leitet“, so der Kardinal weiter. „Alles andere ist zweitrangig.“
Papstbrief und Bekehrung
Wer den Rosenkranz schwingt, der muss sich solche Sätze anhören. Aber wer solche Sätze sagt, der muss auch zur Kenntnis nehmen, dass viele Gläubige das nicht so sehen und Christentum mit Nationalismus paaren. Dass sie sich Lebensschützer nennen, das aber auf Abtreibung beschränken. Solange vor den Kathedralen dieser Welt und sonstwo das Christliche für das Politische in Anspruch genommen wird, solange muss das Christliche sich fragen, wofür es steht.
Die Rosenkranzpolitik verweist letztlich auf eine leere Religion. Eine Religion zur Selbstbestätigung und zur Beruhigung, ein echtes Opium für das Volk. Eine Religion die nicht weh tut, die sich rückstandsfrei auf die jeweils eigene Kultur zurückführen lässt.
Papst Franziskus hat recht, wenn er in seinem Brief vor allem auf die „Bekehrung“ wert legt. Wir Katholiken müssen uns neu bewusst werden, was wir da eigentlich glauben und wofür wir deswegen stehen. Das kann man nicht einfach herbei behaupten, dass muss die Kirche schon gemeinsam tun. Wenn wir das nicht tun, dann bleibt beides – der Rosenkranzschwinger auf der einen und der Kardinal auf der anderen Seite – letztlich belanglos.
Pater Hagenkord, Ihre Bewertung der Politik von Hrn. Salvini teile ich nicht.
“Wer den Rosenkranz schwingt, der muss sich solche Sätze anhören. Aber wer solche Sätze sagt, der muss auch zur Kenntnis nehmen, dass viele Gläubige das nicht so sehen und Christentum mit Nationalismus paaren.”
Und richtig:
“Klar ist aber auch die christliche Sichtweise: „Ich glaube, dass Menschenleben auf jeden Fall gerettet werden müssen – egal auf welche Weise.“ Das sagte damals ungewohnt direkt Kardinal Pietro Parolin, der engste Mitarbeiter von Papst Franziskus, als Reaktion. Das Retten von Menschenleben müsse „der Polarstern sein, der uns leitet“, so der Kardinal weiter. „Alles andere ist zweitrangig.“
Das heißt aber noch lange nicht, dass Italien diejenigen Menschen, die (aus ihren eigenen Gründen) nach Europa wollen, auch aufnehmen muss. Auch aus christlicher Sicht.
Was ist z.B. mit den Menschen, die aus ihren gemieteten Wohnungen, die der katholischen Kirche gehören, raus müssen, weil die Kirche den Mietvertrag gekündigt hat ?
Und auch hiermit treffen Sie die Politik von Salvini nicht:
“Die Rosenkranzpolitik verweist letztlich auf eine leere Religion. Eine Religion zur Selbstbestätigung und zur Beruhigung, ein echtes Opium für das Volk. Eine Religion die nicht weh tut, die sich rückstandsfrei auf die jeweils eigene Kultur zurückführen lässt.”
Der Mann weiß, was er tut. Und er hält es – nach meiner Auffassung auch zurecht – für christlich.
Sie verweisen auf das Problem Italiens: und haben natürlich recht. Seit Jahrzehnten lassen die Staaten Europas – von einigen Ausnahmen abgesehen – Italien alleine, allen voran Österreich unter der ehemaligen Regierung und Ungarn, also genau die Populisten, mit denen sich Salvini gerne zeigt. Die wollen nicht helfen. Italien muss solidarisch geholfen werden, das ist eine politische Verpflichtung, der viele nicht nachkommen.
Was aber Salvinis Politik der menschenverachtenden Sprüche nicht rechtfertigt. In Europa arbeitet man gerade an einer Lösung für das Problem, die Dublin-Verträge werden neu verhandelt. Also der Kern der Politik von Salvini. Wer ist nicht dabei? Salvini. Also: Lösungen interessieren ihn wohl nicht.
Zweitens: Das Problem mit kirchlichen Wohnungen ist ein Problem. Aber was hat das beizutragen zu einer Rechtfertigung der Politik Salvinis?
Drittens: Was tut Salvini denn? Was für politische Lösungen über den Tag und einen Tweet hinaus bietet er denn an? Wo ist der Weitblick, den ich von einem Politiker erwarte? Der Mann weiß, was er tut, da haben Sie recht. Nur Politik ist das nicht. Und christlich? Was bitte ist daran genuin christlich?
Wissenschaftliche Untersuchungen kommen zum Ergebnis, dass kaum ein Migrant aus Armutsgründen oder wegen Bedrohung des eigenen Lebens nach Europa kommt. Und in diesen Fällen gibt es keine christliche Verpflichtung zur (ggf. auch nur temporären) Aufnahme. Genausowenig wie die Kirche eine christliche Verpflichtung sieht, vermietete Wohnungen den Mietern auch künftig weiterhin zu überlassen.
Sprechen Sie auch mit (ehemaligen) Flüchtlingshelfern, die ganz nah am Geschehen sind und wissen, wovon sie reden. Eine Flüchtlingshelferin in deutschen Medien, die vor Jahrzehnten selbst als Flüchtling nach Deutschland gekommen ist, was der Grund für ihre Hilfe war: “Mir wurde klar, die Leute sind nicht arm …”
Und wir sind uns vermutlich einig: Die katholische Kirche ist dafür bekannt, dass sie ihre Rechte, die die Rechtsordnung vorsieht, auch wahrnimmt und notfalls auch durchsetzt. Also warum soll ein Land die Rechtsordnung, die sogar moralisch in Ordnung ist, nicht beachten ? Das wäre für die Akteure u.U. sogar strafbar …
Was für “wissenschaftliche Untersuchungen”? Das ist nur so eine Behauptung. Erstens. Zweitens sind da Menschen auf Booten in Not. Natürlich muss man die Frage nach den Motiven stellen und so weiter, es braucht Lösungen. Was uns zurück zum Thema bringt: Der von uns hier diskutierte Herr, dessen Handeln Sie als christlich bezeichnen, macht genau das nicht. “Häfen zu!” ist keine politische Lösung.
Und natürlich sind die Leute arm. Wer sich auf den Weg macht, hat grundsätzlich eine Perspektive, das sind die Leute denen es zu Hause besser geht als denen, die nicht gehen, aber schauen sie auf Syrien, den Irak, auf die Notländer im Norden Afrikas: das ist arm, die Hoffnung für diese Menschen liegt bei uns. Und verdenken kann ich es ihnen nicht, zeigen wir unseren Reichtum (wir als Kultur, nicht individuell) doch gerne her.
Außerdem ist das Christentum keine Moral. Sondern ein Handeln im Geiste Jesu. Nachzuschlagen, was ich denn zu tun verpflichtet bin ist genau die Sorte Christentum, welche den Herrn verfehlt. Eine Regel-Religion. Und das sind wir nicht.
Lieber HJB
Ich finde sie unterstreichen hier sehr dick und mit Ausrufezeichen die These des Herrn Pater.
Sie beschreiben mit Ihrem Ja … Aber genau diese leere Religion, die sich selbst genügt. Ich nenne das Christliche Volklore.
Christlich ist daran eben nur das Symbol, der Rosenkranz in der Hand. Alles andere ist Besitzstandswahrung!
Ich weiß, was Sie mit Christlicher Folklore meinen.
Diese beschreibe ich aber nicht. Vielmehr geht es mir um die notwendige tiefe Gewissenserforschung und -entscheidung. Und diese spreche ich Herrn Salvini nicht ab.
Die (katholische) Kirche muss nach meiner Überzeugung auch politisch tätig sein. Dies aber bitte auf der Grundlage der wahren Sachverhalte, also der Wahrheit, der wir Alle verpflichtet sind.
Zu den von mir genannten wissenschaftlichen Untersuchungen: Es sind nicht alle Links zu irgendwelchen Medien hier im Blog gerne gesehen. Deswegen bitte ich darum, bei Interesse selbst zu recherchieren.
Alle möglichen Leute behaupten etwas von „wissenschaftlichen Untersuchungen“ zum Thema Flüchtlinge. Das ist mir zu krude, um es hier unkommentiert einfach durchgehen zu lassen.
Lieber Herr HJB,
Wenn Herr Salvini aus einer solchen Gewissensentscheodung heraus agieren würde, dann würde man das an seinem Tun ablesen können. Aber, wie der Herr Pater sehr deutlich und dezidiert aufgelistet hat, geht es Herrn Salvini nicht um Lösungen.
Es geht im um Stimmenfang. Und dazu nutzt er christliche und explizit christliche Symbole. Das nenne ich christliche Folklore. Der Herr Pater hat das mit ausgehöhlten Religion beschrieben.
Und indem Sie Herrn Salvini hier das Wort reden betrieben auch Die genau diese christliche Folklore.
Wissenschaftliche Studien hin oder her. Im Mittelmeer ertrinken Menschen. Und unsere christliche Aufgabe ist es diesem Menschen zu helfen. Alles andere ist wie hier schon mehrfach festgehalten zweitrangig.
Und wenn wir nach dem unterscheiden christlichen in unserem Verhalten suchen, dann ist es auf keinen Fall im Abschotten, Verängstigen, Aufheizen oder Beharren zu suchen.
Denn genau das wäre christliche Volklore!
Sehr geehrter Pater,
Weil sie Österreich ansprechen. Seit 1995 stieg die Bevölkerung von ca. 7,4 mio auf fast 9,0 mio.
Rein durch Zuwanderung und Aufnahme von Flüchtlingen. Zu wenig, mag sein. Alles relativ. Aber prozentuell mehr als in Deutschland oder vor allem beim Weltherrscher USA. Auch Russland oder die atommacht Frankreich.
Ich warte mal, bis va News oder generell der Vatikan etwas Kritisches zur NATO oder auch zur aussenpolitik der eu die letzten Jahrzehnte sagt.
Es gibt schon eine Parallele zwischen Italien und Österreich. Kranke Verfassungen, natürlich in Italien viel ärger, worunter das Volk seit fast Jahrhunderten leidet.
Ich bin im schönen Griechenland und werde heute für die Menschen in Europa Beten. Für alle, auch jene, die zu uns kommen, als flüchtende oder als temporärer Gast.
Und ich hoffe, das Eu parlament in Straßburg bekennt morgen Farbe. Und wählt nicht eine Ministerin zum obersten Politiker. Sie war nicht kandidiert und ist viel zu nahe dem Militär und der kriegswirtschaft.
Das erscheint mir essentieller als Salvinis rede in Mailand.
Vor Österreich, Italien oder Ungarn muss sich wohl keiner fürchten. Die große weltpolitik wird wo anders gemacht.
Rosenkranz war nie Symbol für nationalismus. Eventuell guter heimatbegriff, wenn ich an kräutersegnung in mariazell oder Altötting denke. Hat darunter wer gelitten?
Man kann afd wie NATO eventuell folgende Linie zum nachdenken geben: wer die Heimat fremder Völker zerstört, darf sich nicht wundern, wenn diese Menschen sich auf den Weg machen.
Wir erhalten den Afrikanern ihre Heimat, oder sie überrennen uns.
Wie vor allem Deutschland mit dem kleinen Griechenland 2008 etc. Umsprang, war ein Skandal, fast ein Verbrechen. Aber der Stolz der Menschen ist nur beschädigt, nicht gebrochen. Das ist gut so.
Bald wird es ein ganz anderes System richtigen Humanismus in Europa geben, da bin ich mir sicher.
Aber ich bin neugierig, was morgen in diesem
Stadion in Strassburg passiert.
Um zum
Aufsatz zurückzukehren. Sind bei Abstimmungen sichtbare Rosenkränze verboten? Gibt es ja für alles Regel in dieser schönen Bürokratie? Dürfen Frauen dort noch Kopftücher tragen?
Vor NATO, Russen oder einem
Zu starkem Deutschland allerdings schon.
Lassen wir die Kirche im Dorf.
Sichtbare getragene Rosenkränze sind nicht verboten, aber ich darf es thematisieren, wenn es um eine Selbststilisierung im Wahlkampf geht. Eben weil es auch die Schwäche von Religion zeigt. Rosenkranz war nie ein Symbol des Nationalismus, ich würde sogar vorsichtig sagen: eher im Gegenteil. Nur wenn ich ihn schwinge, dann aber eine populistische und nicht an Lösungen orientierte Politik mache, vereinnahme ich diesen Rosenkranz. Und das kann so nicht stehen bleiben.
Und was Straßburg angeht: ich gebe Ihnen recht, das ist nicht sehr würdig abgelaufen. Aber es war alles demokratisch weil den bestehenden Verträgen entsprechend. Man kann nicht etwas einklagen, was (noch) nicht Recht ist, also das Spitzenkandidaten-System. Das hätte man mit mehr Fingerspitzengefühl hinbekommen können, aber undemokratisch war das nicht.
So gut die EU als Idee eines innereuropäischen Friedensprojektes sein mag, ist deren demokratische Verfasstheit bedenklich.
Die Tatsache, dass die Ernennung der Komissionspräsidentin “Verfassungskonform” ist, bedeutet nicht, dass die auch Verfassung etwas taugt.
1) So kann zb der EU-Rat Beschlüsse der Komissionion nur einstimmig abändern. s. Art. 239 Abs 1 AEUV.
2) Das EU-parlament hat kein legislatives Initiativrecht, was, gelinde gesagt, ein Skandal ist, woraus sich
3) ergibt: dass wir, die Bürger, die EU-Komission als (legislatives!!) Organ nicht direkt wählen können, ist zutiefst undemokratisch.
Im Übrigen halte ich die Gleichsetzung von “Sprache” und Gewalt”, wie ich meinen früheren Beitragen darzustellen versuchte, für bedenklich. Zumindest sollte man dann das konkrete Beispiel der Sprach-“Gewalt” als solches anführen.
Denn sonst könnte es leicht passieren, dass völlig legitime, ausgewogene Stimmen, die sich eben auch kritisch zur momentanen Migrationssituation äußern, und auch solche Stimmen müssen in einer Demokratie erlaubt sein, in ein Eck gestellt werden, in das sie nicht gehören. George Orwell warnte vor eine solchen Entwicklung in “1984” und ersann das Wort “Gedankenverbrechen”, die, bezeichnenderweise, vom ministry of love(!) geahndet werden….
Bei „Gewalt“ geht es mir nicht um Inhalt, sondern um Form. Menschen niedermachen, sie herabwürdigen, das nehme ich als Gewalt wahr.
Sie schreiben viel Richtiges.
Und einzelne Verträge auf einer nachgeordneten Ebene hin oder her – ich halte die Kandidatur von Fr. v.d. Leyen für nicht demokratisch legitimiert.
Pardon, wieso nicht? Es gibt abgesprochene Verfahren, an die sich gehalten wurden. Der Rat schlägt vor, das Parlament wählt. Das Verfahren, nur Leute zu wählen, die auch bei den Wahlen angetreten seien, ist kein in europäischen Verträgen festgelegtes Recht.
Es mah mit viel Gezerre zugegangen sein und die Politiker mögen nicht wirklich ihr bestes Gesicht gezeigt haben, aber das war alles legitim.
Mit falschen Zahlen zu operieren ist schon übel. 1995: 7.948.000, 2018: 8.838. Zunahme statt der von Ihnen sprachlich suggerierten fast zwei Millionen nicht einmal eine Million.
Man könnte ja auch mal fragen, woher die Menschen stammen (ehemaliges Jugoslawien, das hat ja sogar mal zu Österreich gehört – in den 90er Jahren), viele Akademiker aus der BRD… Aber das stört natürlich beim Angstschüren.
“Aber das stört natürlich beim Angstschüren.”
Bemerken Sie etwas zu Ihrer Vorgehensweise ?
Sie kritisieren mich? Laut Statistik auch AUSTRIA dieses Jahr sind es mindestens 8,9.
Mit der zu niedrigen Zahl 95 haben Sie vermutlich recht. Ich hab in diesem blog schon argumentiert, dass bei uns das flüchtlingsthema spätestens 1991 mit dem Jugoslawien Krieg begann. Ich durfte übrigens 1992 meinen österr. Militärdienst nachholen. Verschärfte Bedingungen. Wir waren meist zur Grenzsicherung abkommandiert wegen des nahen Krieges. Sogar die Verpflegung war An echteinsatz angepasst, aber das ist nur mehr eine dunkle Erinnerung.
Wie die eu Asylbewerber, Durchreisende und etwaige u-Boote zählt, ist mir unbekannt. Das ist bestimmt komplexer als die wissenschaft über Arbeitslosenzahlen.
Angst hab ich nur vor Kriegen. NATO und Eu können mir diese Angst nicht nehmen, nur verstärken
Lieber Herr Pater, zunächst habe ich schlucken müssen, als ich las, dass Salvini das dürfe. Aber ich glaube ich verdtehe, was Sie meinen.
Sehr bedenkenswert finde ich Ihre Aussage, dass wir nicht mehr Herr über unsere Symbole sind. Das erlebe ich tagtäglich sehr deutlich, da ich mit Kirchenführungen zu tun habe. Wir haben keine Höhe mehr über das, was in unseren Kirchenräumen über diese Räume und damit über den Inhalt unserer Religion gesagt wird. Ich meine das nicht wertend. Ich stelle das als Fakt fest und ich bin auf der Suche danach mich zu positionieren und Worte zu finden.
Vermutlich müssen wir viele alte Räume aufgeben. Aber was ist das Neue, das wir “beziehen” werden und woran werden mir als Christen zu erkennen sein.
Ich für mich empfinde das als keine leichte aber sehr spannende Aufgabe.
Die Große Politik von der Sie ausgehen ist mir eine Hilfe mein Alltagserleben einzuordnen.
Hagenkord:
“Wir Katholiken müssen uns neu bewusst werden, was wir da eigentlich glauben und wofür wir deswegen stehen. Das kann man nicht einfach herbei behaupten, dass muss die Kirche schon gemeinsam tun. Wenn wir das nicht tun, dann bleibt beides – der Rosenkranzschwinger auf der einen und der Kardinal auf der anderen Seite – letztlich belanglos.”
Eskilcgn:
“Sehr bedenkenswert finde ich Ihre Aussage, dass wir nicht mehr Herr über unsere Symbole sind. Das erlebe ich tagtäglich sehr deutlich, da ich mit Kirchenführungen zu tun habe. Wir haben keine Höhe mehr über das, was in unseren Kirchenräumen über diese Räume und damit über den Inhalt unserer Religion gesagt wird.”
Wen schließt der Begriff “wir” in den Textpassagen ein? Bzw. wen schließt der Begriff nicht ein?
Ich frage, da der Begriff wohl nicht Salivini einschließt und wohl auch nicht seine katholischen Anhänger; da der aber formales Mitglied der RKK zu sein scheint, bezeichnet “wir” in den beiden zitierten Absätzen wohl nicht alle Mitglieder der RKK.
Der 15. August wäre der schönste gemeinsame Feiertag für alle europ. Länder. Er hat eine grosse Tradition.
Und wer es fassen will: warum
Nicht Europa unter den Schutzmantel des christentums und der Maria ( nur, wer das will) stellen. Hieße, dann volle Toleranz für juden, muslime etc.
@ Pater Hagenkord: zu Österreich noch. Sie kennen sicher das Papstwort von Paul vi. In einer Generalaudienz ca. 1972 „glückliches Land, Insel der seligen“. Tja, was ist da mit uns allen passiert in knapp 40 Jahren.
Globalisierung zum Schlechten.
Schützt uns die EU davor? Ich hab meine Zweifel.
1994 gab es eine Volksabstimmung und ich kreuzte mit ziemlicher Begeisterung „ja“ an. Ich würde es nicht mehr tun.
Was hab ich in den Bergen mit dem Syrien kriegt zu tun. Brüssel hat uns da rein getrieben.
Die Eu und NATO machen die Fehler. Die Vaterländer sollen die Suppe auslöffeln.
So empfinde ich es und viele.
Da läuft einiges schief.
Was Subsidiaritätsprinzip ist, muss neu durch dacht werden.
Ich meine die christlichen Kirchen. Sie haben in unseren Breiten die meisten uns ältesten Kirchen. Von ihnen habe ich geschrieben.
Herr Salvini macht es ähnlich wie einige kommerzielle Kirchenführer. Sie nutzen die Räume, Kunstwerke und Inhalte des Christlichen Glaubens für ihre Zwecke. Es geht Ihnen (nicht allen, aber vielen) darum für sich größtmöglichen nutzen daraus zu ziehen.
Herr Salvini versucht größtmöglichen Nutzen für sich uns seine populistische Sache aus dem Einsatz christlicher Symbole zu ziehen. Dabei ist ws egal ob er Katholik ist oder nicht. Wie der Herr Pater ja sehr deutlich dargestellt hat, geht es Herrn Salvini nicht um Lösungen. Und schon garnicht um die Frage nach “chtistlichen” Lösungen.
Sie haben recht es geht Salvini, genauso wie allen übrigen Regierungen nicht um christliche Lösungen sondern um die eigene politische Macht zu erhalten. Es geht nicht um das christliche Symbol sondern um die “Einfältigen” für sich zu gewinnen.
Sie haben mich (bewusst?) missverstanden!
Ich habe geschrieben, dass Herr Salvini sich mit christlichen Symbolen schmückt ohne christliche Lösungen zu suchen. Ich sprach NICHt von allen anderen Regierungen.
Das was unsere deutsche Regierung im Herbst 2015 getan hat war zutiefst christlich und kam völlig ohne christliche Symbole aus.
Bitte benutzen Sie meine Beiträge nicht für Ihre Weltsicht!
Sie handeln dann letztlich so, wie Herr Salvini. Sie differenzieren nicht sondern wollen alles nur Ihren Zwecken nutzbar machen.
Mit mir nicht!
Nun da sind Sie aber mit dem Missverständnis nicht sehr weit weg von mir da ich nicht von der deutschen Regierung geschrieben habe sondern im allgemeinen von den Regierungen.
Auch habe ich nicht geschrieben von dem Füchtlingsproblem von 2015. Das war jedoch nicht etwas das von der Regierung kam sondern von der Kanzlerin die man im Nachhinein sehr dafür missachtet und gerügt hat und nicht nur von den anderen Parteien auch aus den eigenen Reihen. Was machen die heute sie drehen sich wie die Fahnen im Wind. Und im übrigen schätze ich sehr die Entscheidung der Kanzlerin von damals und stehe für diese Entscheidung auch heute noch hinter ihr.
Mag es meine Weltsicht sein auch recht , oder meine Meinung, aber um die Symbolik des Glaubens wegen setzen Politiker keine christlichen Werte oder Zeichen ein sondern nur um sich ihrer Macht zu versichern.
Ich teile Ihre Sicht nicht!
Ich teile Ihre Pauschale Sicht nicht!
Habe ich geschrieben Sie müssten meine Sicht oder was auch immer teilen. Ich habe nur meine Meinung kundgetan, wie Sie die Ihre.
Danke, ich habe gelesen und ich kann lesen.
Aber mir war es sehr wichtig, das ich mich von Ihrer Pauschalen Sicht distanziere.
Und das tue ich sehr gerne noch einmal und wieder sehr deutlich.
Ich finde Ihre Sicht undifferenziert und zu pauschal und ich teile sie absolut nucht!
Pauschale Wiederholungen schätze ich ebenso wenig!?
Dann haben wir zumindest eine Sache die wir teilen!
Vielen Dank Pater Hagenkord für Ihr oben genanntes Statement. Ihre Aussagen sind so klar und differenziert. Zwar haben wir Christen es nicht nötig, „Entwürfe menschlicher Hoffnung“ anderer prinzipiell unter Verdacht zu stellen. Aber in dem oben genannten Fall schien es offensichtlich.