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Schlagwort: Rosenkranz

„Alles andere ist zweitrangig“

Veröffentlicht am 14. Juli 201913. Juli 2019
Rosenkranzpolitik Rom: Kirche und Stadt, Kuppel und Turm, das ist alles nicht trennbar

„Ich persönlich vertraue mein und euer Leben dem unbefleckten Herzen Mariens an, das, da bin ich mir sicher, uns zum Sieg verhelfen wird.“ Ganz neue Töne waren das von jemandem, von dem man bislang nicht viel in Sachen Religion gehört hatte: Matteo Salvini im Wahlkampf vor der Europawahl war das. Er stand vor dem Dom in Mailand, mit dem Rosenkranz in der Hand. Rosenkranzpolitik zum Stimmenfang.

Und das darf er. Es hat ja aus der Kirche viele Stimmen gegeben, die sich heftig aufgeregt haben. Eine zynische Politik betreibe er, überhaupt nicht auf Lösungen aus sondern nur auf Streit um die eigene Polularität zu steigern, und jetzt soll der Rosenkranz helfen? Ja, Salvini darf das.

Rosenkranzpolitik

Auch hier habe ich mich ja schon mal in eine andere Richtung geäußert, damals ging es um das verpflichtende Kreuz in Bayern. Dreist hatte ich die Aktion genannt. Aber jetzt liegen die Dinge etwas anderes. Es ist die Person Salvini, die sich mit dem Rosenkranz schmückt, nicht eine Verordnung für alle öffentlichen Orte. Er mutet den Rosenkranz deswegen nicht allen zu, man braucht nur weggehen von Salvini und schon ist das außer Sicht. Bei den Amts-Kreuzen geht das nicht.

In gewisser Weise dürfen wir sogar dankbar sein. Nicht nur dass solche Aktionen und Christen dazu zwingen, über unsere Symbolik nachzudenken. Sondern auch die Tatsache, dass viele Katholiken ihm das durchgehen lassen sollte der Kirche zu denken geben. Sich beschweren ist das eine, aber es zeigt eben auch, dass wir nicht mehr die Herren unserer Symbole sind.

Nicht mehr Herren unserer Symbole

Auch von anderer Seite gibt es das, die Politisierung von Religion und Glaube. Nein, ich meine nicht die Helfer, ich meine nicht den Papst. Nehmen wir den berühmt gewordenen Kardinal Raymund Leo Burke. Der behauptet zum Beispiel, dass Gott gegen eine weltweite Regierung sei. Dass man das aus politischen Gründen auch so sehen kann, ist eine Sache. Er aber meint, das Naturrecht und damit „göttliche Autorität“ in Anspruch nehmen zu können.

Und auch hier: der darf das. Wenn er bereit ist, sich einem rationalen Argument über Naturrecht zu stellen, dann darf er das so sagen. Beide Argumente – so unterschiedlich sie auch sind – haben aber eines gemeinsam: sie ziehen die Spären von Glaube/Religion und Politik/Gesellschaft zusammen. Bei beiden wird es dann schräg wenn man dann hört, Kirche habe sich bei gewissen Themen rauszuhalten. Nein, hat sie nicht, denn gerade die Rosenkranzpolitik zeigt, dass die beiden Dinge zusammen gehören.

Kirche braucht sich nicht rauszuhalten

Ende Juni war in Lampedusa die Kapitänin der Sea Watch 3 festgenommen worden, nachdem sie unerlaubt in den Hafen eingelaufen war. Die Geschichte ging durch die Medien. Die rechtliche Seite ist mindestens komplex, Seerecht, nationales und internationales Recht hier auseinander zu halten ist nicht einfach.

Klar ist aber auch die christliche Sichtweise: „Ich glaube, dass Menschenleben auf jeden Fall gerettet werden müssen – egal auf welche Weise.“ Das sagte damals ungewohnt direkt Kardinal Pietro Parolin, der engste Mitarbeiter von Papst Franziskus, als Reaktion. Das Retten von Menschenleben müsse „der Polarstern sein, der uns leitet“, so der Kardinal weiter. „Alles andere ist zweitrangig.“

Papstbrief und Bekehrung

Wer den Rosenkranz schwingt, der muss sich solche Sätze anhören. Aber wer solche Sätze sagt, der muss auch zur Kenntnis nehmen, dass viele Gläubige das nicht so sehen und Christentum mit Nationalismus paaren. Dass sie sich Lebensschützer nennen, das aber auf Abtreibung beschränken. Solange vor den Kathedralen dieser Welt und sonstwo das Christliche für das Politische in Anspruch genommen wird, solange muss das Christliche sich fragen, wofür es steht.

Die Rosenkranzpolitik verweist letztlich auf eine leere Religion. Eine Religion zur Selbstbestätigung und zur Beruhigung, ein echtes Opium für das Volk. Eine Religion die nicht weh tut, die sich rückstandsfrei auf die jeweils eigene Kultur zurückführen lässt.

Papst Franziskus hat recht, wenn er in seinem Brief vor allem auf die „Bekehrung“ wert legt. Wir Katholiken müssen uns neu bewusst werden, was wir da eigentlich glauben und wofür wir deswegen stehen. Das kann man nicht einfach herbei behaupten, dass muss die Kirche schon gemeinsam tun. Wenn wir das nicht tun, dann bleibt beides – der Rosenkranzschwinger auf der einen und der Kardinal auf der anderen Seite – letztlich belanglos.

 

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Glaube und Gerechtigkeit, Glaube und Vernunft, Neulich im Internet, Rom, Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Flüchtlinge, Papst Franziskus, Politik, Populismus, Rosenkranz, Salvini, Symbole31 Kommentare zu „Alles andere ist zweitrangig“

Das Kreuz von Buenos Aires

Veröffentlicht am 6. März 20146. März 2014

der papst erzähltEine Geschichte unter Priestern: Papst Franziskus hat eine besondere Gabe, Bilder im Kopf zu erzeugen, wenn er erzählt. So auch an diesem Donnerstag, als er die Pfarrer des Bistums Rom traf und aus Buenos Aires berichtete. Es ist die kleine Geschichte eines Generalvikars, eines gestohlenen Kreuzes, eines Straußes Rosen und von viel Barmherzigkeit. Papst Franziskus schließt seine frei gehaltene Ansprache über die Barmherzigkeit von Priestern mit einer persönlichen Anekdote.

 

„In Buenos Aires gab es einen Priester, einen berühmten: er war ein Mitglied des Ordens vom Allerheiligsten Sakrament. Fast der gesamte Klerus ist bei ihm zur Beichte gegangen, wirklich.

Bei einem der beiden Besuche, die Johannes Paul II. gemacht hat und er um einen Beichtvater in die Nuntiatur gebeten hat, ist er hingegangen. Er war zum Schluss alt, sehr alt. Er war Provinzialoberer seines Ordens, er war Professor, aber vor allem hat er immer Beichte gehört, immer. In der Kirche des Allerheiligsten Sakramentes war immer eine Schlange [vor seinem Beichtstuhl].

Damals war ich Generalvikar und lebte bereits in der Kurie des Bistums. Jeden Morgen bin ich sehr früh zum Fax gegangen um zu sehen, ob da etwas angekommen ist. Am Ostermorgen habe ich ein Fax des Oberen seiner Gemeinschaft gelesen: „Gestern, eine halbe Stunde vor der Osternachtsmesse, ist Pater Aristi – ich weiß nicht mehr im Alter von 94 oder 96  Jahren – gestorben, die Beerdigung wird heute stattfinden.“ Es war der Ostermorgen und ich musste zum Mittagessen mit den Priestern im Altersheim für Geistliche gehen, das habe ich immer Ostern gemacht. Und dann, nach dem Mittagessen, bin ich also zu der Kirche gegangen.

Es war eine große Kirche, sehr groß, mit einer wunderschönen Krypta. Ich bin in die Krypta hinabgestiegen und dort war die Bahre, nur zwei alte Menschen waren da und haben gebetet. Es gab keine Blumen.

Da habe ich mir gedacht: Aber dieser Mann hat die Sünden des gesamten Klerus von Buenos Aires vergeben, auch mir, und hier sind noch nicht einmal Blumen …? Ich bin dann zurückgekehrt und in einen Blumenladen gegangen – in Buenos Aires gibt es an den Kreuzungen Blumenstände, jedenfalls in einigen Straßen, dort wo viele Menschen sind – und ich habe Blumen gekauft, Rosen … . Dann bin ich wieder zurück und habe damit begonnen, die Bahre zu schmücken, mit den Blumen.

Und dann ich habe den Rosenkranz gesehen, den er in den Händen hatte, nicht wahr? Und dann ist in mir der kleine Dieb wachgeworden, der ja in uns allen steckt, oder? Weiterlesen „Das Kreuz von Buenos Aires“

Kategorien Allgemein, Franziskus, Geschichte, Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Barmherzigkeit, Beichte, Beichtvater, Bergoglio, Bistum Rom, Buenos Aires, Klerus, Kreuz, Rom, Rosen, Rosenkranz9 Kommentare zu Das Kreuz von Buenos Aires

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