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Porträt einer Kirche

Veröffentlicht am 10. November 20196. November 2019
Schwächen und Stärken Selbstbildnis Richard Gerstls, Leopold Museum, Wien

Ein Mann schaut mich an. Von einem Bild. Das er selber gemalt hat. Ein Selbstporträt, das den Betrachter direkt anschaut. Wenn es ein gutes ist – wie das oben im Bild – dann sieht man dem Maler beim Reflektieren zu. Bei einer Selbstbefragung, in Schwächen und Stärken.

Wien, Leopold-Museum. Richard Gerstl, ein mir völlig unbekannter Expressionist, gestorben 1908. Freund Arnold Schönbergs, aber sonst immer auf Abstand zum Kunstbetrieb. In ihm erkennt man viel vom 15 Jahre vorher gestorbenen van Gogh, auch der ganz späte Rembrandt in seinen Farben dringt durch, anderes nimmt er seinen Kollegen vorweg.

Schwächen und Stärken

Dieser Gerstl zeichnete und malte nun immer wieder sich selber, nicht ungewöhnlich in der Selbstbefragungs-Atmosphäre der Jahrhundertwende. Warum kommt der Maler aber hier im Blog vor?

Auf diese Idee bin ich gekommen, weil in meinem Hirn ab und zu ganz verschiedene Erlebnisse und Erfahrungsräume kollidieren. So denke ich im Augenblick viel an den Synodalen Weg, an dem ich selber auch beteiligt sein werde. Gleichzeitig mache aber auch andere Dinge. Gehe zum Beispiel in eine Ausstellung.

Kollidierende Erfahrungsräume

Diese Kollisionen tun mir immer wieder gut. Wenn es gut läuft, gewinne ich neue Perspektiven, die meistens gar nicht so einfach in Worte zu fassen sind. Und so eine Frage hat mir Herr Gerstl mit seinem Bild – und den anderen, die in Wien gezeigt werden – zu stellen geholfen.

Denn letztlich ist der Synodale Weg auch eine Art Porträt. In diesem Sinn eine Art Selbstbefragung und Selbstdarstellung von Kirche. Wer sind wir? Die Kirche, die Gemeinden, die Gemeinschaften? Und wie bei einem gemalte Porträt kommt keine kosmetische Verschönerung dabei heraus. In den Worten von Papst Franziskus: Es braucht Selbsterkenntnis (ich ergänze: Selbstbefragung), weil die Frage nach Gott uns nicht einfach wie mit „zwei Pinselstrichen“ ein wenig verändert. Wir betreiben keine Kosmetik, keine Verschönerung. Wir versuchen uns nicht so darzustellen, wie wir gesehen werden wollen aber vielleicht gar nicht sind. Sowas würde keiner sehen wollen. Als Bild wäre es schlechte Kunst.

 

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Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Glaube und Vernunft, Kirche und Medien, Spiritualität / Geistliches Leben
Schlagwörter Deutschland, Kirche, Kunst, Richard Gerstl, synodaler Weg, Synode, Verkündigung, Wandel

2 Kommentare zu “Porträt einer Kirche”

  1. Blütenwege sagt:
    10. November 2019 um 19:50 Uhr

    Dieses Bild sehe ich zum ersten Mal. Aber ich habe nicht das Gefühl, dass der Blick auf ein Gegenüber gerichtet ist, Auf mich hat es ein mysthischen Blick, introvertiert, abwesend. Ohne im Kontakt mit dem Gegenüber. Wenig Kraft im Ausdruck. Aber es scheint, dass äußerer und innerer Eindruck in der Eintönigkeit des Hintergrundes auch etwas von dem zeigt, was an einen Mangel oder etwas Weltfremdes, Unwirkliches erinnert.
    Ob ich dies mit Kirche oder van Gogh in Verbindung bringen kann, dazu fehlt mir jegliche Phantasie.

    Antworten
  2. Dietmar sagt:
    11. November 2019 um 07:27 Uhr

    Ja, das Bild nimmt den Betrachter ein. Ich hatte mit meinen mittelmäßigen kunsthistorischen eher die Assoziation zu Spitzweg “der arme Poet”.
    Mir fiel dann beim Text, Synode etc., eher ein armer orthodoxer Bischof/Patriarch ein, zB jener der neuen autokephalen Kirche der Ukraine. Aufgerieben im Stress zwischen Moskau, Byzanz und Griechenland gönnt er sich die im Osten beliebte Sauna, um den Stress wegzuschwitzen.
    Autokephale Strömungen, sicherlich eine Gefahr. Die Synode ist dazwischen. Solange wir ein gutes Papsttum haben, wird sich die Weltkirche an der Ikone Papst in Rom orientieren. Gut so.

    Selbsterkenntnis/-betrachtung: ja. In der Wirtschaft gibt es den Begriff Benchmarking. Von den anderen lernen.
    mit einer sehr geschätzten Theologin quatschten wir am Wochenende, was wohl das katholischte aller Länder Europas noch wäre, und wie man das messen kann. Ich hatte dann die nostalgische Präferenz für Italien, sie replizierte: Spanien. Oder sind es doch die zwei kleinen Staaten im Norden des Balkans, am Südhang der Alpen: Slowenien und Kroatien.

    Was kann man von den anderen lernen: die etwas naive Mystik der Orthodoxen. Das aggressive Missionieren der amerikanischen Freikirchen, die uns in einer Generation den Urwald, Rio de Janeiro und Sao Paolo weg-missionierten?

    Von den Muslimen auch was: die verbieten die Feuerbestattung. Und ein würdiges Begräbnis relativ schnell nach dem irdischen Tod ist sehr wichtig. Bei den Juden ähnlich.

    Selbsterkenntnis/Selbsterfragung oder ganz politisch: Benchmarking.

    Was die Thelogin dann am Ende sagte: wir alle haben vergessen, was Gott von uns auf Erden will!?

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