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„Auf beiden Seiten der Brücke“

Veröffentlicht am 19. September 201919. September 2019
für die Rechte der Indigenen einsetzen Unterwegs mit Sr. Irma Luzinete de Arauso Silva

Sich für die Rechte der Indigenen einsetzen ist wirkliche Evangelisierung: Luzinete de Araujo Silva ist Ordensfrau und arbeitet sowohl in der Seelsorge, als auch beim Cimi mit. Cimi: das ist der Einsatz für die Rechte der Indigenen. Seelsorge vor Ort, das sind vor allem die nicht-Indigenen. Damit ist sie auf allen Seiten der Konflikte, bei den Weißen und den Bauern, und bei den Indigenen. „Auf beiden Seiten der Brücke arbeiten“ nennt sie das.

Das Evangelium komme so in die Welt, sagt sie im Gespräch, „inkarniert“ werde es. Der Einsatz für die Menschen, die niemanden auf ihrer Seite hätten oder denen nur mit Vorurteilen begegnet würde, das sei echter Einsatz für die Frohe Botschaft.

Sich für die Rechte der Indigenen einsetzen

„Ich sehe, dass Cimi wirklich ein Evangelisierungswerk im wahrsten Sinne des Wortes vollbringt“, sagt Sr. Lucinete. „Denn zu evangelisieren bedeutet, sich um das Leben zu kümmern, das Leben in den Mittelpunkt zu stellen. Und die Aktivitäten, obwohl sie nicht direkt verkündend, sakramental oder pastoral sind, haben in ihrem Zentrum die Sorge um das bedrohte Leben.“ Jeder solle das Leben haben, und es in Fülle haben.

Die Seelsorge in der Gemeinde in dem kleinen Dorf, das sich ihre Gemeinschaft als Ort ausgesucht habe, bringe sie hingegen in Kontakt mit den Weißen, den Holz- und Viehwirten. Auch die gehörten zur Realität Amazoniens hinzu.

Amazonisierung der Welt

Wir fahren auf einem der vielen Flüsse, unterwegs zu einem Dorf um dort das Volk der Mura zu treffen. Das mache sie täglich, drei verschiedene Völker gebe es hier, mit Gruppen sei sie unterwege, diese zu besuchen, zuzuhören, zu helfen und Glauben und indigene Kultur zusammen zu führen.

Die Kultur in Amazonien sei besonders, Amazonien sei besonders, sagt Sr. Lucinete. „Wir hoffen von der Synode, dass die Kirche diese Besonderheit anerkennt und dass sie die Kultur hier akzeptiert. Die Kirche muss die Art und Weise der Kultur annehmen, wir brauchen sozusagen die Amazonisierung der Welt, nicht umgekehrt“, sagt sie lachend.

Aber die Synode finde ja schon statt, fügt sie an, hier in Amazonien, an den Orten an denen sie Gespräche führe, sei es mit Indigenen, sie es in den Gemeinden. In den Studiengruppen, den Diskussionen. „Neue Wege der Kirche, das passiert bereits“. Dass sich jetzt durch diese Synode in Rom alles auf einmal ändern würde, glaube sie hingegen nicht.

Nicht warten auf ein Dokument

Das Neue sei nicht so sehr von einem Dokument zu erwarten, dass die Synode im Oktober produziert. Das Neue, das komme in den Gesprächen vor Ort. „Das Neue wird geboren, wenn die Gemeinden vor Ort dieses Neue annehmen und nicht erwarten, dass dieses Dokument kommt.“ Die Synode könne eher sowas sein wie ein Schlusspunkt oder wie die Zusammenfassung dessen, was hier in Amazonien alles passiert.

Beide Seiten der Brücke – das heißt, dass nicht nur die Indigenen diesen neuen Weg gehen. Das gelte für die gesamte Kirche. Weiße und Indigene, am Fluss oder im Dorf.

 

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Kategorien Allgemein, Bischofssynode, Franziskus, Glaube und Gerechtigkeit, Spiritualität / Geistliches Leben
Schlagwörter #SinodoAmazonico, Amazonien, Bischofssynode, Dokument, Indigene, Kultur, Verkündigung

Ein Gedanke zu “„Auf beiden Seiten der Brücke“”

  1. Paul H. sagt:
    19. September 2019 um 16:02 Uhr

    Wenn ich es richtig sehe, so wird hier der derzeitige innerkirchliche Konflikt auf den Punkt gebracht:

    Was besagt die ‚Amazonasmythologie‘ (G.L.Müller):

    (1) Die Frohe Botschaft nicht nur auf den Feldern Bethlehems wird ‚vor Ort‘, in die Lebenswirklichkeiten der Menschen hinein verkündigt. Das ist nicht neu, bedarf aber im Blick auf die jeweils besonderen Lebenswirklichkeiten immer wieder der Betonung und der Präzisierung, denn:

    (2) Lebenswirklichkeit ist immer auch Kultur: Bewohnen eines Landes, Sprache, kulturelles Gedächtnis, Sitten und Gebräuche, Rituale der Gemeinsamkeit. Die Geschichte der meisten indigenen Völker ist aber bis in das letzte Jahrhundert hinein eine der lokalen, sprachlichen, sozialen und auch religiösen Entwurzelungen gewesen.

    (3) Wir erkennen heute die Rechte der Indigenen auf Leben in ihrer Kultur. Für die Verkünder der Frohen Botschaft heißt das: Unterwegs sein „zu besuchen, zuzuhören, zu helfen und Glauben und indigene Kultur zusammen zu führen.“ (s.o.).

    Dazu Kardinal Müller: „„Man benutzt die neutral und schön klingende Vokabel von der ,heilsamen Dezentralisierung’ und der Ent-Romanisierung der katholischen Kirche, meint aber die Alleingeltung einer Amazonasmythologie und westlichen Ökotheologie statt der Offenbarung und die Alleinherrschaft ihrer Ideologen statt der geistlichen Autorität der Nachfolger der Apostel im Bischofsamt.“ (Kirche und Leben 26.7.19)

    Wenn das Zitat so stimmt, kennzeichnet der Gebrauch der adversativen Genitive den Konflikt.

    Die ‚geistliche Autorität der Nachfolger der Apostel im Bischofsamt’ steht nun vor einer großen Aufgabe.

    Danke für Ihren Bericht, lieber Pater Hagenkord.

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