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Bild der Pilgerschaft aller Christen

Veröffentlicht am 2. Februar 2013
Kreuzgang in Brixen – Ort des wandelnden Betens und der Verbindung von Gottesdienst, Leben, Arbeiten und Studieren

„Christus stets treu in Armut, Keuschheit und Gehorsam nachfolgen.“ Eigentlich hatte ich vor, die Twitter-Botschaften des Papstes hier nicht zu thematisieren, schließlich gehören die in ein eigenes Medium. Aber: besser als in diesem Satz kann man das Ordensleben nicht zusammen fassen.

Die Kirche begeht den 2. Februar als Tag des geweihten Lebens. Das ist zwar nicht identisch mit Ordensleben, weil das auch andere Formen des Lebens umfasst, aber die Richtung ist aber schon einmal richtig.

Es geht um Hingabe auf eine Art und Weise, die vielleicht nicht der normale Weg eines Menschen ist. Der Lebensweg der Orden ist so alt wie der Glauben und keineswegs auf das Christentum beschränkt. Leben unter Gelübden oder Versprechen in Gemeinschaft oder allein ist eine Frage der Nachfolge. Es geht nicht um einen selber, um Selbstverwirklichung oder Vervollkommnung. Es geht um Christus.

Je länger diese Form auch die Form meines eigenen Lebens ist, desto mehr festigt sich bei mir die Überzeugung, dass keine Antwort eines Menschen dem Anruf Gottes in der Form gerecht wird, dass man sagen könnte, sie entspreche dem, was wir ‚Berufung’ nennen. Wir begreifen unsere Gemeinschaften als vom Heiligen Geist inspiriert, von der Gemeinschaft der Glaubenden akzeptiert und an der Schrift ausgerichtet. Trotzdem hat das alles seine Schwächen, es greift zu kurz.

Mönche wollten sich aus der Welt zurück ziehen und arm leben, werden aber allein durch die Organisation der Gemeinschaft ökonomisch reich. Der Wohlstand der Bettelorden, die Individualismen der Jesuiten, die Selbstständigkeit der Mönchsorden, all das zeigt, wie schwach unsere Antwort auf die ‚Berufung’ dann doch ist.

 

Die Stärken und die Schwächen

 

Ordensleben lebt man deswegen nicht, sondern versucht es, immer neu, jeden Tag neu. Hier liegt vielleicht heute der Zeugnischarakter dieser Lebensform. Es ist kein perfektes Christenleben, kein vorbildhaftes Christenleben, sondern in seiner Unfertigkeit und seiner Mühe Bild dessen, was Christentum heute bedeutet.

Unsere christliche Form des Ordenslebens wird wahrscheinlich am Besten vom Kreuzgang bezeichnet. Man geht im Kreis und doch geht man immer weiter, weiter auf seiner innere Pilgerreise und so ist man beim nächsten mal an derselben Stelle angekommen nicht mehr derselbe wie davor.

Das liest sich jetzt vielleicht wie das Leben im Hamsterrad oder Goldfischglas, meint das aber ganz und gar nicht. Wer stehen bleibt oder meint, sein Ordensleben zu haben, hat es schon nicht mehr. Der Ruf, das sich Stellen der eigenen Tradition, die eigenen Fragen, die eigenen Schwächen, das alles verändert Ordensleben jeden Tag. Und das ist gut so.

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Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Die deutschsprachige Kirche, Glaube und Vernunft, Spiritualität / Geistliches Leben
Schlagwörter Beispiel, Benedikt XVI., Christ, Gemeinschaften, Nachfolge, Orden, Ordensleben, Pilger

8 Kommentare zu “Bild der Pilgerschaft aller Christen”

  1. Teresa_von_A. sagt:
    2. Februar 2013 um 15:28 Uhr

    Am 2. Februar 1945 ist Pater Alfred Delp sj hingerichtet worden ,zusammen mit anderen Widerstandskämpfern. Da sieht man, wie schnell man arm werden kann.Und verachtet.Um des Himmelreiches Willen.Katholisch oder evangelisch. Monatelang Hunger und Kälte und Hass..er und andere haben sich nicht kleinkriegen lassen und hatten vorher eine Position. Ich sehe das mit der Armut in den Orden so, wer viel arbeitet, das tun Jesuiten und andere Ordensleute in der Regel mehr als normal, soll auch was bekommen dafür und es gibt soviel, was Jesuiten zum Beispiel kostenlos machen. Na ja, über allzuviel Reichtum können sich die Orden heutzutage nicht beklagen.Sie haben das sehr schön beschrieben, das Pilgern.Lieber Herr Pater Hagenkord. Und was oder wer ist schon normal? Diejenigen, die sich für normal halten, oft am wenigsten.

    Antworten
    1. paulus14september sagt:
      2. Februar 2013 um 17:34 Uhr

      Wir sterben, wie wir leben! Dieser Satz trifft auf Pater Alfred Delp besonders zu.
      Es ist schön. dass Sie am 2. Februar daran erinnern. Danke!

      In München Bogenhausen gibt es ein schönes Denkmal für Alfred Delp Sj von Klaus Backmund.

      Antworten
      1. Teresa_von_A. sagt:
        2. Februar 2013 um 21:01 Uhr

        Ich gehöre zur Kirche Maria Regina Martyrum in Berlin, da sind die Widerstandskämpfer katholisch und evangelisch allgegenwärtig. In der Kaiser Wilhelm Gedächtniskirche gibt es eine Serie, Gefragter Glaube. Wenn ich mir die Biografien und Schriften dieser Menschen ansehe und d ann Sprüche höre wie”Die Religiösen brauchen alle eine Vaterfigur”..da fällt mir dann nur noch Dumm und dümmer ein.(Der Film ). Pater Delp begleitet mich seit Monaten. Sein Satz, Wir müssen sterben, damit andere einmal besser leben können..am meisten. Wie lange haben die Deutschen gebraucht, um zu begreifen? Zu lange. Peinlich.

        Antworten
  2. KRP sagt:
    2. Februar 2013 um 16:56 Uhr

    Die Pilgerschaft eines Menschen ist ein lebenslanger Prozess und für niemanden leicht zu gehen. Jeder hat seinen eigenen Weg auf diesem erdendasein ob arm oder reich ob schwach oder stark und das Ziel dieses Weges zeigt sich nicht in dieser Welt.

    Antworten
  3. paulus14september sagt:
    2. Februar 2013 um 17:10 Uhr

    Super Artikel,

    ich finde besonders den Absatz über den Kreuzgang sehr gut.

    Antworten
  4. Guardianus sagt:
    2. Februar 2013 um 18:27 Uhr

    Ich denke, dass wir bei all`unseren Bemühungen um ein “gottgeweihtes Leben” (welche Form dieses auch hat) uns auch immer wieder ins Gedächtnis rufen was der Herr sagt:”Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt. Das allein schon macht unser leben heilig. So denke ich, dass wir Ihn in dessen Erwählung nicht enttäuschen dürfen und alles tun -wie es schon ein Apostel sagt-, dass diese Erwählung bestand hat. Es ist also insoweit nichts großartiges “gottgeweiht” zu leben, sondern es ist unaussprechlich schön, dass Gott uns erwählt hat, darin ich schon fast als Mensch sage, dass es ein wenig töricht ist, da Gott uns durch und durch erkennt (z.B.:”meine Tage waren schon gezählt als noch keiner von ihnen da war…”)…und doch “JA” sagt. Darin muss erst mal einer nachmachen. 🙂

    Antworten
    1. Teresa_von_A. sagt:
      2. Februar 2013 um 21:06 Uhr

      Gott kennt uns, ja. “In meines Herzens Tiefe trage ich dein Portrait, so echt gemalt. Sähst du, wie es vor Leben strahlt, verstummte jede bange Frage..”Teresa von Avila, O Seele, suche mich in dir, und, Seele, suche dich in mir..also von kennen und den Kopf schütteln sehe ich da nichts. Wir sind ,so wie Gott uns sieht, sehr viel größer als wir wissen.Die mit dem geweihten Leben haben bereits geantwortet. Die anderen überlegen noch.

      Antworten
  5. KRP sagt:
    3. Februar 2013 um 08:53 Uhr

    Pilgerschaft zum Licht zu Gott dem wahren Licht:
    Gott, du bist das wahre Licht,
    das die Welt mit seinem Glanz hell macht.
    Erleuchte auch unsere Herzen,
    damit alle, die heute mit brennenden Kerzen
    in deinem heiligen Haus vor dich hintreten,
    einst das ewige Licht deiner Herrlichkeit schauen.

    Antworten

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