Wissen tun wir es. Dass unser Lebens- und Wirtschaftsmodell den Planete zerstört. Jedes Jahr gibt es den so genannten Earth Overshot Day, also den Tag an dem wir alle Ressourcen des Planeten für ein Jahr verbraucht haben. Den Rest des Jahres leben wir dann über die Verhältnisse des Planeten. Für das ganze Jahr gilt also: Wir leben über unsere Verhältnisse.
Dieser EOD ist heute. Schauen wir zurück, dann sehen wir dass dieser Tag immer früher im Jahr stattfindet. All die Konferenzen und Klimaziele haben also keine Wirkung. Es wird schlimmer.
Leben über unsere Verhältnisse
Wissen tun wir es. Aber wir tun nicht das Notwendige. Und leiden tun eh die anderen. Damit ist klar, was Papst Franziskus in Laudato Si‘ geschrieben hat: Klima ist auch eine Gerechtigkeitsfrage. „Wir kommen jedoch heute nicht umhin anzuerkennen, dass ein wirklich ökologischer Ansatz sich immer in einen sozialen Ansatz verwandelt, der die Gerechtigkeit in die Umweltdiskussionen aufnehmen muss, um die Klage der Armen ebenso zu hören wie die Klage der Erde“ (LS 49).
Der Schutz der Schöpfung sei nicht optional, sagt uns der Papst. Eben weil es uns zur Sorge anvertrautes Werk Gottes ist und weil es eine Frage der Gerechtigkeit ist, zwei Seiten derselbe Medaille.
Persönlich habe ich eine kleine Liste von Dingen erstellt, die ich in Zukunft anders machen werde. Nicht immer klappt es, aber ich gelobe Besserung. Auch weil ich im Mai in Amazonien unterwegs war und gesehen habe, was Raubbau anrichtet.
Raubbau
Mein wichtigstes Vorhaben möchte ich hier nennen und Sie einladen, in den Kommentaren ihre Vorhaben zu nennen.
- Fleisch: in Italien habe ich gelernt, dass es auch ohne dauernd und viel Fleisch geht, für das ja überall Soja angebaut wird. Und für die Anbauflächen werden Regenwälder gefällt. Also werde ich diese Angewohnheit auch nach meinem Umzug nach Deutschland weiter beibehalten. Es geht auch mit sehr viel weniger davon.
Das klingt jetzt nicht spektakulär, aber das muss es ja auch nicht. Hauptsache, es ist machbar.
Was haben Sie vor?
eine alte katholische Lebensweise: FREITAG strenger Fasttag, so lebten die Großeltern. Ich fände es gut, wenn die Dogmatiker das wieder ausrufen: Freitag wirklich kein Fleisch. (die Zahlen sind ja wirklich exorbitant: Deutschland schlachtet 58 Millionen Schweine; das ist eine Form von massiver Tierquälerei, weil das nur mit Massentierhaltung geht)
und eigentlich besser: am MITTWOCH auch kein Fleisch. War doch vor vielen Jahren noch so ein wichtiger Rosenkranztag
Nach dem Wochenende kann man am Montag ein einfaches Gericht machen oder die Wochenend-„Restl“ neu verarbeiten, außer es hat 38 Grad. Aber die Kühlschränke helfen viel.
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Dennoch meine ich, müssen zumindest Männer agieren und etwas machen. Mit Verboten geht es nicht. Der Mensch ist von den Genen zu viel Raubtier und Eroberer.
zwei Maßnahmen sollte die Politik treiben:
a) globales Aufforsten im großen Stil: Ein Land wie Deutschland sollte zB seine Gesamtfläche nochmals in Kooperation mit Mali oder Ägypten in Afrika begrünen, das geht
https://www.welt.de/wissenschaft/article185106010/Erderwaermung-Aufforstung-hilft-beim-Kampf-gegen-Kohlendioxid.html
b) die Technik für Entsalzung von Meerwasser ist da. In Arabien geübte Praxis. 4kwh pro 1000 Liter Wasser. Damit kann man einiges erreichen. Vor allem in Metropolen wie Chennai am Spitz Indiens.
Hier sollte es Fonds oder Förderungen wie in der Solarbranche geben. Aber es könnte Deutschland bei den Windkraftwerken der Nord- und Ostsee noch viel praktische Forschung und Technik machen
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Last but not least: BETEN. Gott wird uns nicht in Stich lassen (Versprechen des Schöpfergottes an Noah mit dem Regenbogen, GEN9, Unterschrieben mit Gottes altem Siegel und Logo = dieser Regenbogen).
Es gibt Thesen von guten Biologen, dass wir derzeit bis ca. 2025 in einer Phase eines massiven „El NINO“ sind.
Ausserdem ist die Sonnenaktivität derzeit sehr hoch bzw. die elliptischen Bahnen sind eben so, dass die Sonnenstrahlung besonders wirksam in die Atmosphäre kommt. Also auch das wird sich ggf. ab 2025 wieder ändern.
Nicht in Panik zu geraten, ist auch eine Maßnahme
„FREITAG strenger Fasttag, so lebten die Großeltern. Ich fände es gut, wenn die Dogmatiker das wieder ausrufen: Freitag wirklich kein Fleisch.“
Verwechseln Sie Fasten und Abstinenz?
Weshalb nur Freitag kein Fleisch es könnte ja auch wenn unbedingt nur einmal wöchentlich Fleisch auf dem Tisch stehen.
Da wäre durchaus auch nichts einzuwenden dagegen. Die alten Römer und die Menschen im Mittelalter haben jeden Tag Getreidegrütze oder Gemüse gegessen – und nur an Festtagen (also im Mittelalter die Sonntag und die hohen Feiertage) ein bisschen Speck hineingetan.
Dem pauschalen „wir“
„Wissen tun wir es.“
widerspreche ich.
Ich weiß, dass viele Leute irrtümlich denken, das da:
„Dass unser Lebens- und Wirtschaftsmodell den Planete zerstört.“
sei gesichertes Wissen.
Ist es aber nicht.
„Mein wichtigstes Vorhaben möchte ich hier nennen und Sie einladen, in den Kommentaren ihre Vorhaben zu nennen.
Fleisch:“
Guter Vorsatz, sollte ich auch versuchen.
Unser Lebens- und Wirtschaftsmodell baut auf Wirtschaftswachstum auf. Ohne dieses kollabiert das System. Mit diesem System aber kollabiert der Planet. Sie können gerne widersprechen, aber ich halte es für fatal, die zerstörerischen Elemente unseres Lebens- und Wirtschaftsmodells zu ignorieren.
Da kann ich Ihnen folgen. Das Hauptproblem an der mangelhaften Einsicht in dieses Wissen ist, dass die meisten Menschen, insbesondere die, die sehr gut von dieser Ausbeutung des Planeten leben können, Verzicht üben müssten, um etwas ändern zu können. Das fällt ganz offensichtlich so schwer, dass man lieber die Wahrheit anzweifelt als ihr den Vorrang zu geben, den sie sowieso schon hat.
Es ist meiner Meinung nach ein Hinauszögern des Unausweichlichen, das die Industrienationen immer auf dem Rücken der Menschen austragen, die sehr hart für ihren täglichen Lebensbedarf arbeiten müssen und ihn dann doch oft nur unter erschwerten Bedingungen, wenn überhaupt, erhalten.
Ich ergänge auch ein Stück aus Laudato Si‘: „6. Mein Vorgänger Benedikt XVI. erneuerte die Aufforderung, „die strukturellen Ursachen der Fehlfunktionen der Weltwirtschaft zu beseitigen und die Wachstumsmodelle zu korrigieren, die allem Anschein nach ungeeignet sind, den Respekt vor der Umwelt […] zu garantieren“.“
„Gesichertes Wissen“. Was gesichertes Wissen ist, darum dreht sich seit 2500 Jahren die westliche Philosophiegeschichte. Mehr als Ihrer selbst gewiss zu sein, ist wohl nicht „gesichertes Wissen“. Reden wir von Verantwortlichkeit aufgrund von wissenschaftlich fundiertem Wissen. Wissenschaftlich fundiert ist das, was P. Hagenkord schreibt, nämlich sehr wohl. Was Sie da so zusammenschreiben, das ist hingegen weder wissenschaftlich noch fundiert.
„Auch weil ich im Mai in Amazonien unterwegs war und gesehen habe, was Raubbau anrichtet.“
Nun, ich war noch nie in Amazonien und weiß trotzdem von dem schrecklichen Raubbau an den Urwäldern. Vielleicht muss auch nicht jeder Flug immer sein?! Reicht es nicht aus, wenn die Kollegen vor Ort berichten????
Nein, nicht wirklich. Es braucht verschiedene Augen, auch Augen die mit europäischen, asiatischen und afrikanischen Sichtweisen blicken.
Das klingt jetzt nicht spektakulär! 😉 Die Frage ist, ob es reicht, ein wenig mehr auf Fleisch zu verzichten. Oder müssten nicht etwa wir Oberkonsumenten im Westen mal radikal Verzicht üben??? Scheint nicht so einfach zu sein…
Und auch die Kapitalismuskritik ist zu billig (vgl. https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/klimaschutz-kapitalismus-1.4539483 ). Es leben offensichtlich zu viele Menschen auf diesem Planeten. Was sagt eigentlich die kath. Kirche zur Geburtenkontrolle? Auch da wird jetzt nichts Spektakuläres kommen, fürchte ich 😉
Wohin wir mit Geburtenkontrolle kommen sehen wir am Beispiel Europa. Die Europäer werden weniger und den Welt- und Mitbürger verweigert man den Aufenthalt in Europa.
„Wohin wir mit Geburtenkontrolle kommen sehen wir am Beispiel Europa.“
Rein faktisch haben Sie recht. Ohne Verhütung gäbe es mehr Kinder in Europa. Doch das sagt noch nichts darüber aus, ob die Kinder dann auch in einer glücklichen Familie gesund und munter aufwachsen würden …
Die Kinderarmut in Europa ist mehr der Gesellschaft denn der Verhütung geschuldet: Wo keine Werte mehr, dort hat niemand mehr die Kraft, noch Kinder zu bekommen und großzuziehen …
Ich behaupte, auf dieser Welt könnte man genügend Nahrung für Alle geschaffen werden. Also die Nahrung ist nicht das Problem …
Gesund aufwachsen hat aber auch etwas mit Bildung zu tun. Ich glaube aber auch nicht das es unbedingt an der Vergütung liegt eher schon am gesamt gesellschaftlichen Problem. Dann noch eine Anmerkung die Kinderarmut gibt es sicher auch nicht nur alleine in Europa, der Großteil ist sicher in Afrika zu finden. Ich will damit nicht sagen das es diese hier nicht gibt aber es gilt nicht nur einen Kontinent zu sehen sondern den ganzen Erdenkreis. Das die Nahrung nicht das Problem ist da gebe ich Ihnen recht , es ist die Verteilung.
@Pater Hagenkord
Es ist ja bei Ihnen kein „Vergnügungs“-flug. Ich glaube, dass man einfach bewusst schauen sollte, wo das Fliegen tatsächlich überflüssig sein könnte und auch die entsprechenden Bahn-Verbindungen zur Verfügung stehen. Wenn dann vielleicht jeder zweite Flug nicht angetreten wird, ist schon viel gewonnen.
Eigene Erfahrung: Weniger Fleisch ist gut machbar und macht gesund ! Rohkost etc. sind die guten Alternativen.
Weitere Möglichkeiten: Einfach leben – mit Konzentration auf das Wesentlichste !
Wirtschaftsmodell: Ein neues Wirtschaftsmodell bekommen wir mit der aktuellen Bundesregierung in Deutschland und der EU und insbesondere auch mit den USA (wohl auf längere Sicht) nicht hin. Um dieses zu bekommen, muss wohl noch etwas mehr kaputt gehen als das Klima. Dazu müssen unsere Gesellschaften den Kapitalismus überwinden.
Der IWF und die EZB sowie teilweise auch die EU-Regierungen sind ja bereits auf dem Weg zu mehr sozialistischen Ideen und politischen Umsetzungen. Das Dumme dabei ist nur, dass (Stand heute) dabei (nur) der einzelne Bürger sozialistisch behandelt werden und die Unternehmen jedoch weiterhin freiheitlich/kapitalistisch agieren dürfen.
Papst Franziskus hat nach meiner Erinerung ja eine Initiative oder einen Forschungs-Schwerpunkt zur Reform des weltweiten Wirtschaftsmodells initiiert. Darauf setze ich große Hoffnungen. Wenn dieser Ansatz in der Theorie dann irgendwann vorliegt, muss es aber noch an dessen Umsetzung gehen … Also das wird dauern … und ich werde es nicht mehr erleben …
Südamerika ist landwirtschaftlich ein von der Lawi-Industrie kaputt gemachter Kontinent … mit viel Export in die westliche Welt, so dass auch die Menschen in der westlichen Welt infolge des Genusses der importierten Produkte krank werden dürfen … So ist halt alles ein Kreislauf. und die „natürliche Lösung“ aller Probleme auf dieser Welt wird die Folge sein !
Die Kirche muss ihre Überzeugungen radikal vertreten – insbesondere gegenüber der mächtigen Politik überall auf der Welt ! Wann begreift die Kirche in ihrer obersten Führung das ?
Neben meiner Zustimmung zu @HJB noch Folgendes:
(1) ‚Einfach leben‘ – das tun in der westlichen Hemisphäre bereits alle die, bei denen es nur für das Notwendigste reicht (also nicht immer Fleisch oder Autos oder Flüge wohin auch immer). Die Größe dieses Prekariats wird steigen.
(2) Die Kirchen allein in D sind mit ihrem Vermögen nolens volens Teil des Kapital- und Wirtschaftsmodells. Wie könnte mit diesem Potential gegengesteuert werden?
„Die Größe dieses Prekariats wird steigen.“
Richtig. Und das im angeblich reichen Deutschland !
„Die Kirchen allein in D sind mit ihrem Vermögen nolens volens Teil des Kapital- und Wirtschaftsmodells.“
Die katholische Kirche ist vermögender als der deutsche Staat. Letzterer hat nämluch viele Schulden und ist mE überschuldet, d.h. die Schulden sind größer als das Vermögen.
Diese Vermögenssituation muss die Kirche, wenn sie Politik macht, mitberücksichtigen ! D.h. sie hat einen sehr ordentlichen Beitrag zu leisten, wenn eine von ihr vorgeschlagene Politik Geld kostet. Und diesen Beitrag sehe ich bisher nicht.
Die Vorteile des vorhandenen Wirtschaftssystems vereinnahmen aber andere: Nämlich die großen Unternehmen dieser Welt ! Deshalb wollen diese die Globalisierung.
„Die katholische Kirche ist vermögender als der deutsche Staat.“ Das ist eine ziemlich gewagte Aussage. Und mit Schulden anrechnen ist es da nicht getan, da gibt es viel mehr Dinge. Und was ist der Staat? Die Bundesrepublik? Plus Länder? Plus Städte und Kommunen? Plus plus plus?
Die Kirche ist mitnichten vermögender als der Staat.
Ich denke da nicht einmal an Kosten, oder an das Verschleudern von Kapital. Ich denke an die Möglichkeit der Einflussnahme im Kreis der Superreichen der Welt hin auf eine nachhaltige Wirtschaftspolitik.
Ich vermute übrigens, dass dies auch schon längst geschieht.
„Ich denke an die Möglichkeit der Einflussnahme im Kreis der Superreichen der Welt hin auf eine nachhaltige Wirtschaftspolitik.“
Richtig; genau diese Leute beherrschen nicht nur die Wirtschaft, sondern sie (und nicht etwa Fr. Merkel & Co.) regieren auch die Welt ! Wenn man das mal verstanden hat, weiß man, was man von der Politik regelmäßig erwarten kann und was nicht …
Den Spruch „Geld regiert die Welt“ kenne ich schon ca. 50 Jahren. Doch erst seit einigen Jahren weiß ich, warum das so ist und wie genau es funktioniert !
Es gibt tatsächlich Möglichkeiten, im alltäglichen Leben zu gestalten. Zwei kleine Ansätze:
a) Ich brauche nicht alle zwei Jahre oder in noch geringerem Abstand ein neues Telefon. Mein – damals gebrauchtes und mir geschenktes – Smartphone ist bereits sieben Jahre alt (was sich aber wohl irgendwann mit den Sicherheitseinstellungen und fehlenden Updates beißen wird).
b) Es gibt tatsächlich nicht jeden Tag Fleisch. Wenn es gekauft wird, dann beim Metzger vor Ort.
Ich möchte auch ihrer Einladung folgen und hier meine Vorsätze nennen die ich mir schon seit ein paar Jahre setze: zum ersten die Reduzierung von Plastikverpackung es gelingt mir noch nicht vollständig aber ich achte streng darauf Obst, Gemüse offen zukaufen. Fleisch steht schon seit längerem nicht mehr auf meiner Einkaufsliste. Und ganz ehrlich ich vermisse es null. Ganz vegan schaffe ich noch nicht aber ich bin dran. Das grösste Problem finde ich macht die Plastikverpackung es ist schwer ganz plastikfrei einzukaufen und gerade da liegt meines Erachtens auch der Schwerpunkt für das amazonasgebiet und die gesamten Meere die voll sind von Plastik der an sämtliche Küsten angespült werden. Und der reiche Europäer will immer das Beste, schönste und den größten schnellsten super Flitzer Audi BMW und Porsche und das Volk wird mit sämtlichen Steuerabgaben Verpackungssteuer, giftigen Zusätzen uns sonstigen noch zusätzlich belastet.
Ich möchte noch die Aussagen von HJB und Paul unterstützen!
Die Frage von Pater Hagenkord müsste man nun vor allem den Spitzenpolitikern der Welt, der Hochfinanz und den multinationalen Konzernen stellen.
Die Antworten und Beitrage in den Kommentaren sind für mich alle plausibel. Ein katholischer, familiärer, bürgerlicher Lebensstil ist bestimmt nicht schuld an der Klimakrise. Nie gewesen.
Auch Großfamilien sind mE kein Problem, denn dort wird noch mehr gespart. Ein Artikel auf VA News diese Woche hat genau thematisiert, wie rasant die Abtreibungsrate in Griechenland nach der Wirtschaftskrise 2008 steigen musste. Bei den Armen dürfen nicht mal mehr die Kinder geboren werden, aber lassen wir das.
Die Globalisierung der Hochfinanz und Superkonzerne brachte gefühlt 95% der Probleme: von Soja, Palmöl, Fastfood, Diabetes-Pandemie bis eben zur ewigen Cashcow Waffengeschäft. Ja, unsere Spitzenpolitiker beschwören eine Woche den Klimaschutz, die nächste Woche begründet die EZB die Geldpolitik der Nullzinsen vor allem mit dem ewigen Ziel des Wachsens, Steigerns von Investitionen und Steigern von Konsum. Wozu? Hat vor 50 Jahren je eine katholische Familie gefordert „wir brauchen McDonalds für unsere Kinder“. Oder „wir brauchen noch mehr digitale Segnungen in den Kinderzimmern, wie Fortnite oder was auch immer“. Die Wirtschaft bringt uns reihenweise Produkte und Dienstleistungen, die schlichtweg verboten sein müssten.
Das ist ja der Trick: für die Individuen gibt es immer mehr Regeln und Gesetze, die Konzerne können jedoch tun, was sie wollen und es gibt internationale Großkonzerne mit Milliardengewinn pro Monat, die keine 2% Steuern zahlen.
Aber, der Haken: nachdem der Staat die Gier ja fördert und auch auf das schlechteste Produkt zumindest die 20% Umsatzsteuer mitkassiert, ist er der Hauptübeltäter. Meine Sicht. Zumindest moralisch.
Heute schimpft zurecht der Papst über das Verbrechen der Massenprostitution. Unsere Spitzenpolitiker haben das auch vor einigen Jahren europaweit legalisiert. Um die Erträge zu besteuern. Bitte, in welcher Moral leben wir?
Die Gier des Staates ist die schlimmste, noch übler als Amazon multipliziert mit Facebook und potenziert mit einem Rüstungskonzern wie Lockheed. Der Staat giert nach Steuern. Vor allem gieren aber seine Spitzenpolitiker danach, die Leute zu verstaatlichen und alle Lebensabschnitte vom Kita-Eintritt (nein: vorher – Frage Abtreibung ja/ nein) bis zur staatlichen Verbrennung im zentralen Krematorium zu steuern. Und das mit Digitalisierung und Gesichtserkennung, und immer begleitet vom Licht der Medien und der Wichtigtuerei. Auf diese wunderbare Welt steuern wir zu. Die Chinesen sind schon etwas weiter als die Europäer. Aber wir besuchen sie gerne, die Partei in China, weil es ist ja nicht alles schlecht.
Also: auf dem Moralindex stelle ich unsere Spitzenpolitiker noch deutlich unter die Lenker der schlimmsten Konzerne. Mag es so sein, dass die Kooperation der beiden den wahren Untergang bereitet.
Der Fisch beginnt am Kopf zu stinken, das gilt vor allem auch für das Klima. Und wenn die Polit- und Finanzaristokraten das umdrehen, um dem Volk eine CO2 Steuer aufzustülpen, dann wird sich das Volk hoffentlich wehren.
Ich verstehe operativ wenig von Chemie, aber schon vor 40 Jahren am Gymnasium thematisierte unser Professor Co2 und die Treibhausgase. CO2 ist so ziemlich das natürlichste und am häufigst vorkommende Molekül in der Atmosphäre seit allen Zeiten.
Dass wir deshalb zu Grunde gehen werden, erscheint mir sehr eindimensional gedacht. Es geht um Angstmacherei, und es geht wirklich um die Möglichkeit, Steuern zu schaffen und das Volk mit Angst zu kontrollieren.
@Pater Hagenkord: wenn die Synode z.B. in Anlehnung an Joseph in der Genesis in Ägypten eine siebenjährige Konsumvernunft (FASTEN, ein wunderbar altes Thema, sich Gott anzunähern oder sich mit ihm zu versöhnen) für alle Katholiken ausruft, das wäre doch eine Botschaft. Soll freiwillig sein. Ich bin mir sicher, viele machen mit. Und es wird die guten Konzerne (nennen wir Siemens oder VW, die sehr wohl seit Jahrzehnten Umweltpolitik oder generell Sozialstandards, CSR etc. implementieren) nicht aushebeln.
Als Katholiken müssten wir tatsächlich komplett die regionalen Klein und Mittelbetriebe unterstützen. Das Beispiel mit dem Metzger ist gut. Wie viele Fleischer findet man in den Städten noch – zwei oder drei. Bodenständige Bäckereinen. Den Gastwirten wird der Garaus gemacht, damit die Menschen dann in den Tankstellen der Multis einkehren, weil der Verkauf von Sprit noch zu wenig bringt. Beispiele ohne Ende. Ich bin kein Fan der Piusbrüder. Aber mir viel von denen mal zufällig vor Jahren schon eine Fibel in die Hand, in der regionale Wirtschaft und Globalisierung als die Pole gegenüber gestellt werden.
Beten sollten wir nicht vergessen. Denn im Machtkampf gegen die bösen Strömungen brauchen wir Hilfe. Und ich bin mir für mich sicher, dass wir nicht des Klimas wegen krepieren werden. Das wäre doch unlogisch, allein weil wir von Ostern her einer gewissen deutlichen Rettung entgegen sehen.
„Ein katholischer, familiärer, bürgerlicher Lebensstil ist bestimmt nicht schuld an der Klimakrise. Nie gewesen.“ Oh doch. Eben weil sich unser Lebensstil nicht von der uns umgebenden Welt trennen lässt. Weil wir Teil der Wirtschaftsordnung sind, die mehr verlangt, als der Planet geben kann. Earth Overshot Day: wir leben auf Pump! Nehmen wir Soja: wer ist denn das Fleisch, für das Soja als Tiernahrung angebaut wird? Wir. Das hat nichts mit Familie und katholisch zu tun, sondern mit einer westlichen Welt, die sich an zu viel billiges Fleisch gewöhnt hat.
Wir tragen mit Verantwortung an der Krise.
„“Ein katholischer, familiärer, bürgerlicher Lebensstil ist bestimmt nicht schuld an der Klimakrise. Nie gewesen.” Oh doch.“
Pater Hagenkord, zuerst kommt das Angebot und erst dann der Konsum. Der individuelle private Mensch geht nicht auf die Konzerne zu und sagt, „Ich möchte billiges Fleisch oder ein Smartphone“ ! Die Wirtschaft sucht sich Umsatz … mit dazu aufgelegten Produkten … Wer braucht denn ein 5G-Netz und selbstfahrende Autos ?? Ich habe noch nie eine Anfrage der kleinen privaten Verbraucher an die Wirtschaft zu solchen Produkten gesehen ! Und was macht die Bundesregierung ?? Sie erfüllt die Nachfrage der Konzerne nach passendem Funknetz etc., sogar auch wenn es gesundheitsschädlich ist für die Allgemeinheit !
Der Verbraucher reagiert nur … und – das muss man auch sagen – kennt leider keinen Verzicht mehr … Doch es ist unter Betriebswirten schon lange bekannt: Angebot schafft Nachfrage !
Stichwort Soja: Es ist billiges Futter für die Tiere der Landwirte und es gibt genügend (bessere) Futter-Alternativen, die aber vermutlich sämtlich teuerer sind. Und ja: Billiges Fleisch ist in den letzten Jahrzehnten sehr gut angekommen bei den Verbrauchern; nachdem bekannt geworden ist, dass man sich damit krank ist, setzte ein Umdenken bis in Richtung Bio-Fleisch ein, was früher im letzten Jahrhundert (zumindest in seiner 1. Hälfte) ja gang und gäbe war.
Ich glaube, das Paar Angebot und Nachfrage ist etwas komplexer als die zeitliche und kausale Abfolge, welche Sie schildern. Es gibt sehr genaue Marktforschungen darüber, was die Kunden wollen, bevor etwas produziert wird. Der Verbraucher reagiert nicht nur.
@Dietmar
„… allein weil wir von Ostern her einer gewissen deutlichen Rettung entgegen sehen.“
Rettung unserer Biosphäre und die Hoffnung auf ein ‚vita venturi saeculi‘ – wie gehört das zusammen? Oder anders gesagt: Ist der Regenbogen zugleich Zeichen ‚ewigen Lebens‘?
@Paul H.: Hölle-Erde-Purgatorium-Himmel. So irgendwie ist es laut alter Theologie.
Danke für den Vers zum Credo
vita venturi saeculi
Ich wollte nur meinen, Zuversicht und Optimismus sollte man einem Christenmenschen ansehen. Wenn der Herr, Jesus, für uns dramatisch am Kreuz gestorben ist, damit wir alle irgendwann in eine gute Zukunft kommen (wohl im Himmel), dann wird er uns aber hier auf Erden auch nicht ganz vergessen. Das wäre für mich unlogisch.
Und dass es im ganzen Universum, auch hier auf dieser Erde, eben noch andere Kräfte, jenseits von CO2, gibt, gute und böse oder gefallene Engel, das sollten wir in Erwägung ziehen, wenn wir die alte Literatur mögen. Und dennoch ist es zuerst unsere Aufgabe, was zu tun, weil wir wollten ja den freien Willen und ERkenntnis.
Der Regenbogen des AT, GEN9, ist aber wirklich auch sehr optimistisch formuliert und diesseitig? Also ich meine, Gott wird es nicht zulassen, dass aus seiner Erde eine dampfende Venus oder ein kahler Mars wird.
Ich bin Laie, und kein Exeget.
Das ist mein (und unser, wie ich heraus gehört habe) Credo, @Dietmar: Ich sag’s im ganzen Zusammenhang mal in Latein mit der Musik J.S. Bachs im Ohr (man kann es nicht oft genug sagen, singen und hören):
Et in Spiritum Sanctum, Dominum et vivificantem, qui ex Patre (Filioque) procedit.
Qui cum Patre et Filio simul adoratur et conglorificatur:
qui locutus est per prophetas.
Et unam, sanctam, catholicam et apostolicam Ecclesiam.
Confiteor unum baptisma in remissionem peccatorum.
Et expecto resurrectionem mortuorum,
et vitam venturi sæculi.
Amen.
(Text aus Wikipedia)
Seit Ministrantentagen frage ich mich nach der Bedeutung des ‚confiteor‘. ‚Ich bekenne‘ (gesichertes Wissen‘), ‚ich antworte auf‘ (Verantwortung), ‚ich stehe dazu‘ (Ebenbildlichkeit), ‚ich lebe daraus‘ (Erlösung). Ich denke, das und das Weitere aus Nicenum 3 sagt vieles zu unserem Thema heute … .
Danke,
heute am NM hatte ich frei und wollte mit Kindern auf eine Ritterburg einen schönen Ausflug machen. Wir kamen in ein veritables Gewitter mit Starkregen. Ja, die Umwelt ist unberechenbarer geworden.
Das war nicht angenehm, weil so auch nicht in der Prognose. Aber es war dennoch ein schöner Ausflug und die 8-10 jährigen haben einiges gelernt. Angst hatten sie keine.
A propos: „laudato si“ ist eine sehr lange Schrift. Wenn jemand eine gute Zusammenfassung kennt, die man z.B. in den Firmunterricht 2020 einbinden kann, dann danke ich für einen Hinweis
ok, man kann die Probleme „Bottom up“ (der kleine Bürger muss liefern, zB auch neue Steuern zahlen) oder „top down“ (die Spitzenpolitik und die Konzerne müssen Maßnahmen liefern).
Der Aufruf, dass alle Katholiken 7 Jahre fasten sollten, und damit Spreu von Weizen in der Weltwirtschaft trennen, ist dann ganz falsch? Wenn über 1 Mrd Katholiken losrennen, dann ist das schon was.
Ich würde ja wetten, es würde der aufgeheizten (sprichwörtlich) Weltwirtschaft sehr gut tun.
Was hat es Leverkusen gebracht, dass am Ende, als TTIP doch nicht durchgedrückt wurde, Bayer mit Monsanto fusionieren musste. Sogar der Börsekurs hat sich halbiert. Wer fädelt solche Deals ein, die in der Bevölkerung ganz klar abgelehnt werden. Die Konzernlenker in Kooperation mit der Politik! Cui bono?
Es gibt sehr viel dieser Welterklärungs- und Weltverbessererstatistiken, durchaus mit dem weltlichen Segen der Uno. Das erste zeigt vor allem die Zahlungsströme. Wer versteht das wirklich. Seit 1970 verschulden wir uns in gigantischem Ausmaß. Nach dem 1*1 der Bilanzierung gehen die Gewinne irgendwo hin, denn eine Bilanz ist am Ende immer ausgeglichen. Wer ist der große Profiteur, wenn zB der Bund USA 22,5 Billionen (deutsch) Schulden hat. Wenn juckt es. Die Zerstörung der Biologie und Strukturen erfolgt noch auf Pump, das ist ja doppelt tragisch.
Rechts unten auch interessant: 35 Millionen der USA Bevölkerung lebt nur mehr mit Lebensmittelmarken. Armes Amerika. Aber kann diese Hochfinanz irgendwer wirklich erklären. Sorry, ich steig da nicht durch.
https://www.usdebtclock.org/
Oder: hier finde ich ein Verhältnis interessant: über 34 Millionen (natürliche) Sterbefälle in diesem Jahr weltweit. Und schon 24 Millionen Abtreibungen. Man unterschätzt die Zahl. Ob es ein Problem ist, überlass ich der Stellungnahme der UNO und anderen, die das hauptamtlich machen. Ob das vor 60 Jahren anders war, das würde mich schon interessieren, oder wie die Rate im Hochmittelalter oder in der Antike war
https://www.worldometers.info/de/
Bitte nicht falsch verstehen. Ich finde es super, dass sich die Kirche mit den Themen beschäftigt. Man hat mich auch in unser recht großen pfarre das schöne (?) Judasamt des Kassenprüfers umgehängt, seit Jahren. Da krieg ich durchaus Einblick, was auf Ebene der Diözesen läuft. Ja, es gibt viel alten Besitz, alte Häuser, Wald etc. pp. Ich bin überzeugt, dass die Kirche nicht systemisch korrupt ist. Man kann vieles optimieren. Aber das alles zu erhalten, ist ehrenwert und in Summe machen es die Diözesen mit sehr viel Verantwortung. Das will ich nur von meiner Sicht noch sagen. So ist auch nicht jeder Konzern systemisch korrupt.
Aber eine dezentrale Wirtschaft, auf Klein und Mittelbetrieben aufgebaut, ist allemal deutlich besser.
https://www.worldometers.info/de/
„Ob das vor 60 Jahren anders war, das würde mich schon interessieren, oder wie die Rate im Hochmittelalter oder in der Antike war“
Im Hochmittelalter war die Abtreibungsrate ziemlich sicher eine andere, denn aufgrund mangelnder medizinischer Kenntnisse war das Sterberisiko für die Schwangere bei Abtreibung schlicht viel zu hoch. Es kam wohl eher in Frage, nachgeburtlich etwas zu machen.
In der Antike kann es vielleicht anders gewesen sein, da in der Antike die medizinischen Kenntnisse vermutlich etwas besser waren als im Mittelalter. Ferner war es wenigstens in frühen und mitteleren Rom Gesetz, dass der Hausherr die Aussetzung bzw. Tötung eines Neugeborenen befehlen konnte; folglich hätte es auch wenig Hemmungen für vorgeburtliche „Lösungen“ gegeben, wenn diese medizinisch durchführbar waren.
„Ob es ein Problem ist, überlass ich der Stellungnahme der UNO und anderen, die das hauptamtlich machen.“
Es gibt ein paar Dinge, da wird bei der UNO gute Arbeit gemacht und man kann der UNO das durchaus überlassen. Beurteilen/Bewerten, ob Abtreibungen ein Problem sind, gehört garantiert nicht dazu. Seit 40+ Jahren ist es eine wichtige Beschäftigung für vatikanische Diplomaten den Widerstand gegen dei Deklaration von Abtreibung als Menschenrecht zu organisieren.
Ich habe sogar mal gelesen – leider finde ich das nicht mehr – dass einige Befürworter von Abtreibung als Menschenrecht der Ansicht sind, dass es allein am Vatikan lag, dass es eine solche Deklaration in den 70gern nicht gegeben hat. Bzw. dass es ohne den Vatikan eine entsprechende Deklaration gegeben hätte.
„Im Hochmittelalter war die Abtreibungsrate ziemlich sicher eine andere, denn aufgrund mangelnder medizinischer Kenntnisse war das Sterberisiko für die Schwangere bei Abtreibung schlicht viel zu hoch.“
Da irren Sie sich. Eine Schwangerschaft endete oftmals mit Wochenbettfieber; eine Abtreibung war weitaus „sicherer“. Sie dürfen auch davon ausgehen, dass auch in Nonnenklöstern abgetrieben wurde. Die Techniken waren ja schon da. Inklusive Bella Donna und Mutterkorn. Gehen Sie also mal lieber von weit höheren Raten als heute aus. Insbesondere weil die Frau an sich ohnehin nicht als vollwertiger Mensch galt zu damaligen Zeiten. Und auch die Kirche lehrte ja, dass die Abtreibung bis zum 40./80. Tag (männl./weibl.) „nur“ eine schwere Sünde, danach erst eine Todsünde sei. So sehr geschützt war der Mensch im Mutterleib also nicht.
„Da irren Sie sich.“
Wissenschaftliche Belege?
Sie haben mir ja oben vorgeworfen, was ich schreibe sei nicht wissenschaftlich fundiert. Dann gehen Sie mal mit gutem Beispiel voran und nennen die Belege dafür, dass ich mich irre.
„Eine Schwangerschaft endete oftmals mit Wochenbettfieber; eine Abtreibung war weitaus “sicherer”.“
Um Ihrem Wissen etwas nachzuhelfen: Die große Problematik mit Kindbettfieber tratt erst in den Krankenhäusern des 18. und 19. Jahrhunderts auf, soweit man weiß; also 400 bis 1200 Jahre nach dem Mittelalter.
Hier ein Beleg:
https://en.wikipedia.org/wiki/Historical_mortality_rates_of_puerperal_fever#/media/File:Yearly_mortality_rates_1784-1849.png
Quellen:
https://en.wikipedia.org/wiki/Historical_mortality_rates_of_puerperal_fever#cite_note-11
„Semmelweis (1861). Figures for 1833-1840 from table 11, p131; for 1841-1846 from table 1, p64; for 1847-1858 from table 12 p131. Rates are computed (not from source).
Semmelweis (1861). Table 14 pages 142-143. From 1833 and onwards numbers refer to first clinic only. Rates are computed (not from source).
Semmelweis (1861). Figures for from table 4, p78. Rates are computed (not from source).“
Jetzt haben wir schon mal anhand der wissenschaftlichen Erkenntnisse geklärt, dass Sie grob daneben liegen wann Kindbettfieber eine hohe Mortalität bedeutete; das was nicht bei Hausgeburten, womit eben auch keine hohe Mortalität wegen Kindbettfieber im Mittelalter zu vermuten ist.
(Und nur um sicher ein Missverständnis auszuschließen: Mittelalter bezeichnet den Zeitraum von ca. 500 n. Chr. bis 1500 n. Chr.)
Da hat wohl einer auch Statistiken aus dem Mittelalter, hihi.
8 Milliarden Menschen, die alle in Wohlstand, Mobilität, bestversorgt….leben wollen. Und es werden mehr.
Die Frage ist: Wie viele Menschen kann unser Planet ertragen? Der Mensch hat es zwar geschafft, über alle Species zu triumphieren (bis vielleicht auf die Viren, die könnten eines Tages gefährlich werden), aber wird es ihm gelingen, sich selbst unter Kontrolle zu bringen? Wird es ihm gelingen, über seinen eigenen Biologismus zu triumphieren? Dies würde bedeuten, den uns inhärenten Fortpflanzungstrieb in einen altruistischen, kollektiven Kontext zu stellen.
Hinweisen möchte ich noch auf ein Problem, das selbst den Klimawandel in den Schatten stellen wird: Den Phosphor-Mangel. Interessanterweise hört man hierüber kaum etwas.
Die Lösung?
Ich denke an den Johannesprolog:
„Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, allen, die an seinen Namen glauben,
die nicht aus dem Blut, nicht aus dem Willen des Fleisches, nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind. “ (Jh 1, 12-13)
@Johannes Wald: „… den uns inhärenten Fortpflanzungstrieb in einen altruistischen, kollektiven Kontext zu stellen.“
Gut formuliert! Allerdings: Was will es sagen? Da möchte ich, auch im Blick auf Joh 1, 13, Sie um Klarstellung bitten. Heißt es: Kinder. zeugen, aber kontrolliert. Oder: keine Kinder zeugen, es sind eh schon zuviel … . Oder …. .
Und dann: Nach 1Mose 1, 22. 28 ist Fortpflanzung ein Schöpfungsauftrag, in V. 28 verbunden mit der Gottesebenbildlichkeit. Warum dann eine solch negative Konnotation?
@Paul H
Ich glaube, dass mehr Menschen zum ehelosen Leben berufen sind. Würden also die weniger Menschen Familien gründen, das könnten dann auch solche mit vielen Kindern sein, und die meisten Menschen den Frieden der Ehelosigkeit genießen, würde es sich einpendeln, und die Bevölkerungskurve wäre nicht mehr exponentiell.
Wobei eheloses Leben ja nicht zwangsläufig der Eintritt in einen strengen Orden bedeuten muss.
„Hinweisen möchte ich noch auf ein Problem, das selbst den Klimawandel in den Schatten stellen wird: Den Phosphor-Mangel. Interessanterweise hört man hierüber kaum etwas.“
Danke für den Hinweis. Die mögliche Problematik war mir noch nicht bekannt.
Wobei ich etwas skeptisch bin, ob das den Klimawandel in den Schatten stellen wird. Zumindest die düsteresten Szenarien des Klimawandels scheinen schlimmer zu sein als das, was ein Phosphormangel bedingen würde.
Ferner ist bei allen Rohstoffreichweiten immer das Problem, dass sowohl Verbrauch als auch Gewinnung sich nach dem Preis richten; ist ein langfristig höherer Preis erwartbar, kann sich das verändern. Ein Beispiel hierfür ist Ölschiefer durch den die früheren Prognosen über den Peak Oil Zeitpunkt gründlich daneben gingen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Globales_%C3%96lf%C3%B6rdermaximum
Ferner ist gerade bei Nahrung allgemein die Entwicklungen ind er Genforschung ein unbekannter Faktor; wenn man Bakterien dazu bringen kann einen „essbaren Schleim“ zu produzieren, wird grundsätzlich eine ausreichende Nahrungsproduktion möglich sein.
„aber wird es ihm gelingen, sich selbst unter Kontrolle zu bringen? Wird es ihm gelingen, über seinen eigenen Biologismus zu triumphieren? Dies würde bedeuten, den uns inhärenten Fortpflanzungstrieb in einen altruistischen, kollektiven Kontext zu stellen.“
In gewissem Maße gelingt das Menschen, allerdings nicht durch Kontrolle der Triebe, sondern durch künstliche Verhütung.
Ich bin von der menschgemachten Komponente des Klimawandels nicht restlos überzeugt, (auch manche Metereologen melden, unter der Hand, Zweifel an) beim Phosphor-Mangel kann es keinen Zweifel geben.
Unabhängig vom Klimawandel bin ich selbstverständlich für eine Abkehr der Erdöl-Verbrennung. Wir benötigen diesen Rohstoff für wichtigere Dinge
Die übewältigende Mehrheit der Wissenschaftler sieht aber diese Komponente mindestens als Teil des Wandels unseres Klimas. Und – pardon – ein Wissenschaftler der Zweifel hat aber diese nicht äußert, ist kein Wissenschaftler. Der ganze Sinn ist doch, Zweifel zu äußern.
Ich selber bin kein Wetter- oder Klimaforscher. Ich bin auch kein Atomforscher oder Finanzwissenschaftler. Aber ich bin bereit, das Urteil der Fachwelt zu akzeptieren. Und so halte ich das auch beim Klima.
@pater hagenkord
Rein theoretisch haben Sie natürlich recht: Zweifel äußern sollte erlaubt sein.
Praktisch jedoch ist zu bedenken:
Wissenschaftler sind auch nur Menschen. Ein junger Wissenschaftler hat, wie jeder andere Mensch auch, Angst, seinen guten Ruf und seinen Job zu verlieren. Und das kann, wenn man dem Instituts-Chef widerspricht, sehr schnell geschehen.
Ich selber war dereinst Zeuge, wie ein hochtalentierter junger Kollege, der einem Projekt des alten Professors Zweifel gegenüber äußerte, weg gemobbt wurde. Denn: Auch alte und mächtige Wissenschaftler sind nur Menschen und haben Widerspruch oft nicht gerne, vor allem dann nicht, wenn viel Geld im Spiel ist.
Ja, es wäre schön, wenn die Wissenschaft ein Aeropag vergeistigter Sachlichkeit wäre. Dem ist aber nicht so.
Ich wäre also vorsichtiger damit, jungen Wissenschaftlern ihre Wissenschaftlichkeit abzusprechen, nur weil sie manche Dinge gegenüber manchen Personen nicht laut sagen.
Nachsatz: Der junge Kollege hatte im Nachhinein recht behalten. Leider hatte er nichts mehr davon. Und, auch das ist zu bedenken, es hat die Welt nichts mehr von diesem jungen Wissenschaftler, da dieser sein Talent in seinem momentanen Brotjob nicht voll zur Entfaltung bringen kann. (Der Professor ist übrigens schon in Pension).
Ob der junge Kollege aus streng wissenschaftsethischer Sicht nicht doch das einzig richtige gemacht hat, darüber ließe sich freilich diskutieren. Jedenfalls finde ich die Vergeudung seines Talentes traurig.
Zweiter Nachsatz: Und wenn die Gesellschaft es wünscht, dass nicht immer nur Ja-Sager und Opportunisten nach oben kommen, so lautet der Imperativ: Ein offenes Ohr für alle haben, und die Zweifler nicht automatisch als „Spinner“ oder „Verschwörungstheoretiker“ etc abzukanzeln, wie das leider sehr oft geschieht.
Auch und gerade Theorien, die heute arriviert sind, mussten durch eine Phase der Anfeindung gehen, man denke zb. an die Quantentheorie. Auch damals wurde diese Theorie „unter der Hand“ weiter gegeben, bis, endlich, ein alter, mächtiger und verständiger Professor – es war Niels Bohr – seine schützende Hand über die jungen Kollegen legte.
Das „Aufatmen“, das damals durch die physikalischen Institute ging, ist bis heute spürbar.
Sie haben Recht, natürlich gibt es immer wieder solche Geschichten, auch der Wissenschaftsbetrieb ist von derlei Dingen nicht frei. Im Gegenteil, muss man sogar sagen.
Hier geht es aber nicht um Alt und Neu. Hier geht es um Daten und Auswertung, über Generationengrenzen und Kontinente hinweg. Eine Minderheitenmeinung – und die Minderheiten sind krass – ist eben oft genau das, eine Minderheitenmeinung. Nur weil es Minderheit ist, muss es noch lange nicht die nächste geniale Theorie sein.
Gerade in Punkto Klima geht es um etwas, und die wissenschaftlichen Auswertungen und Prognosen gehen alle in dieselbe Richtung, auch wenn sie sich in Drastik und genauer Analyse unterscheiden: Es gibt eine menschliche Komponente. Dafür braucht man ja praktisch nur die Bäume zählen, die in Amazonien gefällt werden. Ohne diese Lunge ändert sich unser Klima, unsere Sauerstoffversorgung.
Pater Hagenkord, gibt es eine offizielle Auffassung des Vatikans zu den Jesiden im Irak ?
https://www.focus.de/politik/deutschland/richter-keine-gefahr-mehr-im-nordirak-grundsatzurteil-gericht-lehnt-asylantraege-von-jesiden-ab_id_10979658.html
Nicht dass ich wüsste, zum Irak ja, aber zu den Jesiden im Speziellen glaube ich nein.
Gestern sah ich einen Bericht von Kolumbien, es ist schrecklich was diesen Menschen dort durch ausländische Interessen an Unrecht entgegengesetzt wird. Gerade die indigene Bevölkerung, die unter dem Bürgerkrieg ihr Land verloren hat, die wird heute sukzessive um die Menschen dezimiert, die gegen diese Ungerechtigkeit mit ihren spärlichen Mitteln vorgehen, weil sie von der Regierung ihrer rechtlichen Mittel beschnitten werden.
Die Profiteure dieses dreckigen Geschäftes sind wie meist ausländische Interessen, die von Unternehmen vertreten werden die dafür keine Verantwortung übernehmen und auch nichts an die einheimische Bevölkerung zurückgeben.
Beim Kohleabbau in Kolumbien gehen laut diesem Bericht 90% der Kohle an Europa, die entsprechend ihre Firmen vor Ort einsetzen ohne auch nur den geringsten sozialen Beitrag für die Einheimischen zu leisten. Das ist bitter für mich, denn ich fühle mich dafür mitverantwortlich als Europäerin, die alle Möglichkeiten hat sich in dieses Leben einzubringen und damit keinen Beitrag für ein gerechtes Umfeld all derer leisten kann, mit denen ich mich sozial verbunden fühle.
Ich habe einmal geschrieben Gott ist Liebe, er kann nicht lieben. Heute bin ich an dem Punkt angekommen an dem ich verstehe, was das für mich bedeutet: Ich muss seine Liebe aufgreifen, um ihr gerecht werden zu können indem ich sie nicht für mich einsetze sondern an den Nächsten weiter gebe. Damit entsteht eine weltweite Verbindung, die in meinem Glauben gründet und durch den Glauben aller auch in mir immer wieder begründet werden kann.
Ich wünschte, ich könnte all denen Trost spenden, die heute weltweit auf ihr wahres Leben warten müssen weil es Menschen gibt, die es ihnen stehlen ohne selbst auch nur den geringsten Anspruch darauf zu haben. Diese Diebe des Lebens sind Zeitphänomene die gehen, wie sie gekommen sind, doch wir, die Menschheit, wir wurden aus der Substanz von Gott geboren und das macht den Unterschied, doch den muss ich keinem erklären, der wirklich an Gott glaubt.
@paterhagenkord
Ad: „Dafür braucht man ja praktisch nur die Bäume zählen, die in Amazonien gefällt werden. Ohne diese Lunge ändert sich unser Klima, unsere Sauerstoffversorgung.“
Da bin ich ganz Ihrer Meinung!
Man möge aber die Problemfelder „Regenwald“ und CO2 voneinander getrennt betrachten: Die Rolle des CO2 ist, scheint mir, nicht restlos zweifelsfrei belegt. Dies ist zwar ein IR-Absorbens, aber das ist Wasserdampf auch. Und Wasserdamppf haben wir 10 mal mehr in der Atmosphäre. Hieraus ergeben sich sehr viele ungeklärte Fragen……
Ad: “ Hier geht es um Daten und Auswertung, über Generationengrenzen und Kontinente hinweg.“ -und genau in dieser Auswertung liegen die Interpretationsspielräume, die ebenfalls Fragen aufwerfen, etwa die Legitimität der NCEI-adjustments.
Hallo,
wir kaufen u. pflanzen schon`mal `was selbst und kochen oft frisch. Einkaufen tun wir teils bio, so wie es finanzierbar ist, trinken schon lange überwiegend Leitungswasser, 2/3 d. Familie sind inzwischen Vegetarier, die anderen essen weniger Fleisch. Wir versuchen Autofahrten zu reduzieren (2020 gibt`s z.B. sogar 1 E-Auto mit Solarzellen von 1 jungen start-up) und sprechen in Familie-, Schul- u. Freundeskreis immer wieder darüber. Kritik u. Engagement d. Nachwuchses an zu nehmen, ist nicht immer leicht, wobei man ihre Ideen manchmal auch aufgreifen kann. Weniger Plastik ist schwer, aber 1 Versuch wert. Eine Kleidertauschparty, incl. second-hand-Tisch zu organisieren, gefällt sogar den Großeltern, Nachbarn etc.. 🙂 Man kann auch schon`mal `was gebraucht im Internet kaufen, alte Handys bei Missio abgeben (sie haben sich 2x schriftlich bedankt!) und einfach auch `mal fragen, welche Ideen Andere so haben …?! Bestimmt gibt`s noch viel mehr: allein kommt man nicht immer auf alles. Gemeinsam mit Mehreren macht es jedoch auch Spaß und hat weniger des Aspekt des Verzichtens.
Danke!
Klima und Geburten, zur Übersichtlichkeit am Ende.
Heute hat ja der Prinz Harry aus England, der sonst nicht wirklich Experte für Moral und Soziologie ist, seinen medialen Auftritt. Die Windsors erscheinen mir schon etwas arrogant. Weil der Prinzgemahl der Queen bringt das auch immer zum Besten. Das erinnert an die schlimmsten Romane von Fitzek (NOAH), in denen sich auch die Elite vor dem Mob schützt.
„2 Kinder sind genug, im Sinne des Klimaschutzes“. Ähnlich Sellars in Salzburg, etwas feiner, Kritik dazu las ich noch nicht.
Ich hatte ja die Befürchtung, dass Europa und der Westen bald eine Antwort auf die 1-Kind Politik der Chinesen nachschieben wird. ich meine, die sehr hohe Abtreibungsquote (hochgerechnet auf ein Jahr: ca. die Bevölkerung Polens) weltweit ist aber schon ein Indiz, dass die viel gepriesene Verhütungstechnik der 70er Jahre und später eher als gescheitert angesehen werden muss (also hatte“humanae vitae“ eher recht?). Ich sehe es eher so, diese Technik und die viel gepriesene sexuelle aufklärung haben eher beigetragen, die Hemmschwelle zu senken.
Zur Antike hab ich nur die Bilder der Katakomben in Rom im Kopf, vielleicht jedes dritte Grab entspricht der Länge eines Erwachsenen. Also es sind die Kinder sehr sehr zahlreich gestorben, aber bei Christen wurden sie sehr ehrenvoll begraben.
Aber die Diskussion zur Demografie wird weitergehen. Japan verliert nun angeblich jedes Jahr eine halbe Million an Bevölkerung, keine Immigration wird dort traditionell zugelassen. Wird interessant zu beobachten sein, wie eine Industrienation damit umgeht. In einigen Jahren beginnt das bei uns in der EU. Nun, die Japaner haben eine andere Sozialisierung, der Zusammenhalt ist hoch. Aber auch dort sind die Renten nur mehr „Grundrenten, Hartz IV“ und immer mehr sehr alte Japaner arbeiten am Bau, an der Kasse oder wo es halt noch geht.
Aber ein Lob auf die Äthiopier, wie auch immer sie es schaffen, über 300 Mio Bäume auf einen Tag zu pflanzen. Hoffentlich waren das gute Setzlinge. Ja, wir unterschätzen solche Länder. Siemens hatte vor einigen Jahren eine stolze Aussendung, die beste U-Bahn, an denen Siemens je mitgewirkt hat, ist nun fertig – jene in der Metropole Addis Adeba.
Und noch etwas finde ich sehr wichtig. Die Sorge um die Böden nach dem Aussaugen durch die einseitige monokulturelle Landwirtschaft kann uns wirklich genauso arg und schnell in Bedrängnis bringen wie die aufgeheizten Metropolen (durch CO2-Smog oder was auch immer).
Spannend ist es. Und an dieser Stelle verstehe ich Herrn Kardinal Müller nicht, dass er die Notwendigkeit negiert, die Kirche soll dazu Antworten liefern. Zumal das Alte Testament voll von solchen Parabeln ist, Material genug. Ich meine, auch indigene Völker beschäftigen sich schon lange mit dem heiligen Geist (wie es eben in der Genesis für mich so begreiflich geschrieben ist, wenn dieser ominöse MELCHISEDEK Abraham segnet. Und dieser sich selbstverständlich vom alten Priester Melchisedek segnen lässt)
Heute hab ich mir aber noch eine andere Frage gestellt, weil ich oberflächlich das späte Mittelalter streifte. Das Jahr 1347 mit der großen Pestepidemie. Unsere Mediengesellschaft würde es voll durch einen Paniklauf aushebeln, wenn sowas passiert. Wie hatten die Heiligen und die Kirche per se nach so einer Megakatastrophe es geschafft, dass alles wieder halbwegs ins Lot kommt und wie lange hat es gedauert.
Mögen uns solche Sachen lange erspart bleiben, denn wir alle sind vermutlich viel zu weich für echten Stresstest. Aber über die Leistungen der alten Jahrhunderte herzuziehen, das passiert mE gefühlt in Medien und im Schulunterricht noch immer.
„weltweit ist aber schon ein Indiz, dass die viel gepriesene Verhütungstechnik der 70er Jahre und später eher als gescheitert angesehen werden muss“
Sie sollten fairerweise zwischen der Technik und dem Verhalten unterscheiden.
Ein tödlicher Autounfall ist mit Gurt, Airbag, Bremsassistent, Spurassistent und optimierter Knautschzone unwahrscheinlicher.
Aber:
Wenn ein Autofahrer, der bisher mit einer uralten Blechkiste ohne Gurt, ohne Airbag, ohne Bremsassistent und ohne brauchbare Knautschzone bisher auf Landstraßen und Autobahnen immer 80 gefahren ist, sich nunmehr ein Neufahrzeug gönnt und sich sagt: „Mein Auto ist jetzt so viel sicher, ich fahr auf Landstraßen von jetzt an immer 140 und auf Autobahnen immer 240“, dann erhöht sich möglicherweise das Risiko eines tödlichen Unfalls für ihn.
Aber ich fände es ein bißchen unfair zu sagen, dass die Sicherheitstechnik ihr Versprechen nicht hält.
Und ähnliches ist auch bei Verhütungsmitteln denkbar; mit „denkbar“ meine ich im übrigen, dass es im Bereich des möglichen liegt, aber Messdaten und Beobachtungen es weder wirklich belegen noch ausschließen können.
Letzteres liegt natürlich daran, dass man dazu wissen müsste, ob die Leute bei Verfügbarkeit von Verhütungsmitteln öfters Sex haben (und zwar so viel öfters und unter so unreichend sorgfältigen Nutzung der Verhütungsmittel, um die durch die Verhütungsmittel für sich verringerte Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft zu „kompensieren“, so wie es obigen Autofahrer sicherlich gelingt, die zusätzliche Sicherheit durch seine irre Raserei zu „kompensieren“); dazu muss man Leute fragen, wie oft sie Sex haben.
Das ist aber gerade ein Punkt, bei dem zuverlässige Antworten schwierig sind; vor allem würden wir ja beispielsweise die 50ger, 60ger, 70ger, 80ger, 90ger, 00er und 10er vergleichen wollen; und die Neigung korrekt die Frage nach der Häufigkeit von Sex (und die Anwendung von Verhütungsmitteln, sowie die Sorgfalt der Anwendung) kann sich auch über die Jahrzehnte geändert haben (ferner ändert sich die Wirksamkeit von manchen Verhütungsmitteln auch noch).
Deshalb „denkbar“.
Die Konstellation, dass eine bessere Verfügbarkeit dennoch mit einem Anstieg von Abbrüchen verbunden sein kann (eben weil ggf. mit weniger Sorgfalt rangegangen wird) wurde vor einigen Jahren von Frauenärzteverband und Apothekerverband … mmh … ich nenne es mal „diskutiert“:
https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2018/03/08/frauenaerzte-machen-otc-switch-der-pille-danach-mitverantwortlich
Frauenärtze behaupten, dass unter anderem rezeptfreie Abgabe von Pille danach – was eine bessere Verfügbarkeit ist – zu mehr Abbrüchen geführt hat, unter anderem weil die Apotheker an der korrekten Beratung scheitern sollen (was dann entspräche, dass die Sorgfalt so viel schlechter wurde, dass die bessere Verfügbarkeit komepensiert wurde).
Für alle völlig unerwartet und überraschend erwiderte der Apothekerverband:
https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2018/03/09/abda-die-these-der-frauenaerzte-ist-abenteuerlich
dass es grotesk sei anzunehmen, Apotheker würden schlechter beraten als Frauenärzte und hätten so zu einem Anstieg der Zahl der Schwangerschaftsabbrüche beigetragen.
Wer da recht hat, lässt sich nicht sicher sagen.
die Kirche (z.B. auch der meist als konservativ bezeichnete Flügel um Kard. G.L. Müller) muss mE in der Klimadiskussion klar Stellung nehmen, dass man vom Abtreibungsverbot nicht abrückt. Das war mein wichtigster Gedanke. Denn es gibt schon eine große Bewegung, durchaus mit dem „Segen der Uno“, die das sehr subtil und immer wieder fordert. Genau von einem wortgewaltigen Theologen wie Kard. Müller würde ich erhoffen, dass er hier mächtig reingrätscht, denn das sind eindeutig moralische bzw. theologische Fragen und man kann das Feld nicht rein den Politikern überlassen. Hier kann man die weltliche Klimapolitik nicht mehr sich selbst überlassen, auf anderen Feldern vermutlich auch nicht.
Ich bin sehr froh, dass auch der jetzige Papst ein klarer Gegner von Abtreibung ist, egal ob in reichen oder armen Ländern.
Übrigens macht ja Google demnächst auch ein großes Klimatreffen auf Sizilien etc. und lädt viele Weltstars ein. Bin auf die Erkenntnisse gespannt.
Eine meiner Schulkolleginnen wurde eine Top-Gynäkologin und bei einem Treffen hat sie sinngemäß folgendes gesagt „man kann es drehen und wenden wie man will, maximal 50% der Schwangerschaft, nach Erfahrung der Frauenärzte in der Beratung, sind wirklich ganz geplant oder gewollt. Und sinngemäß: das wird sich nie ändern“
Im übrigen „passiert“ heute in der Altersklasse 40-50 genauso viel wie bei den Teenagern.
Wenn das so ist, dann gibt es wohl nur eine Lehre für die Kinder und alle Menschen: mit Sexualität vernünftig, ehrlich und verantwortungsvoll umgehen, (und dann haben auch alle bestimmt Freude und Spaß dran, denn dafür wurde er erfunden, der Sex). Also konkret: ein paar Tage im Monat kann man sich beherrschen oder natürlich verhüten.
Ich hab auch immer meine Zweifel, wenn geschrieben wird, Verhütung etc. sind eine Erfindung des 20. Jh. Ich meine, die Völker früher hatten genug Zeit zum Nachdenken und waren sehr „natürlich“. Dass Fertilität bei Tieren in Zyklen läuft, war überlebensnotwendig, und so haben doch die meisten alten Völker auch die Zyklen der menschlichen Biologie bald verstanden.
Die Pille war kein großer Erfolg. Der Erfinder hat immer gesagt, es wird weniger Abtreibungen geben. Das könnte jetzt mal evaluiert werden. Viele Familien lehnen das jetzt immer mehr ab, weil das Negative überwiegt.
Es gibt zu den Männern Untersuchungen, dass die Fruchtbarkeit in den letzten Jahrzehnten massiv abnahm. Ich meine auch, vor 70 Jahren hatten zumindest die Ehepaare und Langzeit-Liierten mehr, öfter und „besseren“ Sex, weil sie einfach weniger abgelenkt waren (z.B. durch Medien, Konsum und Pflichten).
Warum es heute bei Männern deutlich mehr Prostatakrebs als früher gibt, ist auch nicht voll erforscht, aber auch da gibt es viele Spuren, die mit chemischen Substanzen zusammenhängen könnten bzw. falscher Ernährung.
…
„Denn es gibt schon eine große Bewegung, durchaus mit dem “Segen der Uno”, die das sehr subtil und immer wieder fordert.“
Da kann ich mich wegem dem Wort „subtil“ nicht ganz anschließen:
https://www.telegraph.co.uk/news/worldnews/asia/china/1336466/Chinese-region-must-conduct-20000-abortions.html
„Sven Burmester, the United Nations Population Fund representative in Beijing, said: „For all the bad press, China has achieved the impossible. The country has solved its population problem.“
That „bad press“ has included reports of babies drowned in paddy fields by officials. There was also the testimony of Gao Xiaoduan, a former family planning official, who told an American congressional committee in 1998 that heavily pregnant women were often forced to have abortions.
Most recently, a woman was reported to have died while trying to escape from officials who were attempting to sterilise her.“
Frauen jagen, um sie zu sterilisieren oder ihre Kinder abzutreiben, als „bad press“ zu bezeichnen, würde ich nicht subtil nennen, wenns von einem Sprecher einer Uno Organisation kommt.
Und es finden sich natürlich auch Umweltschützer, die China dafür loben, bei der Jagd nach ungeborenen Kindern so erfolgreich gewesen zu sein:
https://www.huffpost.com/entry/in-praise-of-chinas-one-c_b_8020038?guccounter=1&guce_referrer=aHR0cHM6Ly93d3cuZ29vZ2xlLmNvbS8&guce_referrer_sig=AQAAACcLLopcZKPH2zLA_AntIpVzxdp4Tqj7tulFmf3alzisn9Yc78sqslXM27Yu6VwFS9bPQlvRyfPY4mG4zHHQggwKebRK11Ga5axYNtZ72zUFQpWDQrF_o8dSBvdOqUVczvsGOzG02PO3r_JCXc92KDcuyuT2-T57wLzyR5MelLja
„Sir David Attenborough, the eminent British broadcaster and naturalist once stated the obvious: ‘I’ve never seen a problem that wouldn’t be easier to solve with fewer people and harder if not utterly impossible if there were more.” There is no better proof of this axiom than China.“
Ok, zu viele Menschen sind ein Problem, wegen hoher Umweltverschmutzung und CO2 Ausstoß, sagen einige Menschen. Und so wie China die Zahl mit Gewalt und Zwang reduzieren sei richtig, sagen einige Menschen. Sagen einige Menschen mit wohl hohem CO2 Ausstoß. Frage mich immer, ob die das wirklich durchdacht haben, was sie da sagen.
Niemand kann beiden Herren dienen, Gott und dem Mammon.
Aber wenn wir uns in die Rolle des staatlichen Souveräns versetzen – der wir ja mit Ausnahme des Vatikan sind – dann können wir uns den Mammon als Diener zunutze machen.
Wir könnten den Erdölgewinn und den Phosphorgewinn monopolisieren.
Dadurch würden Öl und Dünger teurer und wir würden also länger damit auskommen.
Wirtschaftskunde 1. Semester.
Ausserdem würden die Monopolisten in Folgetechnologien investieren, da sie ja sehr genau wüssten, wie lange die Ressourcen noch reichen.
Wir würden die Subventionen für Flugkerosin streichen und in virtuellen Tourismus investieren.
Wir würden……..
Wir müssen uns nur bewusst werden, dass wir Gottes Kinder sind und der Mammon uns dient, nicht wir ihm.
Meint
Euer Christoph