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Schlagwort: Krankheit

Reform – Antibiotika

Veröffentlicht am 21. Dezember 2015

Das Sprachspiel war einfach zu schön, um es liegen zu lassen. Während er im vergangenen Jahr eine „Liste kurialer Krankheiten“ aufgezählt habe, bringe er in diesem Jahr die Antibiotika dazu mit. Aber auch ohne diese spontan eingefügte Bemerkung wird bei der Ansprache vor der Kurie in diesem Jahr klar, dass die diesjährige und die letztjährige zusammen gehören. Die fünfzehn Versuchungen und die 24 Tugenden, aufgeteilt in 12 Paare, die sich gegenseitig stützen, würde ich sagen. Jeweils eine Tugend sorgt für die Schwächen oder Übertreibungen der anderen. Geistlich sehr klug.

Der Papst unter seinen Mitarbeitern
Weihnachtsansprache 2015

Nun geht es bei beiden Reden um eine Reform. Weniger um die Reform der Strukturen, obwohl natürlich auch die folgen muss. Es geht dem Papst um eine Reform der Haltung, einzeln und als Arbeitsgemeinschaft. Und die muss sich ständig ändern, es wäre falsch jetzt eine Diagnose für heute zu erstellen und dann an den Stellschrauben zu drehen, damit in Zukunft alles besser wird. Wir Menschen sind Menschen und brauchen immer diesen Aufruf zur Reform. Oder christlich gesprochen: zur Umkehr.

Und das ist auch die diesjährige Ansprache: ein Aufruf zur Umkehr. Vielleicht ist es sogar einfacher, den eigenen Schwächen – anhand der Liste vom vergangenen Jahr – nachzugehen als Idealen und Stärken zu suchen und nach denen zu streben, vielleicht ist das auch eine Charakterfrage.

In jedem Fall aber zieht sich ein roter Faden durch die Reden an die Kurie. Die Tugenden, von denen er spricht, zeigen sich erst im Konkreten. Allgemein sind sie schön und nett und bewundernswert, aber erst wenn sie die Zusammenarbeit prägen, dann sind sie echt. Und das ist dann Reform.

 

Kategorien Allgemein, Franziskus, Glaube und Vernunft, Rom, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von Gott, VatikanSchlagwörter Franziskus, Krankheit, Kurie, Papst, Reform, Tugend, Weihnachtsansprache3 Kommentare zu Reform – Antibiotika

Reform, zuerst bei mir!

Veröffentlicht am 23. Dezember 201423. Dezember 2014

Eigentlich wollte ich hier nichts über die Ansprache des Papstes an die vatikanische Kurie schreiben. Den Papst versteht man am besten, wenn man ihm einfach zuhört. Nachdem ich mich aber so durch die Interpretationen gelesen habe und die Fragen gehört habe, die mir diverse Kollegen vor und ohne Kamera stellen, möchte ich doch noch ein Wort dazu sagen.

Man geht fehl, wenn man in den Worten des Papstes konkrete Anlässe sucht. In einer Zeitung – leider habe ich vergessen in welcher – habe ich gelesen, dass der Papst über Umzüge gesprochen habe, ohne den Namen Kardinal Bertones zu erwähnen. Das bedeutet, dass der Kollege oder die Kollegin hinter der Kritik des Papstes ganz konkrete Anlässe gesucht und vermeidlich auch gefunden hat.

Der Papst spricht konfrontativ, deutlich, aber nicht wütend. Der Text ist ruhig abgelesen worden und ganz ehrlich: Auch in Evangelii Gaudium finden sich seitenweise ähnliche Analysen. Der Anlass ist ein besonderer, aber wer von den Worten des Papstes überrascht ist, hat bisher noch nicht mitbekommen, wie er spricht und schreibt.

Nein, wirklich gute Mitarbeitermotivation ist das nicht. Es ist harsch und überfordernd. Dahinter liegt aber die Absicht, dass wir – nicht nur Kardinäle, nicht nur Kurie – alle bei uns selber nachsehen, ob da nicht was dran ist. Die Beobachtungen des Papstes sind klug und präzise, bei vielen Beschreibungen habe ich auflachen müssen, weil ich mich ertappt gefühlt habe. Weiterlesen “Reform, zuerst bei mir!”

Kategorien Allgemein, Franziskus, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von Gott, VatikanSchlagwörter Franziskus, Gewissenserforschung, Humor, Krankheit, Kurie, Papst, Scherz, Selbstironie, Vatikan35 Kommentare zu Reform, zuerst bei mir!

Da hilft Humor

Veröffentlicht am 22. Dezember 2014

Beeindruckend war es, was Papst Franziskus an diesem Montagmorgen seinen engsten Mitarbeitern in der Kurie zu Weihnachten auf den Weg gab. Gewissenserforschungen hat er schon einige gegeben, ganz ausführlich in Evangelii Gaudium, aber diese “15 kurialen Krankheiten”, die er nannte und ausführte, hatten es in sich.

Für eine Krankheit lieferte der Papst gleich die Kur mit: Humor. Selbstironie. Er selber bete deswegen jeden Tag das Gebet, das dem heiligen Thomas Morus zugeschrieben wird: “Herr, schenke mir Sinn für Humor”. Übersetzt lautet das ganze Gebet etwa so:

 

Das Gebet des Thomas Morus

 

Schenke mir eine gute Verdauung, Herr,
und auch etwas zum Verdauen.
Schenke mir Gesundheit des Leibes,
mit dem nötigen Sinn dafür, ihn
möglichst gut zu erhalten.

Schenke mir eine heilige Seele, Herr,
die das im Auge behält, was gut ist und rein,
damit sie im Anblick der Sünde nicht erschrecke,
sondern das Mittel finde,
die Dinge wieder in Ordnung zu bringen.

Schenke mir eine Seele,
der die Langeweile fremd ist,
die kein Murren kennt und kein Seufzen und Klagen,
und lass nicht zu, dass ich mir all zu viel Sorgen mache
um dieses sich breit machende Etwas, das sich „Ich” nennt.

Herr, schenke mir Sinn für Humor,
gib mir die Gnade, einen Scherz zu verstehen,
damit ich ein wenig Glück kenne im Leben
und anderen davon mitteile.

Kategorien Allgemein, Franziskus, Glaube und Vernunft, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von Gott, VatikanSchlagwörter Franziskus, Gewissen, Gewissenserforschung, Humor, Krankheit, Kurie, Papst, Scherz, Selbstironie, Thomas Morus, Vatikan11 Kommentare zu Da hilft Humor

Spirituell übermittelte Krankheiten

Veröffentlicht am 14. Juni 201413. Juni 2014

Geistlich auf dem Weg zu sein, kann nach hinten losgehen. Nicht jeder Schritt ist gut und hilfreich, nicht alles was ich als geistlich wahrnehme ist es auch und vieles ist vielleicht sogar das genaue Gegenteil.

Diese Einsicht ist klassisch in der christlichen Tradition, von den Mönchsvätern angefangen. Bei Papst Franziskus erlebt sie gerade eine neue Blüte, wenn er gegen neue Formen des Gnostizismus oder neo-Pelagianismus schimpft. Aber das will ich hier gar nicht vertiefen.

Im Netz kursiert seit einigen Tagen ein Artikel, der einen modernen Blick auf verkrümmte Formen des Geistlichen wirft. Einige Male musste ich beim Lesen auflachen – passiert mir im Internet immer seltener – über die Einsichten und die Zusammenstellung.

Die Autorin – Mariana Caplan – beschäftigt sich mit geistlichen Unterscheidungsprozessen in der Spiritualität, wenn wir es im Spiri-Deutsch ausdrücken. Also damit, dass nicht alles irgendwie gleich wichtig und richtig ist, sondern dass man in geistlichen Prozessen Fehler machen kann oder auch richtig liegen kann. Und das kann man unterscheiden.

Sie sagt, dass unsere geistlichen Einsichten kontaminiert werden und sich zu einer Art Infektion entwickeln.

Unter den Top-10, die sie in dem Artikel nennt, sind zum Beispiel die Vermischung von Spiritualität und der Kultur der „instant gratification“, des schnellen Konsums. Sie nennt es Fast-Food Spiritualität. Alles ist schnell und leicht.

Dann gibt es die Spiritualität zum Anziehen, die Dinge die ich kaufe und mit denen ich mich umgebe und die mich aussehen lassen, als ob ich spirituell wäre. Vielleicht glaube ich das dann auch irgendwann selber.

Schon komplexer ist die Krankheit, sich selbst mit seinen Erfahrungen zu verwechseln, also zu glauben, wir seien Verkörperungen der Erfahrungen, die wir irgendwann mal gemacht haben.

Dann gibt es das undurchdringliche Spiritualitäts-Ego, das keine kritische Rückmeldung mehr zulässt und deswegen auch nicht wachsen kann.

Geistlicher Stolz ist ein Klassiker, den sie erwähnt, „groupthink“ – unterbewusste Absprachen darüber, was man denken soll – ein anderer (witzigerweise nennt sie es Ashram-Disease).

Und die tödlichste von allen Krankheiten: Ich habe es geschafft.

Viel davon ist mir in verschiedenen Formen schon begegnet, natürlich vor allem bei mir selber. Deswegen musste ich ja auch lachen. Was mir besonders gefällt ist die grundlegende Einsicht, dass nicht alles, was als Geistlich daher kommt, es auch ist. Dass es – um christlich-traditionell zu bleiben – unterschieden werden muss. Es gibt so viel verschiedenes und verwirrendes Zeug unter all den guten Schritten. Um mit den Worten zu schließen, mit denen Caplan ihren Artikel beginnt: „It is a jungle out there.”

 

Kategorien Allgemein, Franziskus, Glaube und Vernunft, Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Franziskus, Geistliches Leben, Internet, Krankheit, Spiritualität2 Kommentare zu Spirituell übermittelte Krankheiten

Die Krankheit und das Böse

Veröffentlicht am 7. Februar 2012

Weil es einige Rückmeldungen – via Blog und vie email – auf das Angelus des Papstes vom vergangenen Sonntag gegeben hat, möchte ich noch einmal darauf eingehen. Es geht um Krankheit und das Böse:

Hiob, von dem die Erste Lesung des Sonntags spricht, habe angesichts seines Leidens nicht revoltiert, sondern sich Gott zugewandt. Und die Evangelien bezeugten, dass die wichtigste Aktivität Jesu auf Erden, neben der Verkündigung, die Heilung der Kranken gewesen sei:

„Krankheiten sind ein Zeichen für das Werk des Bösen in der Welt und im Menschen, während die Heilungen zeigen: Das Reich Gottes ist nahe. Jesus Christus ist gekommen, um das Böse an seiner Wurzel zu bekämpfen, und die Heilungen sind ein Vorgeschmack auf den Sieg, den er durch seinen Tod und seine Auferstehung errungen hat. In der Krankheit erfahren wir, dass wir nicht von uns selbst abhängen, sondern auf andere angewiesen sind. Weiterlesen “Die Krankheit und das Böse”

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Glaube und Vernunft, Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Angelus, Benedikt XVI., das Böse, Gebet, Gute, Krankheit, Leiden3 Kommentare zu Die Krankheit und das Böse

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