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Vatileaks

Veröffentlicht am 14. Februar 2012
Pater Federico Lombardi, Pressesprecher des Papstes, bei einer Pressekonferenz
Pater Federico Lombardi

Gelassenheit bei Verwirrung – Das ist der Ratschlag des Vatikansprechers angesichts der vielen Dokumente, die in der letzten Zeit aus dem Vatikan an die Öffentlichkeit kamen und auf eine Weise von den Medien behandelt wurden, die den Titel „sorgfältige Berichterstattung“ nicht wirklich verdienen. Er nennt es „moralische Rohheit“; „mangelnde Wahrheitsliebe“, aber gleichzeitig gibt es eben auch die Mahnung zur Gelassenheit. Gudrun Sailer hat den Text zusammen gefasst.

 

„Vatileaks“ – so nennt Papstsprecher Pater Federico Lombardi die Tatsache, dass in letzter Zeit immer mehr interne Dokumente aus dem Vatikan an die Öffentlichkeit gelangen und dort einerseits zu aufgeregter Berichterstattung, andererseits zu großer Verwirrung führen und den Vatikan in ein schlechtes Licht rücken. Die Verantwortung dafür liegt auf beiden Seiten, schreibt Lombardi an diesem Dienstag in einer Note für Radio Vatikan: Bei jenen, die solche internen Informationen „auf illoyale Weise“ nach außen tragen, und bei den Medien, die sie „für Zwecke benutzen, die sicher nicht die reine Liebe zur Wahrheit sind“.

Lombardi nennt drei jüngere Fälle: Zum einen ging es um die wirtschaftlichen Gebarungen am Governatorat, das viele der weltlichen Güter des Vatikans verwaltet. Der „Zweite Mann“ des Governatorats, der für mehr Transparenz eingetreten sein soll, wurde vor kurzem als Nuntius auf den wichtigsten diplomatischen Posten des Heiligen Stuhles, nach Washington, berufen; einige Beobachter sahen darin eine Art Strafversetzung. Eine weitere vorgebliche „Aufdeckung“ betraf die Vatikanbank IOR, der mangelnde Transparenz und Kooperation mit italienischen Behörden vorgeworfen wurde, obwohl Papst Benedikt vor einem Jahr strenge Gesetze gegen Geldwäsche erlassen hatte. Der letzte Fall von „Vatileaks“ schließlich handelte mit Blick auf das nächste Konklave von einem angeblichen „Mordkomplott“ gegen Papst Benedikt – eine „Wahnvorstellung“, wie Lombardi umgehend klarstellte.

Alles zusammen schafft Verwirrung, schreibt Lombardi. Eine seriöse Berichterstattung müsste zumindest die einzelnen Fragen auseinanderhalten und die jeweilige Bedeutung ermessen. Der Vatikansprecher riet zu Gelassenheit: „Wir müssen der Versuchung widerstehen, uns in den Strudel der Verwirrung hineinziehen zu lassen, denn das ist es, was die Übelwollenden sich wünschen, und wir müssen fähig bleiben, vernünftig nachzudenken.“

Auf gewisse Art sei das Auftreten starker Attacken „ein Zeichen dafür, dass etwas Wichtiges auf dem Spiel steht“, schreibt Lombardi. Die Angriffe auf die Kirche wegen der Missbrauchsskandale etwa hätten zu einem „ernsthaften Engagement für eine langfristige Erneuerung“ geführt. Hier habe die Kirche inzwischen eine Strategie der Heilung, Erneuerung und Vorbeugung zum Wohl der ganzen Gesellschaft entwickelt. Gleichzeitig habe der Vatikan sich selbst den Auftrag zu großer Transparenz in wirtschaftlichen Vorgängen erteilt und neue Normen veröffentlicht. „Wenn das viele verbittert, merkt man, dass es wichtig ist“, so Lombardi. „Wer denkt, er könne den Papst und seine Mitarbeiter in diesem Engagement entmutigen, täuscht sich.“

Was das nächste Konklave anlangt, erinnerte der Vatikansprecher daran, dass „alle Päpste“ des letzten Jahrhunderts „Persönlichkeiten von höchster und unzweifelhafter moralischer Qualität“ waren. Eine Sichtweise auf das Konklave in der Lesart eines „internen Machtkampfes hängt großteils von der moralischen Rohheit“ des Beobachter ab, „der oft nicht dazu imstande ist, anderes zu sehen“. Wer an Jesus Christus glaube, wisse glücklicherweise, dass „die echten Sorgen jener, die in der Kirche Verantwortung tragen, eher die großen Probleme der Menschheit von heute und von morgen sind.“

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Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Kirche und Medien, Rom, Vatikan
Schlagwörter Berichterstattung, Dokumente, IOR, Konsistorium, Lombardi, Medien, Papst, Papstsprecher, Staatssekretariat, Vatikan, Vatileaks, Veröffentlichung, Vigano

4 Kommentare zu “Vatileaks”

  1. Anna Maletzka sagt:
    14. Februar 2012 um 11:17 Uhr

    Ich glaube es ist unvermeidlich, dass die freigegebene interne Dokumente aus dem Vatikan an die Öffentlichkeit  „einerseits zu aufgeregter Berichterstattung, andererseits zu großer Verwirrung führen und den Vatikan in ein schlechtes Licht rücken.“

    Es ist ein ganz normaler Entwicklungsablauf aber auch eine Naturerscheinung beim Lesen verfasster Texte. 

    Ausserdem, was hat man erwartet? Dass nach fast „ewigem“ Schweigen“, jetzt plötzlich und ausgerechnet zu diesem Thema man keine Strategie sondern, eine wahre „Änderung “ vermuten wird? Es dauert und erfordert eine weitere allgemeine Offenheit. 

    Dies ist aber der einzige Weg um die Kirche wieder „in der Gesellschaft zu haben“  🙂

    Antworten
    1. A.Wachsmann sagt:
      14. Februar 2012 um 15:14 Uhr

      es werden im laufe der jahrhunderte krümelweise weisheiten an die öffentlichkeit gegeben ,nicht unbedingt das, was das volk wissen will..der vatikanstaat ,ein geheimstaat..und dann wundert man sich.

      Antworten
  2. Rachac Dr.Dr.Erich sagt:
    14. Februar 2012 um 20:54 Uhr

    Frau Wachsmann hat Recht, es werden leider nur immer wieder Bruchstücke von Weisheiten an die Öffenlichkeit gebracht, die dem Ansehen des Vatikans erheblich schaden!! Warum entschließt man sich einfach nicht offen und ehrlich der Welt seine Archive zu öffnen, um auch damit das Ansehen der Kirche zu bewahren, sicherlich nicht Alles soll veröffentlicht werden, jeder Staat hat seine Geheimnisse, (vorallem damals die ungeklärten Geschenisse um die Vatican Bank und der mysteriöse Selbstmord eines Mitarbeiters in London!)aber bitte mehr und offen auch im Interesse der Gläubigen.!!

    Antworten
  3. A.Wachsmann sagt:
    14. Februar 2012 um 22:31 Uhr

    Stattdessen gibt es massenweise Gerüchte besonders von Kirchenhassern und unsereins kann sehr wenig immer dagegen sagen. Wie ich woanders erwähnt habe: die Sendungen in Phoenix oder 3SAT waren dermaßen anstrengend für mich, weil auch hier nicht unbedingt Klarheit geherrscht hat. Wenn dann noch ein Journalist erzählt, ein Kardinal habe Unterlagen zur Papstwahl hinausgeschmuggelt..und die Dinge, die da zutage kamen..alles andere als das waren, was man als Katholik immer geglaubt hat, ist das nicht vertrauenserweckend. Man erfährt unter Mühen, muss sich alles zusammensuchen. Da weiß ich über die englischen Königshäuser mehr.Ab Mittelalter.

    Antworten

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